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Do the Hertha

Offensichtlich erkennen immer mehr Clubs das Potenzial eines Abstiegs in die zweite Liga mit anschließender Selbstreinigung und aufgrund der dort leichter zu erringenden Siege besseren Atmosphäre unter den Anhängern. Anders ist es nicht zu erklären, warum sich nach dem VfB Stuttgart, dem FC Schalke nun auch noch die Bayern in die Riege der Anwärter auf den „Hertha-Weg“ einreihen.

Es sind schließlich alle drei gestandene Champions-League-Veterane, mit Siegen gegen Manchester United und andere europäische Größen im jüngeren Gepäck. Dennoch haben sie offenbar die Lust verloren, ihre Anhänger mit ewig gleichen Platzierungen unter den ersten 5-7 der Liga zu langweilen. In dem Fußballland schlechthin, in Deutschland, macht es ohnehin kaum einen Unterschied, ob man in der ersten oder zweiten Liga spielt; zugegeben, das Fernsehgeld wird ein bisschen weniger, aber die Zuschauer strömen wie eh und je. Wenn das selbst bei Hertha funktioniert, dann müsste Schalke für die zweite Liga das Stadion glatt noch mal erweitern. Ein Boykott der koalitionärsfarbenen Nachbarn droht dann ja sowieso nicht mehr.

„Dann spielen wir eben wieder gegen Weinheim, aber nicht mit uns, dann müsst Ihr Euch nämlich ’nen anderen Vorstand suchen!“ — vielleicht ist es bald schon so weit, dass der Berg Weinheim zum Propheten FC Bayern kommt, und nicht umgekehrt. Kader, die eigentlich viel zu gut sind für den Abstieg, hat die Bundesliga schon genug gesehen. Seien auch Sie dabei, wenn es wieder heißt „Do the Hertha“ — die Tickets sind heiß begehrt.

6 Kommentare

  1. „koalitionärsfarben“ – für sowas lohnt es sich, morgens aufzustehen.

    Mal sehen, wann Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen wieder Koalitionsklubs sind. Oder der FC Augsburg. Oder das bunte Faber-Trikot vom VfL Bochum.

  2. Erfolg ist immer sexy, egal in welcher Liga. Letztlich funktioniert das mit dem Erfolg sogar ziemlich einfach. Man muss sich nur eine Nische suchen, die man dann dominieren kann. Es ist dabei egal, wie klein diese Nische ist. Hauptsache man ist am erfolgreichsten im Beackern der Nische. Insofern ist Hertha BSC derzeit der Weltmarktführer der zweiten Bundesliga. Und da heißt es dann: Nichts wie hin, ins Stadion!

  3. Das ist ja mit Champions und Europa League nicht anders. Auf Werder wird jetzt eingedroschen weil sie sich „etwas“ blöd bei Inter angestellt haben. Hätten sie letzte Saison schlechter abgeschnitten und sich nur für die Europa League qualifiziert, sähe es jetzt vielleicht ganz anders aus. Aber da sind wir wieder beim Thema, dass die Europa League eigentlich total wertlos ist und abgeschätzt gehört. Der Sieger ist ja im Prinzip nur die 33. oder 17.* beste Mannschaft in Europa.

    * wenn man arugmentiert, dass nur die Achtelfinalisten der Champions League besser sind und die Drittplatzierten dann ja im weiteren Verlauf der Europa League hinter sich gelassen wurden (oder man selbst einer dieser war)

  4. Ja super, ich leite den Beitrag mal direkt an Herrn Meier weiter. Obwohl, nein, der EffZeh hat die Zeichen der Zeit ja auch schon erkannt und versucht den Großen ein Bein zu stellen :)

  5. moldo moldo

    Hertha macht ja Werbung für die Bahn, da müssen sie halt auch mal die 2. Klasse bedienen.

    Ich finde es außerdem nicht gut, dass ein Verein, der auf Staatskneete angewiesen ist(Okay, die nennen es Sponsor), in der 1. Liga mitspielt. Das ist irgendwie so .. DDR?

  6. Jetzt kann ich mir endlich die Bochumer Niederlagen in der 2. Liga erklären. Der VfL will gar nicht aufsteigen, sondern wartet nur auf Schalke und Bayern.

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