Nein, es geht nicht um diese außerhäuslichen Eskapaden. Das heißt, außerhäuslich schon, aber eher … verkehrstechnisch wäre jetzt auch irreführend, also:
Es geht um den bundesdeutschen Mannschaftsbus zur WM 1974, den Hersteller Mercedes vor der WM 2006 ausfindig machen wollte. Sogar eine Prämie (VIP-Paket-Besuch beim Spiel um Platz 3 in Stuttgart für zwei Personen) war ausgelobt, musste aber in der Schublade bleiben, weil niemand entscheidende Hinweise auf den Verbleib des Mannschaftsbusses von 1974 geben konnte. Das jetzt im Mercedes-Museum zu Stuttgart befindliche Gefährt ist somit nur ein Nachbau oder wie man heutzutage gerne drunter schreibt: „Abbildung ähnlich“. Der Original-Bus von 1974 bleibt verschollen, Spuren hätten nach Russland, nach Kuba und nach Zaire (gibt’s doch gar nicht mehr …) geführt, doch der Bus blieb wie vom Erdboden verschluckt.
Falls er noch nicht in alle Einzelteile zerlegt wurde, darf der jetzige Besitzer sich glücklich schätzen, ein historisches Gefährt sein eigen zu nennen. In diesem machte der Franz nämlich damals schon allen vor, was er alles drauf hat, während die Jugend von heute da nur billigen Abklatsch produziert:
Im SWR-Beitrag erinnert sich Nationalspieler Bernd Cullmann, daß Franz Beckenbauer sich mal als Busfahrer versucht habe: „Es war in Malente, auf dem Parkplatz, und ich meine, es wäre nicht ohne Blechschaden abgegangen.“
Wäre „Dummfahrer“ hier nicht treffender gewesen als „Dummschwätzer“? Und war, blechschadenstechnisch gesehen, nicht eher der Kaiser das Vorbild?
Der Kaiser ist ja kolumnentechnisch Vorbild für Trainer Baade.
Dann passt das mit dem Faktenverdrehen auch wieder.
Als ob dem Kaiser etwas nicht gelingen würde. Völlig unglaubwürdige Pointe. Falls es einen Blechschaden gab, ist es viel wahrscheinlicher, dass dieser vom Busfahrer verursacht wurde. Vielleicht wollte Beckenbauer diesen dann schützen oder der Busfahrer wollte es dem Kaiser in die Schuhe schieben oder Cullmann hat da ein paar Lücken im Kopf.
Ich verstehe die Überschrift auch nicht.Künstlerische Freiheit.
„Ich verstehe die Überschrift auch nicht.“
Aber ich. Und sie ist großartig.
@Lizas Welt, zechbauer:
In der Tat war der Kaiser das Vorbild, und in der Überschrift steht das auch. „Ribery“ ist nicht Teil eines Nominativs („Der Dummschwätzer Ribery“), sondern das Dativobjekt zum Vorbild. Ausführlich würde das heißen: Wenn der Dummschwätzer F.B. dem Ribery ein Vorbild ist.
@JP: Danke. Jetzt schäme ich mich.
aaah ja.
Auch mein Dank an JP: Jetzt verstehe ich erst das Problem. Und ich dachte schon, mir fehlt hier mal wieder irgend so ein Insiderwitz.
Noch besser als der Artikel ist ja fast noch die Diskussion um die Überschrift… *ggg*
;-)