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Schlagwort: Juventus Turin

Alle Tore von Torhütern in der Bundesliga

Bevor wir uns weiter unten den konkreten Einzelfällen widmen, zunächst mal die Übersicht der Torhüter, die überhaupt in der Bundesliga ein Tor erzielten.

Name Tore davon 11m
Hans-Jörg Butt 26 26
Andreas Köpke 2 2
Jens Lehmann 2 1
Marwin Hitz 1 0
Frank Rost 1 0
Volkmar Groß 1 1
Wolfgang Kneib 1 1
Manfred Manglitz 1 1
Ralf Zumdick 1 1
Oliver Reck 1 1
Dieter Burdenski 1 1

Der erste Torhüter überhaupt, der in der Bundesliga ein Tor erzielte, war Manfred Manglitz. Er traf am 3. Juni 1967 für den MSV Duisburg gegen Borussia Mönchengladbach per Strafstoß zum 1:3. Da er später in den (ersten) Bundesliga-Skandal verwickelt war, ist dieses Premierentor für einen Torwart in der Bundesliga vielleicht weniger bekannt als es das verdient hätte. Möglicherweise der Hauptgrund für diesen Vorgang war, dass dieses Tor in der Partie am 34. Spieltag dieser Saison erzielt wurde, als für beide Teams schon alles gelaufen war, insbesondere bei einem Rückstand von 0:3 für den MSV Duisburg. Der Strafstoß wurde in der 87. Minute verwandelt, somit konnte man sich diese Besonderheit auch erlauben, ohne den Gegner damit unsportlich zu behandeln o. Ä. Zeuge dieser Premiere im Bundesligafußball waren übrigens laut fussballdaten.de satte 5.000 Zuschauer im Wedaustadion, Anstoß war an diesem Samstag und Spieltag um 16.00h. Mönchengladbach beendete die Saison auf dem 8. Platz, der MSV Duisburg auf dem 11. Rang, somit ging es ohnehin für beide Teams um nichts mehr, in einer Zeit, in der die Endposition noch nicht an etwaige Fernsehgelder gekoppelt war. Mehr würde man gerne von Augenzeugen oder gar Handelnden erfahren, hat hier aber noch keine weiteren Informationen dazu gefunden.

Auch bei Ralf Zumdicks Elfmetertor war es so, dass dieses am letzten Spieltag fiel. Der 34. Spieltag der Saison 1987/1988 hatte den 1. FC Nürnberg als Gegner nach Bochum geführt, wo der VfL seine Partie im Ruhrstadion recht locker mit 3:0 gewann, Zumdicks Elfmetertor fiel ebenfalls kurz vor Schluss, nämlich in der 88. Minute, hier immerhin vor 15.000 Zuschauern. Schiedsrichter der Partie war ein gewisser Hans-Joachim Osmers, der später noch aus anderen Gründen zu Berühmtheit gelangen sollte. Der von Zumdick überwundene Kollege im Tor der Nürnberger war übrigens Andreas Köpke, der selbst 2x in der Bundesliga als Torschütze erfolgreich war. Nürnberg beendete die Saison als 5., womit man in den UEFA-Pokal einzog, dort aber in der 1. Runde nach einem 2:1-Auswärtssieg bei AS Rom — damals mit Rudi Völler —, aber einer 1:3-Heimniederlage nach Verlängerung ausschied. Die beiden Auswärtstore in Rom hatten Souleyman Sané und Dieter Eckstein erzielt – vor 16.200 Zuschauern, beim Heimspiel waren es dann immerhin 20.000. Der VfL Bochum beendete die Saison auf einem sicheren 12. Platz, der damals zudem noch sicherer war als heute, weil es in jener Saison nur zwei Absteiger gab.

Auch Wolfgang Kneib traf per Elfmeter für seine Arminia Bielefeld im der Partie gegen Eintracht Frankfurt vom 16. März 1985, hier ging es allerdings noch mit sportlichem Ernst um Punkte. In der 89. Minute lag sein Team mit 1:2 zurück, als er an diesem 23. Spieltag zum 2:2-Ausgleich traf. Genutzt hat es in der Endabrechnung dann doch wenig: Arminia Bielefeld stieg wegen der schlechteren Tordifferenz (-15) gegenüber Fortuna Düsseldorf (-13) als 16. direkt ab. Eintracht Frankfurt landete mit 32 Punkten in der Endabrechnung sicher auf dem 12. Rang, 3 Punkte vor den Abstiegsrängen.

Kneib erzielte in der folgenden Saison übrigens gleich noch ein Tor, beim 7:1 über Eintracht Braunschweig zum 1:0 (!) in der 11. Minute, da war Arminia Bielefeld aber schon in die 2. Bundesliga abgestiegen und somit gehört dieses weitere Torhütertor hier nur als Randnotiz hin.

Der hier bislang völlig unbekannte Volkmar Groß erzielte sein Tor für einen der vier Berliner Clubs in der Bundesliga, für Tennis Borussia Berlin. Dieses Tor stellt aber auch einen dieser zunächst klassischen Fälle in der Bundesliga dar: Es war der 34. Spieltag der Saison, TeBe führte zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern ohnehin schon mit 3:1 und man schrieb die 89. Minute, als Groß im Mommsenstadion vor 4.000 Zuschauern am 21. Mai 1977 zum 4:1 per Handelfmeter gegen Josef Stabel traf. Lautern konnte zwar noch auf 2:4 verkürzen, TeBe war mit 6 Punkten Rückstand aber schon vor Anpfiff abgestiegen und Lautern als 13. mit sicherem Abstand gerettet.

Dieter Burdenski hatte weniger Glück als die meisten Torhüter, die Tore erzielten: Sein 2:2-Ausgleich im Heimspiel für Werder Bremen gegen den VfB Stuttgart am 5. Spieltag der Saison, dem 8. September 1979, reichte am Ende nicht zu Punkten. Burdenski hatte in der 57. Minute getroffen, in der 90. gelang Stuttgart dann aber der 3:2-Siegtreffer. Am Saisonende stieg Werder zum ersten und einzigen Mal ab, es fehlten aber ohnehin 4 Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz.

Auch Nationaltorwart und Europameister Andreas Köpke traf wie Jens Lehmann gleich zwei Mal in seiner langen Karriere in der Bundesliga, beide Male allerdings per Strafstoß. Sein zweites Tor war dabei wieder der mehr oder weniger klassische Fall: Sein 1. FC Nürnberg führte am 11. Spieltag bereits mit 2:0 gegen Dynamo Dresden, in der 88. Minute erhielten die Franken einen Foulelfmeter zugesprochen. Diesen verwandelt Köpke gegen René Müller zum 3:0-Endstand. Am 8. Oktober 1993 wurden immerhin 30.000 Zuschauer Zeuge dieses seltenen Schauspiels.

Anders hatte die Lage eine Saison zuvor ausgesehen. Diesmal war am 12. Spieltag der 1. FC Köln zu Gast, der aber zum Zeitpunkt von Köpkes Tor mit 1:0 in Führung lag. Köpke glich in der 45. Minute aus, Nürnberg kam in der 2. Halbzeit noch zum 2:1-Siegtreffer und Köpke hatte entscheidend mitgeholfen, diesen Sieg zu sichern. Am 31. Oktober 1992 sorgte er mit diesem Tor dafür, dass der Club am Ende mit 28 Punkten deren 2 Vorsprung auf den ersten Absteiger hatte, auch wenn Nürnberg auf Rang 13 einlief. Bei der deutlich schlechteren Tordifferenz gegenüber dem ersten Absteiger VfL Bochum waren diese damals noch 2 Punkte aber Gold wert.

Das Torhüter-Tor von Marwin Hitz, eines von nur dreien aus dem Spiel heraus in der Bundesliga-Geschichte, dürfte den meisten noch präsent sein, fiel es doch in dieser Saison 2014/2015. Er erzielte es für seinen FC Augsburg im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen zum 2:2-Endstand. Was das schließlich für beide Teams bedeutet haben wird, ist noch abzuwarten. In jedem Fall ist der Schweizer damit der erste Ausländer, dem als Torhüter ein Tor in der Bundesliga gelang.

Frank Rost traf einst in der 90. Minute ebenfalls aus dem Spiel heraus im Heimspiel von Werder Bremen gegen Hansa Rostock, doch mit diesem Ausgleich zum 3:3 war die Partie noch nicht vorüber. Durch Ailton gelang per Foulelfmeter sogar noch der Siegtreffer zum 4:3. Lohnenswert also auch hier der Ausritt von Frank Rost in den gegnerischen Strafraum. Dieser Sieg gelang Werder am 29. Spieltag, man schrieb den 31. März 2002. Am Ende landete Werder auf dem 6. Rang, Rostock auf dem gefahrlosen 14. Werder zog damit, punktgleich mit dem 1. FC Kaiserslautern, aber wegen der besseren Tordifferenz, in den UEFA-Pokal ein. Dort erreichte Werder über Metalurg Donezk die 2. Runde, wo dann aber Endstation gegen Vitesse Arnheim war.

Jens Lehmann traf wie oben zu sehen, ebenfalls gleich 2x in der Bundesliga. Sein erster Treffer am 12. März 1995 war noch ein eher unbedeutendes Tor und dann eben auch per Strafstoß: Beim Stand von 5:1 im Heimspiel des FC Schalke verwandelte Lehmann in der 84. Minute einen Foulelfmeter gegen Rainer Berg zum 6:1, Gegner München 1860 gelang immerhin danach noch das zweite Ehrentor zum Endstand von 6:2. Allerdings fand diese Partie am 21. Spieltag statt, so dass es für beide Teams sportlich noch um alles ging.

Spektakulär in jeglicher Hinsicht war dann Jens Lehmanns 2. Tor für den FC Schalke, welches er in der 90. Minute des Derbys bei Borussia Dortmund per Kopf zum 2:2-Ausgleich und Endstand erzielte. Einmalig bislang, in solch einer Partie so ein enorm wichtiges Tor zu erzielen — und besonders nett, dass er nach einem kurzen Ausflug zum AC Mailand in der Folge bei eben jener Borussia Dortmund anheuerte. Wenn hier nicht alles täuscht, war dies somit das erste Tor eines Torhüters aus dem Spiel heraus, welches Lehmann am 19. Dezember 1997 gelang.

Ebenfalls für den FC Schalke, dort scheint man ein besonderes Faible für diese Art von Torhütertoren zu pflegen, erzielte Oliver Reck sein Tor per Strafstoß am 9. Februar 2002. Damals ging es am 22. Spieltag zu Hause gegen den FC St. Pauli, Recks Tor zum 4:0 durch Foulelfmeter in der 80. Minute war auch der Endstand dieser Partie. Bezwungen wurde Simon Henzler, der das Gästetor hütete. Am Ende der Saison landete Schalke auf Platz 5, der FC St. Pauli stieg mit 7 Punkten Rückstand als Tabellenletzter ab. Schalke 04 qualifizierte sich zwar für den UEFA-Pokal und erreichte über Kamen Ingrad die 2. Runde, wo gegen Bröndby Kopenhagen im Elfmeterschießen Schluss war, hätte sich aber auch ohne diesen Sieg den 5. Platz nicht nehmen lassen.

Hans-Jörg Butts 26 Tore in der Bundesliga sind Legende, es wäre zu viel, hier jedes einzelne zu diskutieren – auch wenn das für extreme Liebhaber interessant sein mag. Bemerkenswert sind in jedem Fall mehr als einige seiner Torerfolge. So ist er mit seinen gleich 2 verwandelten Strafstößen in der Partie Hamburger SV – VfB Stuttgart in der Saison 1999/2000 der einzige Torhüter in der Bundesligageschichte, der 2 Tore in einem Spiel erzielte. Rodolfo Cardoso hatte den HSV in der 5. Minute in Führung geschossen, es folgten zwei verwandelte Strafstöße in der 55. und 79. Minute. Da es sich hier um den 2. Spieltag handelte, darf nicht davon ausgegangen werden, dass man hier wenig sportlichen Ernst an den Tag legte.

Außerdem erwähnenswert, dass Butt in genau jener Saison 1999/2000 der interne Torschützenkönig des HSV wurde: Mit am Saisonende 9 verwandelten Elfmetern hatte er die meisten Tore im Kader erzielt, allerdings zusammen mit zwei weiteren Feldspielern. Butt, die Wunderwaffe.

Butt erzielte übrigens auch gleich drei Tore in der Champions League, interessant, ob das bislang überhaupt irgendeinem anderen Torhüter „gelang“. Alle drei (!) Tore erzielte er gegen Juventus, eines für den HSV beim legendären 4:4, eines für Bayer Leverkusen und das dritte für den FC Bayern München bei Juventus, als es für die Bayern durchaus ums Weiterkommen oder Ausscheiden ging.

Nicht zuletzt: Hans-Jörg Butt ist der einzige Torhüter, der in der 1. Bundesliga (HSV und Leverkusen), in der 2. Bundesliga (VfB Oldenburg) und in der 3. Liga/Klasse (FC Bayern II) Tore erzielte. Da muss wohl noch viel Wasser in diverse Meere fließen, bevor diese Leistung eingeholt oder überboten wird.

(Ebenfalls zu erwähnen wären wohl noch das Tor von Frank Rost im Elfmeterschießen des Pokalfinales von 1999, als Werder Bremen gegen Bayern München gewann, sowie das Tor von Manuel Neuer im Elfmeterschießen beim „Finale dahoam“, als die meisten anderen Feldspieler des FC Bayern abwinkten, selbst anzutreten, sowie auch das Tor von Jean-Marie Pfaff im Elfmeterschießen des UEFA-Pokals gegen PAOK Saloniki, allerdings bleibt es hier auf dieser Unterseite zunächst mal bei Torhütertoren in der 1. Bundesliga. Mit Toren von Torhütern in Elfmeterschießen machte man angesichts der langen Geschichte des DFB-Pokals mit seinen vielen Partien auch zwischen unterklassigen Teams eine ganz neue Büchse auf, die erstmal geschlossen bleiben mag. Für die 1. Bundesliga ist man mit diesem Text jedenfalls auf dem aktuellen Stand.)

Und ja, Bewegtbilder von diesen Toren wären auch nett gewesen … für die meisten waren aber ohne Zugriff auf WDR-Archive keine aufzutreiben.

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Die torreichsten Champions-League-Partien

Wer mag nicht gerne Salz in der Suppe? Das definieren heute zwar immer mehr Menschen im Fußball anders. Aber so eine richtige Torflut macht doch zum Zuschauen — als Neutraler — meist mehr Spaß, nicht zuletzt, weil sie im Fußball so selten ist, wie wir gleich (wieder mal) sehen werden.

Heute trifft der FC Bayern München in seinem Auswärtsspiel in der Champions League Vorrunde auf den AS Rom, oder auch „die Roma“. Und beide erscheinen in den unten stehenden Listen. Letztere zwar zu neuer Stärke erwacht, Erstere allerdings ebenso und da dürfte die Stärke der Ersteren möglicherweise größer sein als jene der Letzteren. Weshalb man mit ein bisschen Glück auf einen neuen Eintrag in die unten stehende Sammlung hoffen darf. Wobei das in den letzten paar Dutzend Monaten eigentlich für jedes Spiel der Bayern galt.

Die meisten Tore in einer Champions-League-Partie, allerdings nicht pro Spieler, sondern beim Gesamtergebnis finden sich unten. Wie das so ist mit wahrscheinlich normalverteilten Ergebnissen, thront eine Partie mit satten 11 Treffern an der Spitze, auf 10 kamen bislang keine zwei Teams, deren 9 gab es dann immerhin schon 3 Mal und 8 Tore fielen gleich 18x [Update:] 19x mit den unterschiedlichsten Ausprägungen, wobei Liverpools 8:0 gegen Besiktas den höchsten Sieg in der Geschichte der Champions League überhaupt darstellt, aber eben nicht das torreichste Spiel.

11 Tore (1x)

AS Monaco - Deportivo La Coruna 8:3 (Tore)

9 Tore (3x)

Olympique Lyon - Werder Bremen 7:2
Paris St. Germain - Rosenborg Trondheim 7:2 (Tore und Highlights)
FC Villarreal - Aalborg BK 6:3

8 Tore (19x)

FC Liverpool - Besiktas 8:0 (Tore)
Hamburger SV - Juventus 4:4 (Tore und Highlights)
Chelsea - FC Liverpool 4:4 (Tore und Highlights)
Juventus - Olympiakos 7:1
Dinamo Zagreb - Olympique Lon 1:7
FC Bayern München - Sporting Lissabon 7:1
Manchester United - AS Rom 7:1
Werder Bremen - RSC Anderlecht 5:3 (Tore und Highlights)
Borussia Dortmund - Steaua Bukarest 5:3
Bröndby Kopenhagen - Manchester United 2:6
Real Madrid - Bayer Leverkusen 5:3
FC Barcelona - Bayer Leverkusen 7:1 (Tore und Highlights)
FC Valencia - FC Basel 6:2
Olympiakos Piräus - Bayer Leverkusen 6:2
Manchester United - Fenerbahce 6:2
Steaua Bukarest - Olympique Lyon 3:5
Real Madrid - Dinamo Zagreb 6:2
AS Rom - FC Bayern München 1:7

Und wenn man gerade schon mal dabei ist, kann man sich auch noch jene Partien mit jeweils 7 Toren zu Gemüte führen und erkennt, dass deutsche Teams doch häufig beteiligt waren, leider sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite des Ergebnisses.

“7

7 Tore (32x)

FC Valencia KRC Genk 7:0
FC Arsenal Slavia Prag 7:0
Juventus Olympiakos Piräus 7:0
Manchester United Real Madrid 4:3
Olympique Marseille FC Zürich 6:1
FC Valencia KRC Genk 7:0
Real Madrid APOEL Nikosia 5:2
1. FC Kaiserslautern HJK Helsinki 5:2
Werder Bremen Dinamo Minsk 5:2
Ajax Amsterdam FC Bayern München 5:2 (Tore und Highlights)
Real Madrid Ferencvaros 6:1
Real Madrid Sturm Graz 6:1
Willem II Tilburg Sparta Prag 3:4
Sparta Prag Spartak Moskau 5:2
FC Valencia Lazio Rom 5:2
Rosenborg Trondheim - Helsingborgs IF 6:1
Deportivo La Coruna Paris St. Germain 4:3
Celtic Juventus 4:3
VSC Debrecen AC Florenz 3:4
AC Florenz VSC Debrecen 5:2
Inter Mailand Tottenham Hotspur 4:3
Benfica Olympique Lyon 4:3
FC Valencia Bursaspor 6:1
MSK Zilina Olympique Marseille 0:7
Inter FC Schalke 04 2:5 (Tore und Highlights)
FC Nordsjaelland Schachtjar Donezk 2:5
Chelsea FC Nordsjaelland 6:1
FC Bayern München OSC Lille 6:1 (Tore und Highlights)
Galatasaray Real Madrid 1:6
Manchester City ZSKA Moskau 5:2
FC Bayern München - FC Basel 7:0
FC Barcelona Celtic 6:1
FC Schalke 04 Real Madrid 1:6 (Tore und Highlights)
BATE Barissov Schachtjar Donezk 0:7
FC Schalke 04 Sporting Lissabon 4:3
Real Madrid FC Schalke 04 3:4
FC Bayern München Schachtjar Donezk 7:0

Der absolute Torrekord in diesem Wettbewerb, wenn man auch den Europapokal der Landesmeister mit einbezieht, liegt übrigens bei 14 Toren in der Partie vom September 1969 KR Reykjavik – Feyenoord Rotterdam, die 2:12 endete. Beide Ehrentreffer, wenn man so will, erzielte übrigens ein Mann mit dem schönen Namen Baldvin Baldvinsson. Und das auch noch per Doppelschlag zum 1:10 und 2:10. Das nennt man wohl Moral.

PS: Alles händisch zusammengesucht und deshalb ohne Gewähr. Ihr OptaBaade.

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Borussia Mönchengladbach ist das Videoton Székesfehérvár Italiens

Zumindest für einen Italiener ist Borussia Mönchengladbach das jedenfalls, nämlich für den Weltmeistertorwart Gianluigi Buffon. Immerhin macht dieser allerdings Fortschritte:

In Ihrem Buch schreiben Sie, in der Jugend hätte Sie Borussia Mönchengladbach wegen des verteufelt unaussprechlichen Namens fasziniert. Klappt die Aussprache mittlerweile flüssiger?

Buffon: In der Bundesliga läuft es ja wieder besser, und sie sind zurück in Europa. Da hatte ich genug Gelegenheit, meine Aussprache zu verbessern.

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Unaufhörlich dröhnt der Reinicke

Auch wenn man gerne einwenden darf, was es den italienischen Mannschaften aktuell bezogen auf ihre Erfolgsbilanz denn brächte, was sie da täglich üben, gehört man hier nicht zu der Sorte, die sich darüber wundert, dass z. B. die Nationalmannschaft vor der WM 2006 keine Zeit hatte, Freistoß- oder Eckstoßvarianten einzustudieren*, weil sie so viel Zeit dafür aufwenden musste, die taktischen Defizite aufzuholen. Wenn es stimmt, was in der Zeitung steht, wessen man sich nicht sicher sein kann, denn bekanntlich ist nicht alles wahr, was in der Zeitung stimmt.

Bevor ich den FC Bayern verlassen habe, sagte mir Felix Magath: Brazzo, in Italien werden sie dich zur Taktik zwingen. Und so war das auch. Hier wird ganz anders gearbeitet. Taktische Dinge werden täglich trainiert, mal 30 Minuten lang, mal bis zu zwei Stunden. Das war für mich neu.

Man kann es natürlich auch einfach mit Otto Rehhagel halten, dem man nachsagt(e), dass er „im Training immer 8 gegen 8 spielen“ lasse, aber dennoch seine Spiele gewönne, wodurch er u. a. Europameister wurde. Hier ist man trotzdem der Auffassung — ja: ganz unpopulistisch — dass 2h Training am Tag einfach viel zu wenig sind, egal, wie viel jemand dafür verdient, wenn es sein Beruf ist. Weil die Möglichkeiten, das Spiel zu beeinflussen und den Ablauf zu automatisieren, so groß, man möchte fast sagen: unendlich sind.

Der alte Konflikt der Wissenschaft „Umwelt vs Anlage“ schlägt sich im Fußball wohl im Zwiespalt „System vs Intuition“ nieder. Dass man sich ausgerechnet in jenem Land, in dem man bei Rot nicht über die Fußgängerampel geht und dafür im restlichen Europa ausgelacht wird, eher der Intuition verschreibt, ist nur dann überraschend, wenn man unterschlägt, dass die „Intuition“ immer nur jenen zugestanden wird, die gleichzeitig auch „Führungsspieler“ sind/sein sollen. Ein Konstrukt, bei dessen Nennung spanische Fußballtätige immer aus der Wäsche schauen, als spräche man von Dörfern in Böhmen.

* Dass sie allerdings Zeit hatte, zwanglos durch Berlin zu flanieren, Tischtennis und Kicker zu spielen oder auf dem Zimmer rumzujuxen, steht noch mal auf einem anderen Blatt.

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Sonar, Lidar, Radar

Es ist Einiges angefallen in letzter Zeit, was nachgetragen werden muss, weil es zu seiner Zeit keine davon gab:

Probek hatte die schöne Idee, die geballte Fußballkompetenz der zu diesem Thema Schreibenden eine gemeinsame Rangliste erstellen zu lassen. Ranglisten, ob nun computergeneriert oder von Menschenverstand, sind so sinnvoll wie jede Sendung mit JBK, weder kann man anhand dieser Ergebnisse vorhersagen noch haben sie irgendeinen Wert, der dessen, was eigentlich im Fußball zählt, gleichkäme, Titeln nämlich.

Aber unterhaltsam sind sie dennoch.

Und weil ich so ein ausgewiesener Experte des europäischen Clubfußballs bin — besonders in der finnischen, der andorranischen und der rumänischen Liga bin ich zu Hause — habe ich teilgenommen und meine mehr oder minder willkürliche Einschätzung der Spielstärken aller europäischer Vereine abgegeben, bzw. eingeschätzt, welche aus dieser schier unüberschaubaren Menge die zehn Besten sind. Meine eigene Mannschaft habe ich getreu dem Motto, dass man sich niemals selbst wählen sollte, außen vor gelassen, und so kam bei mir natürlich nur ein verfälschtes Bild heraus. Das ist aber nicht allzu tragisch, denn die übrigen 29 Mitstreiter werden meine verfälschte Sicht mit ihrer eigenen verfälschten Sicht schon ausreichend korrigiert haben. Von mir also folgende, vollkommen an den Haaren herbeigezogene Einstufung für den Monat März des Jahres 2009:

1. Manchester United
2. FC Liverpool
3. FC Barcelona
4. Chelsea
5. Arsenal
6. FC Bayern München
7. Real Madrid
8. Olympique Lyon
9. Hertha BSC Berlin
10. Aston Villa

Anderen Amateuren wie meinem einem sei ans Fußballherz gelegt, dass wohl jeder, der Teilhabe an dieser Liste begehrt, auch Einlass finden wird, die Aufnahmekriterien sind so schwammig formuliert wie die Kriterien für passives Abseits. Da Kinder für gewöhnlich einen Namen brauchen, ging Probek mit einigen Vorschlägen vor die Tür, darunter so abschreckende Ungetümer wie „Kraftliste“ und ähnlicher Senf, herein kam er aber mit einer gelungenen Variante, die noch dazu den Vorteil in sich birgt, demnächst, wenn die Liste auf andere europäische Länder und deren Blogbetreiber ausgeweitet wird, nicht geändert werden zu müssen, weil sie international verständlich ist:

Europäisches Fußballradar.

Radar, das ist klar, bedeutet Radio Detection And Range, womit eine vortreffliche Bezeichnung für diese Liste existiert.

Meine werten Mitschreiber einigten sich insgesamt dann auf folgende Gesamtliste, die naturgemäß nicht weit von meiner abweicht, einzig Aston Villa wollte sonst niemand in dieser Liste sehen:

1. Manchester United
2. FC Liverpool
2. FC Barcelona
4. Chelsea
5. FC Bayern München
6. Arsenal
7. Inter Mailand
8. Real Madrid
9. Juventus
10. AC Mailand

Wer sich diese Liste im einzelnen und im Gesamten anschauen möchte, der begebe sich zu diesem Beitrag [Link leider tot] auf der Seite von probek, dessen Arbeit hoffentlich Kontinuität beweisen und Blogschreiber in anderen Ländern begeistern wird, auf dass wir demnächst die erste paneuropäische Fußballbloggeraktion an den Start gebracht haben werden.

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Eine Welle ging über Deutschland

Wieder tagesaktuell, wie angreifbar sich jemand macht, der nicht dauerhaften, stetigen Erfolg nachweisen kann. „Es wird so erwartet, von den großen Mannschaften wird es so erwartet.“ Na, da hat Klinsmann ja Glück. Weiß doch jeder, dass Bayern nicht zum Kreise der Chelseas, Milans, Juves und Madrids zählt.

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Jochen Hageleit: Irgendwie tot

Manchmal fühlt man sich schlecht, manchmal fühlt man sich gut. Manchmal denkt man, man sollte lieber sterben, manchmal denkt man, man wird ewig leben.

Solche Szenerien kommen in aller Leuts Leben vor, aber richtig tot ist man erst dann, wenn man richtig tot ist.

Jochen Hageleit hingegen prägte den Ausdruck des „irgendwie tot“, als er im Interview mit der ARD vom Trauerspiel im Brüsseler Heyselstadion erzählt.

Das habe ich. Ich bin unmittelbar nach den Ereignissen runter und habe dort gesehen, wie junge Menschen – ganz junge Menschen – hinausgetragen wurden. Ich konnte mir eigentlich kein Bild machen, habe gedacht, dass sie verletzt sind. Als man dann aber Tücher über diese Menschenleibe deckte, kam mir doch die Idee, dass etwas dran sein muss, dass sie irgendwie tot sind.

„Irgendwie tot“.

Die Hospizszene könnte sich möglicherweise neue Kreise erschließen, würde sie sich diesen eleganten Spruch zu eigen machen.

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