Zunächst einmal ist der Obersympath, und das nicht nur, weil er Muse und Smashing Pumpkins mag, Youri Mulder im Podcast von Sven Pistor zu Gast. Mulder, der einst Jura studierte, ist heute Mitglied des Aufsichtsrats von Schalke 04 und kann im Gespräch mit dem Moderator der Bundesliga-Konferenz nicht ganz so viel aus dem Nähkästchen plaudern, wie er es wohl gerne täte, zumindest was den Verein angeht. Über sich und sein Leben erzählt er dann aber in humorvoller Art eine ganze hörenswerte Menge, nimmt dabei sogar mal Pistor selbst hops und so ist diese Folge eine Empfehlung wert. Sofern man Folgen von „Einfach Fußball“ überhaupt noch empfehlen muss und das hiesige Publikum sie nicht ohnehin alle konsumiert. Interessant auch, warum Youri Mulder als Stürmer in neun Saisons beim FC Schalke 04 gerade mal 33 Tore in der Bundesliga erzielte und trotzdem auf Anhieb zum Publiumsliebling avancierte. Die Episode ist hier zu finden. (Und die neueste ist mit Olaf Thon, aber noch nicht gehört.)
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Der erste Club, der eine zweistellige Niederlage in der Bundesliga hinnehmen musste, war der FC Schalke 04. 0:11 ging man am 7. Januar 1967 im Schnee auf dem Bökelberg bei Borussia Mönchengladbach unter. Das allerdings hatte einen äußerst traurigen Grund, der hier bislang noch nicht bekannt war und über den Udo Muras in diesem Beitrag aufklärt. Dort erfährt man auch, dass die Schalker genau diesem Gegner im Normalfall keineswegs so unterlegen waren, wie es diese zweithöchste Klatsche der Bundesliga-Historie vermuten ließe. Nur eine Woche später traf man im DFB-Pokal erneut aufeinander. Ergebnis 4:2 für Schalke.
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Keine wirkliche Neuigkeit mehr ist, dass Torsten Wieland wieder bloggt. Für manchen aber vielleicht immer noch unbekannt, dass er sein Blog ganz bewusst unter dem Motto „schalke 04 & literatur“ publiziert. Weshalb es auch für weniger S04 zugetane Leserinnen und Leser interessant sein könnte, dort mal wieder vorbeizuschweifen. Für manchen aber vielleicht noch eine Nachricht ist, dass Wieland mittlerweile neben einer einfachen Mitgliedschaft auch maßgeblich mitentscheidender Teil des FC Schalke 04 geworden ist. Bei der teilweisen Neubesetzung des Wahlausschusses zog Wieland als Nachrücker in diesen ein. Kein ganz unwichtiges Gremium, in dem der langjährige Schalke- (und eben Literatur-) Blogger nun wirkt, bestimmt es doch darüber, wer überhaupt zur Wahl für den Aufsichtsrat zugelassen wird. Und der sagt schließlich, wo es langgeht auf Schalke.
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Kommen wir zur diesem Beitrag den Namen gebenden Empfehlung. Es geht um den „Kriminalfall Assauer“, wie es vielleicht etwas zu reißerisch formuliert sein mag. Ob dem so ist, wird sich nämlich erst noch erweisen müssen. Momentan mahlen jedenfalls die Mühlen der Staatsanwaltschaft zur Frage, wo die 2,3 Millionen Euro geblieben sind, die Rudi Assauer noch besaß, bevor er von seiner Tochter Bettina Michel in ihre Obhut genommen wurde. Seltsamerweise ist das jene seiner beiden Töchter, der er zuvor einmal einen Brief mit dem Inhalt geschrieben hatte, dass dieser Brief das einzige sei, was sie je von ihm hören werde, da er keinen Kontakt mit ihr wünsche. Kurz nach Inobhutnahme änderte Assauer sein Testament. Neue Alleinerbin: Bettina Michel. Ob das überhaupt rechtens war, also ob Assauer da überhaupt noch zurechnungsfähig oder mindestens geschäftsfähig war, ist eine der vielen Fragen, die nun im Raum stehen. Eine ziemlich spannend zu hörende Geschichte im „Zeit“-Podcast „Verbrechen“ mit einigen sehr obskuren Vorgängen. Doch wäre das alles nicht eigentlich nur eine Privatangelegenheit der Familie Assauer und deshalb in einem Fußballblog fehl am Platze? Wäre es, wenn nicht auch der FC Schalke in die seltsam anmutenden Machenschaften der Vormünder von Assauer miteinbezogen worden wäre, u. a. mit einer als Weltrekordversuch angekündigten Filmvorführung über Assauers Leben in der Schalker Arena, bei der auf wundersame Weise trotz mannigfaltigen Entgegenkommens des Vereins einfach kein Cent übrig geblieben sein soll. Man höre am besten selbst die Episode, deren Titel schon viel entschiedener in der Sache klingt: „Die Ausplünderung des Rudi Assauer“.