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Schlagwort: Sportschau

Calli punkt tv

Salbader, salbader, salbader. Die Allgemeinplätze, die Calli in seinem neuen Internet-TV-Kanal absondert, sind kaum der Rede wert, sprich: hören oder ansehen muss man das nicht.

[Screenshot leider tot]

Wie die Quelle Wullach.de zutreffend feststellt, kann man sich nach mehr als 5 Minuten dieses Sermons nur noch die Ohren zuhalten.

So ein bisschen kommentieren, welche Mannschaft nun welchen Spieler ge- und welchen verkauft hat, bekäme wohl noch jeder hin, der selbst ein Blog betreibt, vor allem, wenn der Stichwortgeber auch noch live im Gespräch mit dabei ist, sollte man mal einen wichtigen Neuzugang vergessen haben.

Trotzdem irgendwie süß, dass der Calli sich jetzt, da er nur noch selten zum Doppelpass oder zur Sportschau eingeladen wird, eben selbst seine Plattform schafft, auf der man ihn labern hören kann. Und was wäre Rainer Calmund ohne ständiges, unablässiges Geseiere über Fußball? Wohl nur noch Aufsichtsratsdingsbums bei Fortuna Düsseldorf.

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Individuelle Stadien

Im Interview mit den 11 Freunden spricht mir Thomas Meggle aus der Seele, mir altem Sozialfußballromantiker:

Allein durch die Individualität des Stadions wird sich die besondere Stimmung sogar sehr gut transportieren lassen. Ich konnte als Kind immer durch die „Sportschau“ zappen und wusste sofort, in welchem Stadion ich bin. Dortmund mit den Trainerbänken und der Stehtribüne oder Köln mit den charakteristischen Sitzreihen. Diese Besonderheiten, die zeigen, in welchem Stadion man sich befindet, gibt es heute kaum noch. Heute sehen alle Stadien irgendwie gleich aus. Aber für mich war es schon immer ein wichtiger Bestandteil des Fußballs, in charakteristischen Stadien zu spielen.

„Ich habe immer gesagt“, dass ich es fürchterlich finde, dass man inzwischen nicht mehr weiß, ob man in München, Schalke, Rostock oder Wolfsburg ist, wenn man einen Spielbericht sieht und dass durch diese Gleichförmigkeit der Schauplätze ein Stück Reiz der Beschäftigung mit den Spielstätten und dem, was darin passiert, verloren geht.

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Making of Sportschau

Ich hasste schon immer Making-of-Beiträge zu Kinofilmen, mit Ausnahme jener, bei denen ein paar Special Effects erklärt oder gezeigt wurden. Alle anderen Teile, in denen sich die Schauspieler in endlosen, geheuchelten Elogen und Lobhudeleien über den Regisseur, ihre Kompagnons oder die Putzfrau ergingen, entzogen sich sofort meiner Aufmerksamkeitsallokation. Wen interessiert, ob der Regisseur ein menschenverachtender Miesling oder ein detailbesessener Perfektionist ist, so lange man nicht expliziter Liebhaber dieses einen Films/Schauspielers/Regisseurs ist? Abgesehen davon erführe man ersteres — dass einer ein menschenverachtendes Arschloch mit schwerer Persönlichkeitsstörung und häufigen Aggressivitätsschüben ist — ohnehin nicht in so einem Making-of. Da wird nur schöngefärbt und sinn- und erkenntnislos drauflos gebrabbelt und gemarketingsprecht.

Da ich diese Erfahrung mit Making-ofs sehr prägend finde, verzichte ich darauf, zum Making-of-Beitrag der Sportschau zu verlinken. Die Elogen sind hier nicht ganz so peinlich und vielzahlig vorhanden, dafür ist der Inhalt aber so interessant, dass ich beinahe eingeschla

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Keine guten Aussichten

[photopress:katze_im_sack.jpg,full,centered]

Man schaue sich an, wie man im Gottlieb-Daimler-Stadion sehen kann, wenn man ganz unten sitzt. Der Blockplan mit Bilderkes auf der Seite des Gottlieb-Daimler-Stadions verrät es uns und ich muss sagen: dafür würde ich kein Geld bezahlen, sondern eher noch welches bekommen wollen. Dafür, dass ich meine Visage in die arena- und Sportschau-Kameras halte, damit das Stadion voll aussieht, ich aber weder den Ball sehen kann, wenn ein Eckball ausgeführt wird, noch ich überhaupt so etwas wie Übersicht über das Spiel habe.

Aber so lange es genug Idioten gibt, die sich auch mit diesem von Werbebanden verdeckten Blick aufs Spielfeld zufrieden geben, hat der VfB Stuttgart ja auch keinen Anlass, etwas an dieser Konstruktion zu ändern. Selber schuld, wer da viel Geld bezahlt.

Ansonsten finde ich diesen Blockplan mit zusätzlichen Fotos, wie denn die Sicht aus dem jeweiligen Block ist, sehr kundenfreundlich. So weiß man tatsächlich, was einen erwartet und das „Katze im Sack“-Kaufen beim Ticketerwerb entfällt.

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Ahlen, Meppen, alles ein Brei

Ich muss mich schon fast entschuldigen, dass hier in letzter Zeit so häufig auf Fehlern von Journalisten rumgeritten wird, während Beiträge mit selbst erstelltem Inhalt Mangelware bleiben. Ich bin mir sicher, das wird sich bald ändern, spätestens, wenn Trainer Baade den Klassenerhalt gesichert hat und wieder mehr Zeit zum Schreiben, Nachdenken und Bilden von Meinungen haben wird.

Gleichzeitig muss ich aber wieder ein Mal auf Schreiberfritzen hinweisen, deren Blick über die Fußballlandschaft offensichtlich nur von der Sportschau bis zur Champions League reicht. Der HSV ist in Abstiegsgefahr, und wie dieser Beitrag behauptet, würde ein tatsächlicher Abstieg ihn direkt in Konfrontation mit Burghausen und Ahlen bringen. Ein verzeihlicher Fehler, würde er nicht gleich zwei Mal in diesem Beitrag gemacht werden. Man kann ja gerne Meppen als Synonym für die zweite Liga verwenden, bei Ahlen ist es noch nicht so weit gediehen. Und zur zweiten Liga gehört Ahlen übrigens auch nicht mehr.

Das ist wohl bei über den HSV berichtenden Journalisten noch nicht so ganz angekommen. Insofern passt das gut zur im Artikel erwähnten Überheblichkeit der HSV-ler. Die Putzerfische sind davon nicht ausgenommen.

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Lasst die Finger von …

… dem unten stehenden Link.

Ich kann nur davor warnen, diesen Beitrag bis zum Ende zu lesen, wenn man gerne die ARD-Bundesligakonferenz hört. Zufällig bin ich bei der Sportschau auf die Kolumnen dreier der Radioreporter der Konferenz gestoßen. Bislang sind die teils markanten Stimmen ohne Gesicht. Selbst das Gesicht von Sabine Töpperwien kenne ich nicht, geschweige denn jenes von so allseits bekannten Namen wie Armin Lehmann, Sven Pistor und Burkhard Hupe. Die einzigen Radio-, bzw. Ex-Radiogesichter, die mir bekannt sind, sind der Godfather der Radioberichterstattung Werner Hansch sowie sein nicht weniger metapherngewaltiger Kollege Günter Koch. Beide sind inzwischen beim Fernsehen gelandet, aber auch vorher kannte man sie schon.

Mir gefällt es einfach besser, wenn die Stimmen im Radio einfach nur Stimmen bleiben. Ich sehe ohnehin schon viel zu häufig die Kerners, Beckmanns, Poschmanns und Welkes mit ihren Fratzen im Fernsehen, da sollten wenigstens die meist angenehm unaufgeregt reportierenden Radioleute das bleiben, was sie qua ihrer Funktion sind: eine Stimme.

Wer die Kolumnen dieser Reporter auf der Webseite der Sportschau aufruft, kommt aber nicht umhin, die Gesichter jener dreier Mitarbeiter zu erblicken, welche auch ständig in der Konferenz präsent sind. So lange man die Audiokolumnen nicht aufruft, weiß man immerhin nicht, welche Stimme denn jetzt eigentlich zu welchem Gesicht gehört. Hätte ich es nur bleiben lassen, hätte ich es nur bleiben lassen. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und habe die Audiokolumnen mit den dazugehörigen Gesichtern aufgerufen. Die Tatsache, dass mir die Stimmen so überaus vertraut und alleine deshalb schon sympathisch sind, wiegt nicht auf, dass ich jetzt immer ein Bild im Kopf haben werde, wenn ich die Konferenz höre.

Ich kann Euch also nur warnen: Macht es mir nicht gleich und ruft die
Kolumnenseite nicht auf.

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Es geht auch anders

Passend zum Seufzer, den die FAS laut indirekter-freistoss.de wegen der schwuppigen, sich auf Randphänomene konzentrierenden Berichterstattung von Spielen in Fußballdeutschland ausstößt, gibt es hier ein kleines Fundstück, das illustriert, wie unterschiedlich verschiedene Länder mit dem Spiel umgehen.

Hat jemand schon mal den kicker gelesen? Und hat er dadurch schon mal irgendetwas gelernt in Bezug auf Fußball, was er vorher nicht wusste? Das höchste der Gefühle sind meist ein paar Schaubilder, wer wo in welcher Kette spielt oder wenn es ein besonderer Tag ist, mal ein Spielzug nachgestellt, obwohl das so gut wie nie vorkommt. Manchmal, so scheint es, haben jene, welche die Spielberichte für den kicker schreiben, nicht viel mehr Ahnung vom Spiel als der gemeine Eventfan. Worte zur Taktik sind meist weniger wichtig als das Herausheben der Spieler, die scheinbar eine besondere Leistung gebracht haben, indem sie zwei Tore erzielten oder einen Elfmeter verschossen. Ein Medium, das sich mit etwas mehr Tiefe mit dem Spiel beschäftigt, sucht man in Deutschland vergebens, sieht man von echter Fußballlehrer-Fachliteratur ab.

Dass es auch anders geht, beweist der britische Guardian. Der zeigt in einer ganz normalen Ausgabe unter der Woche folgende Darstellung:

[photopress:guardian4_1.jpg,full,centered]

Anhand dieser wird illustriert, wie der Nachfolger von Ashley Cole seine Rolle auf der selben Position gänzlich anders interpretiert und wesentlich seltener den Weg nach vorne sucht. Außerdem wird erläutert, wie viel Aufwand Cole betreiben muss, um am Ende dann doch nur minimalen Erfolg zu erreichen: nämlich genau eine Flanke in den Strafraum im gesamten Spiel.

Und weiter geht’s mit der Darstellung des Stils, in dem bestimmte Spieler von ihren Mannschaftskollegen angespielt werden (oben sind die vom Spieler ausgehenden Pässe dargestellt):

[photopress:guardian3.jpg,full,centered]

Man kann das Ganze natürlich als nette Spielerei abtun, die nicht sehr viel Aussagekraft besitzt, vergleichbar mit den Infrarotbildern, die wir aus dem deutschen Fernsehen kennen, die uns anzeigen, auf welchem Teil des Spielfeldes sich wie häufig das Spielgeschehen dargestellt hat. Unleugbar ist aber bei diesem Vergleich bereits so etwas wie ein „persönlicher Stil“ zu erkennen, in welchem ein Spieler auftritt. Und wenn man diesen kennt, kann man doch deutlich effektiver Gegenmaßnahmen ergreifen, als wenn man ihn einfach nur beobachtet und dabei dann die Zahl der angekommenen Pässe oder begangenen Fouls zählt.

Der riesige Datenmüll, der bei der Sport-FOTO („Mit großem Statistikteil!“) und inzwischen auch bei der Sportschau angehäuft wird, bleibt fast vollkommen aussagefrei, wenn man diese Daten nicht irgendwie in Verbindung mit dem Spielablauf bringt. Christian Ziege war schließlich auch ein Meister der Flanken — hinters Tor.

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Der (Sprach-)Schlächter von Hamburg

Unhold Eckmann (so getauft von Leodator) sagte heute in der Sportschau:

„Miroslav Klose, der perfekteste Bundesligastürmer, zeigt seine Genialität.“

Dem möchte ich ein entschiedenes:

„Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“

entgegen.

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Erwin, Eugen und Heinz

Erwin, Eugen, Heinz und Reinhard, Willibald und Hubert. So und ähnlich hießen die Spieler einer aus Deutsch-Rumänen bestehenden Fußballmannschaft, gegen die wir einst antraten. Lustig wirkte das, wenn Leute, die deutlich jünger waren als ich, Vornamen trugen, deren Hochphase länger her ist als der Muff aus den Talaren gewichen ist.

Und weil ich so selten Sportschau schau, habe ich bislang trotz Alberts recht bewegter Bundesligageschichte auch noch nie Albert Streit im Interview gehört. Der Vorname kam mir nicht allzu „verdächtig“ vor, heutzutage, bzw. vor ca. 20-30 Jahren gaben ja viele Eltern ihren Kindern eigentlich veraltete deutsche Vornamen, wie Max, Richard, Claus oder von mir aus dann eben auch Albert. Albert finde ich bei Weitem nicht so unmöglich wie Eugen oder Hubert. (Auch deren Phase wird allerdings wieder kommen, seid Euch sicher.)

Heute sah/hörte ich dann Albert Streit nach seinen schnellen beiden Toren beim VfL Bochum zum ersten Mal im Interview sprechen. Und sofort wunderte ich mich und dachte: der Mann ist doch kein Muttersprachler! Welch komischen Akzent er spricht! Er sprach zwar wirklich grammatikalisch einwandfreies Deutsch, aber der Akzent, der Akzent…

Kurz ge-wikipedia-t und siehe da: Albert Streit ist auch einer von diesen Deutsch-Rumänen, geboren 1980 in Bukarest. Und ich wette, dass seine Eltern nicht ahnten, dass sie mit der Wahl des uralten Vornamens „Albert“ mitten auf einer in Deutschland zu jener Zeit angesagten Welle surften, sondern einfach aus der Reihe „Erwin, Heinz, Eugen, Willibald, Hubert, Fritz und Albert“ den ihnen am besten gefallenden Namen auswählten.

PS: Möglicherweise müsste man diese oben von mir erwähnte Gruppe auch Rumänien-Deutsche nennen. Ich weiß es nicht.

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