Zum Inhalt springen

Die sieben Tugenden des Abendlands

Diese sind bekanntermaßen: Leidenschaft, Teamgeist, Siegeswille, Nervenstärke, Durchsetzungsvermögen, Technik und Taktik.

Wie es der Zufall so will, benötigt man in der zweiten Liga genau diese sieben Tugenden, um Meister zu werden. Und wie gut es sich trifft, dass man dann, wenn man Meister geworden ist, ein Etwas erhält, das noch zufälliger genau jene sieben Tugenden repräsentiert.

Andere Leute sprechen hier von Radkappen, man muss doch aber kulturell schon sehr unbeleckt sein, um nicht zu sehen, dass eben diese sieben Tugenden dargestellt sind. Deshalb ja auch der Bergkristall in der Mitte. Denn Berge, das ist klar, sind Ausbünde an Tugend.

10 Kommentare

  1. Manfred Manfred

    Ich hab mal die Links verfolgt und weitergeklickt, landete bei n-tv.de und war hochgradig verwirrt. Laut einer nicht näher spezifizierten Umfrage sei es bezüglich der 2. Liga so: ‚89 Prozent der Fußballfans hierzulande würden sie kennen, der Bekanntheitsgrad bei der Champions League liege nur bei 83 Prozent.‘
    Wtf? Wer in aller Welt (bzw hierzulande) wurde denn da bitte gefragt?

  2. Wieso?

    Find ich nicht so abwegig. Wer weiß, dass es eine „1. Bundesliga“ gibt, weiß doch fast automatisch, dass es wohl auch eine 2. Bundesliga gibt.

    Champions League muss jemand aber nicht kennen, der Anfang der 1990er aufgehört hat, sich für Fußball zu interessieren. Zum Beispiel mein damaliger Bürokollege, der sich partout auf keine Diskussion über Fußball einlassen wollte: „Seit die so viel Geld verdienen, schau ich da nicht mehr zu, das ist doch nur noch [weiß ich nicht mehr, Zirkus oder so].“

    Der wird möglicherweise die Champions League nicht kennen, wohl aber von der Existenz einer 2. Liga wissen. Okay, ein Einzelbeispiel jetzt, aber eben ein Beispiel für Leute, die irgendwann mit Fußball groß geworden sind, dann aber das Interesse verloren haben.

    Außerdem kommt es bei den Ergebnissen ja auch noch darauf an, ob es sich bei der Befragung um free recall oder cued recall handelte sowie andere Aspekte der Form der Befragung.

    Wobei dann weiterhin fraglich wäre, welches Kriterium angelegt wurde, um jemanden als „Fußballfan“ zu klassifizieren. Ja, wenn man nur tatsächliche Fußballfans zugelassen hätte, wäre die Frage aber, wieso nicht beide Werte bei 100% liegen, also muss es irgendetwas Schwammiges gewesen sein, was auch Leute mit einschließt, die nur WM- oder EM-Spiele gucken oder nur die Spiele des eigenen Sohnes. Und von Ersteren kennen wir ja wohl alle genügend, ohne das jetzt zu werten.

  3. ric ric

    Mir ist die 2. Bundesliga „näher“ als die Champions League. Ich verfolge die zweite Liga (was unter anderem am Montagsspiel im DSF und am WurstundKäse Meidericher Sportverein liegt), die Champions League ist mir ziemlich egal bzw. verfolge ich sie nicht. Ich kann die Umfragewerte zumindest „nachfühlen“.

  4. Manfred Manfred

    Eben. 89% finde ich (zu) niedrig. Dass nur 83% angeben, die Pilzliga zu kennen-who cares?

  5. […] Deshalb soll die Aufholjagd noch mehr lohnen Veröffentlicht 6. Februar 2009 Fußball und Kultur Tags: 2. Liga, Fußball und Kultur Zur Kultur unserer Gesellschaft gehört Fußball ja schon lange. Da spielt die SPD-Bildungsoffensive der 70er mit der daraus folgenden höheren Schulbildung eines großen Teils des Fußballpublikums ebenso eine Rolle wie der inflationäre Gebrauch des Kulturbegriffs im Anschluss an die Soziologie dieser Jahre. Inzwischen wird der Fußball aber bei den großen Spielen sogar mit allen Insignien der Hochkultur geadelt. Für die gegenwärtige Gesellschaft ist er als sinnstiftendes Element unerlässlich. Doch manchmal merkt man, dass die Ankunft in den höheren Sphären unserer Gesellschaft noch nicht lange her ist. Da blitzt dann ein Verhalten auf und Worte werden gesagt, die knapp daneben liegen, wenn das Ansehen eines sinnstiftenden Nachbarsegments für ein eigenes Anliegen genutzt werden soll. Die Kunst mitsamt ihrem Deutungssystem ist so ein Nachbarsegment, das anscheinend noch immer Eindruck schindet. Zumindest wenn man die DFL-Verantwortlichen bei der Präsentation der endlich eingeführten Meisterschale für die 2. Liga hört. Leider lassen sich die Sprache und das Verhalten des sinnstiften Segments Kunst nicht so einfach in einen anderen Bedeutungszusammenhang übertragen wie es die DFL-Verantwortlichen gerne hätten. Angesichts der gegenwärtigen Wichtigkeit des Fußballs glauben die Verantwortlichen vielleicht, dass so eine Trophäe nicht nur Trophäe sein darf und als Sinnbild für sieben Tugenden mit Bedeutung aufgeladen werden muss. Auf die unfreiwillige Komik daran wurde bereits hier auf unterhaltsame Weise hingewiesen. […]

  6. Genial ist der Blick von Bender. Als bekäme er seinen ersten Fußball zum Geburtstag. Was für ein Schauspieler, angesichts dieser Hässlichkeit (der Schale)!

  7. Ich bin dafür, auch das Logo des DSF, Erfinder des tollen Montagsspiels, auf der Schale zu platzieren. Oder zumindest die Nummer der Quiz-Hotline.

  8. Ah, okay, Manfred, dann genau falsch verstanden.

    Übrigens, janus, ist der Name Fortuna Düsseldorf dort eingraviert. Spürst Du schon die seelenreinigenden Auswirkungen des Bergkristalls?

  9. Ich spüre vor allem plötzlich denselben tierischen Kopfschmerz wie einst in der Saison 88/89, als ich beim 7:2 am letzten Spieltag in Berlin etwas, äh, orientierungslos…aber lassen wir das.

    Ich finde übrigens, die Tugend „Nervenstärke“ sollte bei Bedarf doppelt zählen, wenn der angehende Meister im Rahmen der Lex DSF gefühlt 15mal zum Montagsspiel angesetzt wird…

  10. […] doch jener Mann, der den Vornamen Tom trägt, kann einem so dann und wann leid tun. Ständig muss er Dinge präsentieren (hier direkt), die man nicht mal auf der Ramschpalette noch mitnehmen würde, wenn der […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert