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Schlagwort: Per Mertesacker

Vorausschauend fahren

Da man sich nicht sicher sein kann, ob die von der Regierung versprochenen Investitionen ins Straßennetz der Ukraine tatsächlich kommen werden, habe ich gerade mal nachgeschaut:

Berlin — Kiew schafft man mit der Bahn an einem knappen Tag. Der D-Zug braucht genau 24 Stunden und 16 Minuten ohne Umsteigen, eventuelle Wartezeiten beim Grenzübertritt natürlich nicht mitgerechnet.

Bahnfahren hat auch den Vorteil, dass man auf der Hinfahrt zum Endspiel der EM 2012 alle Wasserstandsmeldungen zu Mertesackers Fitness, Jansens Frisur und Helmes‘ Schnürsenkeln in Ruhe studieren kann. Auf der Rückfahrt ist man dann ohnehin so freudetrunken, wie man es eigentlich im Sommer 2006 schon sein wollte, und 24 Stunden feiern sind auch besser als nur vier Stunden, die es bei einer Rückfahrt aus Berlin für mich gewesen wären.

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Unbekanntes aus … Hannover

… Hannover.

Stefan Mertesacker, Vater von Per, war in der Saison 1994/95 für sieben Tage Cheftrainer des damaligen Zweitligisten Hannover 96. Das einzige Spiel unter seiner Regie als Interimstrainer endete 1:1 gegen den FSV Zwickau. Gleichzeitig blieb er Trainer beim TSV Pattensen, wo ja sein Sohn ebenfalls seine Karriere begann. Nachfolger von Stefan Mertesacker war kein Geschwätzigerer als Peter Neururer.

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Sönke

Mit dem Erreichen des Halbfinals wird es auch wahrscheinlicher, dass Sönkes bislang knapp 50 Stunden Filmmaterial zu einem Kinofilm verwurstet werden werden und nicht im Mülleimer landen. Da bin ich froh, denn so kriegen wir noch mal die Schlägerei nach dem Elfmeterschießen gegen Argentinien aus der Perspektive der Beteiligten zu sehen.

Auch wenn’s dann wahrscheinlich nicht mehr so brennend interessiert wie jetzt.

Im Moment ist noch in der Schwebe, wie die FIFA über Frings urteilen wird, im Gegensatz zu Mertesackers Weichteilen, die offensichtlich keinen größeren Schaden genommen haben.

Wie aber ausgerechnet Gute-Leute-Sohn Oliver Bierhoff sich ins Getümmel warf, um seine Spieler zu schützen, ringt mir Respekt ab. Ist aber wahrscheinlich ohnehin gut versichert, der Bengel mit der adretten Frisur.

Dass man auch mit 60 noch topfit sein kann, bewies Teamarzt Dr. Müller-Wohlfahrt mit seinem Sprint zum sich balgenden Knäuel. Kein Wunder bei ihm, wahrscheinlich nutzt er seine eigenen Wundermittel.

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Mehr über den geschäftstüchtigen Münchner Arzt gibt es bei der ZEIT.

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Wie schwul ist der deutsche Fußball?

Die FOTO-Zeitung, die hauptsächlich aus Fotos und Fußball besteht, fragt in ihrem Online-Angebot „Wie schwul ist der deutsche Fußball?“ [ehemaliger Link ist leider auf Seiten der FOTO-Zeitung deaktiviert] und sticht damit ein Faß an, das ja immer noch ein heißes Eisen ist, um bei den gelungen Bildern zu bleiben.

Das ganze Interview mit Corny Littmann, dem schwulen Präsidenten des FC St. Pauli, aus dem FOTO wohl zitiert, war in der Welt [Link leider tot] nachzulesen. Darin prophezeit Littmann, dass das Tabu, sich als Fußballprofi als schwul zu outen, „in den nächsten zehn Jahren“ fallen wird. Außerdem nimmt er an, dass es nicht nur in den Bundesliga-Kadern, sondern auch in der Nationalmannschaft den einen oder anderen Schwulen gibt.

Das lässt natürlich Raum zu Spekulationen, und damit ich gar nicht erst in irgendeinen Verdacht komme, schicke ich meinen folgenden Spekulationen voraus, dass ich mich Klaus Wowereit („…und das ist auch gut so.“) anschlösse, sollte sich ein schwuler Fußballprofi outen.

Hier mal der mehr oder weniger aktuelle Kader der Nationalmannschaft:

Timo Hildebrand
Jens Lehmann
Arne Friedrich
Robert Huth
Marcell Jansen
Per Mertesacker
Patrick Owomoyela
Lukas Sinkiewicz
Michael Ballack
Tim Borowski
Sebastian Deisler
Fabian Ernst
Torsten Frings
Thomas Hitzlsperger
Bernd Schneider
Bastian Schweinsteiger
Miroslav Klose
Kevin Kuranyi
Oliver Neuville
Lukas Podolski
Gerald Asamoah

Ob jemand verheiratet ist oder Kinder hat, ist irrelevant, denn dies könnte immer auch nur Tarnung sein. Ich blicke kurz auf die Liste und nach nur wenigen Sekunden dämmert es mir: Timo Hildebrand. Er ist schwul. Hm. Da fällt mir jetzt nicht viel zu ein, außer dass ich Timo Hildebrand sympathisch finde. Was ja, wie man weiß, nicht für Kevin Kuranyi gilt, der der nächste heiße Kandidat für den Job des Schwulen bei der Nationalmannschaft wäre. Welche Hete läuft mit so einem Bart durch die Gegend? Okay, heutzutage machen die Nulpen der halb-Bolloszene so etwas vielleicht auch dann, wenn sie nicht schwul sind. Ich finde den Bart aber trotzdem schwul. Und auch, wie Kuranyi sich bewegt, das hat schon irgendwie etwas von einer Tunte. Ich weiß, ich weiß, es liegt an seiner mangelnden Technik, weil er erst im letzten Moment überhaupt weiß, wie er den ankommenden Ball weiterverarbeiten soll. Aber wüsste so etwas eine Hete nicht schon viel eher? Nun gut, das ist Spekulation.

Glaubt man der These, dass sich nicht-outende Schwule meist besonders heterosexuell wirken oder wirken wollen, wäre der heißeste Kandidat wohl Oliver Kahn. Das würde auch erklären, warum er wegen der Torwartrotation so rumjammert. Wobei ich gerade merke, dass ich hier mit einem Klischee spiele, das nicht wahr ist: dass Schwulsein Weichsein bedeutet. Das ist natürlich Quatsch.

Oliver Kahn schwul? Ich fände es zumindest interessant.

In der Redaktion tippen viele auf Christian Wörns, auch das klingt plausibel, nimmt man das Klischee zur Hand. Er spricht wirklich sehr tuntig und jammert auch noch nach Nicht-Berücksichtigung für Klinsmanns Kader öffentlich rum, anstatt es „mannhaft“ zu ertragen. Da Schwule aber auch Männer sind, bleibe ich da skeptisch. Wörns ist nicht schwul, sondern ein Weichei.

Mein letzter Tipp ist Arne Friedrich. Er verkörpert für mich so etwas wie den Typ des unauffälligen Schwulen. Zwar immer nett gekleidet, nett frisiert, auch nett im Umgang, aber eben kein Stück tuntig. Das vergißt man ja auch zu leicht: weder Ole von Beust noch Klaus Wowereit noch Guido Westerwelle noch Corny Littmann kommen irgendwie tuntig rüber, aber trotzdem sind sie schwul.

Eigentlich, muss ich sagen, ist mir auch egal, wer jetzt von denen schwul ist. Sollen sie die WM gewinnen, und gut ist. Ich bin auch nicht der Gralswächter der Moral, und ob einer nun schwul ist oder nicht, ist mir auch ansonsten grundsätzlich wurscht. Ein Klima, in dem sich ein Schwuler als solcher darstellen und sein Leben so leben kann, ist aber im Profifußball nicht nur begrüßenswert, sondern längst überfällig.

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