Zum Inhalt springen

Schlagwort: Liga-Pokal

Hurra! Ligapokal wird abgeschafft

Noch ist es nicht ganz in trockenen Tüchern, doch diese erzwungene Nonsensveranstaltung wird uns demnächst nicht mehr vor der Saison mit ihrem schalen Surrogat, spannungs- und bedeutungsfrei, langweilen. Mich langweilte sie allerdings ohnehin nie, weil ich gar nicht hinschaute.

Stattdessen also vor Beginn der Liga auf zu neuen Märkten: Der FC Bayern in Thailand, Borussia Dortmund in Polen, Schalke in Russland. Nur wohin schicken wir die Hoffenheimer?

13 Kommentare

Johan-Cruyff-Schaal

Die Johan-Cruyff-Schaal ist kein Elefant Schal, und anders als man vermuten würde auch keine Schale. „De Schaal“ ist ein „Maßstab“, eine „Skala“, und in den Niederlanden nichts Anderes als das Pendant zur gemeinhin als Supercup bekannten Einrichtung im Fußball. Der Meister eines Landes spielt in diesem Ein-Spiel-Wettbewerb gegen den Pokalsieger desselben Landes derselben Saison. In den Niederlanden ist dieser Supercup eben nach dem Profi von Ajax Amsterdam, Feyenoord Rotterdam und des FC Barcelona benannt (und übrigens auch der Los Angeles Aztecs, der Washington Diplomats und des UD Levante, was schon fast wieder einen „little-known-facts-Beitrag“ wert wäre).

Schade eigentlich, dass es den Supercup in Deutschland nicht mehr gibt. Natürlich hätte bzw. hat er einen ähnlichen Stellenwert wie der aktuelle Ligacup: fast gar keinen. Während man beim Supercup aber noch so etwas wie eine sportliche Logik erkennen kann (die beiden Titelträger einer Saison duellieren sich), ist der aktuelle Ligapokal vollkommen — man muss diese strapazierte Vokabel benutzen — hanebüchen.

Der Pokalsieger, der Meister und ein paar Besserplatzierte spielen mit dem Meister der zweiten Liga um ein von Grundschülern in der „Textil AG“ zusammengebautes Etwas. Wer kann bei der Zusammenstellung dieses Teilnehmerfeldes irgendetwas Sinnergebendes erkennen?

Und wer ist der deutsche Johan Cruyff? Natürlich der Dummschwätzer. Der Franz-Beckenbauer-Cup ist aber noch wertloser als der niederländische Supercup. Ein Pokal für Freundschaftsspiele. Eigentlich peinlich, aber: der Franz ist Weltmeister, Johan nicht. In 30 Minuten geht’s los, das spannende Endspiel um den Franz-Beckenbauer-Cup.

1 Kommentar

Rekord! Delapan Mann ganz oben

Was es nicht alles gibt: Die Liste der Torschützenkönige des Ligapokals [Seite bei Wikipedia wegen Irrelevanz gelöscht, deshalb hier der Link entfernt]. Besonders interessant ist das Jahr 2005:

Zlatan Bajramović (FC Schalke 04)
Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart)
Ivan Klasnić (SV Werder Bremen)
Kevin Kurányi (FC Schalke 04)
Roy Makaay (FC Bayern München)
Ebbe Sand (FC Schalke 04)
Martin Stranzl (VfB Stuttgart)
Nelson Valdez (SV Werder Bremen)

waren gemeinsame Torschützenkönige des so traditionsreichen Bewerbs mit der sagenhaften Trefferanzahl von 1 (in Worten: eins).

Man könnte auch einen Torschützenkönig der ersten Halbzeit des Zweitligaspieltags vom 3. November 2006 küren. Oder einen Torschützenkönig der mittleren 20 Minuten der zweiten Halbzeit von irgendeinem anderen Spieltag. Wie wäre es mit einem Torschützenkönigbewerb unter den Torwarttrainern/Co-Trainern, die die Torhüter vor einer Partie warmschießen?

Delapan ist indonesisch für acht.

11 Kommentare

War da was?

Während ich so durch die Gegend rumliege, dräut es mir, dass doch heute Fußball in irgendeiner Form stattgefunden haben soll. Klar, auf zahllosen Fußballplätzen und Wiesen ohnehin, aber auch der Profifußball hat sein erstes „Pflichtspiel“ abgehalten. Die Bundesliga ruft, und die Massen strömen. Schlappe 15.000 Menschen konnten das nötige Interesse aufbringen, sich heute den Doppelspieltag des „Ligapokals“ in Düsseldorf anzusehen. Beim zweiten Spiel waren es ein paar mehr, denn um 18h kamen die ersten schon vom Schwimmen am See zurück.

[photopress:16_030.jpg,full,centered]
Hätte genauso gut auf dem Vorplatz der LTU-Arena neben den ganzen Freizeitfußballern stattfinden können: der Ligapokal

Passend zur sommerlichen Atmosphäre im Lande demonstrierten die Fußballer dann, dass sie das Spiel nicht wirklich ernst nahmen und legten eine Trinkpause Mitte der ersten Halbzeit ein. Ich will mich (mal wieder) nicht zum Gralshüter der Sportlichkeit aufschwingen, aber so ein Signal kommt eben an beim Publikum: Hey, das ist gar kein richtiges Spiel. Es ist nur so. Wir kicken ein bißchen rum, nach dem Spiel gehen wir vielleicht noch am Rhein grillen. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass unmittelbar nach 90 Minuten das Elfmeterschießen folgte, Verlängerung, nein, es ist wirklich zu heiß heute für 120 Minuten.

Am Reglement sind die Spieler zwar nicht schuld. Dass sie für solche Spiele nicht höchstmotiviert sind, ist ebenfalls nachvollziehbar. Warum aber muss man diesen Partien — die offensichtlich sportlich wertlos sind und nicht mal von den Beteiligten selbst ernst genommen werden — dann einen offiziellen Anstrich verpassen und solche lächerlichen Rumknickereien „Ligapokal“ nennen? Ah, okay, hört sich besser an. Der Fußball wird dadurch aber nicht spannender. Nennt das Kind doch bitte einfach wieder beim Namen: „Vorbereitungsspiel“.

5 Kommentare