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Schlagwort: Luxemburg

Auswertung der Prognosen der EM-Qualigruppen

Mit Aufstockung der Europameisterschaft von 16 auf 24 Teilnehmer fragten wir uns zu Beginn der Qualifikation dazu, ob diese Qualifikation wörklöch so schröcklöch öde werden würde, wie nach allgemeiner Einschätzung zu befürchten stand. 25 Menschen teilten ihre Tipps für die jeweils drei ersten Plätze mit.

So endete die EM-Qualifikation schließlich:

A: Tschechien, Island, Türkei, Niederlande, Kasachstan, Lettland
B: Belgien, Wales, Bosnien-Herzegowina, Israel, Zypern, Andorra
C: Spanien, Slowakei, Ukraine, Weißrussland, Luxemburg, Mazedonien
D: Deutschland, Polen, Irland, Schottland, Georgien, Gibraltar
E: England, Schweiz, Slowenien, Estland, Litauen, San Marino
F: Nordirland, Rumänien, Ungarn, Finnland, Färöer, Griechenland
G: Österreich, Russland, Schweden, Montenegro, Liechtenstein, Moldawien
H: Italien, Kroatien, Norwegen, Bulgarien, Aserbaidschan, Malta
I: Portugal, Albanien, Dänemark, Serbien, Armenien

Dabei fallen vor allem drei Gruppen heraus, die nicht das Erwartete brachten: Gruppe A mit dem Scheitern der Niederlande, der Direktqualifikation Islands, Gruppe F mit dem schwachen Abschneiden von Griechenland und Finnland sowie dem überraschenden Gruppensieger Nordirland und Gruppe I, in der weder Serbien noch Dänemark erreichten, was man allgemein erwartet hatte oder hätte.

Das Gegenteil stellten vor allem die Gruppen E (England – Schweiz – Slowenien) und H (Italien – Kroatien – Norwegen) dar, in der fast alle Teilnehmer sogar die endgültige Platzierung korrekt voraussagten. Ebenso wenig überraschen die Gruppensiege von Spanien und Deutschland, wobei es da bei den weiteren Platzierungen schon variabler zuging.

Nun also zur Auswertung.

Korrekt getippe Platzierungen

Ingesamt gab es 9 Gruppen à 3 Platzierungen zu tippen, macht 27 Tipps pro Teilnehmer. 25 Personen nahmen teil. Macht 675 Tipps. Davon waren – unten im Datenteil grün gekennzeichnet – 205 völlig korrekt. Dies entspricht einer Quote von 30,4 Prozent richtiger Tipps. Die Zahl der völlig richtigen Tipps schwankte dabei zwischen 7 (26 Prozent) und 14 (52 Prozent) von 27.

Direktqualifikanten

Interessanter als die Frage nach den genau richtig getippten Platzierungen war ja aber die Frage, wie genau man vorhersagen könne, welche Teams sich schließlich qualifizieren bzw. die Playoffs erreichen. Der Ausgang der Playoffs wurde in der gesamten Auswertung nicht berücksichtigt, weil deren Teilnehmer damals natürlich nicht bekannt waren und dementsprechend auch nicht eingeschätzt werden konnten.

Im zweiten Schritt wird also die Zahl der richtig getippten direkt Qualifizierten betrachtet. Hier gab es 9 Gruppen à 2 Qualifikanten, also 18 Tipps von 25 Teilnehmern, macht 450 Tipps. Davon waren 265 Prognosen korrekt, womit sich ein Prozentwert von 58,9 Prozent als zutreffend erwies. Die Zahl der richtigen Tipps variierte hier zwischen 12 (67 Prozent) und 8 (44 Prozent).

Korrekt getippte Qualifikanten

Doch im Kern war ja die Frage, ob man ahnen könne, welche drei Teams in einer Gruppe die für die Qualifikation relevanten Plätze erreichen würde. Hier waren also wiederum 675 Tipps nötig gewesen. Allein danach ausgewertet, wie viele dieser drei Teams, egal auf welcher Position die Qualfikation bewältigten, waren nicht weniger 534 Tipps von 675 zutreffend, somit 79,1 Prozent. Der Zahl der korrekten Tipps schwankte dabei zwischen 17 (63 Prozent) und 24 (89 Prozent). Im Schnitt wurden also nur 20,9 Prozent von 27 zu prognostizierenden Qualifikanten nicht korrekt prognostiziert.

Ob man das noch interessant nennt, muss trotz des unerwartet schlechten Abschneidens von vor allem Griechenland und den Niederlanden jeder für sich selbst entscheiden.

Hier würde man auch trotz der unerwartet spannenden Gruppe mit Deutschland darauf plädieren, die Eingangsfrage, ob die EM-Quali „schröcklöch öde“ werden würde, in Bezug auf die Ergebnisse mit ja beantworten.

Die Daten im Detail – vor allem interessant für die, die teilnahmen – folgen hier jetzt in drei Versionen, entsprechend der obigen drei Auswertungsverfahren. Kann man durchscrollen oder jeweils mit diesen Links ansteuern (funktioniert nur in der Komplettversion des Textes).

1. Platzierung genau richtig
2. Direktqualifikanten korrekt
3. alle sich überhaupt Qualifizierenden richtig

Unzweifelhaft natürlich, dass alle Werte noch wesentlich günstiger ausgefallen wären, wenn ein gewisser „Trainer Baade“ nicht mitgetippt hätte.

PS: Was hier erstmals auffiel, ist, dass eine solche Qualifikation gerade mal 13 Monate dauert – in diesem Fall von September 2014 bis Oktober 2015, also nicht annähernd die zwei Jahre, die die Pause zwischen zwei großen Turniere beträgt.

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Herrliche Bilder von Belgiens Amateurplätzen

Nur zwei Bilder, die kaum die Schönheit der Werke auf der unten verlinkten Seite vermitteln können. Schönheit, wenn man sich für die Ästhetik von unterklassigen Fußballplätzen und Stadien und allem, was irgendwo dazwischen rangiert, erwärmen kann.

Die deutschen Pendants hat man ja schon aufgesogen, da tut jemand, der solche Bilder in Belgien (und Luxemburg) er- und zusammengestellt hat, richtig gut.

Die Fotos hier mit freundlicher Genehmigung des Betreibers von Groundhopping.be, wo es Hunderte weiterer Kleinode zu genießen gibt, noch dazu in äußerst angenehmer Verpackung.

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Ottmar Hitzfeld in Südafrika

Was im allgemeinen Gebrabbel über Champions-League-Quali und Bundesliga-Beginn fast untergeht, ist dass Ottmar Hitzfeld sich mit nicht allzu viel Pech für die WM in Südafrika qualifizieren wird. Oder könnte. Jedenfalls ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er es schafft, und das trotz seiner peinlichen Heim-Antrittsniederlage gegen Luxemburg. 1:2, damals rauschte es gewaltig, und das dann wirklich mal zurecht, ist Luxemburg schließlich Rekordhalter an WM-Qualifikationsteilnahmen, ohne sich je qualifizieren zu können. Und das, obwohl das früher mal noch relativ einfach war. Also sich zu qualifizieren, nicht, sich nicht zu qualifizieren. Die WM-Qualifikationsgruppe für die Bundesrepublik bestand für die WM 1954 zum Beispiel aus dem Saarland und aus Norwegen. Das war’s.

Aber zurück von Norwegen in die Schweiz, wobei das in meinem komischen Assoziationsblaster gar nicht weit ist, ebenso komischerweise, Seen, Berge, Wintersport, und selten bei einer WM qualifiziert. Zumindest seit ich geboren bin.

Ottmar Hitzfeld als Trainer bei einer WM.

Eine komische, s. o., Vorstellung. Doch eins ist dann wenigstens schon mal gesichert: Dass er mit seinen vor Platitüden nur so strotzenden, niemandem zu nahe treten wollenden, ohne dabei aber auch nur ein Jota an Erkenntnis liefernden „Experten“-Kommentaren wenigstens nicht bei der WM auftauchen wird. Als Interviewpartner nach den drei WM-Vorrunden-Partien der Schweiz vielleicht schon. Aber spätestens nach der dritten wird es dann heißen: „Bye-bye, Ottmar“, natürlich war die Vorrunde mit Neuseeland, Togo und Nordirland kaum zu schaffen, das hatte im Vorhinein auch niemand erwartet. Aber das würde ja dann bedeuten, dass er im Anschluss … Zeit hätte. Für Expertenmeinungen ohne Meinung.

Man weiß nicht, ob man sich jetzt Regen oder Traufe wünschen soll.

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Ene-mene-mu und raus bist du

Aber nur du. Die anderen bleiben drin.

Die Zahl der Woche lautet — die Spatzen pfiffen es schon länger von den Lostrommeln:

45%.

Durch die Aufstockung des Teilnehmerfeldes von 16 auf 24 werden rund 45% aller zur Zeit 53 UEFA-Mitgliedsverbände in Zukunft an einer EM-Endrunde teilnehmen.

Nehmen wir mal die anhand der Ergebnisse der letzten Jahre tatsächlich als Kleine zu identifizierenden Mannschaften raus: Andorra, Armenien, Aserbaidschan, Färöer, Georgien, Kasachstan, Liechtenstein, Luxemburg, Mazedonien, Malta, San Marino, Weißrussland (über Mazedonien in dieser Liste kann man genauso streiten wie über die Abwesenheit Montenegros in dieser Liste, aber Pi mal Daumen dürften das jene Mannschaften ohne Chance auf eine Qualifikation sein, plus evtl. Nordirland). Zieht man diese 12 Nationen von den 53 ab, bleiben noch 41, von denen sich 24 qualifizieren. Somit stiege der Wert auf: fast 59% und somit fast zwei Drittel aller Starter. Nur einer von drei ernsthaften Konkurrenten scheidet also überhaupt noch aus. Da kann man sich die Qualifikation in diversen Gruppen mit x Spieltagen auch gleich schenken und zwei kleine Vorturnierchen durchführen, die man pro Gruppe auch an zwei Wochenenden abgehandelt hätte. Noch ist natürlich nicht klar, wie der Modus schließlich aussehen wird. Wahrscheinlich ist, dass er an Spannung verliert und es deutlich weniger Partien oder zumindest Termine als zur Zeit geben wird.

Das zweite Problem stellt der Qualifikationsmodus für ein dann zusätzlich durchzuführendes Achtelfinale dar: 4 der 6 besten Dritten einer jeweiligen EM-Vorrundengruppe wären ebenfalls qualifiziert. Zu welch nervigen, intransparenten Rechner- und Schiebereien das auf und neben dem Platz führt, ist Zeitzeugen noch von den WM 1986 bis 1994 in Erinnerung. Einen solchen Modus kann niemand ernsthaft wollen, dem an einem sportlichen und nach einem schlüssigen System gestalteten Wettbewerb gelegen ist. Dass es trotzdem so kommt, wird ähnliche Gründe haben wie jene, dass in der Bundesliga die Relegation wieder eingeführt wurde: Den Großen die größtmögliche Wahrscheinlichkeit einer langen Verweildauer im Turnier zu ermöglichen. Je länger Nationen wie England oder Frankreich im Rennen sind, desto länger rollt der Euro und das Pfund bei der UEFA. Mehr Spiele, mehr Zuschauer, mehr Reichweite in den beteiligten, jetzt eben 24 Ländern.

Dass Platini bzw. die UEFA sich mit solchen Maßnahmen bei den „kleineren Verbänden“ beliebt macht, kommt natürlich noch dazu, ist für das sportliche Desaster dieser Änderungen aber eher irrelevant.

Jeder zweite ist demnächst qualifiziert. Goodbye Großkampftage in der europäischen Qualifikation, hello sportlich irrelevante Scheinqualifikation.

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Rekordhalter Luxemburg

Nein, nicht das, was einem sofort in den Kopf schießt: meiste Niederlagen in Folge, meiste Spiele ohne eigenes Tor in Folge, höchste Niederlagen, längste Niederlagen, peinlichste Niederlagen, schmerzhafteste Niederlagen oder einfach nur Niederlagen.

Es ist wirklich ein positiver Rekord, den Luxemburg im Weltfußball hält: Luxemburg ist — zusammen mit Portugal und Irland — im Besitz des Rekordes für Teilnahmen an der WM-Qualifikation: 18 Mal nahm Luxemburg seit 1934 (1930 gab es keine Qualifikation) an der WM-Qualifikation teil, inklusive der noch kommenden für 2010.

Gleich inbegriffen ist natürlich der Rekord der häufigsten Versuche, sich zu qualifizieren, ohne es zu schaffen, aber davon spricht die FIFA-Seite mit den Zahlen zur WM-Quali nicht. Eher schon von den lediglich zwei Niederlagen, die Deutschland in seinen 64 WM-Qualispielen erlitt. Eine davon war das 0:1 zu Hause gegen Portugal noch unter dem Dummschwätzer.

Welche aber war die zweite? Auf Anhieb fällt sie mir nicht ein, weiß es jemand, ohne zu googlen? Wenn ja, dann wäre ich beeindruckt und würde diesem weisen, großen Meister meine Ehrerbietung zukommen lassen (natürlich nur virtuell).

Nolookpass wusste die Antwort schon, bevor ich gefragt hatte.

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Behinderten-EM 2008

Die EM der geistig Behinderten findet kurz vor der EM der nur anderweitig Behinderten in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Deutschland statt.

Dort werden ingesamt sechs verschiedene EM-Titel vergeben, da die Teams nach Behinderung in Gruppen aufgeteilt werden, die dann jeweils einen eigenen Europameister küren.

Das legt nahe, für Österreich bei der EM eine solche Regelung zu übernehmen. Österreich in einem gesonderten Wettbewerb mit Granaten wie San Marino, Luxemburg oder Armenien und schon sieht der österreichische Ausblick auf dieses Turnier nicht mehr ganz so düster aus.

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Master of disaster

Noch ist er unberührt, doch in ein paar Minuten ist dieser Beitrag vielleicht schon Hehlerware, man weiß nie, wie schnell fred von [Update: damals] fooligan ist. Er berichtet jedenfalls von einer 1:2-Niederlage der Niederländer gegen Luxemburg. Da sag ich: Was die Niederländer (und fred) können, kann ich schon lange (und zwar viel länger). Nette Details oder Spiele mit Namen gibt es zu dieser Partie aber nicht: Ich weiß schlicht nichts darüber. Muss allerdings eine ganz schöne Marter gewesen sein, gegen Luxemburg zu verlieren. Und ab.

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Extra-Ausgabe! Luxemburg gewinnt!

Extra-Ausgabe! Extra-Ausgabe!

Nie für möglich gehaltene Szenen spielten sich gestern im Nationalstadion von Luxemburg ab. Luxemburg, laut dem World Fact Book „slightly smaller than Rhode Island“ und mit 474.000 Einwohnern sogar mit weniger Einwohnern als Duisburg, war bislang eine echte Fußballgroßmacht in Europa. Selbst gegen Liechtenstein konnte Luxemburg in der vergangenen WM-Quali zwei Mal nicht gewinnen, mehrere Jahre ist der letzte Sieg her und insgesamt gibt es seit den 1970ern kaum Erfolgreiches zu berichten. Wie eine Bombe schlug die Nachricht des letzten Abends dementsprechend in der internationalen Fußballszene ein: Luxemburg schlägt Gambia mit 2:1. Und allen aktuell bekannten Informationen zufolge spielte Gambia das Spiel auch mit 11 Spielern zu Ende.

Daran hat wirklich niemand mehr geglaubt, dass Luxemburg noch mal ein Spiel gegen eine fußballbezogen „echte“ Nation gewinnt und nicht nur gegen einen Inselstaat mit weniger als 20.000 Einwohnern.

Wir (das bin ich) sagen: Herzlichen Glückwunsch, Luxemburg. Möglicherweise geht jetzt ein echter Ruck durch den luxemburgischen Fußballverband und in 10-12 Jahren müssen wir uns vor diesem neuen Fußballriesen fürchten. Ein 2:1 gegen Gambia, was danach alles möglich sein kann.

Vielleicht meldet sich Luxemburg einfach in Afrika zum Bewerb an. Australien hat schließlich entgegen aller geographischen Vernunft zuletzt auch den Kontinentalverband gewechselt. Und seitdem seit geraumer Zeit Israel und seit weniger geräumiger Zeit auch Kasachstan UEFA-Mitglieder sind, braucht man sich eigentlich nicht mehr an Kontinentgrenzen zu halten. All unser Geld also auf Luxemburg als Afrikameister 200x.

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Luxemburg also – II

Ich hatte schon davon gesprochen. Luxemburg wird der Gegner für das zusätzliche Testspiel der Deutschen, Liechtenstein war ebenfalls im Gespräch. Zum selben Thema äußert sich jemand in der FR. Dem Urheber dieses Beitrags, in welchem die deutschen Kantersiege der letzten Jahre gegen Liechtenstein und Luxemburg aufgezählt werden, scheint aber etwas durchgegangen zu sein: Liechtenstein ist im Gegensatz zu Luxemburg kein Kanonenfutter mehr.

Deshalb hat Oliver Bierhoff ja auch Luxemburg für das zusätzliche Testspiel der Deutschen ausgewählt und nicht Liechtenstein.

Die Liechtensteiner Ergebnisse in der WM-Qualifikation 2006 verdeutlichen dies:

18.08.2004 Liechtenstein – Estland 1:2 (0:1)
08.09.2004 Slowakei – Liechtenstein 7:0 (2:0)
09.10.2004 Liechtenstein – Portugal 2:2 (0:2)
13.10.2004 Luxemburg – Liechtenstein 0:4 (0:2)
17.11.2004 Liechtenstein – Lettland 1:3 (1:1)
26.03.2005 Liechtenstein – Russland 1:2 (1:2)
04.06.2005 Estland – Liechtenstein 2:0 (1:0)
08.06.2005 Lettland – Liechtenstein 1:0 (1:0)
17.08.2005 Liechtenstein – Slowakei 0:0 (0:0)
03.09.2005 Russland – Liechtenstein 2:0 (1:0)
07.09.2005 Liechtenstein – Luxemburg 3:0 (1:0)
08.10.2005 Portugal – Liechtenstein 2:1 (0:1)

Eine einzige Klatsche ist mit dem 0:7 gegen die Slowakei dabei, was die Liechtensteiner aber nicht daran hinderte, sich im Rückspiel gegen eben jene Slowaken mit einem 0:0 einen Punkt zu sichern. Überhaupt verloren sie nur vier (!) von zwölf Partien gegen so Gegner wie Russland, Portugal oder die Slowakei mit mehr als einem Tor Unterschied. Gleichzeitig ließen sie Luxemburg mit insgesamt 7:0 Toren (Grüße an Jeff Strasser) bei zwei Siegen in zwei Partien reichlich alt aussehen.

Ich verstehe nicht, warum Journalisten unfähig sind, aktuelle Ereignisse in ihr von Klischees scheinbar nur so vollgestopftes Hirn einzubauen. Liechtenstein ist sicher ein „Kleiner“, um mal auf den Einwurf von Anita Bezug zu nehmen, aber genauso sicher kein Kanonenfutter mehr.

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Luxemburg also

Nach dem 1:4 in Italien riefen alle nach einem weiteren Testspielgegner, da die deutsche Mannschaft noch unter Wettkampfbedingungen üben müsse. Olli Bierhoff hörte auf diese Stimmen und besorgte noch einen weiteren Gegner: Luxemburg.

Da kann man auch gegen den FV Luckenwalde statt 2×30 Minuten 2×45 Minuten antreten, der „Wettkampfcharakter“ wäre ähnlich.

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(EM-) Showtime

Da wir hier ja keinen Bundesliga- oder Kleintalentblog haben und Werder Bremen dann doch angetreten ist und auch keinen Protest einlegen wird, kommen wir zurück zu den wichtigen Dingen im Weltfußball. Heute ist die Auslosung der Qualifikationsgruppen zur EM. Vor der Auslosung der WM-Gruppen lag ich mit zwei richtigen von drei Gegnern noch ganz gut, einen Tipp versage ich mir dies mal aber. Schließlich werden heute der deutschen Mannschaft sechs weitere zugelost und wenn ich mich aus meiner kurzen Zeit der Lehre der wirtschaftswissenschaftlichen Statistik richtig entsinne, ist das ein sogenanntes „Ziehen ohne Zurücklegen“ (mit dem Zusatz, dass nur aus bestimmten Töpfen gezogen wird) und das bedeutet Möglichkeiten in Höhen, die ein Tippen fast verunmöglichen. Die Töpfe schauen wir uns aber trotzdem mal an:

Topf 1:
Griechenland
Niederlande
Portugal
England
Tschechien
Frankreich
Schweden

Topf 2:
Deutschland
Kroatien
Italien
Türkei
Polen
Spanien
Rumänien

Topf 3:
Serbien/Montenegro
Russland
Dänemark
Norwegen
Bulgarien
Ukraine
Slowakei

Topf 4:
Bosnien-Herzegowina
Irland
Belgien
Lettland
Israel
Schottland
Slowenien

Topf 5:
Ungarn
Finnland
Estland
Wales
Litauen
Albanien
Island

Topf 6:
Georgien
Mazedonien
Weißrussland
Armenien
Nordirland
Zypern
Moldawien

Topf 7:
Liechtenstein
Aserbaidschan
Andorra
Malta
Färöer
Kasachstan
Luxemburg
San Marino

Als Veranstalter qualifiziert:
Österreich
Schweiz

Dem geschulten Leser wird auffallen, das in Topf 7 acht Mannschaften sind. Das bedeutet, dass es sechs Gruppen mit sieben Mannschaften geben wird und eine Gruppe mit acht Mannschaften. Die pro Gruppe besten zwei sind für das Turnier in Österreich und der Schweiz qualifiziert. Wer dann Bundestrainer sein wird, steht noch in den Sternen.

Da es mich aber doch wieder in den Fingern juckt und mich mein Geschwätz von vorhin (ich war zwischendurch auf der Toilette) nicht kümmert, tippe ich folgende Gruppe für Deutschland:

Portugal, Deutschland, Russland, Slowakei, Wales, Mazedonien, Andorra und als Sahnehäubchen, falls wir in die Achtergruppe kommen, San Marino.

Es wird ohnehin Zeit, dass wir mal gegen San Marino spielen müssen. Die Spiele gegen Färöer fand ich schon schick, San Marino wäre ähnlich fein.

Glücksfeen bei der Auslosung werden zwei ehemalige Bundesligaprofis sein: Andreas Herzog und Stéphane Chapuisat. Na dann man tau.

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Ein Flascher kommt allein

Ich bin erstaunt. Es gibt Leute, die leiden an totaler Fußballblindheit. Wie anders ist es zu erklären, dass es einen Jess-Strasser-Fanclub [Link leider tot] gibt? Jeff Strasser, das ist der hier.

Die Fanclubseite sieht — passend zu Jeff Flascher — ziemlich amateurmäßig aus. In der luxemburgischen Nationalelf, wo Jeff auch spielt, ist er dann auch endlich unter seinesgleichen. Er ist der einzige Fußballprofi, den es in Luxemburg gibt. Alle anderen Nationalspieler sind Amateure. Und in den letzten Jahren gab es immerhin mal ein 1-1 gegen Malta und Jeff hat vor Jahren auch mal ein Tor für Luxemburg geschossen.

Wahnsinn, sowas passiert ihm in der Liga eigentlich nie. Wenn, dann höchstens mal ins eigene Tor. Jetzt frage ich mich: Wie kann man so eine Frimpe zum Kapitän machen? Und: Wie kann man von so einer Frimpe einen Fanclub gründen? Wie viel Masochismus hält man aus?

Ja, manchmal macht man sowas wie mit diesem Fan-Club auch mit einem ironischen Augenzwinkern. Danach sieht diese Fanseite aber nicht aus. Aber die Antwort ist schnell gefunden: die Initiatoren dieser Seite sind Kaiserslautern-Fans. In Kaiserslautern verbrachte Jeff Flascher die ersten drei Jahre seiner Bundesliga-Karriere und fiel offensichtlich nicht mal besonders auf unter den ganzen anderen Flaschern in Kaiserslautern.

Gibt es eigentlich auch einen Carsten-Jancker-Fanclub?

Allerdings bedeutet die Tatsache, dass Jeff nicht Fußball spielen kann, nicht, dass er nicht denken kann. In einem Interview bei Torfabrik beklagt er zurecht:

„Die Berichterstattung in den Medien ist manchmal nur sehr schwer nachzuvollziehen“. Strasser bemängelt die fehlende Sachlichkeit in den Reportagen: „Das Spiel rückt zu oft in den Hintergrund und es wird zu viel auf Randgeschehnisse eingegangen. Es geht doch um Fußball, das scheinen manche zu vergessen.“

In Deutschland gibt es auch nur eine Fußball-Printzeitung, die nicht mal täglich erscheint. Das hat Jeff gut beobachtet und es ist tatsächlich erstaunlich, ist Deutschland doch nicht nur das bevölkerungsreichste Land Europas (exklusive Russland), sondern auch das fußballverrückteste. Wir haben den höchsten Zuschauerschnitt aller Fußballligen der Welt. Wir sind die nach Brasilien erfolgreichste Fußballnation aller Zeiten, wir sind mit drei Titeln die erfolgreichste Nation bei Europameisterschaften, hier kommt selbst in Regionalligen eine fünfstellige Zahl an Zuschauern, was viele Vereine in anderen Ländern nicht mal in der ersten Liga schaffen.

Aber es gibt nur eine Printzeitung und das auch nur 2x pro Woche. Montags schön in Farbe, donnerstags meist abgespeckt und mit dürftigem Inhalt.

Vielleicht rufe ich Jeff mal an, um ein tägliches Fußballmagazin in Deutschland zu gründen.

Vielleicht sollte ich dann vorher die Lästereien da oben löschen. Naja, egal, ich glaube ja nicht, dass sich Jeff mal ins hiesige WM-Special verirrt.

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