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Schlagwort: Manni Breuckmann

Färöer: Von einem, der dort war

In Anlehnung an Manni Breuckmanns legendären Ausspruch „Leute, holt die Antidepressiva raus, Fortuna Düsseldorf spielt“ heute die Weisung an die Leser:

„Leute, holt die Taschentücher raus, janus hört mit dem Schreiben auf!“

Was wär ich froh, wenn das nur ein Witz wäre. Anders als bei Bloggern mit ihren diversen Pausen darf man bei janus, der stets 2 bis 3 Monate zwischen seinen Beiträgen verstreichen ließ und ausreichend Zeit hatte, sich mit der Frage zu tragen und irgendwann eine Antwort zu gebären, leider sicher sein, dass er nicht wieder zurückkommen wird.

Was bleibt sind 3 Bücher und ganze Regale voller Beiträge, die man nur nicht sehen kann, weil sie nun mal virtuell erstellt sind.

Es ist jedem zu raten, eine private Sicherheitskopie der gesamten Webseite von janus zu erstellen, denn sie kommt bestimmt nicht wieder, nein, sie geht sogar (aus unerfindlichen Gründen) offline. Ich würd ja sogar anbieten, dass sie hier bei mir auf der Seite einen Ehrenplatz erhält (völlig uneigennützig), aber der Meister wird seine Gründe haben, warum er davon Abstand nimmt.

Nun ist es also so weit, einer der ganz Großen aus der Fußballschreiberzunft, welche dieses Tun nicht professionell betreibt, legt die Feder beseite und schließt das Tintenfässchen. Tragisch.

Wie tragisch das ist, verdeutlicht auf angenehme Weise eines der Higlights des janus’schen Schreibens, das immer auch vom Reisen geprägt war. Und eine dieser Reisen führte janus in das Land des heutigen Gegners der Nationalmannschaft: Auf die Färöer. Nun wäre es noch passender gewesen, wenn heute das Auswärtsspiel auf den Färöer stattgefunden hätte. Doch auch so ist es ein passender Anlass, janus Tschüß zu sagen. Und noch einmal auf seinen Reisebericht zu verweisen, den er von seinem Trip mit der Nationalmannschaft im Jahr 2003 verfasste.

Einer der lesenswertesten Beiträge rund um Reisen zu Fußballspielen, seit es das Internet gibt. Da macht es auch nichts, dass er in mancher Hinsicht ein wenig gruselig ist, dafür muss man nur mal die damalige Aufstellung anschauen:

  • Oliver Kahn
  • Arne Friedrich
  • Carsten Ramelow
  • Christian Wörns
  • Paul Freier
  • Jens Jeremies
  • Sebastian Kehl
  • Tobias Rau
  • Bernd Schneider
  • Fredi Bobic
  • Oliver Neuville

Darum geht es aber kaum, sondern um die lesenswerten Erlebnisse eines weltreisenden janus auf den Färöer.

Mit Überlänge, der Bericht, zum Glück, denn es ist ja noch lang bis zum Anpfiff der Partie heute Abend, in Buchseiten umgerechnet mal eben derer 35 an der Zahl. Mach’s gut, janus, schön war’s und Danke.

janus goes to Fairy Island [Link leider tot, Text folgt bald demnächst auf dieser Seite]

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Jeder so gut er kann

Was Rolf Töpperwien kann, kann Manni Breuckmann schon lange.



„I‘m your radio“ aus dem Jahr 2000.

Auszug aus dem Text: „I‘m your radio — you can turn me on.“

Kann man vielleicht besser nachvollziehen, wenn man 40 seiner Antworten liest, darunter gleich die erste:

1. Manni Breuckmann, in welcher Band wären Sie gern Mitglied?

Bei den Stones, ich würde gerne einmal vor tausenden Menschen »Satisfaction« singen.

Satisfaction oder Radio, ist schließlich fast das gleiche …

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I ♥ Radio

Ein schöner Kommentar unter dem SZ-Interview mit Günther Koch, der für meinen Geschmack dann doch immer die Nuance zu viel dick des Dicken aufgetragen hatte, als er noch im ÖR-Radio zu hören war. Findet der Kommentator offensichtlich auch, denn er schreibt:

Schön waren sie die Radioberichterstattungen von Koch. Irgendwann war er dann bei Arena und man konnte Kommentar mit dem Bild vergleichen. Was auch immer für Spiele der Mann moderiert hat, es waren nicht die gezeigten. Im Radio kann man halt erzählen, was man will.

Wie passend, dass Manni Breuckmann der Nachfolger von Günther Koch bei 90elf werden wird. Denn Ersterer bekannte beim Abschied vom Parkstadion, noch nie so viel gelogen zu haben wie bei seinen Reportagen von der Haupttribüne jenes Parkstadions aus.

Obwohl ich beinahe Jahrzehnte samstags am Radio hing (hängen im Sinne des Junkies an der Nadel, nicht im Sinne von rumhängen, rumlungern), fühle ich mich durch dieses Geständnis nicht nachträglich getäuscht noch betrogen. Die Übertragung war echt, die Worte, die Spannung, die Atmosphäre auch, die Suppe muss halt gesalzen werden, und wenn am Ende das Ergebnis das tatsächliche war, dann habe ich am Radio einen spannenden Nachmittag gehabt, während die Zuschauer im Stadion aus dem Gähnen nicht mehr rauskamen.

Der Wunsch, auf Kosten der Realitätstreue betrogen zu werden, entstand schließlich in mir — der Reporter war dann nur dienstbarer Erfüllungsgehilfe. Funktioniert aber eben nur im und am Radio.

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Die Stimmen werden weniger

Kein Nachruf: Jochen Hageleit ist tot, wie es Zechbauer gestern hier mitteilte.

Selten passte die Vokabel „sonor“ besser zu einer Stimme als zu jener von Jochen Hageleit, die wohl allen noch im Ohr ist. Selbst wer ihn nicht kannte, wird ihn hier im Video sofort an der Stimme erkennen (diese Aussage darf allerdings nicht nach Kriterien der Logik bewertet werden). Da über ihn seltsamerweise nicht mal ein Wikipedia-Eintrag existiert, enden leider auch die hiesigen ausschweifenden Darstellungen dazu, an welchen WM und welchen legendären Bundesliga-Spielen er als Reporter teilgenommen hat.

Die Diskussionen, die in den letzten Tagen geführt werden, ob ein Journalist Stadionsprecher sein oder eine Buchvorstellung moderieren darf, oder — so wie hier Hageleit — die Saison-Eröffnung von Rot-Weiß Oberhausen leiten darf, sollte man nicht ausgerechnet angesichts des Ablebens von Hageleit neu beflammen, jedenfalls nicht an dieser Stelle.

Das hier eingebettete Video zeigt ihn bei eben jener Saisoneröffnung des fabulösen Fußballclubs Rot-Weiß Oberhausen vor der Saison 1983/84, bei der die Spieler alle brav in ihren Trikots und in kurzen Hosen vor den (erstaunlich vielen) Oberhausener Fans aufmarschieren und ebenso erstaunlich eloquent wirken — die meisten jedenfalls.

Das Outfit von Jochen Hageleit in diesem Video wäre mal wieder ein Fall für eine Doppelseite bei den 11 Freunden, darum soll es aber ebenso wenig gehen. Im weiter unten verlinkten Video von der Saisoneröffnung nur ein Jahr später sieht er dann übrigens auch wieder aus wie ein Mensch.

Erklingt seine Stimme, hat man doch — falls man es hat — sofort die späten Nachmittage bei Oma und leckerem Kuchen, bei Borussia Mönchengladbach gegen Waldhof Mannheim, heruntergelassene Stutzen ohne Schienbeinschoner und vor allem die schlecht animierten Männchen im Vorspann zur Auswahl des Tor des Monats vor dem geistigen Auge und Ohr. Dies stellt allerdings eine äußerst egozentrische Erinnerung dar, denn was er geleistet hat, wird damit nicht gewürdigt. Bei welchen WM und EM er dabei war, ist hier wie gesagt nicht bekannt, ganz sicher aber war er bei der Tragödie im Heysel-Stadion anwesend.

Das Video zur Saisoneröffnung in Oberhausen:



Ein wesentlich besseres Video, hauptsächlich im Dialog mit dem gerade dann in die 2. Liga zu Rot-Weiß Oberhausen gewechselten Manni Burgsmüller gibt es ebenfalls, ist aber nicht zur Einbettung freigegeben.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Stimmen, die man heutzutage bei sky, Sat1 und den Öffentlich-Rechtlichen vernimmt, alle nicht jene Erinnerungswerte besitzen werden, wie man sie bei Rolf Kramer, Manni Breuckmann und eben jenem Jochen Hageleit hat, was aber nach sehr kurzem Nachdenken auch logisch ist, da sie nun mal jetzt sprechen und nicht in den eigenen Jugendtagen.

Leider ist hier auch kaum etwas darüber bekannt, ob Hageleit eigentlich ein „Guter“ war, im Sinne seiner fachlichen Qualitäten, oder ob er wie Werner Hansch zwar wundervolle Bilder in den Übertragungshimmel malen konnte, aber taktisch-strategisch überhaupt nichts vom Spiel zu vermitteln wusste. Was wiederum, falls es so war, daran gelegen haben könnte, dass es früher auch kaum Taktik gab. De mortuis nihil nisi bene.

Au revoir, sonorer Jochen Hageleit.

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Famous vorlast words

Manni Breuckmann hatte es angekündigt, seine letzten Worte würden ganz normale sein, die vorletzten allerdings, da sollte man hinhören. Wir haben es getan:

Das war’s für mich. Ich hab geschrien, ich hab geflüstert, ich hab gegähnt, ich hab gefroren, geschwitzt und gezittert. Aber ich habe Spaß gehabt in den 36 Jahren, meistens jedenfalls. Danke fürs Zuhören, bleiben Sie der ARD-Radiokonferenz weiterhin treu.

Und so verabschiedeten sich die Kollegen von Manni Breuckmann, sinngemäß, war zu langsam beim Tippen:

Sabine Töpperwien: Als ich einen Karnevalsorden durch Manni Breuckmann bei der Bürgergesellschaft Olpe erhielt, durch einen Pfannenschlag auf den Po verliehen, bei einer Kälte wie hier in Leverkusen, das war das überraschendste all unserer gemeinsamen Erlebnisse.

Holger Dahl: 19. Mai 2001, Parkstadion, hier stand ich, direkt vor der Kabine, sollte eigentlich Meisterinterviews führen, aber Schalke wurde nur Meister der Herzen, Manni Breuckmann saß völlig fertig irgendwo im Pressebereich.

Armin Lehmann: Ich werde unsere Zwillingsgeburtstage vermissen, wir haben oft an exotischen Orten gefeiert, zuletzt in der Schweiz, davor in Japan.

Burkhard Hupe: Manni gehört hier zur Familie, meine Mutter ist ein riesengroßer Fan von Manni, schreibt alle Sprüche auf, liest sie mir später vor, wenn ich mal vorbeikomme. Manni Breuckmann ist sozusagen mein Ziehvater.

Stefan Kaussen: Ich erinnere mich an eine Reportage über Schalke in Trondheim, das halbe Stadion voll mit Schalkern, die tolle Stimmung schufen. Manni sagte zu mir: Sing bloß nicht auffem Sender. (singt) Zeig mir den Platz in der Kurve, wo alle Schalker zusammenstehen, immer ein Platz frei für dich […]

Noch mal Sabine Töpperwien: Die vielen persönlichen Erlebnisse, von uns allen, von deinen Kollegen, stelltvertretend für das ganze Team, Tausende von Torschreien hast du geliefert, Du hast eine ganz besondere Note, Du bist die „Fußballstimme des Ruhrgebiets“, deshalb sage ich im Namen aller: Du hinterlässt eine große Lücke, genieße Dein Privatleben.

Manni Breuckmann himself: Oh, ich bin sehr gerührt. Und wenn es noch weitergegangen wäre, hätte ich den Tränen nicht ausweichen können. Ich habe mich entschieden, Schallplattenproduzent zu werden und Stefan Kaussen zu produzieren. […]

Moderator: Was ist dir durch den Kopf gegangen?

Manni Breuckmann: Dass es saukalt ist, ich hatte keinen gesamten Überblick, ganz prosaisch war das, keine schwerwiegenden Gedanken, dazu war es am Ende auch zu wild bewegt, zwei rote Karten, der Sieg für Köln, aber das alles wird mir, und ist es vorher auch schon, noch in den nächsten Tagen und Wochen sicher oft durch den Kopf gehen.

Moderator: Schön, dass wir uns schon in einer Woche wiederhören, dann können wir das alles noch mal ausführlicher besprechen. Ich freu mich drauf.

Manni Breuckmanns famous wirklich last words:

„Danke auch so, tschüß.“

Ansonsten ist sein Abschied passend grau gewählt: beim VfL Bochum. An einem kalten und ausnehmlich grauen Dezembersamstagnachmittag. Grauer als heute ist das Wetter sonst nie. Bei einer Niederlage des VfL Bochum. Auf einem Abstiegsplatz.

Wie das Wetter, wie die Tabellenlage, so die Musik. Der WDR spielt Werbung und dann typische WDR2-Schwuppi-Kacke: Tina Turners „I‘m ready“.

Ich bin auch fertig, aber nicht, weil es weitergeht, sondern weil etwas zu Ende geht. Das ist ein bisschen so, als wenn man selbst stirbt.

Le petit mort.

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Mit der Startnummer „Manni“

Wer sich zur Zeit nicht alles bei Schalke ins Gespräch bringt: Nach dem unvermeidlichen Heißeluftblaser nun auch der zukünftige Vorruheständler Manni Breuckmann. Gefragt — allerdings von der NRZ, einer Einrichtung, die in Kürze verschwunden sein wird — was er denn mit seiner vielen Zeit dann anfangen wolle, antwortet Breuckmann:

„Stadionsprecher bei Schalke 04 — das wäre ein Traumjob für mich.“

Dass er dann hinterm Mikro nicht mehr so offenherzig die Leistungen der Seinen kommentieren könnte, wie er das zur Zeit noch kann, hat er sich hoffentlich gut überlegt. Ansonsten wäre es schön, Manni Breuckmann auf diese Art dann doch noch, dann und wann mal, ganz selten, in der Radiokonferenz vernehmen zu können. Aber: Das Ganze ist wohl eher unter Imagebildung zu verbuchen. Schade.

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Fehlersuchbild

Der altehrwürdige Manni Breuckmann sagt gerade mit seiner noch altehrwürdigeren Stimme zum Spiel des FC Bayern bei Bayer Leverkusen:

„Die zwei-, dreitausend Fans des FC Bayern, die mitgekommen sind […]“

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Kringe — voll normal

90elf ist noch nicht so wirklich in der Fußballszene angekommen. Auch dieserorts hörte man dann und wann mal rein, ohne wirklich Begeisterung empfinden zu können. Da merkt man eben den Unterschied zwischen Vollblut-Reportern und jenen Leuten, die nur kurz abseits der Reling angeheuert wurden, früher war das die Fremdenlegion, heute ist es eben 90elf, für das man mit volltrunkenem Kopf unterschreibt. Und so klingen die Reporter dann eben auch. Kehlige heiser, sich ständig wiederholend, ohne die Grundlagen der Radio-Reportage verstanden zu haben. Der eine verliert sich in Aufzählungen der bisher gezeigten gelben Karten, der andere lamentiert über die Farbe der Trikots oder das schlechte Wetter. Allein, ein halbweg plastisches Bild vom Spiel vermag kaum einer von ihnen vor das geistige Auge zu zaubern, worauf es doch nun mal ankäme, wenn man Radio und nicht TV macht.

[photopress:kringe_normal.jpg,full,centered]

Wir nehmen das so hin und stellen fest, dass es auch an anderer Stelle noch ein wenig hapert auf Seiten von 90elf: „Normale“ Kringes gibt es nicht, „normale“ Tore erst recht nicht. Und wenn man lediglich festhalten will, dass ein gefallenes Tor weder ein Eigentor noch ein Strafstoß noch ein direkt verwandelter Freistoß war, dann lässt man das dazugehörige Feld einfach frei. Normales Tor. Hat doch noch nie jemand gesehen, nicht mal vorm geistigen Auge.

Tor schreibt sich übrigens mit einem „O“, aber das will ja schon Dülp in seinen Live-Tickern nicht einsehen.

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Die Türken werden deswegen kein Tor schießen, weil

Von calli.tv war hier schon öfter die Rede, gleich zwei Mal wurde etwas verlinkt. Eigentlich — so traurig das ist — muss man sagen, dass man jeden Beitrag von Calli-Claquer verlinken könnte und man hätte immer etwas zu lachen. Schaut euch also, wenn ihr gleich wieder dort seid, einfach um, was euch sonst noch so zusagt. DJ Bobo? Steffi Jones? Oliver Bierhoff?

Anyway, verlinkt wird heute das Interview mit Manni Breuckmann [Link leider tot], nicht, weil Calli haha Manni so kluge Sachen bezüglich des Ausgangs des bevorstehenden EM-Halbfinals sagt, („ham es drei mal geschafft, dat Dingen zu drehen“), sondern weil er als wahrscheinlich erster von allen Calli-Interviewpartnern darauf hinweist, dass dessen antatschende joviale Art einfach nicht seriös ist. Rumschwallern hier, rumschwallern da, ein bisschen angrabschen, fertig ist das Non-Produkt voller Floskeln, das nur davon lebt, heiße Luft aka Bullshit zu produzieren.

Was kostet es eigentlich, so eine Kölsch-Dumm-Rumschwätz-Ausbildung zu machen, mit der man rumlabern kann wie ein Perpetuum Mobile? Und was kostet es eigentlich, zur eigenen Karikatur zu werden? Muss man dafür doof sein oder schlau — oder bauernschlau gar?

PS: Hat Manni Breuckmann etwa seine Länderspielkarriere beendet? Kreisch!

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Der letzte Asi der Bundesliga hört auf

Schade eigentlich um Jörg Böhme, den echten Ur-Proleten, der sein Proletentum weder in Outfit noch in Auftreten je ernsthaft kaschierte. Mehr fällt mir dazu nicht ein, was ein bisschen mager ist, aber auch daran liegen könnte, dass ich anders als Manni Breuckmann kein Schalke-Fan bin und anders als die 11Freunde-Hauptredaktion kein Arminia-Bielefeld-Fan.

Jörg Böhme war übrigens mal Nationalspieler.

Am 15.8.2001 schoss er sein einziges Länderspieltor seiner mit 10 Einsätzen gar nicht mal so kurzen Länderspielkarriere. Ein verwandelter Foulelfmeter beim 5:2-Sieg in Ungarn. Ich mochte ihn immer, wegen oder trotz seiner Proletenhaftigkeit, das wage ich jetzt noch nicht zu entscheiden.

Es ist schade, dass er geht, denn schließlich und endlich ist die Bundesliga nun proletenfrei (für offensichtliche Proleten der alten Schule, der moderne Prolet weiß sich ja gut zu tarnen).

15 Sekunden nur, nur drei Tore. Aber bitte.

Dass diese Spieler auch immer nach einem erzielten Tor abdrehen müssen, als wären sie jetzt komplett verrückt geworden …

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Wenn der Dummschwätzer mich durchschaut (XX)

Irgendwie fühle ich mich so ertappt

„Das ist einfach. Da ziehe ich einzelne Sätze raus, von einem Gespräch. Und die bau ich dann da ein, genau dahin, wo es mir passt, ja? Ich hab mich kein einziges Mal widersprochen. Aber es wurd, hat irgendeiner gesagt, es wurde geschrieben, und die anderen plappern es nach. So ist die Situation.“

Ansonsten muss das ohnehin unbedingt gesehen werden, weil Momente, in denen jemand dem Kaiser, Entschuldigung, Dummschwätzer mal seine Dummschwätzerei vorhält, ziemlich selten sind. Noch dazu, da ich ja keinen … aber dazu wollte ich ja nichts mehr sagen.

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Dem Derwall zu alt

Was man so findet, wenn man versucht, die Techniken des nolookpass zu imitieren: Ein Fanzine namens „jawattdenn“, das RWE gewidmet ist. Im Interview mit diesem „jawattdenn“ [Link leider tot.] spricht „Manni“ Burgsmüller auch über den gestern verstorbenen „Jupp“ Derwall. „Icke“ Häßler und „Andi“ Möller wurden nicht gefragt, sie waren zu jung. „Hansi“ Flick und „Wiggerl“ Kögl waren auch zu jung. „Sepp“ Maier und „Toni“ Schumacher wurden nicht gefragt, man hatte sie einfach fortgejagt. „Manni“ Burgsmüller, nicht „Manni“ Breuckmann, jedenfalls spricht so:

Burgsmüller: Genau die Position habe ich früher auch gespielt. Allerdings fehlte den Trainern damals die Weitsicht, so etwas zu erkennen, weil es diese Position im taktischen System gar nicht gab, einen Spieler, der hinter den Spitzen agierte. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich nur drei Mal in die Nationalmannschaft berufen wurde. Schön und Derwall haben nicht die taktische Möglichkeit gesehen, die ich hätte spielen können. Ich wurde doch nur zur Nationalmannschaft eingeladen, weil ich bei Borussia Dortmund die meisten Tore erzielt hatte.

Jawattdenn.de: Glauben Sie nicht, dass sie dem Derwall als damals über Dreißigjähriger schlichtweg zu alt waren?

Dafür, dass er Tacheles redet und nicht die Vergangenheit verbrämt, ist Burgsmüller ja bekannt, wie schön, dass er auch in diesem Interview allen Nostalgikern und sonstigen Gestrigen die Leviten liest:

„Netzer oder Overath standen ungedeckt irgendwo im Mittelfeld und konnten seelenruhig überlegen, zu wem sie denn einen genialen Pass spielen können. Bekommt heute einer im Mittelfeld den Ball, wird er sofort von zwei, drei Leuten attackiert. Da spielt die ganze Mannschaft gegen den Ball und nicht gegen einzelne Gegner. So was gab es früher nicht. Und wenn Netzer oder Overath was anderes behaupteten, dann müsste ich sagen, sie sehen die Sache falsch.“

Wäre Burgsmüller nicht schon bei Hacheney, ich würde ihn glatt als Anti-Vergangenheits-Verbrämungs-Experten für diese Seite verpflichten.

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