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Zahlen lügen nicht: Stadien immer unsicherer

Die Zahlen lügen nicht. Die Stadien der Bundesliga werden immer unsicherer. Das spiegelt sich nicht zuletzt in ständig fallendem Zuschauerinteresse wider. Früher ging man unbehelligt und -beschwert ins Stadion. Heute fürchten viele aufgrund eigener Erfahrungen oder derer von Freunden und Bekannten den Gang ins Epizentrum des Terrors, in ein Bundesligastadion.


Zuschauerschnitt pro Spiel der 1. Bundesliga

Die Grafik zeigt deutlich, dass die Zuschauer der mangelhaften Sicherheit Tribut zollen (müssen). Waren es einst ganze Familien, Frauen, Kinder, Junge und Alte, die sich an einem Stadionbesuch erfreuten, trauen sich heutzutage nur noch die ganz Hartgesottenen ins Stadion. Dass man bald Mittel und Wege findet, diesen Trend umzukehren, bleibt zu hoffen, ist aber unwahrscheinlich.

13 Kommentare

  1. Schöne Ironie. Die Grafik so nichts aussagend im Zusammenhang mit diesem Thema. Herrlich

  2. Manfred Manfred

    Man könnte in diesem Zusammenhang auch von einer Zuschauerexplosion sprechen. Und wenn man da neben einem steht, der grad – . Ne? Gefährlich!

  3. Da ich Ironie und Sarkasmus liebe, bleibt mir nur eines zu sagen: Schön! :)

  4. Es war auch in den alten Stadien zur guten alten Zeit viel windiger. Das Olympiastadion in Müchen zog an kalten Novembertagen wie Hechtsuppe. Die Verweildauer war auch viel kürzer. Hinkommen – Fußball schauen – nach Hause gehen. Die fehlende Eventisierung drumherum um die 90 Minuten steckte total in den Kinderschuhen. Auch nur zwei poplige Fernsehsender mit Übertragungswillen. Keinerlei weitere TV-Auswahl damals. Was waren das für lausige Zeiten.

  5. luc luc

    Bei dieser Grafik fehlt doch was à la:
    „Sehen Sie hier im Vergleich dazu einen Stecknadelkopf“!

  6. Mohammed Mohammed

    War vor ca. 5 Jahren noch als Sicherheitsmitarbeiter in Frankfurt tätig (Frankfurt genießt ja nicht gerade den besten Ruf), es gab zwar hin und wieder mal ein paar Zwischenfälle, jedoch waren es immer einige besoffene, die nicht mehr klar kamen.

    Und die ganz harten treffen sich zur 3. Halbzeit so oder so an einem anderen Ort. Deswegen denke ich hat die Presse mal wieder nichts zum schreiben und muss mal wieder aus eine Mücke nen Elefanten machen.

  7. janus janus

    >Bei dieser Grafik fehlt doch was à la:
    „Sehen Sie hier im Vergleich dazu einen Stecknadelkopf“!

    Mir fehlt das Saarland.

  8. Es soll ja nicht die reine Ironie sein, sondern: Wenn es noch nie so viele Zuschauer in den Stadien gab, ist doch klar, dass auch die Zahl der Vorfälle einen neuen Höchstwert erreicht, auch wenn sie in ihrer Häufigkeit pro anwesender Person überhaupt nicht gestiegen ist.

  9. luc luc

    Nicht nur dies.
    Die Statistik sagt überhaupt nichts aus, da über die Grunddaten nichts bekannt ist.
    Wenn z.B. vermehrt ermittelt wird (was dann auch bei gleichbleibender Anzahl von Delikten automatisch zu mehr Anzeigen führt), dann steigt zwar die absolute Anzahl der angezeigten Vergehen, einen Vergleich kann man aber eben nicht ziehen. Dazu müsste man die Zahl der nicht angezeigten Vergehen kennen.
    Ich habe gestern Zahlen in meiner Tageszeitung und im Videotext gesehen und die reichten zwar aus den Volkszorn heraufzubeschwören, zu mehr aber auch nicht.

    Von daher kann ich auch mit reiner Ironie leben.

    @janus: Guter Einwand! Eine Statistik ohne einen Saarland-Vergleich ist selten.

  10. Gunnar Gunnar

    Die Zahl der Einsatzstunden der Polizei war auch noch nie so hoch wie heute. Dadurch wird natürlich auch mehr ermittelt, wie luc schon richtig sagt.

    Auch interessant ist, dass sich die Polizei offenbar bestimmte Delikte (Stichwort: Verstöße gg. das Sprenstoffgesetz) besonders vorgenommen hat, um die Statistik in die Höhe zu bringen.

  11. […] Die Krönung des ganzen fands sich nun am Samstag in der, eigentlich ja rennomierten, Süddeutschen Zeitung. Diese druckte ein Interview mit Christian Seifert, dem DFL-Chef. Leider gibt es das Interview online nur in Auszügen zu lesen. Jedenfalls ist es aller Ehren wert, wie Seifert sich versucht gegen die Suggestivfragen der “Journalisten” der SZ zu wehren. Nacheinander weg werden sechs Fragen gestellt, die ungefähr folgenden Tenor haben: “Aber es ist ja Fakt, dass es bisher nur mit viel Glück keinen Toten gab”, oder “Trotzdem, müssen Sie nicht zugeben, dass die Vereine ihrer gesamtgesellschaftlichen Aufgaben nicht mehr gerecht werden?” Zwei Dinge werden dabei deutlich. Erstens sind die Sportjournalisten der SZ scheinbar bereit sich willfährig vor den Karren spannen zu lassen, wenn es darum geht, dem Fußball in Deutschland ein Gewaltproblem zu attestieren dem nur noch mit Repression begegnet werden kann. Und zweitens zeigen die Antworten Seiferts, dass die DFL offenbar eine Getriebene der Politik ist. Aber solange Fachkräfte wie Lorenz Caffier etwas zu sagen haben ist wohl auch nicht damit zu rechnen, dass sich daran etwas ändert. Trainer Baades Recherche zeigt deutlich, wie schlimm es um den Fußball steht. Keiner traut sich mehr ins Stadion. […]

  12. netzberg netzberg

    Wenn die Mannschaften schneller spielen würden, etwa rundherum achtzig Minuten, wären pro Spiel zehn Minuten Gefahrenpotential schon mal gebannt. Und Kosten fürs Polizeiaufgebot gesenkt!

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