Zum Inhalt springen

Englisch ist weit gesprochen.

Entschuldigung, ich musste kurz lachen, als ich im Bereich zur WM auf der Seite www.germany-tourism.co.uk Folgendes zu den Sprachen, die man in Deutschland angeblich spricht, las:

„Language: German. English is widely spoken.“

Ich möchte gar nicht erst wissen, wie viele Deutsche diesen Satz so wie in der Überschrift übersetzten. Was ich aber weiß, ist, dass eine meiner Schülerinnen aus den USA mir letztens klagte: „Alle sagen hier, dass sie Englisch sprechen. Aber dann: können sie es gar nicht!“ Das mag für uns jetzt witzig sein. Für jemanden, der sich von außerhalb kommend darauf verlässt, dass „die Leute“ in Deutschland englisch sprechen, ist es nicht mehr ganz so witzig. Und warum wohl heißt der Werbespruch von McDonald’s nicht mehr „I‘m loving it“, sondern „Ich liebe es“ (was nebenbei bemerkt eine total schlechte Übersetzung ist, weil man das im Deutschen so nicht sagen würde, es einfach total unnatürlich klingt), warum sagt man denn nicht mehr „Powered by emotion“ (was manche Angehörige des älteren Semesters mit „Kraft durch Freude“ übersetzten), warum sollte Douglas denn nicht mehr mit „Come in and find out“ werben (was „englischsprechende Deutsche“ mit „Komm rein und finde wieder heraus“ übersetzten)?

Weil in Deutschland quasi niemand englisch spricht.

Was man hier beherrscht, ist sogenanntes Euro-Trash-English. Also jenes Englisch, welches ausreicht, um die Texte der unsäglichen „Band“ Scooter zu verstehen. Da nützen auch keine 20-stündigen Kürschen für Taxifahrer oder Hostessen. Das ist so lange nicht schlimm, wie die Taxifahrer oder Hostessen Kunden haben, deren Muttersprache gar nicht englisch ist. Die Seite www.germany-tourism.co.uk ist aber für Briten gedacht.

Na, das kann ja heiter werden. Ich sag nur „I become a sausage.“

8 Kommentare

  1. Kaj Kaj

    My dear Mister Singing Club, I haven’t thought that it has come so far with the englishknowledge of the germans.

  2. ric ric

    Ich finde „Ich liebe es!“ ausgesprochen gut und sage es selbst auch sehr häufig. Somit ist es nur unnatürlich, wenn ich unnatürlich wäre.

  3. SL SL

    Yeah, Scooter! How much is the fish? Herrlisch!

    Aber mal im Ernst Trainer, was erwartest Du von einem Land, in dem die Mehrheit der Bürger ihre eigene Muttersprache nicht beherrscht?

    Bier her, Bier her, oder ich fall um!

  4. Martina Martina

    My English makes me nobody so quickly after!!! ;-)))

  5. Ecki Ecki

    Der Trainer hat mal wieder ins Schwarze getroffen.
    Ein kleines Beispiel: Ich bin letztens mit der Bahn, genauer mit dem ICE durch die halbe Republik gefahren. Der Typ, der im Zug die Ansagen gemacht hat, sagte immer wenn wir kurz vor einem Zwischenstopp waren: “ … in a few minutes we SHALL arrive in -Stadtname- (z.B. Stuttgart).“
    Da haben wir uns immer für ein paar Minuten wirkliche Sorgen gemacht, ob wir denn auch alle wirklich ankommen werden.

  6. DerWoKeineAhnungHat DerWoKeineAhnungHat

    ey listen mal zu, ze germans sprekken englisch very gut. you fatherlandsverräter.

  7. Better Knower Better Knower

    @Ecki: Auch wenn der Trainer recht hat, so habe ich gerade mal mit einer Engländerin geredet, die hier mit mir Polen gegen Ecuador guckt. Und nach ihrer Aussage ist „…we SHALL arrive…“ absolut korrekt. Bei „I“ und „WE“ ist „shall“ die schönste Form, das Futur zu benutzen. Heute sagt man zwar meist „will“ statt „shall“, aber der Mensch in der Bahn war wohl noch von der alten Schule.
    (Ich nehme an, daß Du hier shall und schould konfusierst *g*)

  8. Der kleine Che Der kleine Che

    Holla, die Waldfee,

    wir sollten uns endlich eingestehen, dass wir „Doitschen“ in der breiten Masse nun mal ein ignoranter und ungebildeter Haufen „Pseudointellektueller“ sind! Das, was die meisten unserer Mitbürger vom Stapel lassen, kann man bestenfalls als „english for runaways“ bezeichnen – aber setzen wir mal lieber prioritäten und widmen uns besser der Wiedererlangung ausreichender Kenntnisse in unserer Muttersprache, oder was wir dafür halten. Dies Unterfangen sollte viele der sogenannten „Doitschen“ vor mehr Probleme stellen, als sie in der ihnen verbleibenden Restlebenszeit bewältigen können – auch dank der unüberlegten Reformgeilheit der Kultusministerkonferenz bezüglich der orthographischen Unzulänglichkeiten in diesem Land! Mit DICHTEN und DENKEN hat das schon lange nichts mehr zu tun, sind doch viele der Verantwortlichen offensichtlich weder in der Lage zu denken, noch ganz dicht!
    Rette sich, wer kann!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert