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Schlagwort: Wiesbaden

Gewinnspiel: Seit‘ an Seit‘ — Stadien in direkter Nachbarschaft

Die Idee zur heutigen Sammlung beim traditionellen Gewinnspiel ohne Gewinne stammt von Gunnar vom Stehblog, der mir erzählte, dass eine Diskussion im SVWW-Forum (ja, sowas gibt’s tatsächlich) stattgefunden habe, welche anderen Städte denn wohl damit aufwarten könnten, dass sich zwei Stadien von beträchtlicher Größe direkt nebeneinander befinden.

In Wiesbaden ist dies mit der BRITA-Arena und dem Stadion an der Berliner Straße, seit September 2009 der „Helmut-Schön-Sportpark“, der Fall.

Beide verfügen über eine Kapazität von über 10.000 Menschen, welche sich gleichzeitig auf die Ränge des Stadions begeben können, und befinden sich direkt nebeneinander.

Einzige vergleichbare Situation, die den Foristen in den Sinn kam, war das Westfalenstadion neben dem Stadion Rote Erde (welche übrigens, wie Leser des Buches „111 Fußballorte im Ruhrgebiet, die man gesehen haben muss“ wissen, während des Baus des Westfalenstadions als „Zwillingsstadion“ tituliert wurden).

Deshalb die Frage, hier beim Gewinnspiel ohne Gewinne:

Wo gibt es zwei nennenswert große Stadien in direkter Nachbarschaft?

Ihr schwarmgedächtnist, ich fülle die Liste auf. Zur Einschränkung: ein einfacher Sportplatz tut es nicht, es sollten schon beides richtige Stadien sein. Was ein Stadion definiert, das wiederum entscheidet jeder selbst. 10.000 Zuschauer Fassungsvermögen müssen es nicht sein, sind aber eine Art Anhaltspunkt.

Stadt Stadien
Bangkok Supachalasai Thephasadin
21.000 6.378
Barcelona Camp Nou Mini Estadi
99.354 15.276
Berlin Olympiastadion Olympiapark-Amateurstadion
74.244 5.500
Budapest Hidegkuti Nándor Stadion Sport Utcai Stadion
12.700 2.500
Buenos Aires Estadio Libertadores de América Estadio Presidente Perón
50.566 51.389
Bratislava Stadion Pasienky Stadion Tehelné Pole
13.000 30.000
Brüssel Stade Roi Badouin Kleines Heyselstadion
50.000 10.000
Cardiff Milennium Stadium Cardiff Arms Park
74.500 12.500
Dortmund Westfalenstadion Stadion Rote Erde
80.645 25.000
Dundee Tannadice Park Dens Park
14.000 12.000
Durban Moses-Mabhida-Stadium Kings Park Stadium
70.000 55.000
Göteborg Ullevi Gamla Ullevi
43.000 18.000
Helsinki Olympiastadion Sonera Stadium
40.682 10.766
Johannesburg Ellis Park Johannesburg Stadium
62.500 37.500
Kopenhagen Parken Österbro Stadion
38.065 7.000
Lusaka Lusaka Stadium Independence Stadium
70.000 30.000
Malmö Malmö Stadion Swedbank Stadion
26.500 24.000
Mannheim Carl-Benz-Stadion Rhein-Neckar-Stadion
27.000 8.000
Montreal Olympiastadion Saputo Stadium
66.308 20.341
Nottingham City Ground Meadow Lane
30.056 20.229
Odense Tre-For-Park Odense Atletikstadion
15.761 8.000
Paris Parc des Princes Jean-Bouin
49.000 20.000
Prag Strahóv Stadion Stadion Evžena Rošického
220.000 18.775
Rheydt Jahnstadion Grenzlandstadion
30.000 12.000
Saarbrücken Ludwigsparkstadion FC-Sportfeld
35.303 12.000
Stuttgart Mercedes-Benz-Arena Stadion Festwiese
60.449 5.000
Tórshavn Tórsvøllur Gundadalur
6.000 5.000
Wiesbaden BRITA-Arena Helmut-Schön-Sportpark
12.566 11.000
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Stallgeruch satt und genug

Wenn man nach Wiesbaden fährt, lernt man eine ganze Menge über einen seit 1945 schwelenden Konflikt um die politische und administrative Zugehörigkeit dreier rechtsrheinischer — eigentlich: — Mainzer Stadtteile zu Wiesbaden, welche auch heute noch das „Mainz-xyz“ in ihrer Bezeichnung tragen. Im Laufe der Jahre ergaben sich dabei unterschiedliche Vor- und Nachteile für die Bürger und die beiden Städte, so dass weiterhin der Status Quo erhalten bliebt, welchen ein amerikanischer Offizier im September 1945 aus dem profanen Grund festlegte, dass der Rhein die natürliche Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz bilden sollte: Alle rechtsrheinischen Gebiete gehören administrativ zu Wiesbaden, dürfen aber weiterhin das „Mainz-“ in ihrem Namen tragen. Alles was linksrheinisch ist, ist somit Mainz und gehört erschwerend damit zu Rheinland-Pfalz und nicht zur hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Einen Namen trägt dieser Konflikt auch, er wird dort nach den Anfangsbuchstaben der drei betroffenen Stadtteile „AKK-Konflikt“ genannt. Eine ähnlich anachronistisch anmutende Auseinandersetzung wie jene um die Wiedereinführung lokal begrenzterer, früherer KFZ-Kennzeichen oder überhaupt diese Konflikte um von außen betrachtet als marginalst empfundene Mentalitätsunterschiede. Aber dennoch ist es ein interessantes Phänomen, insbesondere, wenn man von solchen Vorgängen sonst nur an der Grenze zur Schweiz oder nach Holland Kenntnis erlangte, nicht aber mitten im, naja, im Herzen von Europa und somit auch von Deutschland.

Einer dieser drei Stadtteile, die in Wiesbaden liegen, aber mental zu Mainz gehören, ist Mainz-Kastel. Die anderen beiden heißen Amöneburg und Kostheim. Jeweils auch mit dem Mainz- davor, so dass auf den Ortseingangsschildern die Mammutkonstruktion von der „Landeshauptstadt Wiesbaden Stadtteil Mainz-Kastel“ zu lesen ist. Der für unsere Zwecke berühmteste Sohn dieses so zerrissenen Stadtteils Mainz-Kastel ist ein Mann namens Bruno Hübner. Und dieser trat aufgrund seiner langjährigen Vereinszughörigkeit zum lange Zeit eher unterklassigen SV Wehen wohl für die meisten erst mit seinem Wechsel als Manager zu Eintracht Frankfurt in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Tatsächlich begann seine Karriere aber als aktiver Fußballer beim 1. FC Kaiserslautern, für den er in 76 Partien immerhin 19 Tore erzielte und sogar im UEFA-Cup (als man diesen noch ernstnahm) gegen Real Madrid zum Einsatz kam. Real Madrid — und wenig später beendete er im zarten Alter von 25 Jahren seine Profikarriere wegen einer Verletzung und schloss sich dem SV Wehen an. Welcher damals in der Kreisklasse spielte. Von 1986 bis 1995 war Bruno Hübner noch für den SV Wehen aktiv, mit ihm als treffsicherem Stürmer stieg der Verein bis in die Landesliga auf. Später arbeitete er als ehrenamtlicher (!) Präsident des Vereins und als Trainer des Teams. Es ist schwierig jemanden zu finden, der den Stallgeruch eines aus der Bundesliga kommenden Spielers überbietet, welcher noch 11 Jahre in den untersten Klassen rumgurkte, Trainer, Manager und Präsident seines Clubs ist bzw. war.

2007 führte Bruno Hübner den SV Wehen als Manager erstmals in die 2. Bundesliga. Es fallen einem wohl nur ganz wenige andere Menschen ein, die so sehr mit einem Verein verheiratet waren, wie Bruno Hübner mit dem SV Wehen. Gefeuert wurde er dann trotzdem aufgrund von „Differenzen“ mit dem Präsidium und sein Weg führte ihn über den MSV Duisburg, mit Pokalfinalteilnahme, zu Eintracht Frankfurt, wo er eventuell einen Champions-League-Qualifikanten oder Europa-League-Teilnehmer zusammengebaut hat. Alle Hüte ab vor Bruno Hübner, der sich nicht davon schocken ließ, dass er trotz einem überbordenden Stallgeruch in genau diesem Club, aktiv als Spieler, Trainer, Präsident und Manager seit 1986, gefeuert wurde.

Wer sich aktuell über das informieren will, was aus dem wird, was Bruno Hübner zu nicht geringen Anteilen in Wiesbaden aufgebaut hat, kann das übrigens stets beim Stehblog tun, welches sich dem SV Wehen Wiesbaden verschrieben hat. Um Bruno Hübner zu verfolgen, sollte man sich an Blog-G wenden, angesichts seines Karrierverlaufs reichen aber inzwischen auch die klassischen Sportteile ohne besonderen Vereinsfokus. Denn offensichtlich hat er in all den Jahren seines Wirkens sehr gut aufgepasst, was ihm nun außerordentlich zugute zu kommen scheint. Wie lange läuft eigentlich Hübners Vertrag noch in Frankfurt?

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Save the date(s) — die nächsten Lesetermine in Köln, Stuttgart, Wiesbaden, München, Berlin und Bremen

UPDATE: Die aktuellen Termine finden sich hier: Lesetermine!

Wenn es hier in letzter Zeit nicht mehr ganz in der altbekannten Frequenz vor sich ging, dann hat das mehrere Gründe, von denen die meisten Positives an anderer Stelle bewirken.

Einer zum Beispiel war der hier erläuterte, eine andere Spielerei der Extraklasse wird in Kürze auf dieser Seite implementiert werden — und dann waren da auch noch die Vorbereitungen für weitere Lesetermine, was als Einmann-Betrieb immer etwas mehr an Zeit erfordert, als wenn man von Proffis (O. Hitzfeld) den Rollstuhl geschoben bekäme.

Herausgekommen sind die folgenden bundesweiten Termine für die Lesung „Drama Queens in kurzen Hosen“, andere werden folgen und sind ebenfalls schon in Arbeit. Also, save the date für die jeweils passende Region im eigenen Terminkalender und schwupps alle Freundinnen und Freunde zum Abend mit Trainer Baades Drama Queens eingeladen.

Kommende Termine

Köln Do, 28.2.2013, 20h Kalk für alle, Kalk-Mülheimer Str. 61
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Stuttgart Mi, 20.3.2013, 20h Libero, Olgastr. 137
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Wiesbaden So, 24.3.2013, 20h Café Klatsch, Marcobrunnerstr. 9
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München Do, 18.4.2013, 20h Stadion adSS, Schleißheimer Str. 82
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Berlin So, 5.5.2013, 20h Schwalbe, Stargarder Str. 10
Bremen Mi, 29.5.2013, 20h Eisen, Sielwall 9

Der Termin in Berlin am 5. Mai findet am Vorabend der diesjährigen re:publica statt, welche am 6. Mai beginnt — vielleicht also auch für den einen oder anderen interessant, der ohnehin plant, dorthinzufahren und einen Abend früher in der Hauptstadt aufzuschlagen.

Ich freu mich auf you, me, everybody!

Hier zur ausführlichen Übersicht.

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