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Schlagwort: Wolfgang Overath

Die grünsten Debütanten (hinter den Ohren)

Grün war man als Debütant in der Nationalmannschaft früher oft, wenn man nämlich im Auswärtstrikot der Nationalmannschaft sein erstes Länderspiel absolvierte. Dann war man in diesem Fall eine gewisse Zeit lang rot, mal schwarz, jetzt wäre man wieder grün, meistens allerdings weiß.

Weil es gerade bei Twitter aufkam, Anlass war die Tatsache, dass Jogi Ebenau Löw heute verlautbarte, dass Ron-Robert Zieler jetzt bereits zu seinem Debüt im Tor der Nationalmannschaft kommen werde. Zunächst war die Frage, ob er damit der Torhüter mit den wenigsten Bundesligaeinsätzen ist, der zu seinem Nationalmannschaftsdebüt kommt, diese war schnell beantwortet. Bodo Illgner hatte ebenso wie Ron-Robert Zieler 27 mal in der Bundesliga gespielt, bevor er in der Nationalmannschaft eingesetzt wurde. Eike Immel aber kam noch früher zum Einsatz: Erst 18 mal hatte er in der ersten Bundesliga gespielt. Danach weitete sich die Suche auf die folgende Frage aus:

Welcher Nationalspieler debütierte mit den wenigsten Erstliga-Bundesligaspielen in der Nationalmannschaft?

Dabei sammelten wir die folgenden grünohrigen Sammelbilder, bislang noch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Liste ist also noch „offen“, Ergänzungen willkommen.

Frischling 1.-Bundesliga-Einsätze
Arne Friedrich 2
Marko Marin 4
Reinhard Libuda 5
Werner Krämer 5
Wolfgang Overath 5
Franz Beckenbauer 6
Gerd Müller 7
Lukas Sinkiewicz 7
Rudolf Nafziger 7
Günter Netzer 7
Fredi Bobic 8
Zoltan Sebescen 8
Michael Rummenigge 12
Patrick Helmes 13
Oliver Neuville 13
Marco Engelhardt 14
Jan Schlaudraff 15
Mario Götze 16
René Schneider 16
Olaf Thon 17
Patrick Owomoyela 17
Eike Immel 18
Lukas Podolski 19
Heinz Gründel 19
Christoph Metzelder 20
Per Mertesacker 20
Paul Breitner 21
Marcell Jansen 21
Bernd Schuster 22
Miroslav Klose 24
Roberto Hilbert 26
Ron-Robert Zieler 27
Stefan Reinartz 27
Bodo Illgner 27
Ludwig Kögl 27
Thomas Strunz 27
Lothar Matthäus 28
Karl-Heinz Rummenigge 30
Hansi Müller 30
Mustafa Dogan 31
Marvin Compper 31
Paulo Rink 31
Tobias Weis 31
Kevin Großkreutz 32
Rudi Völler 33
Bernd Schneider 33
Holger Badstuber 33
Jörg Heinrich 33
Herbert Waas 34
 
Thomas Hitzlsperger* 0
Robert Huth* 0
 

Der Dummschwätzer gehört mit seinen gerade mal 6 Bundesliga-Einsätzen insbesondere in diesem Blog hier natürlich auch in die Liste, fast ganz oben dabei.

Offen ist zur Stunde noch, wie man mit jenen Debütanten rund um die Einführung der Bundesliga 1963 verfahren werden sollte. Wolfgang Fahrian z. B. feierte sein Debüt Wolfgang Fahrian feierte sein Länderspieldebüt vor Einführung der Bundesliga. Aber andere Fälle sind ja denkbar.

* Wie soll man jetzt mit Thomas Hitzlsperger (et al) verfahren? — Jugend und Profidebüt in England, somit schon massig Erstligaeinsätze vor ihren Nationalmannschaftsdebüts. Diese modernen Zeiten, in denen Kinder zum Fußballspielen (!) auf die Insel wechseln, ts, ts.

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DFB-Pokalfinale 1973 in voller Länge: Borussia Mönchengladbach — 1. FC Köln

Contra den Phantomschmerz des fußballfreien Freitags (es stehen übrigens noch ungefähr 10 weitere ihrer Art direkt vor der Tür): Das identitätsstiftendste Spiel im deutschen Fußball seit es ÖR-Moderatoren gibt, die sich gegenseitig zitieren können, als Komplett-Video.

Leider nicht — mehr als nur ein Skandälchen — mit Originalkommentar, dafür mit den zeitgemäßen deutschen Varianten der Vuvuzela.

Importiert von Henk Reisen.

Ich kenne das DFB-Pokalendspiel von 1973 übrigens noch nicht in voller Länge und habe heute auch noch nicht die Zeit, es komplett zu sehen. Freue mich aber ungemein darauf, dem nächsten Mythos beim Entzaubertwerden zuzuschauen.

Spieldaten nach dem Klick, falls Bedarf bestehen sollte. Diese warten übrigens noch mit einem relativ unbekannten „Besonderen Vorkommnis“ während der Partie auf.

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Alle 10 Tore des Monats von Lukas Podolski

Die Tore des Jahres (sowie ihren Typ) kennt man inzwischen mehr oder weniger ausweändig, bei den Toren des Monats sind die Lücken deutlich größer.

Ein wenig Abhilfe schafft das folgende Video von einer Aktion der ARD, in dem sie Lukas Podolski zusammen mit dessen Boss Wolfgang Overath alle seine 10 Tore des Monats in einem kleinen Kino vorführt.

Bekanntlich hat es etwas gedauert, bis der Prinz seinem neunten Tor des Monats ein Zehntes hinzufügen konnte. Letztens ist es ihm endlich gelungen. Im Februar 2011 traf er mit einem — wie das Video zeigen wird: recht typischen — Schuss zum 1:0 gegen den SC Freiburg.

Im Kino zeigt sich Lukas Podolski wie gewohnt mit nicht enden wollenden Ausführungen zu Entstehungsgeschichten und Anekdoten rund um die betreffenden Tore. Wolfgang Overath hingegen bleibt ohne einen Funken Begeisterung für Lukas‘ Taten. Es geht allerdings sowieso nur darum, alle diese ausgewählten Tore in einem Video zu sehen, nicht um die Worte darüber. Manni Flanke, ad lib.

Film ab.



Erfolgreich gestromert bei Stadion-Wurst.

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Gewinnspiel: One Club Stars

Drei Tage war’s Gewinnspiel krank,
nun raucht es wieder, Gottseidank!

Alteingesessene Leserinnen und Leser kennen das: ab und an wird hier ein Gewinnspiel veranstaltet, bei dem es nichts zu gewinnen gibt. Außer Spaß und so einiges an nutzlosem Wissen. Heute geht es um — Tusch:

One Club Stars!

Die höchst ehrenwerte Sun listet englische One-Club-Stars auf. Das sind „große“ Spieler, die Zeit ihrer Karriere nur bei einem einzigen Profiklub unter Vertrag waren.

Dabei gingen die sammelnden Redakteure aber mal wieder derart faul vor, dass sie öfter ein Auge zudrückten, wenn es darum ging, ob ein Spieler jetzt tatsächlich nur für einen einzigen Verein gespielt hatte.

Wir sind da strenger — haben aber vielleicht auch mehr Zeit.

Nur für einen einzigen Verein zu spielen war früher hierzulande Gang und Gäbe; heutzutage stellt es eine Ausnahme dar, welche man mit der Stecknadel am Meer suchen muss. Deshalb führen die hiesige One-Club-Star-Starliste auch hauptsächlich gewesene Profis an. In Dekaden gewesene Profis, die länger hinter uns zu liegen scheinen als je ein Mann gesehen hat.

Auf Platz 1 liegt natürlich „Charly“ Körbel, der alle seine 602 Rekordeinsätze für Eintracht Frankfurt mit stoischem Gleichmut ertrug. Er musste schließlich auch 602x vor einem Spiel irgendeinen Trainer eine Ansprache halten hören.

Auf Platz 2 liegt des Dummschwätzers Dummschwätzer. Das ist der Mann, den sich Franz Beckenbauer ins Büro bestellen lässt, wenn er mal wieder einen abwärts gerichteten Vergleich bezüglich des Dummschwätzens benötigt, um die Erkenntnis aufzufrischen: „So dumm schwätz ich gar nicht, da gibt’s noch Dümmere.“

Sepp Maier, auch er von Anfang bis zum unfallbedingten Ende nur beim FC Bayern im Einsatz, immerhin 498 Mal.

Manfred Kaltz, die fleischgewordene Banane — auf türkisch heißt Banane übrigens „muz“, wobei das z hier wie s gesprochen wird, weshalb Banane auf türkisch „mus“ ausgesprochen wird, das deutsche „Mus“ hingegen heißt „püre“ — spielte in seiner gesamten Bundesliga-Karriere nur für den Hamburger SV, und das 581 Mal. Weil er gegen Ende seiner sportlichen Laufbahn aber für kurze Zeit beleidigt nach Frankreich zu Racing Straßburg Girondins Bordeaux und dem FC Mulhouse entfleuchte, darf Manni Kaltz in diese Liste der One Club Stars nicht aufgenommen werden.

Damit es nicht ganz so nackt losgeht, werfe ich noch den treuen Berti Vogts, auf den wärt Ihr auch gekommen, und den woanders nie so wirklich gefragten Lars Ricken, auf den wärt Ihr auch gekommen, in den Ring.

Welche One Club Stars gibt und gab es in der Bundesliga?

  • sagen wir ab 200 Einsätze (VB) und
  • nie bei einem anderen Erst- oder Zweitligaverein im In- oder Ausland gespielt sowie
  • nur nicht mehr aktive Spieler, von den noch aktiven Spielern erfüllt ohnehin fast niemand die Bedingungen

Ich pflege gerne Eure Antworten in die Auflistung ein, natürlich erwarte ich nicht ernsthaft, dass man bei allen die Zahl der Einsätze weiß, die wird dann von mir ergänzt.

Und wie immer gilt: wer googlet, ist selbst Schuld.

Spieler Verein Spiele
1. Karl-Heinz Körbel Eintracht Frankfurt 602
2. Sepp Maier FC Bayern München 498
3. Michael Zorc Borussia Dortmund 463
4. Jürgen Grabowski Eintracht Frankfurt 441
5. Berti Vogts Borussia Mönchengladbach 419
5. Franz Merkhoffer Eintracht Braunschweig 419
7. Georg Schwarzenbeck FC Bayern München 416
8. Wolfgang Overath 1. FC Köln 409
9. Michael Bella MSV Duisburg 405
10. Klaus Augenthaler FC Bayern München 404
11. Rüdiger Vollborn Bayer Leverkusen 401
12. Dieter Eilts Werder Bremen 390
12. Uwe Kamps Borussia Mönchengladbach 390
14. Hannes Löhr 1. FC Köln 381
15. Marco Bode Werder Bremen 379
16. Bernd Dürnberger FC Bayern München 375
17. Werner Melzer 1. FC Kaiserslautern 374
18. Herbert Wimmer Borussia Mönchengladbach 366
19. Wolfgang Weber 1. FC Köln 356
20. Bernd Cullmann 1. FC Köln 341
21. Christian Hochstätter Borussia Mönchengladbach 339
22. Thomas Brunner 1. FC Nürnberg 328
23. Hermann Ohlicher VfB Stuttgart 318
24. Frank Neubarth Werder Bremen 317
25. Ernst Diehl 1. FC Kaiserslautern 314
26. Thomas Wolter Werder Bremen 312
27. Axel Roos 1. FC Kaiserslautern 303
28. Lars Ricken Borussia Dortmund 301
29. Helmut Roleder VfB Stuttgart 280
30. Hans Pflügler FC Bayern München 277
31. Uwe Bracht Werder Bremen 272
32. Uwe Bindewald Eintracht Frankfurt 263
33. Thomas Schaaf Werder Bremen 262
34. Herbert Büssers MSV Duisburg 256
35. Arnold Schütz Werder Bremen 253
36. Dieter Prestin 1. FC Köln 246
37. Uwe Seeler Hamburger SV 239
38. Willi Entenmann VfB Stuttgart 237
39. Yves Eigenrauch FC Schalke 04 229
40. Peter Reichel Eintracht Frankfurt 225
41. Michael Opitz FC Schalke 04 224
42. Karl-Heinz Thielen 1. FC Köln 221
43. Peter Hidien Hamburger SV 214
44. Michael Dusek 1. FC Kaiserslautern 210
45. Roland Dickgießer SV Waldhof Mannheim 208
46. Hermann Gerland VfL Bochum 204
47. Sepp Piontek Werder Bremen 203
48. Thomas Kruse FC Schalke 04 199
49. Andreas Schmidt Hertha BSC Berlin 193
50. Dieter Lindner Eintracht Frankfurt 189
51. Heinz Strehl 1. FC Nürnberg 174
52. Ferdinand Wenauer 1. FC Nürnberg 168
53. Wolfgang Pohl Arminia Bielefeld 167
54. Franz Raschid Bayer Uerdingen 166
55. Hilmar Weilandt Hansa Rostock 160
56. Fritz Pott 1. FC Köln 151
57. Ralf Kohl SC Freiburg 147
58. Roland Wabra 1. FC Nürnberg 146
59. Michael Wittwer Karlsruher SC 145
60. Christian Fiedler Hertha BSC Berlin 137
61. Günter Sebert SV Waldhof Mannheim 128
62. Uli Sude Borussia Mönchengladbach 126
63. Karsten Bäron Hamburger SV 124
64. Jürgen Gronau FC St. Pauli 117
65. Klaus Thomforde FC St. Pauli 100
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Gewinnspiel: Alle Spiele um Platz 3

Manche sagen auch „drei“ dazu.

Okay, heute geht es wieder rund im Gewinnspielstadl: Wie gingen die Spiele um Platz 3 aller großen Turniere aus? Keine allzu schwierige Frage, aber googlen ist und bleibt verboten. „Bingen“ neuerdings auch, nicht die Stadt am Rhein, sondern das Benutzen der Suchmaschine von Bösosoft. Alle übrigen Klone und Aggregatoren übrigens genauso.

Ich beginne wie immer mit einem herzlichen:

WM 1970 in Mexiko: Deutschland — Ur(u)g(u)ay 1:0 (Tor: Wolfgang Overath)

EM-Spiele um Platz drei gehören genauso dazu.

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Dem Derwall zu alt

Was man so findet, wenn man versucht, die Techniken des nolookpass zu imitieren: Ein Fanzine namens „jawattdenn“, das RWE gewidmet ist. Im Interview mit diesem „jawattdenn“ [Link leider tot.] spricht „Manni“ Burgsmüller auch über den gestern verstorbenen „Jupp“ Derwall. „Icke“ Häßler und „Andi“ Möller wurden nicht gefragt, sie waren zu jung. „Hansi“ Flick und „Wiggerl“ Kögl waren auch zu jung. „Sepp“ Maier und „Toni“ Schumacher wurden nicht gefragt, man hatte sie einfach fortgejagt. „Manni“ Burgsmüller, nicht „Manni“ Breuckmann, jedenfalls spricht so:

Burgsmüller: Genau die Position habe ich früher auch gespielt. Allerdings fehlte den Trainern damals die Weitsicht, so etwas zu erkennen, weil es diese Position im taktischen System gar nicht gab, einen Spieler, der hinter den Spitzen agierte. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich nur drei Mal in die Nationalmannschaft berufen wurde. Schön und Derwall haben nicht die taktische Möglichkeit gesehen, die ich hätte spielen können. Ich wurde doch nur zur Nationalmannschaft eingeladen, weil ich bei Borussia Dortmund die meisten Tore erzielt hatte.

Jawattdenn.de: Glauben Sie nicht, dass sie dem Derwall als damals über Dreißigjähriger schlichtweg zu alt waren?

Dafür, dass er Tacheles redet und nicht die Vergangenheit verbrämt, ist Burgsmüller ja bekannt, wie schön, dass er auch in diesem Interview allen Nostalgikern und sonstigen Gestrigen die Leviten liest:

„Netzer oder Overath standen ungedeckt irgendwo im Mittelfeld und konnten seelenruhig überlegen, zu wem sie denn einen genialen Pass spielen können. Bekommt heute einer im Mittelfeld den Ball, wird er sofort von zwei, drei Leuten attackiert. Da spielt die ganze Mannschaft gegen den Ball und nicht gegen einzelne Gegner. So was gab es früher nicht. Und wenn Netzer oder Overath was anderes behaupteten, dann müsste ich sagen, sie sehen die Sache falsch.“

Wäre Burgsmüller nicht schon bei Hacheney, ich würde ihn glatt als Anti-Vergangenheits-Verbrämungs-Experten für diese Seite verpflichten.

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Hach, damals

Damals, als Deutschland bei Länderspielen in Dortmund noch unbesiegt war, damals, als Gerd Müller noch Tore schoss und keinen Quark in Interviews erzählte, damals, als folgende Spieler zwölf Tore gegen das Land, das morgen Gegner sein wird, schossen:

Deutschland — Zypern 12:0

1:0 Gerd Müller 3.
2:0 Wolfgang Overath 5.
3:0 Wolfgang Overath 12.
4:0 Helmut Haller 17.
5:0 Max Lorenz 39.
6:0 Siegfried Held 42.
7:0 Gerd Müller 44.
8:0 Helmut Haller 46.
9:0 Gerd Müller 48.
10:0 Horst-Dieter Höttges 50.
11:0 Wolfgang Overath 63.
12:0 Gerd Müller 85.

Damals muss das Fußballspielen irgendwie einfacher gewesen sein.

Noch damalser allerdings lief das Hinspiel so:

Zypern — Deutschland 0:1

0:1 Gerd Müller 90.

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