Der Radioreporter im Müncher Olympia Stadion sprach am Samstag beim Spiel Bayern gegen Bielefeld davon, dass Mehmet Scholl, der Scholli, der beste Tschocka der Bundesliga ist. Aber… meine lieben Herren: Was soll ein Tschocka sein? Ich verstehe diesen Mann nicht, akustisch.
Kategorie: Äh-ßerungen
„Gut, äh…“ und wer’s gesagt hat
Im Interview mit dem Stern kommt Podolski zur unglaublichen Einsicht, dass er im Computerspiel immer seine Leistung bringt, während man das in der Realität nicht behaupten kann. Außerdem sieht man hier gut, wie jung Podolski eigentlich noch ist: jede Menge Babyspeck im Gesicht der deutschen Stürmerhoffnung.
Patrick Owomoyela spielte in diesem Alter noch Regionalliga (und übrigens auch Basketball), Wayne Rooney allerdings war schon fast Torschützenkönig der EM geworden.
Ob Podolski sich nicht irrt, wenn er sagt, dass er „nie aufhören wird“, Computer/Playstation zu spielen? Ich habe früher auch nächtelang gezockt, jetzt lockt mich kaum ein Spiel noch hinter dem Ofen hervor.
Erstaunlich aber, dass mal ein Interviewpartner mehr als zwei zusammenhängende Sätze aus ihm herausgeholt hat. Hut ab.
4 KommentareGerade sprach ich noch davon, dass ich mich für andere Sportarten kaum interessiere, da ist das Jovo Stanojevic, Spieler der Baskteballmannschaft von Berlin, in einem Interview mit der B. Z. ebenfalls aufgefallen.
„B. Z.: Und was ist typisch deutsch?
Stanojevic: Vielleicht, dass die Menschen in Deutschland Fußball so sehr lieben und dahinter in der Beachtung erst mal lange nichts kommt.“
Gutes Auge, Jovo.
Einen Kommentar hinterlassenDaniel Cohn-Bendit sagt:
„Ich habe mit der französischen Sportzeitung ‚L‘Equipe‘ einen Vertrag über sieben Kolumnen zur WM vereinbart. Das Honorar ist: Karten für drei Spiele: Endspiel, das Spiel Holland gegen Argentinien und das Viertelfinale in Frankfurt.“
Daniel Cohn-Bendit beweist wenn auch nicht sonderlich originellen, so doch klassischen Geschmack bei der Wahl seiner Spiele. Gleichzeitig hat mich dieser Deal auf eine Idee gebracht:
Ich denke, jemand könnte da vielleicht etwas für mich rausrücken. Schließlich schrob ich schon einige Kolumnen für die EM 2004, da bekam ich auch keine Karten. Finale muss ja gar nicht sein, ich würde gerne Paraguay – Trinidad & Tobago sehen, womit ich doch ausreichend meinen extraordinären Geschmack unter Beweis gestellt habe, oder?
Trotzdem frage ich mich, wieso die „L‘Equipe“ einfach so über ein paar Karten verfügen kann. Können das die FAZ oder die Süddeutsche auch?
Einen Kommentar hinterlassenHorst Hrubesch wird gefragt, welche Mannschaften bei der WM die besten Chancen haben. Clever, wie er seit jeher ist, antwortet er:
„Die zwei besten Mannschaften.“
Da kann man wohl nicht widersprechen.
1 KommentarWer kennt es nicht, das legendäre Zitat von Ente Lippens? Ein echter Ruhrpottschiri sprach die Verwarnung mündlich aus: „Ich verwarne Ihnen.“ Ente Lippens, nicht ganz auf den Kopf respektive Mund gefallen, konterte schlagfertig: „Ich danke Sie.“
Da will die B. Z. natürlich nicht nachstehen und fragt Podolski im Interview Folgendes:
[photopress:podolski_interview_1_1.jpg,full,centered]
1 KommentarEs gibt genug Promis, die keine Ahnung von Fußball haben, die aber gleichzeitig bei einer WM/EM so tun, als würde sie das fürchterlich interessieren, nur damit sie in irgendeiner Sendung auftreten können. Anbiedernd, abstoßend.
Souveräner und alles andere als an den Fußball anbiedernd reagierte da Morrissey auf die obligatorische Frage, ob er sich für Fußball interessiere:
3 Kommentare„Ich wäre ein besessener Fan, würde man statt eines Balles Tony Blair herumkicken.“
Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Nein, nicht die WM, sondern die Entscheidung in der Torwartfrage. Möglicherweise steht sie morgen schon an. Deshalb noch mal ein vielleicht letzter kleiner Verweis auf die unglaubliche Unsachlichkeit und den Mangel an Argumenten, mit welchen die Bayern versuchen, ihren alten Kempen ins WM-Tor zu puschen. Felix Magath beklagte sich heute über Lehmanns Auftritte in der Champions League:
„Lehmann kann sich zwar nicht so auszeichnen, aber er bekommt auch kein Gegentor. Das ist eine klare Benachteiligung für Oliver Kahn.“
Nein, das ist jetzt nicht sinnentstellend von mir gekürzt. Magath behauptet wirklich, dass es eine Benachteiligung von Kahn sei, dass Lehmann keine Gegentore kassiere. Ich bin der Meinung, diese Tatsache nennt man dann einen „Nachteil“ für Oliver Kahn im Duell um den Platz im Tor. Eine Benachteiligung wäre etwas ganz Anderes. Vielleicht braucht Magath Nachhilfe in Deutsch
5 KommentareFür jene Glücklichen [Serben], die ein Visum und Tickets haben, hat eine Belgrader Boulevardzeitung einen fünfmonatigen Deutschkurs begonnen. Täglich erscheinen fünf für das tägliche Fan-Überleben in deutschen Städten wichtige Sätze, wie:
„Wo kann ich billiges Bier kaufen?“
„Wo ist das nächste Bordell?“ und
„Rufen Sie den Notdienst, ich bin total betrunken.“
(Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das gefunden habe…)
Dank Zangel04 weiß ich jetzt wieder, wo man es u. a. finden kann.
Der „zweite“ Torhüter des Weltmeisterkaders von 1954, Heinrich Kwiatkowski, hat ein herrlich entspanntes Verhältnis zu den Überhöhungen, die die Vielzahl der Schreiberlinge zu unserem Lieblingsthema nötig gemacht hat, nur damit auch jeder was Bedeutungsschwangeres zu schreiben hat.
„Wunder gab es vielleicht zu Jesu Zeiten.“
Das gibt er zu Protokoll, wenn er auf das vermeintliche „Wunder von Bern“ angesprochen wird. Und ähnlich sympathisch — ausnahmsweise — kommt Olli Kahn daher, wenn er auf die Frage, ob es eine Krise beim FC Bayern gäbe, zu Zeiten des zweiten Irakkrieges antwortete:
„Eine Krise ist das, was im Irak passiert.“
Allerdings könnte man auch meinen, dass genau das eine Krise ist, was Oliver Kahn nach der Entscheidung in der Torwartfrage der WM 2006 ereilen wird. Ben wirft mir aber des Öfteren zurecht vor, zu viele Dinge in einen „Kessel Buntes“ zu werfen. Deshalb bleiben wir noch ein bißchen bei Heinrich Kwiatkowski.
Dieser bedauernswerte Mann erlebte zwei Weltmeisterschaften, 1954 und 1958, und kam dabei genau 2x zum Einsatz. Sein erstes Spiel war das als gelungener Schachzug gefeierte 3:8 gegen Ungarn, bei dem Sepp Herberger absichtlich nur die Reserveelf aufliefen ließ, um die Ungarn in Sicherheit zu wiegen. Sein zweiter Einsatz war beim 3:6 gegen Frankreich beim Spiel um Platz 3 bei der WM 1958 nach dem gegen Schweden verlorenen Halbfinale, als wiederum nur mit der zweiten Garde gespielt wurde. 2 WM-Spiele, 14 Gegentore. Es gibt wohl kaum einen WM-Torhüter mit einer schlechteren Bilanz.
Ein weiteres Zitat von Heinrich Kwiatkowski, der immerhin mit Borussia Dortmund deutscher Meister wurde und kein schlechter seines Fachs war, lautet:
„Trainer, bitte stellen Sie mich nicht mehr auf.“
Verständlich, nach solch einer Bilanz. Sepp Herberger entsprach diesem Wunsch dann auch. Zeit, dass Olli Kahn einsieht, dass es auch für ihn das Beste wäre.
4 KommentarePassend zur neuen Umfrage auf der WM-Special-Hauptseite [Link leider tot] erinnert Perreira an die WM 2002:
„Und noch nie habe ich zwei Favoriten so schnell ausscheiden sehen wie Argentinien und Frankreich bei der letzten WM.“
Fragen wir uns also, wer von den vermeintlichen Unterhunden uns dies mal überraschen wird. Ohne Eure Wahl beeinflussen zu wollen tippe ich auf Australien und das hat einen Grund: Guus Hiddink, den Trainer der „Socceroos“. Auch wenn man den Einfluss von Trainern nicht überbewerten sollte, den Einfluss der Tatsache, Rudi Völler keinen Trainer zu haben, sollte man jedenfalls nicht unterschätzen.
Guus Hiddink wäre vielleicht auch keine schlechte Idee für die Nachfolge von Klinsmann, wenn die deutsche Mannschaft nicht immer noch als so schlecht wahrgenommen würde, wie sie manchmal leider ist. Warum wir einen Nachfolger brauchen?
Jürgen, der schon in knappen drei Monaten Geschichte sein wird, hat doch keine Lust mehr. Ja, komisch, nicht wahr? Nur noch drei Monate, dann ist Clinsfornia wieder das ganze Jahr über daheim und die FOTO-Zeitung schreibt den Protegé des Dummschwätzers ins Amt. Wir werden uns noch ins Heute zurücksehnen, wo Klinsmann zwar des öfteren seine Rhetorikkünste bis an die Grenze des Erträglichen bemüht, wo der Trainer aber einen Plan hat, was er mit seinen Leuten auf dem Feld anstellen will.
2 KommentareEs hat lange gedauert. Lange war ich auf dem Sprung, ein ganz Großer in unserem geliebten Volkssport zu werden. Bei nur 1,73m kann das natürlich nur metaphorisch gemeint sein — und das ist es auch. Immerhin klopfte der eine oder andere Oberligist mal an. So wie natürlich jeder, der früher mal Fußball gespielt hat, eigentlich zu Höherem berufen war, so auch ich. Ich wusste lange Zeit nicht, woran es gescheitert sein sollte. Mangelnden Trainingseinsatz konnte ich mir nicht vorwerfen, ich war mir auch als Linksaußen für Drecksarbeit nach hinten nicht zu schade, wenn es mal wieder 0:9 stand und ich auf der Linie retten musste.
Aber irgendetwas stand einer richtigen Karriere im Fußball im Wege. Heute habe ich endlich verstanden. Im äußerst interessanten Interview mit dem Tagesspiegel [Link leider tot.], in dem man noch einiges andere Wissenswerte erfährt, antwortet Kasey Keller auf die Frage, wie der US-amerikanische Nationaltrainer Bruce Arena den Zapfenstreich im amerikanischen Nationalteam handhabt, unter anderem:
„Und mal ehrlich: Welcher Idiot würde das ausnutzen und sich am Abend vor einem Spiel besaufen?“
Bingo.
1 KommentarDer kicker scheint Redakteure zu haben, die dem Filmfimmel erlegen sind. Wie sonst ist dieser Vergleich hier zu erklären?
„Seinen Meister-Proper-Schädel versteckt Jan Koller (33) unter einem schwarzen Tuch. Wie Johnny Depp im Kassenschlager ‚Fluch der Karibik‘ hat er es gebunden, wie ein Freibeuter der Meere, fertig zum Entern. Ein bisschen Schutz vor den Regenmassen, die der Rasenteppich am neuen Trainingsgelände im Dortmunder Stadtteil Brackel an diesem Morgen schluckt, als seien sie nur ein Aperitif, bietet der Fetzen Stoff, aber darin liegt nicht der tiefere Sinn der ungewohnten Verkleidung.“
Freibeuter der Meere? Ich glaube, da geht es jemandem nicht allzu gut. Medikamente? Wahnvorstellungen? Später wird Jan Koller dann noch mit Brad Pitt im Film „Troja“ verglichen. Warum nicht gleich Darth Vader? Oder King Kong?
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