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Schlagwort: Sport

Dem Nebenmenschen eine aufs Dach geben

„Sport ist eine grandiose Arbeitsteilung zwischen Gut und Böse der Menschen … Es ist einseitig, wenn man immer nur schreibt, dass der Sport zu Kameraden mache, verbinde, einen edlen Wetteifer wecke: Denn ebenso sicher kann man auch behaupten, dass er einem weit verbreiteten Bedürfnis, dem Nebenmenschen eine aufs Dach zu geben oder ihn umzulegen entgegenkommt, dem Ehrgeiz, der Überlegene zu sein.“

Robert Musil

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Korruption im Weltsport ist eine sehr deutsche Angelegenheit

… eine sehr deutsche Angelegenheit — und, wer hätte das gedacht, der Franz, jüngst erst Gazprom-Botschafter geworden, spielt dort auch eine ganz andere Rolle als die des unwissenden Märchenonkels. Schon in den 1970ern war er bei Konstrukten jenes Mannes involviert, der die Korruption in der FIFA und im Weltsport aus der Taufe gehoben hat. Um das zu erfahren, müsste man etwas tiefer in die aktuellen Beiträge von Jens Weinreich einsteigen, weshalb der gleich folgende Link nur den Einstieg in die jüngsten Werke von Jens Weinreich ermöglichen soll. Tiefer zu graben wäre wie gesagt angezeigt. Außerdem kann man Jens Weinreich in seiner Arbeit auch finanziell unterstützen, wie und wo das möglich ist, ist auf seinem Blog oben rechts erläutert.

Korruption im Weltsport ist eine sehr deutsche Angelegenheit.

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Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen

Der Zusammenhang ist ein ganz anderer, schrecklicher, doch dieser kleine Schlenker Jürgen Kaubes darf gerne Eingang in die im Blogosquarium geführten Fußballdiskussionen finden.

Wir kennen das so aus dem Sport, dass also der Sportjournalist im Fernsehen eigentlich doch eher ein Moderator ist, die Sache toll findet und an der Begeisterung teil hat und das irgendwie auch rüberbringen will, sozusagen. Und dieses Rüberbringen ist eigentlich keine originäre Aufgabe des Journalismus. Das ist die originäre Aufgabe von Reklame und PR.

Ich hatte letztens getwittert, dass die 100-Jahr-Feier des BVB im Jahr 2009 von Gerhard Delling moderiert wurde. Katrin Müller-Hohenstein hatte Louis van Gaals Buchpräsentation moderiert und derlei Beispiele gibt es viele weitere, nicht zuletzt der mit Fußballrechten handelnde, das Produkt dann aber selbst öffentlich bewertende Günter Netzer.

Eigentlich sollte hier der folgende Satz stehen: Es ist erstaunlich, wie wenig sich diese Menschen, die Fußball berichterstatten, überhaupt als Journalisten verstehen, und wie gemein sie sich mit der Sache machen. Doch diese Aussage wäre falsch, erstaunlich wäre es vielmehr, wenn jemand heute noch nicht wüsste, dass es so ist.

Ein Pils noch, und unterschreiben Sie doch für meinen Sohn hier unten links, ja, Danke?

Jürgen Kaube diskutiert darüber, inwieweit Journalisten und Medien selbst Politik machen dürfen. Dass die Präsentation von Fußball nichts mehr mit neutralem Journalismus zu tun hat, weiß man nicht erst seit Steffen Simon bei jeder Torchance tausend kleine Tode stirbt, als hinge die nächste warme Mahlzeit der von ihm zu ernährenden Familie davon ab. Wir ahnen: In gewisser Weise ist dem sogar so. Vielleicht keine Mahlzeit, dann eben der nächste Porsche.

Es ist allerdings zu kurz gedacht, wenn man echten Journalismus rund um Sport nicht für nötig hält, da dessen Resultate ja nichts Anderes als einen Zeitvertreib zur Unterhaltung darstellen. Denn ab dem Moment, in dem dort Gelder verdient werden, Arbeitsplätze (in der Region, do!) geschaffen und Steuern gezahlt oder eben nicht gezahlt werden, ist all dies sehr wohl eine Frage für ernsthafte, unabhängige Journalisten. Selbst die Resultate auf dem Spielfeld sind schließlich das Ergebnis von Politik — Finanz- und Personal- — und gehören deshalb beleuchtet.

Mich wundert immer wieder, wie viel Fanboy-Geblogge es gibt, aber wie wenig Platz die fragwürdigen Rahmenbedingungen erhalten. Damit will ich niemandem unterstellen, dass er diese Dinge nicht auf dem Schirm hätte, vielleicht ist er oder sie etwas genervt, auch noch in seinem Hobby, das der Entspannung dienen soll, sich mit der Schlechtigkeit des Menschen an sich auseinandersetzen zu sollen. Nun ist zwar nicht jeder ein Jens Weinreich, kann es auch nicht sein, doch dass das ganze Business nicht allein wegen seiner besonderen Attraktivität für Institutionen und Einzelpersonen wie Teppichhändler, die ihre Gelder irgendwo auf sympathische unters Volk bringen wollen, besonderer Aufmerksamkeit bedarf, liegt auf der Hand.

Insbesondere in die schattigen Eckchen sollte man etwas genauer hinsehen. Das aber kann ein korrumpierter Biografie-Vorsteller oder -Vorstellerin nicht mehr glaubhaft leisten. Er oder sie ist Teil der Show, und auch wenn das alles ein alter Hut ist, dass Sportjournalisten wohl fast immer zuerst Fans und dann Journalisten wurden: Die Problematik wird durch ihr hohes Lebensalter nicht geringer wiegend.

Siehe den kurzen Schlenker, den Kaube weg vom ernsthaften Journalismus hin zu einem abschreckenden Beispiel macht: Den Sportjournalisten.

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Anti-Kommentatoren-Bashing-Beitrag

Weil das Bashing — zu deutsch Schelte, nicht dass das in Vergessenheit gerät — von Kommentatoren so abgenudelt ist, dass sich mittlerweile schon jeder Blog-Kommentator zunächst mal entschuldigt, dass er nun doch wieder bashen muss, wenn er es irgendwo tut, hier der ultimative Anti-Kommentatoren-Bashing-Beitrag. Gleichzeitig entschuldigt sich jedoch niemand, wenn er bei twitter voll in die Saiten greift und abledert, was das Zeug hält. Zuletzt erlebt beim zugegebenermaßen unerquicklich schlechten Tom Bartels gestern bei der Partie Deutschland — Italien, als man sich vor Nörgeltweets bezüglich Tom Bartels‘ Leistung kaum retten konnte.

Weshalb dem etwas entgegen geworfen werden muss.

Und das geht folgendermaßen, einfach, schlicht und ergreifend:

Welchen Kommentatoren hört(et) Ihr gerne?

Ich selbst muss lange überlegen, bis mir zumindest aus der Gegenwart einer in den Sinn kommt. Ich verfüge weder über himmel noch verfügte ich je über Uraufführung, zudem schaue ich TV-Fußball ohnehin häufig in Situationen, in denen man den Kommentar kaum versteht und genauso häufig kann ich mir den Namen nicht merken, sofern es nicht eine jener Eminenzen ist, die man seit Jahren kennt oder seit Jahren basht bzw. schilt.

Wie dem auch sei, ich kann heute mit keinem Namen in Vorleistung gehen, würde aber gerne wissen, welchen Kommentatoren Ihr als angenehm empfindet. Timbre, Themen, Tonation. Was auch immer dafür relevant sein könnte. Und gerne auch aus der Vergangenheit, muss aber natürlich nicht, ein aktuell Wirkender wäre fast noch lieber.

Welchen Kommentatoren hört(et) Ihr gerne?

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Es geht immer noch schlimmer

Fußball ist … Vieles.

Immer auch ein bisschen Soziologie, zumindest hätten manche das gerne, es ist auch viel Psychologie, es ist Architektur, es ist Strategie, es ist natürlich ein Sport, aber es ist auch ein bisschen Mode. Die kam hier in letzer Zeit zu kurz, die Fußball-relevante Mode, deshalb heute dieses unschlagbare Thema mit einem noch unschlagbareren Link.

Die Rede ist vom Motiv, das Claudia Effenberg für ihre „Kollektion“ bei trigema namens Claudia-Effenberg-Kollektion, dort allerdings mit Deppenleerzeichen, gewählt hat.

Noch nicht klicken! Erst kurz überlegen, welches es wohl sein könnte.

Und dann — klicken.

[Bearbeitet aus Gründen.]

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