Wenn ich einen solchen Teaser für einen Artikel in der Süddeutschen lese, dann begreife ich wirklich nicht, was einen Autoren solcher Zeilen reitet:
„Es wird immer deutlicher: Der Liga fehlt ein souveräner und würdiger Tabellenführer.“
Immer deutlicher wird, dass die Vorstellungen von manchen Menschen erstarrter sind als Beton.
Wer um alles in der Welt hat behauptet, dass man nur dann ein verdienter Meister ist, wenn man in 34 Spielen eine überzeugende Vorstellung abgibt und kein Spiel verliert, schon gar nicht gegen einen direkten Konkurrenten? Nur weil Bremen seit acht Spielen schlechter spielt als beim Ausnahme-Traumfußball der Hinrunde und nur weil Schalke bei den Bayern (!) verliert, sind diese Mannschaften nicht unberechtigt, am Ende der Saison Meister zu sein. Und gefehlt hat der Liga ein solcher „Dominator“ in den letzten Jahren ohnehin nicht. Sollte Bayern nur Vierter werden, wäre dies die schlechteste Platzierung seit 1995. Wer verlangt da noch nach einem souveränen Tabellenführer, wenn es endlich einmal, selten genug, anders ist?
Bravo Trainer!
Hut ab, messerscharf auf den Punkt gebracht!
Nun ja, der Beitrag steht in der Süddeutschen. Die sind da etwas münchenaffin. Was er sagen wollte, war vermutlich: Der Bundesliga fehlen die Bayern als Tabellenführer. Aber so direkt darf man das ja nicht sagen. Nicht einmal in München.
PS: Der Sportteil der SZ war aber schon einmal besser.
Hast Du Dir die Kommentare des Artikels durchgelesen Stefan?
Die sprechen von einer Bremenaffinen Sportredaktion.
Ich kanns nicht beurteilen, daher was stimmt denn nun?
Einigen wir uns auf eine schlechte Sportredaktion? Oder auf einen ahistorischen Artikel. Denn wann war zuletzt ein Tabellenführer souverän? Die Bayern haben auch selten auf hohem Niveau gespielt und alle anderen hatten egal ob erster oder nicht immer auch die Hosen braun vor ihnen.
Was der Liga fehlt, ist also kein souveräner Tabellenführer, sondern guter Fußball der ersten drei bis vier Mannschaften und der Hinweis darauf, wie es in anderen Ländern aussieht:
In Spanien fehlt der souveräne Tabellenführer ebenfalls, in England, Frankreich und Italien gibt es ihn und da herrscht die totale Langeweile.
Die SZ-Sportredaktion ist immer noch ziemlich gut. Bremen-affin würde ich nun auch nicht sagen, die haben den Bremern der Hinrunde den verdienten Respekt erwiesen und tun das auch weiterhin, was Spielidee, Arbeitsmethoden, Transfercleverness usw. angeht. Der Sportteil ist Bayern-orientiert (auch 1860), aber nicht Bayern-unterwürfig. Ich kann den auch als Bayern-Anti mit Vergnügen lesen.