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Schlagwort: Michael Schumacher

Wolfgang-Rolff-Mittelkreis

Im Fußball benennt man entweder Stadien nach einem berühmten Spieler oder Straßen. Das war’s.

Ganz andere Möglichkeiten eröffnet hingegen der Motor. Also, genauer gesagt der Motorsport, aber dieser ist ja kein Sport, sondern Motorsport, weshalb man das Wort „Sport“ weglassen muss, um nicht zu lügen, übrig bleibt das Wort „Motor“, wenn Motorsport gemeint ist. Verbesserungsvorschläge bitte in die Kommentare.

Nun, ganz andere Möglichkeiten eröffnet der Motor, welcher hier ausnahmsweise einmal stilbildend für den Fußball sein kann. Denn im Motor benennt man nicht einfach eine gesamte Rennstrecke nach besonderen Helden des Motors, sondern einzelne Teile von ihr. Seit kürzerer Zeit existiert auf dem Nürburgring beispielsweise das Michael-Schumacher-S. Das ist ziemlich bescheuert, dass man einfach Buchstaben nach Rennfahrern benennt, aber so bringt man eben mehr von ihnen in einer Rennstrecke unter. Außerdem steht das S für etwas, was sogar noch mit einem echten Wort bezeichnet werden könnte, Doppelkurve nämlich, macht man aber aus Gründen nicht. In Zolder gibt es die Jochen Rindtbocht, in Interlagos das Senna-S, in Estoril die Curva Alex Criville.

Schaut man in den Fußball und auf dessen Markierungen, hätte man drei, insgesamt sogar fünf weitere Möglichkeiten. Halt, es sind sogar neun. Ach, was red ich, elf, man kommt sogar auf 13.

Der Armin-Störzenhofecker-Mittelkreis.
Der Thomas-Brdaric-Strafraum (2x).
Der Manfred-Kaltz-Elfmeterpunkt (2x).
Der Andreas-Menger-Fünfmeterraum (2x).
Der Mario-Basler-Eck-Viertelkreis (4x).
Der Andreas-Zeyer-Tellkreis (2x).

13 Räume auf dem Rasen könnten also nach ehemaligen, verdienten Spielern benannt werden. Dann müsste man auch nicht auf so merkwürdige Regelungen zurückgreifen, wie dass z. B. Ottmar Walter der Gesäßeingang von Fritz Walter im gleichnamigen Stadion ist. Mit nur wenig Phantasie kommen dann noch Torlatten, -pfosten, diverse Linien und Bereiche des Spielfeldes hinzu.

Hätte bei Benennung bestimmter Bereiche des Spielfeldes nach Spielern auch den Vorteil, dass man bei einer Radioübertragung sofort wüsste, wo sich ein Geschehen abspielt. Allerdings lautete dafür die berechtigte Frage, wer heute eigentlich noch Radio hört, wenn er ein Fußballspiel verfolgen will. Krankenschwestern oder Pförtner vielleicht.

Ob jeder Verein überhaupt genügend Leute fände, die solch eine Ehrung wert wären, steht dann allerdings wieder auf einem ganz anderen Blatt.

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„Aber nicht so toll, wie man es in seiner Erinnerung hat“

Selbst das neben Michael Schumacher größte Kinn der Welt, Ruud van Nistelrooy, hatte eine Kindheit. In dieser schaute er wohl, da er ganz früh (mit 5 Jahren schon im Fußballverein angemeldet) mit dem Fußball anfing, auch Spiele der niederländischen Nationalmannschaft bei diversen Turnieren. Und wurde natürlich, bis auf eine Ausnahme, letztlich immer enttäuscht. Holländer, das weiß man in Deutschland, spielen wirklich sehr, sehr guten Fußball, nur eins können sie nicht: gewinnen.

Die EM 1988 muss natürlich da rausgenommen werden, denn da gewannen sie 14 Jahre nach ihrer schmachvollsten Niederlage („Wir waren die Besten“) im WM-Finale 1974 („War keine Schwalbe“) im selben Stadion dann ihren ersten und einzigen internationalen Titel: Europameister 1988. Wir wollen das nicht schmälern, indem wir darauf hinweisen, dass es 1988 ja auch noch kaum Länder in Europa gab, weil die alles verschlingende Krake Sowjetunion fast jedes Land, welches nicht annähernd groß genug war, ein Vasallenstaat zu sein, sich in ihrer stalinistischen Habgier einverleibte und so auch fußballerisch für relativ reine, mittel- bis westeuropäische Verhältnisse sorgte. Aus dem Ostblock gab es überhaupt nur 8 Starter (Sowjetunion, Polen, CSSR, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, DDR und mit Abstrichen und Einschränkungen Jugoslawien. Albanien, da weiß man nicht, wozu das je zählte und wozu es jetzt noch zählt, aber Hans-Peter-Scholl-Latour Briegel geht gerade nicht ans Telefon, um darauf eine Antwort zu geben.)

Wie dem auch sei, in einer Europameisterschaft von acht (!) qualifizierten Teilnehmern gewannen schließlich also die Niederlande, die man auch gerne fälschlicherweise als Holland bezeichnet, das Turnier und steckten sich den Pokal auf den Kopf, einige Flaschen Sekt hinein und rauchten schließlich abend im Hotel dicke Bong mit dem Ding.

Auch Ruud van Kinn war damals schon geboren und sogar bei Bewusstsein, er war sogar in Gelsenkirchen im Stadion beim Spiel der Niederländer gegen Irland (auch 1988 konnte man anscheinend noch Tickets kaufen, ohne ein Führungszeugnis von Interpol vorlegen zu müssen oder gar, 1988, eine Emailadresse zu besitzen):

Diese EM ist bei uns immer ein großes Thema, jetzt zum 20-jährigen Jubiläum aber natürlich ganz besonders. Ich habe auch gerade wieder 20 Minuten lang eines der Spiele im Fernsehen verfolgt. Es war schön zu anzusehen, aber nicht so toll wie man es in seiner Erinnerung hat. Ich war damals zwölf Jahre alt und habe das Finale im Wohnzimmer meiner Eltern im Fernsehen gesehen. Beim Vorrundenspiel gegen Irland war ich mit meinem Vater sogar im Stadion in Gelsenkirchen. Dieses Erlebnis werde ich niemals vergessen.

Dass man den aktuellen Teams der Niederlande jetzt aber immer wieder aufdrückt, gefälligst Favorit zu sein, ist, seit Cruyffs aktive Zeiten vorbei sind, eher ein Hindernis als Ansporn. Insgesamt gesehen hätten die Niederlande sicher mal einen Weltmeistertitel verdient, nicht aber den von der WM 2010 in Südafrika. Denn: So fintenreich und flächenbeherrschend der niederländische Fußball auch sein mag, zur Zeit. Das Runde muss ins Eckige.

Kurz gesagt: Niederlande: Viertelfinale und dann raus, wie immer. Großes Kinn hin oder her.

Bemerkenswert zu diesem Punkt: Ja, ich bin beim „Jahrhundertspiel von 1970″ auch eingeschlafen. Kein Wunder, dass es Ruud van Gol nicht anders geht, wenn er zum Sehen dieser oder jener ollen Kamellen gezwungen wird.

Die vielen tollen Siege, all die legendären Spiele, in der Erinnerung faszinierend, aber doch bitte niemals den Fehler machen, die Spiele live und über 90 Minten wiederzuschauen. Siehe Titel.

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Von der Farce eines Trainerscheins

Manchmal ist ein Blick ins Archiv sinnvoll, wenn z. B. jemand zum Trainer der Nationalmannschaft wird, später dann, man weiß es heute, des FC Bayern München, der eigentlich gar kein Trainer ist. Heute also ein Text von jenem Tag, an dem die vermeintliche Berufung Holger Osiecks zum Sidekick von Jürgen Klinsmann in dessen Zeit als Bundesteamchef bekannt wurde, dem 24. Juli 2004:

Liebe Bild-Leser, liebe normale Menschen,

es ist eine Farce, was der DFB mit seiner TFK da zu Wege gebracht hat. Ich bin zwar kein Verfechter der These, dass es ein Makel ist, dass der DFB nicht auf Rudis Rücktritt vorbereitet war. Ebenso denke ich, dass Hitzfelds Absage nicht dem DFB anzulasten ist (wenn, dann höchstens der Personalie MV). Und ich finde es auch absolut legitim und begrüßenswert, dass man sich Zeit nimmt und einige Wochen lang schaut, wer denn überhaupt gerade auf der Kirmes tanzt.

Dass nun aber zum dritten Mal nach Franz „Hillbilly“ Beckenbauer und Rudi Völler mit Jürgen Klinsmann ein Trainer das Amt übernimmt, die A-Nationalmannschaft – nachweislich das höchste unserer Güter im deutschen organisierten Fußball – zu trainieren, der überhaupt nicht die DFB-eigenen Voraussetzungen dafür erfüllt, erfüllt mich mit einer Mischung aus Zorn und Resignation. Zwar lassen sich diese beiden Emotionen auf den ersten Blick schlecht mischen, aber jegliche Aufregung oder auch Zornesregung rührt ja erst daher, dass man einen Zustand vorfindet, der einem nicht passt, den man aber nicht ändern kann, oder daher, dass möglicherweise Erwartungen enttäuscht werden, die man gerne erfüllt sähe und somit liegt in der Wut oder im Zorn schon der Keim der Resignation.

Wer sich aber mal die Mühe macht, beim DFB nachzulesen, welche Voraussetzungen ein gemeiner Mensch erfüllen muss, um überhaupt die Berechtigung zu haben, sich „Fußballlehrer“ zu schimpfen, der wird schon staunen, was da alles gefordert wird.

Nein, ich rede hier nicht vom fließenden Deutsch, welches MV von einem Nationaltrainer gefordert hat, woran dann letztlich auch Lothar Matthäus gescheitert ist, ich rede auch nicht vom schwammigen Begriff der „Weltmännischkeit“ – was auch immer man sich darunter vorstellen mag. Sei es nun, dass man so weltmännisch ist, dass man für O2 Werbung macht, während der eigene Club mit E-Plus in Verbindung steht oder umgekehrt. Sei es, dass man über die zweifelsohne teilweise erbittert vorgetragene Rivalität mit den Niederländern scherzt „Ich verstehe gar nicht, was die Holländer da haben. Wir haben in Bayern für sowas unsere Österreicher!“, oder sei es, dass man einfach seine – mein Gott, wie klischeehaft! – Sekretärin schwängert, woraufhin man seine Frau verlässt, weil man den selbstgezeugten neuen Bub nun wachsen sehen will.

Nein, ich rede von harten, weil niedergeschriebenen Regularien, und die lauten da beim DFB folgendermaßen: Zunächst einmal fällt die Suche via google und anderer Hilfsmittel gar nicht so leicht. Es hat mich über eine Stunde gekostet, etwas Brauchbares in dieser Beziehung im Internetz zu finden. Aufklärung fand ich also auf den Seiten des Bezirksverbandes Fußball Dresden. Hier sind 4 Stufen der Trainerausbildung dargestellt. Die C-Lizenz, die B-Lizenz und die A-Lizenz sind also das Maß der Dinge, gekrönt von der höchsten Stufe, dem „Fußballlehrer“.

Die Voraussetzungen für die C-Lizenz sind schon happig und ich kenne mehr als eine Handvoll Leute, die daran scheitern würden:
Vereinsmitgliedschaft
Lebenslauf
Gesundheitszeugnis
polizeiliches Führungszeugnis
Nachweis der Spielertätigkeit
Vollendung 16. Lebensjahr
Schiedsrichter- oder Regelkundelehrgang

Aha. Nun gut, den vorletzten Punkt würde Loddas Frau auf jeden Fall nicht erfüllen. Dann wäre da noch die Frage, was mit dem Gesundheitszeugnis bezweckt werden soll. Obliegt es etwa dem Trainer, die Frikobrötchen für das Vereinsfest selbst herzustellen und muss er deshalb „gesund“ sein? Oder ist es eher so, dass man eine bestimmte Klientel, die sich wie meinereiner mit Filzläusen und Fettleber rumplagen muss, ausschließen will? Seltsam, seltsam.

Vom Nachweis des polizeilichen Führungszeugnisses ausgenommen ist man übrigens, wenn man beim DFB Präsident werden will bzw. ist bzw. bleiben will bzw. nur noch zu FIFA- und UEFA-Abstimmungen fahren will. Dazu kann man dann gut seine Familie mitnehmen, das kostet dann auch kaum was extra, weil man mit seiner Frau einfach ein Doppelzimmer belegt. Diese lästigen Dinger, die da Rechnungen heißen, faxt man ganz schnöde nach Frankfurt und schon ist der Käse gegessen.

Fraglich erscheint mir auch, ob solch dubiose Gestalten wie Dragoslav Stepanovic ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt haben und somit jemals hätten Trainer sein dürfen. Würde die nachträgliche Aberkennung aller Punkte eigentlich zu einem dramatischen Kursverlust bei der Bayer AG führen? Müsste Eintracht Frankfurt jetzt nicht aufgrund der damals nicht erreichten Punktzahlen eigentlich in der 3. Liga kicken? Und: gilt ein Führungszeugnis aus einem Staat, der eine Diktatur war, ebenso viel wie mein Führungszeugnis, das zwar weiß wie Schnee ist, aber eben auch nur von der Polizei in Moers ausgestellt wurde?

Kommen wir aber zu einem wichtigeren Punkt, den Klinsi-Klinsmän nicht erfüllt: er ist gar kein Vereinsmitglied! Glaub ich jedenfalls. Oder ist er noch beim VfB oder bei den Kickers in Stuttgart in Degerloch „eingeschrieben“? Also aktuell kickt oder trainiert er jedenfalls nirgendwo und wenn, dann auch nur bei den L. A. Raiders oder bei den New York Jets oder wie diese Mannschaften alle in Übersee heißen mögen. Kein DFB-Vereinsmitglied also.

Aber das wäre ja noch vernachlässigenswert. Schauen wir uns mal an, was man für die weiteren Stufen dieses Trainerscheins an Voraussetzungen mitbringen müsste. Achso. Ich vergaß, zu erwähnen, dass man mit C-Lizenz alle Vereine bis zur 5. Spielklasse trainieren darf. Rudi hätte also allerhöchstens bei San Marino Nationaltrainer werden dürfen. Ich weiß, ich weiß, Rudi war gar nicht Bundestrainer, das war Skibby-Heydiddliho-Flanders. Aber irgendwie war ja dann doch Rudi Bundestrainer, oder nicht?

Für die B-Lizenz, die auf die C-Lizenz folgen würde, ist neben den oben genannten Voraussetzungen erforderlich, dass man mindestens 1 Jahr als Trainer mit der C-Lizenz tätig war. Kann ich mich nicht dran erinnern, dass Klinsi-Klinsmän in den letzten Jahren bei einem Verein in der 5. Spielklasse Trainer war. Auch nicht bei Rudi Völler. Und bei Franz „Hillbilly“ Beckenbauer kann ich mich nur an Olympique Marseille erinnern, aber das war nach seiner Zeit als Bundestrainer. Jaja, ich weiß, für ihn erfand man die lustige Bezeichnung Teamchef, weil er eben gar keinen Trainerschein hatte. Teamchef klingt aber für mich irgendwie nach jemandem, der die Hotels bucht und entscheidet, wer wann zu einem Interview kommen bzw. gehen soll, weniger nach „Trainer“.

Für die A-Lizenz muss man dann mindestens 1 Jahr mit der B-Lizenz als Trainer tätig gewesen sein. Sind also schon mindestens 2 Jahre Ausbildung bis hierhin.

Das höchste der Gefühle ist dann die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Hierfür muss man neben den oben erwähnten Dingen wie Reinheit der Kleidung und natürlich unbefleckt in die Ehe gegangen zu sein, was dem polizeilichen Führungszeugnis kaum nachsteht, vor allem: 2 Jahre mit der A-Lizenz tätig gewesen sein. Bevor man also Fußballlehrer werden kann beim DFB, muss man mindestens 4 Jahre als Trainer gearbeitet haben!

4 Jahre. Lodda schafft zwar in einem Jahr fast so viele Stationen, das liegt aber daran, dass er immer so schnell die Stadt verlassen muss, wenn er wieder ein Kind geschwängert hat. In südlichen Ländern wird da nicht lange gefackelt, entweder die Sau wird aus dem Dorf getrieben oder direkt aufgeschlitzt. Nun also Ungarn für Lodda. Okay, kann man als B-Lizenzjahr durchgehen lassen. Ungarn ist nicht gerade erstklassig, also für Lodda immer noch Teil der Ausbildung. Die schlappen Ungarn konnten gerade mal den DFB schlagen in den letzten Monaten, ansonsten gab es hohe Niederlagen gegen Brasilien und andere.

4 Jahre. Franz war noch nicht mal 4 Jahre nicht mehr aktiver Fußballer, als er Mitte 1984 Bundesteamcheftrainer wurde. Rudi hingegen hatte überhaupt gar keine Ahnung, was ihn erwarten würde, er spazierte nur als Schriftführer in die Sitzung im Jahr 2000, und als er wieder rauskam, war er Bundesteamcheftrainer, ohne dass er irgendwie auch nur ein polizeiliches Führungszeugnis in Kopie dabei gehabt hätte. Erstaunlich, erstaunlich. Seit gerade eben wissen wir ja auch, dass ein Kriterium „Vereinszugehörigkeit“ ist. Aber Rudi war doch damals bei Bayer Leverkusen! Es wird doch niemand ernsthaft behaupten, dass eine Werkssportgemeinschaft ein „Verein“ ist! Nee, nee, schon wieder eine Regularie über Bord geworfen.

Der Knüller kommt aber zuletzt: für den Fußballlehrerschein benötigt man den „Nachweis der Fachoberschulreife“.

Wir schlagen nach:
Franz Beckenbauer: Ausbildung zum Versicherungskaufmann abgebrochen
Rudi Völler: bei Rudi findet man nur die Angabe, dass er 1978 seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat, da war er gerade 18 (wenn jemand mehr weiß, kann er mich gerne korrigieren)
Jürgen Klinsmann: Bäcker (Zitat: Ich habe mich nie für das Backen interessiert.)

Wüsste nicht, dass man als Bäcker die Fachoberschulreife hätte.

Zusammenfassend können wir sagen, dass niemand dieser Männer je Bundeschefkoch hätte werden dürfen. Anscheinend gilt in Deutschland immer noch das Führerprinzip: einer wird ausgewählt, der überhaupt nix von den Bestimmungen erfüllt und der dann einer Organisation vorsteht, die die rigiden Bestimmungen für den Rest des Volkes noch verschärft. Und diesem einen fliegen dann die Sympathien zu und er kann machen, was er will, obwohl er überhaupt nicht den strengen Regularien entspricht, so lange er nur Frankreich schlägt.

Insofern kann ich Peter Neururer sehr, sehr gut verstehen, dass er die Faust in der Tasche ballt, an seiner Stelle würde ich die andere Faust auch noch ballen und dann auch noch die Zähne fletschen und zu einem verbalen Rundumschlag ausholen, der sich gewaschen hat. Normale Menschen müssen 4 Jahre lang eine Ausbildung durchlaufen (in der sie ja nicht einfach nur eine Mannschaft trainieren, nein, es stehen solche Dinge wie Technik-, Taktik-, Konditionstraining, Trainingsplanung und -analyse, Coaching, Sportmedizin sowie Sportpädagogik und Sportpsychologie auf dem Lehrplan), diesen Heinis da steckt man den Trainerjob hingegen einfach in den Arsch.

Das ist eine Frechheit und es ist verständlich, dass man da als normal ausgebildeter Trainer sich lieber auf die Zunge beißt als seinen Trainerschein durch unbedachte Äußerungen zu verspielen.

Wenden wir den Blick zu unserem westlichen Nachbarn Frankreich, so finden wir dort ein Land und vor allem einen Fußballverband (F. F. F., denn alle guten Dinge sind drei), der den Mut hat, Trainer aus den eigenen Reihen zum Cheftrainer der A-Mannschaft zu machen. Nicht dass das hier als Plädoyer für Uli Stielike mißverstanden wird, um Gottes willen. Ich will lediglich festhalten, dass diese ganzen Bestimmungen beim DFB, wer wann wen trainieren darf, eigentlich für’n Arsch sind.

In den Reißwolf damit, denn Klinsmanns Nachfolger wird eh wieder Fredi Bobic („Der Fredi ist unverbraucht!“), Oliver Kahn („Der Mann hat alles gewonnen!“) oder Miroslav Klose („Ein Mann mit Charisma!“) heißen. Man muss halt nur im richtigen Moment ohne Job sein und von der Mehrheit der Bild-Leser als sympathisch empfunden werden. Vielleicht wird gar eines Tages der „Unsymp auf Lebenszeit“ Michael Schumacher Bundesflanders. Bei Benefizspielen kickt er ja schon manchmal mit.

Und natürlich – nicht zu vergessen – muss dann noch eine Marionette da neben einem rumspringen, die alle diese ganzen Trainerlizenzen erworben hat. So ganz ohne geht es dann doch nicht in Deutschland. Nun also wieder Holger Osieck, als Nachfolger von Bundestrainer Michael Skibbe. Was für eine Farce!

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Post vom Anwalt?

Das arme Balg. So jung, das Balg, und schon mit einem Bein im Knast.

Und Schuld ist Papa.

(In Trainer-Baade-affinen Kreisen wurde die Diskussion, welchen Geschlechts diese Person angehört, mit einem satten, aber deutlichen „Remis“ entschieden. Die Frage bleibt somit offen: Junge oder Mädchen? Diese Frage soll aber nicht vom eigentlichen Ziel dieses Beitrags ablenken. Natürlich muss dieses Kind jetzt ins Gefängnis. Denn Herr Watzke zeichnet sich nicht durch die Fähigkeit zur Selbstironie aus. Michael Zorc sowieso nicht.)

PS: Entschuldigen Sie bitte die Erscheinung Michael Schumachers auf dieser Webseite, das ist nicht schön, er ist nicht schön, es ging in diesem Fall einfach nicht anders. In Zukunft bleiben wir von diesem kleinen Ausrutscher abgesehen natürlich Langweilig-1-frei.

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Ex-round and round and round and round

Ganz so rund geht es im Neckarstadion bald nicht mehr zu, wenn es nach den Wünschen des VfB geht. Die Laufbahn soll abgeschafft werden. Dagegen regt sich Widerstand, schließlich gibt es in Deutschland kaum noch große Stadien mit Laufbahn. Diese Laufbahnen dienen den Interessen einer besonders exotischen Gattung von Sportlern: den Leichathleten. Kennt jemand einen Leichtathleten? Ich meine jetzt nicht aus dem Fernsehen, sondern in seinem privaten Umfeld. Ich selbst war vor Beginn meiner E-Jugendzeit zwei oder drei Jahre im Leichtathletikverein, habe aber damals schon immer neidisch zu den gleichzeitig trainierenden Fußballern rübergeschaut und sobald es möglich war, gewechselt.

Ich kenne keinen einzigen Menschen, der (noch) aktiv Leichtathletik betreibt. Ich kenne auch niemanden, der — außer bei Olympia — deren Wettkämpfe, ob im Stadion oder am Fernseher verfolgt. Wären meine Zahlen nicht so subjektiv, könnte man fast sagen, Leichtathletik sei eine Randsportart, sowohl, was die Zahl der Ausübenden angeht, als auch, was die Zahl der Zuschauer angeht. Und Randsportarten sind nett, sollten aber bitte nicht den „Big One“ in Deutschland im Wege stehen. Die „Big One“ in Deutschland sind schließlich Fußball, Fußball und Fußball. Seit Michael Schumacher tot ist, kommt noch einmal Fußball dazu. Da nützen auch kleine, unbedeutende Weltmeistertitel (Handball, Hockey) nichts.

Dass Fußball mit ohne Laufbahn aber viel stimmungsvoller ist, viel mehr Spaß beim Zugucken macht und auch den potenziellen Heimschiedsrichter viel mehr beeinflusst, ist inzwischen nichts Neues mehr. Insofern sollte man doch auch beim VfB Stuttgart — nicht natürlich bei Hertha BSC, wo es seit jeher an Sachverstand mangelt — so klug sein, die Laufbahn abzuschaffen und bessere Fußball-Heimspiel-Atmosphäre schaffen. Wie gesagt, diese Pläne gibt es, doch stehen diesen die Proteste gegen die Abschaffung der Laufbahn im Wege. Hätte mich auch gewundert, wenn man das gerade in Stuttgart einfach so über die Bühne bekäme.

Leichtathletik. Pah.

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Brems dich

Oh Gott, jetzt ist der „Doofe mit dem langen Kinn“ auch noch im Fußballbereich angekommen. Michael Schumacher steht zur Wahl beim diesmonatigen Tor des Monats. Wollen wir mal hoffen, dass der Kechperner nicht Boris Beckers Weg einschlägt und nach seiner aktiven Karriere als Staffage und zum Gesicht in die Kamera halten zum Fußball wechselt. Ein altgedienter Nationalheld, der sich als Journalist ständig blamiert, reicht eigentlich schon.

Nachtrag: Gedopt ist er anscheinend auch noch. Wieso sonst sollten ihm drei Ohren wachsen?

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