Zum Inhalt springen

Schlagwort: Bundesliga

Ihr Persönlichkeitsprofil, wir müssen da was diskutieren

„Ich wäre kein guter Fußballprofi, wenn ich nicht spielen wollte.“ — wie oft hören wir diesen Satz aus dem Munde eines Spielers, der gerade auf die Bank verrotiert wurde oder gar auf die Tribüne. Natürlich möchte er mit diesem Satz nicht den Trainer kritisieren, denn dann würde er sich ja aller Chancen berauben, überhaupt noch mal zu spielen. Er möchte ein wenig darauf aufmerksam machen, dass er sich ungerecht behandelt fühlt und seiner Meinung nach eigentlich in die erste Elf gehört.

So sprechen sie seit Jahrzehnten, die aussortierten und zurückgestuften Fußballer. Und auch wenn wir diese Floskel eigentlich nicht mehr hören können: Was erst sollen wir von einem Spieler halten, der sie nicht benutzt? Wer nicht mal den Ehrgeiz hat, überhaupt zu spielen, ja, was ist denn mit dem falsch? Was ist schief gelaufen bei seiner Berufswahl? Erst Profi werden, aber dann nicht spielen wollen…?

Ihr glaubt, das gibt es nicht? Doch, der Scheuer Sven hat 11 Jahre bei Bayern zugebracht und in dieser Zeit von alleine in der Bundesliga möglichen 374 satte 20 Spiele selbst gespielt. Das nenn ich Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und den Wunsch danach, seinen Sport auszuüben. Als er dann nach der skurrilen Basler-Pizzeria-Affäre geschasst wurde, ging er nach Saarbrücken, wo er 6 Zweitligaspiele in einer Saison schaffte, danach zum VfL Osnabrück, wo er 8 Zweitligaspiele in einer Saison schaffte. Es gibt wohl kaum einen so lange unter Vertrag gestanden habenden Profi, der weniger Spiele absolviert hat als Sven Scheuer.

4 Kommentare

Veraltete Stadien

Veraltete Stadien gibt es nicht nur in Italien, sondern auch in der Bundesliga.

Zweite Damen-Bundesliga. Wäre ein schöner Witz gewesen, wenn die SG Lütgendortmund nicht mittlerweile wieder in der Regionalliga West zu Hause wäre. Nichtsdestotrotz: Solche von durchgerosteten Stangen und mürben Betonpöllern herrlich eingerahmten Plätze kennt wohl jeder, der schon mal selbst im Verein aktiv war. Wunderbar auch der Name der Stadions: „Stadion im rauhen Holz“.

Überhaupt ist der Damenfußball, der von Sponsorenverunzierungen (die pösen Sponsoren, auch das wäre mal einen kritischen Beitrag wert…) im Stadionnamen weitestgehend frei ist, ein Tummelplatz für entzückende Bezeichnungen:

„Am Hallo“ — SG Essen-Schönebeck
„Stadion Brentanobad“ — für die Literaturfreunde beim 1. FFC Frankfurt und
„Sportplatz am Bergmattenhof“ — für die Bergmattenfreunde beim SC Freiburg.

1 Kommentar

Unbekanntes aus … Grönland

… Grönland.

Jaja, jeder Fußballhansel weiß, dass Grönland kein FIFA-Mitglied sein darf, weil es in Grönland keinen vernünftigen Rasenplatz gibt. Und dass ein Grönländer schon ziemlich lange sein Unwesen bei FIFA-Wettbewerben treibt, ist dem, wer Information 1 kennt, ebenfalls bekannt.

Für alle anderen: Jesper Groenkjaer, dänischer Nationalspieler, wurde in Nuuk auf/in Grönland geboren. Über 60 Länderspiele hat er für Dänemark gemacht, für jenes Land, zu dem Grönland politisch gehört. Und in der Bundesliga hat er auch schon mal gespielt: für den VfB Stuttgart. Das tat er allerdings im unsäglichen anno trappatoni und deshalb qua Umstände recht erfolglos.

1 Kommentar

Bielefeld

Manchmal können Formulierungen auf der Startseite des Herrn kicker ganz schön obskur anmuten:

„Am Samstag kann Bremen gegen Cottbus seine Spitzenposition festigen, die Verfolger Stuttgart (in Aachen) und Bielefeld (in Dortmund) müssen auswärts ran.“

Einen Kommentar hinterlassen

Zeitumstellung

Jetzt ist nicht mehr der FC Bayern der Gejagte, die Zeiten sind jetzt andere. Man hat es schon häufig gehofft, die Zeitenwende kam aber nie. 2x der BVB als Meister, 3x Leverkusen als Vizemeister, 1x Bremen als Meister, davor andere Jahrzehnte mit anderen Konkurrenten. Nie wurde jemand der Bastion der Bundesliga, Bayern München, gefährlich.

So wie jedes Imperium muss aber auch jenes der Bayern irgendwann einmal zusammenfallen und sich überlebt haben. Die Zeit ist nah. Uli Hoeneß hat sich nach 30 Jahren erfolgreicher Arbeit verbraucht, Karl-Heinz Rummenigge besaß nie die sportliche Führungsqualität, die er auf dem Rasen zu seinen Zeiten vor Servette Genf hatte. Franz Beckenbauer ist schon lange nicht mehr im Geschäft bei den Bayern.

Werder Bremen hat in Klaus Allofs einen immer noch frischen Manager, der nicht nur nicht auf den Kopf gefallen ist, sondern der auch ein Händchen oder ein Scoutchen für die entscheidenden Transfers besitzt, während gleichzeitig die Bayern seit Jahren schon nur noch damit langweilen, bereits bei anderen Bundesliga-Vereinen profilierte ausländische Spieler wegzukaufen, die angesichts der Starfülle bei Bayern nur noch halb so gut auftreten wie zuvor.

Werder hingegen geht das Risiko ein, auch mal einen noch nicht assimilierten Spieler aus dem Ausland zu kaufen, der dafür aber für erschwingliches Geld Top-Leistungen bringt und hungrig bleibt. Werder spielt Fußball, Bayern verwaltet nur noch sein Erbe und der Friedhofsgärtner heißt Magath.

Werder, Bayern. Zeitumstellung im Oktober 2006. Endlich.

8 Kommentare

Wer(, der) war noch mal Jogi Löw?

18:1 Tore hatte Jogi Löw als Trainer mit seiner Mannschaft in den ersten vier Spielen unter seiner Regie erzielt.

18:2 Tore hat Werder Bremen aus den letzten vier Bundesligaspielen erzielt. Und darunter war kein Gegner wie San Marino. Oder würde jemand bezweifeln, dass der VfL Bochum oder der FSV Mainz stärker sind als die Auswahl des kleinen Landes mitten in Italien? Stattdessen spielte Bremen sogar während dieser Serie gegen Bayern.

Wäre dieselbe beeindruckende Torüberschwemmung diesen Bayern statt den Bremern gelungen, grämten sich jetzt wohl alle und stöhnten über Langeweile in der Liga. Bei Bremen hingegen sieht man mit Lust und Laune dem erfolgreichen Herbststurm zu. Schade, dass Werder in der Champions League mit den Gegnern Barcelona und Chelsea solch ein hartes Los getroffen hat, vielleicht wird es ja etwas mit dem Gewinn des UEFA-Pokals, auch wenn Saisons lang sind und der Gegner nicht immer in Unterzahl miserable Abseitsfallen aufbaut. Einen Europapokalsieg könnte die international kaum noch beachtete Bundesliga mal wieder gebrauchen.

Gerne zitiere ich zu dieser Gelegenheit des 6:1-Auswärtssiegs einen Bekannten, der mir nach dem 6:0 der Bremer in Bochum erklärte, er müsse nicht unbedingt alle Tore im Fernsehen sehen. „Ist ja schließlich nichts Besonderes, dass Bremen sechs Tore schießt.“ Wie wahr, wie wahr…

1 Kommentar

Bäumchen wechsel dich

Bayer Leverkusen, 1. FC Nürnberg, 1. FC Nürnberg, Hertha BSC Berlin, Bayern München, Hertha BSC Berlin, Werder Bremen

So lautet die Liste der bisherigen Tabellenführer der Bundesligasaison 2006/07. Und so könnte es gerne weitergehen. Wird es aber leider nicht. Die ersten drei der Tabelle: Werder Bremen, FC Bayern, Schalke 04. Hat jemand die Zahlen zum zur Verfügung stehenden Haushaltsgeld Budget der Vereine zur Hand? Dann könnte man schon mal die Abschlusstabelle weissagen und vielleicht den einen oder anderen Euro beim Tippen gewinnen.

3 Kommentare

Neues Team in der Bundesliga: die Gekas

Ich hoffe, diese komische Marotte aus dem Eishockey, den Bundesligateams noch komischere Namenszusätze zu verpassen, macht jetzt nicht Schule.

[photopress:gekas.jpg,full,centered]

Nein, scheinbar nicht. In den anderen Medien spricht man weiterhin vom VfL Bochum. Puh.

4 Kommentare

Wirklich so schlecht?

Nein, noch schlechter.

Letztens las ich noch, dass der aktuelle Punktestand des Tabellenführers der Bundesliga der schlechteste seit Einführung der Drei-Punkte-Regel sei.

Wie man dieser Seite entnehmen kann, ist er sogar der schlechteste aller Zeiten.

Schalke 04 und Hertha BSC Berlin mit diesen Leistungen als Mit-Tabellenführer, es gibt wenig, was ich als surrealer empfände.

2 Kommentare

Bundesligastadt Aachen

So sehr freut man sich in Aachen, wieder in der Bundesliga zu spielen:

[photopress:Bundesligastadt.jpg,full,centered]

(Nicht gephotoshoppt.)

3 Kommentare

Kein Tor zu viel

Die Ergebnisse vom Sonntag:

1:2 (0:2)
1:4 (0:3)
2:1 (1:0)
1:0 (1:0)
1:2 (1:1)
0:3 (0:1)
1:3 (1:1)
n.V. 0:1
1:0 (1:0)
0:2 (0:2)
2:1 (0:0)

Sieht nach einem normalen Bundesligaspieltag aus? Stimmt. War es aber nicht. Das war die erste Runde des DFB-Pokals. In elf Spielen schlappe drei Siege mit mehr als einem Tor Unterschied bei den Duellen zwischen den Teams aus verschiedenen Ligen. Für einzelne 90 Minuten geht da eben häufig doch was, auch wenn man eigentlich unterlegen ist.

Aus demselben Grund sollte man gar nicht erst darüber nachdenken, San Marino wegen einer einzigen 0:13-Klatsche aus der EM-Qualifikation zu entfernen oder gar Vereine aus Georgien, Irland oder Albanien aus der Champions-League-Qualifikation auszuschließen.

Einen Kommentar hinterlassen