Wie geheime Quellen mir berichteten, deren Bekanntmachung dazu führen würde, dass sie nicht mehr geheim wären, geht es bei Jürgen Klinsmanns Trainingsprogramm in erster Linie darum, die Spiele dort zu gewinnen, wo die Spiele entschieden werden. Seit Huub Stevens wissen wir, dass das „zwischen die Ohren“ ist, womit klar wird, warum Klinsmann sein Geheimprojekt so abschotten lässt, dass nicht mal Urban Priol darüber lästern kann: Weil es zwischen die Ohren geht. Also: um. Es geht um zwischen die Ohren und deshalb muss selbst Uli Hoeneß draußen bleiben. Es könnte ja sein, dass er sich abends beim Weißbier mit Auge, mit dem er sich immer noch trifft, verplapperte und das geheime Trainingsprogramm so auch demnächst in Wolfsburg stattfände.
Hier also geheime Erstimpressionen von Klinsmanns Mentalprojekt, wobei da das Buddhistische noch etwas zu kurz kommt. Hier geht es erstmal darum, eine Grundstimmung ins Team zu bringen.
Wie seriöse, nicht ganz so geheime Quellen berichten, hat der Dummschwätzer an diesem Programm nicht teilgenommen. Er ließ ausrichten, das sei alles „Pipifax“ und für „solcherlei Unsinn“ stünde er nicht zur Verfügung. Man solle endlich wieder rausgehen und Fußball spielen, egal, wie die Zellen sich fühlen. Danach entfleuchte er nach Kitzbühel und zum ersten Mal im Leben haben wir Verständnis für den Dummschwätzer. Was kostet eigentlich ein U-Bahn-Ticket in München?
Oliver Bierhoff darf von diesem Beitrag übrigens per Gesetz nie erfahren. Hab ich so entschieden. Hup hup.
Und jetzt ein Bier. Und eine Axt.
…und da am Ende ja doch alle nach des Dummschwätzers Pfeife tanzen, steht das Trainingslagerprogramm schon fest. Den Song kriegt jeder auf CD gebrannt und dann heißts wiedermal im Chor: Gute Freunde, kann niemand trennen…
Die Einzelfahrt kostet in München derzeit ¤ 2,30…
Und das Viererticket?
München hat ein verflixtes System mit Abstempeln von Abschnitten auf einem langen faltbaren Pappstreifen, mit dem man theoretisch das nach Zonen (Ringen) aufgeteilte Nahverkehrsnetz abjuckeln kann. Jeder Abschnitt eine Zone (oder so). Das Problem: Zugeroaste und Touris machen leicht Fehler beim Abstempeln, entwerten entweder zu wenige Abschnitte (dumm bei der Kontrolle, gilt als Schwarzfahren) oder zuviele (dumm für die eigene Kasse, für solche Fehler wird nichts zurückerstattet). Das Münchner System ist sozusagen der perfektionistische Gegenentwurf der Dorfbevölkerung zum New Yorker: wir haben einen Preis fürs gesamte Stadtnetz inklusive einmal umsteigen auf ein anderes Verkehrsmittel (von U-Bahn zu Bus oder umgekehrt). Die Fahrt kostet 2 Dollar. Touristen empfehlen wir nicht eine Tageskarte (7,50 Dollar), sondern eher die Wochenkarte (25 Dollar), oder auch die normale Metrocard (Magnetkarten mit Lesestreifen für den Zentralcomputer). Für jede 10 Dollar, die man investiert (auf die Magnetkarte speichert), bekommt man eine Fahrt umsonst. Macht also 1,67 Dollar. Munich eat your heart out.
Viererkarten sind eine sozialdemokratische Erfindung, die in München gesetzlich verboten sind. Eine Streifenkarte mit 10 Streifen (= 5 Stadtfahrten) kostet 11 Euro.
das ist doch eine Cover Version von Xavier Naidoos Hit von 2005: „Diese Zelle wird eine leichte sein“
Ich muss sagen, das letzte mal, dass ich in München war und ein Ticket falsch (zu wenig) entwertet hatte, hat der Kontrolleur beide Augen zugedrückt und mich weiterfahren lassen. Muss ja auch mal gesagt werden.
Wenn man genau hinsieht, dann entdeckt man Oli Bierhoff in der letzten Reihe. Er schaut etwas skeptisch, hat aber ein ‚Danke‘ Plakat in der Hand. Wartet er auf den Capitano?
Am Schlimmsten sind die Fahren zum Flughafen. In München ca. 8,50 – 8 Streifen. In Berlin ist das Ticket A für 2,10 super und die Tageskarte AB für 6,30 auch total sozial. Die Hertha ist ja auch sozial zu den Gegnern…
Wer die Münchner Streifenkarte nicht mag (oder zu dumm ist, das System zu begreifen), kann alternativ auch zu diversen anderen Tickets oder Zeitkarten greifen. Oder als Tourist zur „CityTourCard“. Aber gut zu wissen, dass der gemeine New Yorker für Tagesbesucher Wochenkarten empfiehlt.
Ich verrate euch jetzt meine Methode um in München mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurechtzukommen:
Ich fahr da erst gar nicht hin. Was soll ich da?
hört hört…Was kosten Taxis in München? Gibt es dort auch Rikschas, oder zu wenig Asiaten? Und wieviele Beine hat ein Tausendfüßler?
@probek: Wer wird denn gleich so granteln? Tagesbesucher (aus dem fernen Deutschland) gibt es keine. Die Reise ist zu weit. Die Stadt und das U-Bahn-Netz sind zu groß für solche Kurztrips, der Jet Lag zu lästig, Also bleiben die meisten gleich mehrere Tage. Ansonsten: Als jemand, der jahrelang in München gelebt hat und noch ein paar andere Städte in der Welt kennt, darf ich das wohl sagen. Das ganze Konzept Streifenkarte mit dem stummen DIener, auf dem „E“ steht, ist nichts für Besucher (schon gar nicht für solche, die aus dem Ausland kommen). Und ihnen hinterherzurufen, Sie seien zu dumm, mag zwar in in der „Weltstadt mit Herz“ zum guten Ton gehören („Mia sa’n mia“), ist aber kein Qualitätsmerkmal des betreffenden Nahverkehrssystems. Wohl auch deshalb kommen die ungeliebten Umland-Bewohner zuhauf mit ihren Autos in die Stadt und verstopfen die Straßen. Aber die gelten aus Sicht der meisten Münchner ja bereits a priori als dumm.
Wo ja mittlerweile Ironie als Stilmittel selbst das letzte Winkelchen des Landes erreicht hat, stelle ich mir gerade vor, wie die Adlerfront oder so geschlossen dieses Liedchen trällert.
Und muss zugeben, dass mir der Gedanke gefällt.
Nicht so gut gefällt mir, wenn Leute behaupten, man könnte in Berlin mit dem A- oder AB-Ticket den Flughafen erreichen. Das galt schließlich jetzt schon nur für Tegel, und demnächst für keines der in Frage kommenden Ziele.
@King Kalwa: keine Frage, ein ÖPNV sollte ein (auch) für außenstehende intuitiv zu durchschauendes Tarifsystem aufweisen. Aber nötigt der Geltungsraum „mit bis zu einmal umsteigen“ nicht öfter zu grotesken Umwegen (interessierte Frage, ich war ja noch nie dort)?
Muss das sein, Werbung für den Münchner Nahverkehrr und Links zur „Citytourcard“? München ist schlimm genug, noch schlimmer aber sind Münchner, die in Berlin ihr München-Leben leben wollen und das Anderen, eben Nicht-Münchnern, aufzwingen. Davon will wieder niemand reden…
„Wo geht’s ins Schumanns?“
„Hier nicht, Alter… Ciao.“
Ihr Heulsusen, fahrt erst einmal mit dem VRR durchs Ruhrgebiet.
Wieso? Das ist doch ganz einfach.
@Jürgen Kalwa
Ich grantel gar nicht, ich weise hin. Sollte ich dennoch granteln, gehörte das zu den Dingen, die man als Zugereister im Laufe der Assimilation lernt. Aber ich grantel ja nicht, wie gesagt.
@Gilad
Wenn jemand fragt, was ein U-Bahn-Ticket in München kostet (ab 1,10 Euro aufwärts), kann passieren, dass man die Diskussion darüber durch Fakten anreichert. Wenn dich das stört: ‚tschuldigung, dann will ich dich (und andere) nicht davon abhalten, weiter über München abzulästern.
Habe verstanden, probek. Ich werde mich hüten noch einmal etwas Schlechtes über die Hauptstadt der Bewegung zu sagen. Hier ein paar Fakten zum Thema Nahverkehr in Berlin (für die weitere Diskussion):
http://www.bvg.de
Ich persönlich empfehle die Sightseeing Top-Tour im Doppeldecker für 20 Euro.
http://tinyurl.com/5bmefv
münchen ist scheisse wied er fcb
Ich saß auch schon mal in der Linie Wan-Handred. Das gefiel mir. Damals.
Ist es nicht auch egal wie teuer in Berlin das Ticket zum Airport ist? Die Fahrt dahin ist doch in den meisten Flugtickets eh enthalten. Vermutlich sogar in denen nach München.
ich hab mir noch 10-20 mal das Video angesehen; was kommt denn da aus den Düsen an der Decke?
@sternburg: Rund 400 Kilometer U-Bahn-Netz hat New York. Da kommt man oft schnurgerade ans Ziel. Und manches geht nur mit Umwegen und ein bisschen Nachdenken. Innerhalb des U-Bahn-Bereichs kann man so oft umsteigen wie man möchte. Die von mir erwähnte Umsteigemöglichkeit bezieht sich auf den Wechsel zwischen Bus und U-Bahn bzw. umgekehrt.
Die größte Errungenschaft in New York ist meiner Meinung nach das System der Express-Linien, die nur alle drei oder vier Stationen halten und meistens parallel zu den sogenannten Local-Linien fahren. Damit kommt man ziemlich zügig – pardon the pun – von der Stelle. New Yorks Netz ist ein Hauch kleiner als das von London und einen Hauch weniger alt (was man nicht denken würde, wenn man die ollen, schmuddeligen Bahnhöfe sieht).
Die besondere Errungenschaft von London ist einer Meinung nach die U-Bahn-Übersichtskarte. Nicht lachen: Heute macht die jeder überall auf der Welt nach. Aber diese im Prinzip verzerrende, schematische Darstellung, die Platz lässt für Text und dicke verschiedenfarbige Linienstränge, die mitunter bildlich eindeutig und klar Dinge vermitteln müssen, wie, dass unterschiedliche Bahnen auf den gleichen Gleisabschnitten laufen, musste erst mal erfunden werden. Und zwar gegen enorme Widerstände. Und das ist in London passiert. Der Name des Geistesblitzers: Harry Beck. Für das wenige Geld, dass er damals für den Geniestreich erhalten hat, könnte man heute nicht mehr viel U-Bahn fahren. Egal wo.
Mein Ex-Pra (?) war darüber, wie lesbar Nahverkehrslinienpläne sind, also ich lache ganz bestimmt nicht.
ÖPNV in München – hab ich zweimal gemacht, einmal vom Hbf zum recht neuen Flughafen, einmal vom Hbf zum recht neueren Stadion. Beides bekanntlich recht weit am Arsch der Welt, sogar für München. Ist aber sehr unterhaltsam, besonders wenn man mit dieser U-Bahn zum Flughafen raus fährt, die auf halber Strecke in der Mitte auseinander gepflückt wird. Da heißt es Augen auf bei der Sitzplatzwahl, ansonsten: hallo Pasching (oder so).
Der hier erwähnte VRR ist eigentlich recht pflegeleicht, nur die Übergangszonen z.B. zum VRS sind gefährlich, da einem selbst ein Angehöriger des jeweiligen Verbundes nicht zufriedenstellend alle tariflichen Möglichkeiten erklären kann, die deren Arbeitgeber an diesen Gefahrzonen vorgesehen hat. Aber ist rund um diese Bahnhöfe natürlich immer eine spannende Frage: fahr ich grad schwarz oder geb ich ungewollt Trinkgeld?
London – the Tube – I love it. Aber das weiß eh jeder.
Berlin? Nä, da erinner ich mich lieber an St. Petersburg. U-Bahn-Schächte wie Kirchenschiffe, auch genauso ornamentiert. Und die Fahrt kostete zehn Kopeken, das konnte man in Pfennig gar nicht mehr ausrechnen. Aber damals hieß es ja auch noch Leningrad. Da kann man mal sehen.
janus, gerührt von den Erinnerungen.Schön.
@trainer
Der VRR ist so einfach, daß er selbst nachfragen muß welche Preisstufe seine Fahrgäste brauchen…
Mal ne Frage am Rande? Was hat Auge eigentlich noch mit den Radkappenverzierern am Hut? Gibts da etwa „alte Seilschaften“ und/oder geheime Verbindungen zu Meister Quälix? Oder fehlt mir was „zwischen den Ohren“?
@King K: Äh, richtig, „von U-Bahn zu Bus oder umgekehrt“, da stehts ja, mein Fehler.
Klingt in der Tat schön.
Nein, Auge hat eigentlich so weit bekannt nix mehr mit Wolfsburg zu tun, das war literarische Freiheit. Vielleicht verwirrend, dann wär’s doof.