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Schlagwort: Rainer Calmund

Die drei Karrieren der Musketiere

Ohhh, ja, wenn die Rubriken hier noch seriös gepflegt würden, müsste man spätestens jetzt die Rubrik „Oppa erzählt vom Krieg“ eröffnen. Allerdings hieße der Oppa hier nicht Trainer Baade, sondern Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk. Zum Glück, denn nicht zuletzt deshalb fehlt allen drei Dokus das Pathos und es werden auch weniger schöne Aspekte nicht ausgespart.

Drei ganz besondere Figuren des deutschen Fußballs werden hier beleuchtet, alle drei lange Zeit Nationalspieler, zwei Vize-Weltmeister, ein Weltmeister, alle drei mit Stationen im Ausland, einer hernach sogar noch Trainer der Nationalmannschaft. Aber, wie hier allzu häufig üblich, alle drei auch Figuren mit ihrem Zenit in den 1980er Jahren.

Dennoch: Auf Sportbusiness-Messen wird heutzutage die Mär verbreitet, man müsse immer auch eine Geschichte um einen Sportler herumerzählen können, am besten sollten diese einen Hamster besitzen, der Zirkusstückchen vorführen kann. Bei allen diesen drei Typen hier hingegen reichte das, was man auf dem Spielfeld zu sehen bekam. Weiß irgendjemand, mit wem Briegel verheiratet war oder ist? Welches Auto Rudi Völler fuhr? Was Toni Schumacher als Hobby hatte? Sie alle erzählten ihre jeweils eigene Geschichte in dem Sport, den sie ausübten. Was ihrer Epoche geschuldet sein mag, in der es eben keine Sendezeit für allzu viel Boulevard rund um den Sport gab. Was aber auch dem geschuldet sein mag, dass sie ihren jeweils eigenen Werdegang mit auf den Platz nahmen. Ein Umstand, den man auch erfühlte, ohne diesen zu kennen.

Das allerdings kann man hier nachholen in drei sehenswerten Dokus, jeweils knapp eine Dreiviertelstunde lang, schaut sich gut weg und ist doch erhellend. Die Jugendtrainer ebenso zu Wort kommen lässt wie frühere Mitspieler, einstige Trainer, aber auch einordnende Journalisten. Und wie oben erwähnt fehlt trotz des Blicks hinter die Kulissen jegliches Schmierantentum und so kann man diese drei Karrieren wirklich genießen, schließlich kommen Spielszenen jeweils auch nicht zu kurz.

In den Karrieren jener drei Musketiere nämlich, als da wären:

Toni Schumacher

Natürlich kommt eine Doku bei diesem wie eine entfesselte Bestie haltenden Torhüter nicht am Thema „Battiston“ vorbei. Doch hier liegt der Schwerpunkt auf den Anfängen der Karriere, in der sich damals noch „Harald“ Schumacher ein Zimmer mit der ebenfalls auftretenden Schwester teilen musste. Wer hätte gedacht, dass der harte Toni — man erfährt auch, warum er so genannt wird — inzwischen Kunstsammler ist? Und wie das so war, als er dann „Anpfiff“ veröffentlichte, durchaus mit Stimmen anderer Menschen als den sonst üblichen. Und wie er nach beinahe zwei Jahrzehnten Funkstille dann doch wieder bei seinem Effzeh einsteigen durfte und auch wollte. Prädikat: Toni hält zumindest hier den Ball.

Rudi Völler

Dass der nette Volksheld, von diesem getauft auf den Namen „ein‘ Rudi Völler“, auch ganz anders kann als nett zu sein, weiß man spätestens seit seiner Scheißdreck-und-Käse-Rede nach einem 0:0 auf Island. Manch Fußballnation wäre heutzutage bekanntlich froh über ein 0:0 auf Island oder sogar in einem EM-Achtelfinale, doch das war damals gänzlich anders. Wie auch Völlers Karriere noch so ganz anders verlief als die heutigen Fußballkarrieren. Auch er in „bescheidenen Verhältnissen“ aufgewachsen, wie man euphemistisch für jene ganz am Ende der Leiter der Wirtschaftskraft gerne sagt, auch er von seinem Heimatverein erst im Quasi-Erwachsenenalter zu seinem ersten Proficlub gewechselt, dauerte Völlers Karriere weit über die Zeit als Aktiver hinaus. Von den Anfängen in Hanau bis zur Sportdirektorzeit beim Bayer, kommen hier auch die weniger lobhudelnden Stimmen zu Wort. Der Rudi, der cholerische Volkstribun, der erst in letzter Zeit ein wenig von seiner Strahlkraft verliert. Und die zweieinhalb Minuten vom un- redseligen Calli erträgt man hier auch gut, zumal der Blick auf die Zeit in Italien dafür entschädigt. Einzig von Olympique Marseille wollte wohl niemand etwas zu Rudi Völler sagen. Welche Gründe das wohl haben könnte? Prädikat: Die liebe „Tante Käthe“ kann auch anders.

Hans-Peter Briegel

Wer sah je Bilder von Hans-Peter Briegel bei einem seiner Leichtathletik-Wettkämpfe? Vom deutschen Jugendmeister im Weitsprung? Wer hat je ein Interview mit dessen Leichtathletik-Trainer gehört? Wer weiß heute noch von der immensen Torgefahr des eigentlich ja Verteidiger spielenden Briegels? Und wer könnte sich heute vorstellen, dass jemand erst mit 16 (!) mit dem Vereinsfußball beginnt und hinterher Vize-Weltmeister ist. Viele Stimmen vom Beginn der Karriere der „Walz aus der Pfalz“ und noch dazu viele Bilder aus seiner Zeit in Italien, die man ja hier damals nicht zu sehen bekam. Prädikat: Hoch gehopst, weit gesprungen.

Durchaus alle drei sehenswert für verschneite Abende unter der Woche, jetzt, da die Bundesliga mal wieder beinahe komplett nicht den Winter im Europapokal überstehen wird.

Danach freuen wir uns dann auf die kommenden Dokus, wie das so war, im Internat von Julian Draxler, im Internat von Leroy Sané und ganz besonders die Doku zur wilden Zeit im Internat von Toni Kroos.

2 Kommentare

Vollkommen schmerzbefreit

Bayer HealthCare macht’s möglich:

Alivio total contra el dolor.

In Deutschland hätte man das gleiche eher damit illustrieren müssen, wie Bayer Leverkusen – völlig schmerzbefreit – seit 1979 der Meisterschale hinterherhechelt, mal mehr, mal weniger grandios scheitert, es aber geradezu cartoonesk jedes Jahr aufs Neue versucht – um wieder zu scheitern. Rudi Völler, früher Calli und ein paar andere machen’s möglich.

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Calli punkt tv

Salbader, salbader, salbader. Die Allgemeinplätze, die Calli in seinem neuen Internet-TV-Kanal absondert, sind kaum der Rede wert, sprich: hören oder ansehen muss man das nicht.

[Screenshot leider tot]

Wie die Quelle Wullach.de zutreffend feststellt, kann man sich nach mehr als 5 Minuten dieses Sermons nur noch die Ohren zuhalten.

So ein bisschen kommentieren, welche Mannschaft nun welchen Spieler ge- und welchen verkauft hat, bekäme wohl noch jeder hin, der selbst ein Blog betreibt, vor allem, wenn der Stichwortgeber auch noch live im Gespräch mit dabei ist, sollte man mal einen wichtigen Neuzugang vergessen haben.

Trotzdem irgendwie süß, dass der Calli sich jetzt, da er nur noch selten zum Doppelpass oder zur Sportschau eingeladen wird, eben selbst seine Plattform schafft, auf der man ihn labern hören kann. Und was wäre Rainer Calmund ohne ständiges, unablässiges Geseiere über Fußball? Wohl nur noch Aufsichtsratsdingsbums bei Fortuna Düsseldorf.

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Redundanz in Klagenfurt

Gleichzeitig betonte das Schwergewicht, „nicht der neue Vorturner“ des Vereins zu sein.

Calmund und sein Gewicht — lange wird er es ohnehin nicht mehr machen, das drückt ordentlich auf die Pumpe.

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Stromausfall in Leverkusen

Ich weiß nicht, ob Rudi Völler sich nass oder trocken rasiert, tippe aber auf trocken. Und offensichtlich gab es in den letzten Tagen in Leverkusen mal wieder keinen Strom. Deshalb blieb Rudis Rasierer auch im Alibert. So musste Rudi mit diesem Erscheinungsbild tatsächlich in die Öffentlichkeit gehen.

Jemand sollte ihm sagen, dass er einen Stilberater braucht.

Außerdem macht mir wirklich Angst, wie verbraucht Rudi seit seinem Rücktritt als Bundestrainer im Jahre 2004 geworden ist. Auf diesem Bild sieht er aus wie ein alter Mann, dabei ist er gerade mal 46. Ist das dieselbe Leverkusener Luft neben dem Bayer-Werk, die auch Calmund hat dick werden lassen?

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Es kann nicht jeder Deutscher Meister sein

Jens Nowotny bezeichnet die Nominierung für die WM als seinen „größten Sieg“. Dem ist angesichts seiner Bilanz nach 15 Jahren Bundesliga und so mancher Europapokalsaison nichts hinzuzufügen. Keine einzige Meisterschaft, kein einziger Pokalsieg, kein einziges gar nichts hat Jense je errungen. Traurig, dass für den armen, armen (nur 4,7 Mio Euro Abfindung bei Leverkusen) Jense also diese Nominierung für die WM der größte Sieg seiner Karriere ist. Das ist schon ein bißchen wenig.

Bleibt nur die Frage, warum jemand für solch einen echten Gewinnertyp so viel Geld zum Fenster rausschmeißt. Aber das wird Calli uns wohl nie verraten.

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