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Schlagwort: Interview

Auf keine Zigarette mit Jürgen Klopp — Interview mit Torsten Lieberknecht

Ich stelle es mal hier rein, weil es bei Twitter sicher ein wenig unterginge. Und finden würde dieses Interview sonst wohl kaum jemand, da es auf einem absoluten Spartensender geführt wurde.

Zugegeben, der Titel ist ein wenig clickbaiterisch, denn in unten stehendem Interview berichtet Torsten Lieberknecht lediglich von seiner Beziehung zu Ex-Zimmergenosse Jürgen Klopp, mit dem er 7 Jahre in Mainz zusammenspielte, weshalb Lieberknecht zuletzt auch via kurzem Dienstweg beim FC Liverpool im Training zusehen durfte. Und sowohl Moderator als auch Lieberknecht werden nicht mehr in den Olymp der Rhetoriker aufsteigen. Normalerweise wären die kleinen Fehler des Moderators („3. Bundesliga“, „Stehen Sie am Ende der Saison am Tabellenanfang?“) hier auch ein gefundenes Fressen für ein wenig Spott. Doch erstens stammt das Interview vom Duisburger Lokalsender „Studio 47″ und der arme Mann muss wohl alle Themen bedienen, die so hereinkommen, da muss man nicht unbedingt Experte für Fußball sein. Und zweitens geht es ohnehin eher darum, was Lieberknecht sonst noch so erzählt, auch, wenn es auf Dauer ein wenig anstrengend ist, ihm zuzuhören.

Da wäre seine Zeit bei Eintracht Braunschweig und die jüngste Rückkehr dorthin, seine Motivation, zum MSV Duisburg zu kommen, seine und dessen aktuelle Philosophie. Aber vor allem einfach deshalb hörenswert, weil Torsten Lieberknecht frei heraus zugibt, dass es in der vergangenen Abstiegssaison einfach innerhalb des Teams nicht gestimmt hat und er diese Problematik nicht in den Griff bekam.

Wann hört man einen Trainer im Profifußball schon einmal so offen über sein Scheitern sprechen?

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Der „Club“, der stets verneint

Alle Jahre wieder reist der „Club“ an die nach Wedau, doch fast alle Jahre wieder gibt es für ihn dort wenig zu holen. 23x trat er in Pflichtspielen beim MSV Duisburg an, nur 3x konnte er gewinnen, verlor satte 15x. Erstaunlich, dass sich doch immer wieder so viele Fans der Glubberer auf den Weg machen, um ihrem Team beim Verlieren zuzusehen. Aber man kennt das ja, als Fan lebt man immer von der Hoffnung, die, 2 Groschen ins Schweinderl, stets zuletzt stirbt.

Zuletzt allerdings gewann der 1. FC Nürnberg im DFB-Pokal beim MSV Duisburg vor wenigen Wochen mit 2:1. Damals war der Sieg sicher nicht unverdient, der MSV deutete aber schon an, dass er ein anderes Team als noch vor Zweijahresfrist sein würde. Jetzt ist der „Club“ wieder Gast, genauer gesagt am Samstag. Aus diesem Anlass, dem Zweitliga-Spiel ab 13 Uhr, gaben Alexander Endl von Clubfans United und meine Wenigkeit uns mal wieder dem nur noch Älteren bekannten Brauch hin, vor einer Partie Kenner des Gegners des Vereins des eigenen Blogs/Magazins zu befragen.

Heraus kam nicht nur ein klassisches Prä-Spiel-Interview. Da Alexander mit seinen Fragen inhaltlich ein wenig ausschweifte, kommen auch andere, generelle Aspekte im Fußball zur Sprache, die sich gerade wandeln. Hier geht’s zum Interview mit Clubfans United.

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Interview mit Clubfans United — Pfrudschln mit Närmberch

Clubfans United Der alte Fahrensmann Alexander Endl, ein Blogger der ersten Stunde bei Clubfans United, hat mich vor der morgigen Partie des MSV Duisburg beim 1. FC Nürnberg zum virtuellen Gespräch gebeten. Dabei geht’s natürlich um die anstehende Zweitligapartie zwischen dem aufstiegslechzenden Glubb auf Rang 3 und dem Letzten aus Meiderich, jedoch ebenso um die aktuelle Lage des Fußballs allgemein in Bezug auf Aspekte wie Investoren, sportliche Chancenlosigkeit oder Fankultur.

Zum Gespräch bei Clubfans United.

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Löws Werbung fürs Schleichen

In einem ansonsten eher wenig aussagekräftigen Interview der SZ mit Jogi Löw aus den letzten Tagen kommt auch diese Passage vor:

SZ: Sie fahren keinen italienischen oder schwäbischen Sportwagen?

Löw: Ich würde jedes alte Auto einem neuen vorziehen. Ich mag eher Oldtimer.

SZ: Und Sie fahren auch einen?

Löw: Vor einigen Jahren hab ich mir einen gekauft, einen 190er Mercedes, Baujahr 59. Im Sommer mit diesem Auto zu fahren, das liebe ich, es ist so ein ruhiges, entspanntes Fahren. Nicht zu viele PS, keine Geschwindigkeitsüberschreitungen – passt hervorragend zu mir.

Man weiß nicht so genau, ob man lachen oder weinen soll.

Ob der hier nur etwas dezenter als im Kicker angebrachten Schleichwerbung (die Formulierung, dass der Sponsor „zu ihm passt“ erinnert nur allzu sehr daran, wie Manuel Neuer fabulieren durfte, dass Sony, xy und z zu ihm passten, weil [hanebüchen konstruiertes Argument]), zufällig für den Sponsor der Nationalmannschaft, ob der skurril konstruierten „Gemeinsamkeit“ von Werbeträger Löw mit seinem Werbepartner, wo ja jeder weiß, dass Mercedes vor allem fürs „ruhige, entspannte Fahren“ gekauft wird, ob der dreisten, zumindest noch bis neulich falschen Selbststilisierung Löws, der explizit die „keinen Geschwindigkeitsübertretungen“ erwähnen darf, der da doch seinen Führerschein wegen Rasens abgeben musste – oder ob der Dreistigkeit, mit der mal wieder der Leser verarscht werden soll, dass er es nicht merke, wie hier wieder der Sponsor in ein Interview eingreift.

Hier entscheidet man sich für Schulterzucken. Wenn alle mitmachen, selbst die SZ, leben wir halt in der Matrix. Und keiner weiß mehr, was real ist und was nicht.

Ist natürlich völliger Zufall, dass man einen Fußballtrainer danach fragt, welches Auto er warum fährt und dessen Antwort dazu auch noch druckt. In einem Interview mit einem Fußballtrainer, dessen Job es ist, Fußballer zu trainieren.

Was sind das nur für Orwellsche Zeiten, in denen man niemandem mehr vertrauen kann?

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Der Regisseur geht von Bord

DerWesten: Freuen Sie sich, dass am Wochenende die Bundesliga wieder losgeht?

Sönke Wortmann: Ehrlich gesagt: Nein! Ich habe das Interesse an der Bundesliga verloren. Ich finde es so langweilig, wenn immer dieselbe Mannschaft Meister wird.

Fußball schaut er allerdings noch, wie hier zu lesen ist.

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Rummenigge will Bundesliga auf 12 Teams verkleinern

Ja, so sprach er damals, 1989, Damals-Noch-Nicht-Killer-Kalle in diesem spannenden Interview mit dem Spiegel, in dem klar wird, dass auch Visionäre nicht immer zum Arzt gegangen sind, wenn sie vielleicht hätten sollen.

Etwas ernster gesprochen ist es tatsächlich erstaunlich zu sehen, wie Rummenigge vor allem im späteren Teil des Texts die heutigen Verhältnisse skizziert und damit alles andere als falsch liegt.

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Jörg Berger über seine Flucht aus der DDR

Jörg Bergers Grab befindet sich auf einem Friedhof in Duisburg-Rahm, im Süden der Stadt, Nähe Düsseldorf. In Duisburg war er auch verstorben.

Einige Zeit vor seinem Tod hatte er MDR von seiner Flucht aus der DDR berichtet und was diese für Konsequenzen mit sich brachte.



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Talent Max Kruse bei Werder im Interview

„Natürlich sieht man es gerne am Fernsehen, wenn man selber spielt.“

Talent Max Kruse im Interview bei Werder Bremen 2008.



Eigentlicher Anlass, dieses Video zu zeigen, ist aber der Fund eines Twitter-Accounts, der alte Schätzken aus dem Archiv von Werder TV twittert. Fußballkultur in Reinform, wobei es nicht nur um Sport, sondern auch ums klassische Vereinsleben geht. Natürlich nur echt mit dudeliger Musikuntermalung und den obligatorischen Interviews mit dem Pächterpärchen der Vereinskneipe. Und Otto Rehhagel, wie er den Fußball, das Leben, die Welt und alles, was sonst noch existiert, erklärt.

Hier entlang: WerderTVArchiv.

Gibt es so etwas auch von den TV-Sendern anderer Clubs?

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Als Günther Jauch noch innerhalb seiner Kragenweite fuhrwerkte

Ein sehr später Nachtrag zu Sepp Maiers 70. Geburtstag:

Günther Jauch mit dem Bundestorwarttrainer Sepp Maier während der EM 1988.



Ja, die ersten 60 Sekunden sind etwas schwieriger zu überstehen. Dann geht es mittels „Schalte“ ins Quartier der Nationalmannschaft am Tegernsee, moderiert von Günther Jauch. Dabei demonstriert Jauch, wofür er eigentlich gemacht ist. Schade, dass nicht nur er, sondern auch alle um ihn herum das vergessen zu haben scheinen. Aber das hat ja mit Fußball nichts zu tun. Sehr schön ist allerdings der Helge-Schneider-Moment zu Beginn der Verlosung.

Günther Jauch — die bessere Kathrin Müller-Hohenstein.

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Aber da haben wir auch nichts gewonnen

Ein lesenswertes Interview ist an uns vorbeigegangen.

Wer hier öfter vorbeischaut, weiß vielleicht, dass Christoph Metzelder aufgrund seiner Rumpelfüßigkeit, aber vor allem Rechtsauslegerigkeit in diesem Blog nicht allzu gut gelitten ist. Seit dem Ende seiner aktive Karriere punktet er allerdings nicht nur durch die Unterstützung seines Heimatvereins TuS Haltern, für den er auch in einer unteren Liga dann und wann aufläuft, sondern auch mit Greifbarem, Sinnhaftem als sky-Experte, welches noch dazu gut ins Ohr geht.

Weiter punktet er auch im unten verlinkten Gespräch, da er a) das Halbfinale 2006 gegen Italien — wie es sich gehört — als seine schlimmste Niederlage bezeichnet, aber auch, dass er b) anerkennt, dass er als Verteidiger und eben nicht Passgeber oder Torschütze das Wesen des Fußballs nie richtig kennenlernen konnte, wenn er als Profi auf dem Platz stand. Ein bemerkenswertes Bekenntnis.

Ebenfalls in diesem Gespräch antwortet er auf die Frage, ob der Nationalmannschaft die viel zitierten Typen fehlen:

Ja, das glaube ich schon: dass in den letzten Jahren Spieler, die gut waren, aber eben andere Typen, einer Sehnsucht nach Homogenität zum Opfer gefallen sind.

ZEIT: Und fehlen, wenn es ernst wird?

Metzelder: Wenn man das wüsste. Ich bin in Zeiten zur Nationalelf gekommen, als es diese Typen noch gab. Aber da haben wir auch nichts gewonnen.

Hier das komplette Interview mit der Zeit.

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Ror Wolf: Die Poesie des Massensports

Wer Ror Wolf im Zusammenhang mit Fußball nicht kennt, sollte sich schämen und dann schlaumachen, oder auch nur schlaumachen. Muss man nicht mögen, ein Wegbereiter der Fußballkultur war er in jedem Fall und eine Koryphäe ist er immer noch.

Die ARD interviewt den alten Herrn mitten in der Kofacke-Arena zu Mainz über die „Poesie des Massensports“ und Weiteres zum Fußball und seinen Werken.



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Ein Berliner in Paris

Stundenlang fuhr ich damals mit meinem Renault R5 durch die Straßen von Paris, um das Leben in dieser Stadt aufzusaugen.

Der very deutsche Way of eine Kultur kennenlernen. Mit dem Auto durch die Gegend fahren. Anhalten, aussteigen und mit den Leuten reden hat er sich wohl nicht getraut.

(Nur ein kleiner Aufhänger, dieses in Wahrheit sehr schöne Interview von 11Freunde mit Pierre Littbarski zu verlinken und ans Herz zu legen. Littbarski hat ja als Trainer selten ein besonders glückliches Bild abgegeben. Als Spieler gehört er aber zu den ganz Großen, nicht nur seiner Zeit, sondern überhaupt. Fraglich auch, was für Interviews von 11Freunde in 30 Jahren geführt werden können. „-Wie war das damals, im Fußballinternat? -Jeden Tag Training. -Aha! Erzählen Sie mehr!“ Littbarski hingegen hat etwas aus seiner Fußballzeit zu erzählen. Deshalb ja auch die Verlinkung.)

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