Zum Inhalt springen

Schlagwort: VfL Bochum

Jägermeisters Söhne

Die Marketeers der jeweiligen Sponsoren klatschen vor Begeisterung in die Hände, wenn wir hier freiwillig und kostenlos Werbung machen, aber nun gut, so ist das im Fußball: Seit es Trikotwerbung auf den Brüsten von Fußballern gibt, zählt sie irgendwie(TM) zum Fußball und zur Liebhaberei dessen dazu.

Allerdings ändern sich die Hauptsponsoren immer mal wieder — und nicht alle haben das Glück, dass sie im Gedächtnis hängen bleiben. Andere werden aus unerfindlichen Gründen, oft ist es nichts als Zufall, zum „Kult“ erhoben, wahlweise aus dem Trikot mit dem jeweiligen Sponsor ein Kulttrikot gemacht. Da im Fußball anders als in vielen anderen Sportarten bei Länderspielen immer noch keine Sponsoren genutzt werden dürfen, bleiben in dem Fall allein die Vereinstrikots.

Das berühmteste ist sicher das Jägermeister-Trikot von Eintracht Braunschweig, doch es gibt noch viele weitere Klassiker.

Wer denkt bei dem Thema nicht sofort an den HSV und sein … Trikot?

Oder der BVB, natürlich ploppt in der Erinnerung zuerst das … Trikot auf.

Ein Werder-Bremen-Trikot, nur echt und erwünscht mit … vorne drauf.

Die Namen der klassischsten der Sponsoren sind natürlich bewusst frei gelassen, weil es möglicherweise eine Frage der Generation oder vielleicht anderer Begebenheiten in der persönlichen Biografie ist, welchen Sponsoren auf dem Trikot man am allermeisten mit einem Verein verbindet.

Da ich selbst mit meinen Antworten niemanden beeinflussen will, hier also die Liste der Clubs, die meiner Ansicht nach überhaupt in Frage kommen, da es sie lange genug in der Bundesliga gab oder gibt. Bevor man also in den Kommentaren die Antworten der anderen liest, am besten die Liste kurz rauskopieren und in einem anderen Fenster ausfüllen, bevor man seine eigene Antwort einträgt und die der anderen liest. Fehlende Vereine kann man gerne selbst ergänzen.

Hamburger SV
Borussia Dortmund
Werder Bremen
1. FC Kaiserslautern
Eintracht Frankfurt
FC Schalke 04
FC Bayern München
VfL Bochum
Bayer Leverkusen (haha)
Borussia Mönchengladbach
VfB Stuttgart
SC Freiburg
Mainz 05
Hannover 96
VfL Wolfsburg (hahaha)
Hertha BSC
1. FC Nürnberg
Fortuna Düsseldorf
1. FC Köln
1860 München
MSV Duisburg
Karlsruher SC
Arminia Bielefeld
FC St. Pauli

Meine Antworten dann verborgen hinter dieser kleinen Schaltfläche. Das sind also nicht die schönsten, besten, kultigsten Sponsoren, sondern jene, welche am stärksten mit dem Verein assoziiert sind.

Aber erst selbst beantworten. Stark sein, nicht klicken, erst selber grübeln.

“Haften_gebliebene_Trikotsponsoren“

Hamburger SV BP
Borussia Dortmund Continentale
Werder Bremen Olympia
1. FC Kaiserslautern Portas
Eintracht Frankfurt Tetra Pak
FC Schalke 04 Kärcher
FC Bayern München Opel
VfL Bochum Faber
Bayer Leverkusen Bayer
Borussia Mönchengladbach Diebels
VfB Stuttgart debitel
SC Freiburg Zehnder
Mainz 05 DBV Winterthur
Hannover 96 TUI
VfL Wolfsburg VW
Hertha BSC Continentale
1. FC Nürnberg ARO
Fortuna Düsseldorf ARAG
1. FC Köln Ford
1860 München Liqui Moly
MSV Duisburg Thyssengas
Karlsruher SC Ehrmann
Arminia Bielefeld Herforder
FC St. Pauli Böklunder

41 Kommentare

Wenigste Heimgegentore in einer Saison

Einen etwas und einen sehr überraschenden Teilnehmer gibt es in dieser Aufstellung der Teams mit den wenigsten Heimgegentoren pro Saison in der Bundesliga.

Entstanden aus diesem Tweet und der folgenden Diskussion mit @goonerportal. Wobei der Tweet besagt, dass der FC Barcelona bislang 39:0 Tore in seinen 9 Heimspielen fabrizierte und dass das doch ein wenig bemerkenswert ist. Zumal wohl nicht allzu viele hinzukommen werden. Die Ergebnisse lesen sich übrigens bislang so:

5:0
5:0
8:0
3:0
4:0
0:0
5:0
4:0
5:0

Leider hat die folgende Liste bei vollkommen wilkürlich gewählten Kritierien zur Aufnahme kaum eine Aussagekraft bezüglich irgendwelcher Ereignisse in der Zukunft, aber. Aber es ist eine nette kleine Spielerei, wie man sie am Sonntag zum Ausklang eines in beinahe jeder Hinsicht unspektakulären Bundesliga-Wochenendes noch mit in den Schlaf nehmen kann.

Oder sich einfach freuen, wenn man Anhänger des VfL Bochum, des SV Werder Bremen oder der SpVgg Unterhaching ist. Et voilà:

5
Werder Bremen 1993

6
VfL Bochum 2004

8
Eintracht Braunschweig 1967
FC Schalke 04 1972
VfB Stuttgart 1979
FC Bayern München 1989
FC Bayern München 1990
VfB Stuttgart 1990
Borussia Dortmund 1990
FC Bayern München 2008
Borussia Dortmund 2008

9
FC Bayern München 1983
1. FC Köln 1988

10
Werder Bremen 1965
Hamburger SV 1980
Werder Bremen 1989
FC Bayern München 1994
1. FC Kaiserslautern 1994
Borussia Dortmund 1999
Hertha BSC 1999
SpVgg Unterhaching 2000
FC Bayern München 2002

11
Meidericher SV 1964
VfB Stuttgart 1978
VfL Bochum 1978
Hamburger SV 1983
Hamburger SV 1986
1. FC Kaiserslautern 1989
Werder Bremen 1990
Karlsruher SC 1990
Hamburger SV 2000
Hamburger SV 2003
Borussia Mönchengladbach 2003
FC Schalke 04 2007
Borussia Dortmund 2009

12
Borussia Mönchengladbach 1976
FC Bayern München 1980
1. FC Köln 1982
VfB Stuttgart 1984
Hamburger SV 1987
Werder Bremen 1988
Hamburger SV 1990
FC Schalke 04 1992
FC Bayern München 1997
VfB Stuttgart 1998
FC Schalke 04 1998
Borussia Dortmund 2002
FC Bayern München 2003
Hamburger SV 2010

Beim Führenden dieser Wertung sah das übrigens so aus, in jener Saison 1993 unter Otto Rehhagel:

3:1
1:0
3:0
0:0
5:0
1:0
3:0
2:0
1:1
2:0
4:1
3:0
2:0
2:0
1:1
2:1
3:0

Werder als das damals deutlich abwehrstärkste Heimteam. Eine gewisse Ironie in Bezug auf die Entwicklung unter dem aktuellen Trainer bleibt da nicht aus.

5 Kommentare

Die Allerletzten

Der Kicker führt in seinem Sonderheft eine Auflistung, welcher Klub wie häufig Tabellenführer war. Dabei ist so eine Tabellenführung wie zuletzt bei Gladbacher Anhängern erlebt zwar sehr euphorisierend. Zudem lernt man auf diese Weise etwas. Den meisten Fans, so ihre Teams nicht zu den Dauergästen auf Platz 1 gehören, wird klar, dass man plötzlich etwas zu verlieren hat, etwas verteidigen muss; ein Umstand, den sie so sonst nicht kennen.

Doch die Fans der allermeisten Klubs wissen, dass es nicht die Aussicht auf Erfolg ist, die den Fußball gleichzeitig so lebendig und so hassenswert macht, sondern die Angst vor dem Misserfolg, vor dem totalen Untergang.

Rainer Calmund konnte nachts nicht schlafen, weil das Abstiegsgespenst nicht aus seinen Gedanken weichen wollte, und aufgehängt hat sich selbst in Südamerika noch nie jemand, weil sein Klub Meister geworden ist.

Dabei ist es natürlich noch einmal ein „psychologisch wichtiger“ Unterschied, ob man nur auf einem Abstiegsplatz oder aber dem allerletzten Platz der Tabelle steht. Ist man Letzter, pfeift hinter einem nur der Wind durch die Schlucht, in die man hinabzustürzen droht. Als Vorletzter steht man immer noch auf den Händen des Letzten, mit denen dieser sich verzweifelt an den Felsvorsprung klammert. Wie man auch als Letzter strampelt, es ist schlicht niemand mehr unter einem, der schlechter steht als man selbst. Und da bewahren nur die Hartgesottensten ruhig Blut. Trainer, Spieler, Fans.

Eine Auflistung, wer wie häufig Letzter in der Bundesliga war, existiert trotz der ausgewiesenen Dramatik dieser Situation (zumindest hier nicht bekannt) nicht.

Wer also in der Bundesliga ist extrem erprobt in diesem Drahtseilakt und für wen ist dieses Gefühl so selten wie Preußen Münsters Aufenthalt in der ersten Liga?

20 Kommentare

New York, Madrid, Heilbronn oder
Warum ein Finale in Berlin doch ganz ok ist

1. Nirgendwoanders wäre es so sicher, dass das eigentliche Heimteam nie ins Finale einzieht. Herthas letzte Finalteilnahme datiert aus dem Jahr 1979. Die anreisenden Fans können sich also schon auf den Autobahnraststätten aneinander gewöhnen, in der Stadt selbst bleibt es garantiert friedlich.

2. Die Atmosphäre im Olympiastadion ist wider Erwarten bei ausverkauftem Haus — welches das Stadion meint, kein Haus — mehr als akzeptabel. Man hätte sein erstes Spiel im Olympiastadion vielleicht nicht gerade vor Jahren als Zeuge der Partie Hertha BSC — VfL Bochum verbringen sollen, dann wäre man jetzt nicht so überrascht davon. Nicht ganz unerheblich für die gelungene Atmosphäre ist auch der Einbruch der Dämmerung und anschließende Dunkelheit („Nacht“) am Austragungsort, weshalb der Autor auch von seiner Forderung „Pro 18h“ zurücktritt. Das gilt für jene Fälle, in denen der Autor selbst vor Ort ist.

3. Es gibt nun mal nur ganz wenige Städte, deren Namen aus nur zwei Silben bestehen, von denen die zweite Silbe betont wird. Hier die bescheidene Liste der deutschen Städte, die deshalb als Alternative per se ausscheiden:

Dórtmund, Bóchum, Schálke, Brémen, Hámburg, Núrnberg, Fréiburg, Wólfsburg, Róstock, Fránkfurt, Stúttgart, Múnchen, Áachen, Dúisburg, Éssen, Múnster, Áugsburg, Léipzig, Drésden, Mánnheim, Bráunschweig, Chémnitz, Kréfeld, Hálle, Érfurt, Kássel, Hágen, Múlheim, Pótsdam, Wúrzburg, Bóttrop, Rémscheid, Kóblenz, Jéna, Síegen, Cóttbus.

Es kämen einzig in Frage an anderen weltweit relevanten Städten: New Yórk, Madríd und eben das bereits ausgewählte Berlín. Da ist Berlin auch aus ökologischer Sicht die beste Wahl.

(Okay, New York, Madrid, Berlin — und Heilbrónn. Das Frankenstadion dort hat zwar einen schönen Namen, ist aber leider nicht pokalfinaltauglich.)

4. Nur die Berliner S-Bahn kann derartige Fanaufkommen, wie sie bei einem ausverkauften Olympiastadion auftreten, bewältigen. (Da Nörgeleien über langsame Abfertigungen nach Spielende etwas zäh zu lesen sind (und außerdem eher janus‘ Metier sind), endet dieser Punkt hier. Schließlich ist es das erste Mal in Berlin gewesen, dass 75.000 Menschen nach Abpfiff vom Stadion wegwollen, also sollten auch 1-2 S-Bahnen alle halbe Stunde ausreichend sein, klar.)

5. Die Fangruppen fallen in der Stadt enorm auf, egal, wo man seinen wagemutigen Aufenthalt in Berlin beginnt. Ob Bahnhof Zoo, Warschauer Straße oder Sophie-Charlotte-Platz, überall begegnen dem Reisenden Fans der beiden Mannschaften, die dann stark aus den übrigen Umherlaufenden herausstechen. Das hat zwei Gründe: a) Fußball spielt an den anderen 364 Tagen im Jahr in Berlin keine Rolle, b) gerne getragene und dementsprechend gepflegte Fußballtrikots stellen intakte Oberbekleidung dar.

[photopress:pokalfinale_in_berlin_bvg_wir_danken_dir_1.jpg,thumb,alignleft] 6. Nirgends kann man so herrlich unbequem seine EC-Karte loswerden wie bei der BVG. Ist es bei Geldautomaten seit Jahrzehnten Usus, das Geld erst rauszurücken, wenn der Kunde seine EC-Karte aus dem Automaten entnommen hat, um so täglich Tausende an neuen EC-Kartenanträgen zu vermeiden, fährt man in Berlin eine gegensätzliche Strategie. Dort wird man nach Bezahlung am Fahrkartenautomaten extensiv darauf aufmerksam gemacht: Billet nicht vergessen! Eine Empfehlung, der der Autor gerne folgte, ganz glücklich in die U-Bahn sprang, um nur wenig später genauso glücklich mit der EC-Karten-Sperrungsstelle zu telefonieren. Kein Geld = keine Sorgen, eine geschickte Einfädelung der Stadt Berlin und ihrer Verkehrsbetriebe eines völlig unbeschwerten Pokalfinalaufenthalts. Zudem lernt man ohne Kohle in den Taschen auch gleich das Berliner Lebensgefühl sehr anschaulich kennen.

7. Franziska van Almsicks Anreise zum Stadion wäre nirgendwo anders so kurz, nur in Berlin also kann sie barfuß zur Pokalverleihung erscheinen. Und darum geht es schließlich beim Fußball: um die Füße.

 
 
 
 

photo credit: fudj

13 Kommentare

Home | Startseite | e. V.

Nach dem damaligen Test auf Fremdsprachen der Webseiten der Bundesligavereine heute etwas für Zwischendurch:

Ein kurzer Check, welche Mottos und Botschaften die Klubs der 1. und 2. Liga auf ihren Webseiten anzeigen lassen, bringt Ernüchterndes zu Tage. In der ersten Liga ist es lediglich ein einziges Team, das überhaupt mehr mitteilen möchte als seinen eigenen Namen oder technischen Kram. Die Borussia aus München Gladbach. Immerhin ein weiterer Verein, der „Club“, möchte seine Leser dann wenigstens noch begrüßen.

Ansonsten dominiert die Vorgehensweise, allein den Namen des Vereins als Bezeichnung für die Startseite zu vergeben, wobei sich Puristen von jenen unterscheiden lassen, die noch ein „e. V.“ oder gar eine GmbH angefügt wissen wollen. Wichtig eigentlich nur für jene, die noch an der vollen Bezeichnung des FC Schalke 04 zweifeln.

Drei Klubs wollen zudem klarstellen, dass unter der jeweiligen Adresse nicht wie bei Twitter zur Zeit noch üblich lustige Streiche spielende Anonyme am Werk sind, sondern man tatsächlich auf der offiziellen Seite gelandet ist.

Am Ende bleibt die Gruppe an Webseiten, die gleich in medias technicologas res gehen und vermitteln, wo man sich auf der Seite gerade befindet und wo man sonst noch hingehen könnte.

1. Liga
Wir sind Borussia. Herzlich Willkommen. – Borussia Mönchengladbach
Willkommen – 1. FC Nürnberg
Offizielle Website des FSV Mainz 05
Werder Bremen – Die offizielle Homepage
Offizielle Website von Eintracht Frankfurt: Fußball in der 1. Bundesliga / Ein Verein, 16 Abteilungen
FC St. Pauli
FC Bayern München
Hannover 96
1. FC Kaiserslautern
1. FC Köln
Borussia Dortmund
VfB Stuttgart 1893 e.V.
FC Gelsenkirchen Schalke 04 e.V.
VfL Wolfsburg-Fußball GmbH: Startseite
Bayer 04 Leverkusen Fussball GmbH
HSV – News | Live-Ticker | Video | Fans | Offizielle Webseite des Hamburger Sport-Vereins: News
Home | SC Freiburg
Home >> achtzehn99.de

In der 2. Liga, klar, 2 ist ja auch doppelt so viel wie 1, verdoppelt sich mal eben die Zahl der Teams, die auf der Startseite gleich beim Namen der Seite auch noch eine Nachricht übermitteln möchten.

Erstaunlich, obwohl doch Dieter, der Bruder des Feindes des Internets, gerade mal ein paar Monate hinfort ist, erstaunlich aktuell dabei die Hertha aus Berlin, was aber auch dem durch einen unbekannten Gast an der Spree ausgelösten Rausch geschuldet sein könnte: Zählbarer Erfolg.

Nur leichte Anleihen bei Bill Shankly, dafür aber sehr kreativ, nimmt die Alemannia aus Aachen im Titel ihrer Webseite. Aachen liegt bekanntlich nicht weit von Holland entfernt, vielleicht war der Pate des Mottos dann doch eher der Herr mit den Gladiolen. Man wird es so nicht erfahren.

Einzig SpVgg Greuther Fürth mit seinem authentisch gebliebenen Trainer Buyo Buyo erdreistet sich übrigens, gegen den gesellschaftlichen Kodex im Lande der Bescheidenheit und Demut zu verstoßen: Da nennt der bis in alle Verdammnis Ewige Fünfte der 2. Liga doch mal eben seine Titelgewinne auf der Webseite direkt beim, nein, sogar noch vor dem Reinkommen. Dreist. Aber außergewöhnlich.

Ansonsten das selbe Bild wie in der 1. Liga, zwei Vereine halten noch den Hinweis darauf für nötig, dass man an dieser Stelle nun wirklich offiziell sei, die übrigen nennen nur ihren Namen, diesmal ausnahmslos ohne „e. V.“ oder „GmbH“ — hier tanzt nur der VfL Osnabrück aus der Reihe mit einer imposanten Konzentration aufs Wesentliche: „VfL“.

Dazu auch in der 2. Liga die Webseiten, die gleich mal Ernst machen mit dem Internet und mit Fachbegriffen wie „Landingpage“ oder „Startseite“ viele, viele unbescholtene Bürger, die diese Webseite zum ersten Mal aufsuchen, gleich wieder in die Flucht schlagen.

2. Liga
Hertha Mission erfüllt!
Alemannia Aachen | Auf Gedeih und Verderb
SpVgg Greuther Fürth – Deutscher Meister 1914, 1926 und 1929
Die offizielle Homepage des FC Energie Cottbus
DSC Arminia Bielefeld: Die offizielle Webseite
VfL Osnabrück: VfL
Karlsruher SC
TSV 1860 München
MSV Duisburg
FC Ingolstadt 04
FC Augsburg
VfL Bochum 1848
SC Paderborn 07
SC Rot-Weiß Oberhausen e.V. – Bundesliga Fußball in Oberhausen. Alles zur Saison, Jugend, Spielterminen, FanShop, Kartenvorverkauf
1. FC Union Berlin | Landingpage
Fortuna Düsseldorf 1895: Home
FSV Auswahlseite | FSV Frankfurt
FC Erzgebirge Aue | Startseite

Der Baade ist übrigens rund.

(Die 3. Liga ist, muss man leider feststellen, noch nicht so richtig als Profiliga im Bewusstsein angekommen. Vielleicht ist das eine oder andere Bewusstsein aber gerade auch nur zu faul.)

Einen Kommentar hinterlassen

Zünglein an der Tabelle

Natürlich muss man keinem Fußballinteressierten erklären, dass die Tordifferenz extrem wichtig werden kann, insofern als sie in bestimmten Konstellationen genauso viel zählt wie ein Punkt mehr als der punktgleiche Tabellennachbar zu haben. Und das vergisst über die gesamte Saison wohl auch niemand, schon gar nicht, so hofft man als Anhänger, wenn eine Mannschaft mal so richtig untergeht, eine Partie schon zur 60. Minute entschieden ist, weil man mit 3, 4 oder 5 Toren hinten liegt. Und genauso hofft man, dass allen auf dem Platz Beteiligten klar ist, dass es eben keineswegs gleichgültig ist, ob man nun mit 0:3 oder 0:7 nach Hause geht, von den direkten Auswirkungen dieses Unterschieds noch einmal abgesehen.

In den knapp 50 Jahren Bestehen der Bundesliga kam es schließlich mehr als nur ein Mal vor, dass sich elementare Fragen wie Abstieg oder Meisterschaft allein durch die Tordifferenz entschieden. Dazu kommt das Phänomen, dass nahezu keine Spielzeit vergeht, ohne dass nicht wenigstens eine Platzierung anhand der Tordifferenz entschieden würde. Und dass das wiederum Auswirkungen auf die Finanzen hat, muss man hoffentlich ebenfalls nicht mehr erwähnen.

Grün und Rot markiert sind jene Fälle, in denen tatsächlich die Frage Meisterschaft, Abstieg oder Teilnahme am internationalen Fußball mittels Tordifferenz entschieden wurden.

Früher war es der DFB, heute macht die DFL jedes Jahr drei Kreuze, dass die beiden besten Teams einer Saison noch nie punkt- und torgleich waren, wobei danach noch einige Kritierien mehr („Fragen zum Spielbetrieb“ anklicken) zum Einsatz kämen. Helfen diese alle nicht, steht man vor der Frage: Wo sollte man zu welchen Bedingungen ein Entscheidungsspiel austragen?

Rekord-Depp ist natürlich der Depp, Entschuldigung, der Club, der gleich zwei Mal wegen der schlechteren Tordifferenz abstieg, Stichwort Phantomtor. Der VfB Stuttgart hingegen wurde zwei Mal nur aufgrund der besseren Tordifferenz Meister. Ansonsten scheint die Drei-Punkte-Regel für eine geringere Häufigkeit von Punktgleichheit zu sorgen, wodurch die Ängste der DFL-Verantwortlichen ein wenig geringer geworden sein dürften.

Bis zur Saison 1966/1967 zählte nicht die durch Subtraktion ermittelte Tordifferenz, sondern der so genannte „Torquotient“, der sich denkbar einfach berechnen lässt, allerdings den Vorteil der mehr geschossenen Tore und somit eines vermeintlich attraktiveren Spielstils nicht berücksichtigt. Seit 1967/1968 gilt also die nicht mehr ganz neue Regelung der Tordifferenz im Gegensatz zum Torquotienten.

Die mit einem Asterix versehen Clubs mussten in die Relegation, welche sie dann aber erfolgreich bestritten. Fettgedruckte Mannschaften sind absolut punkt- und torgleich, während kursiv gestellte Teams zwar die selbe Tordifferenz aufweisen, eines der beiden Teams jedoch mehr Tore erzielte als das andere und ersteres somit vor dem zweiten rangiert.

Den sprichwörtlichen Vogel schießt die Saison 1974 ab, als sich die stolze Zahl von fünf punktgleichen Teams auf den Plätzen 9 bis 13 am Ende der Saison allein anhand der Tordifferenz in eine Reihenfolge bringen ließen.

2007/2008
4. Hamburger SV +21 47:26 54
5. VfL Wolfsburg +12 58:46 54
2006/2007
9. Borussia Dortmund -2 41:43 44
10. Hertha BSC -5 50:55 44
11. Hannover 96 -9 41:50 44
11 Kommentare

SchildDuisburger Farce, Lokal-Content

Es geht dabei („Lokal-Content“) aber nicht um Gaststätten, andererseits eben doch.

In Duisburg ist der Fußball trotz des neuen Stadions und einer besonders diese Bezeichnung verdienenden „Multi-Kulti-Truppe“ auf dem Platz — seit Jahren allerdings in ständig wechselnder Besetzung — immer noch ein Stückchen näher am Klischee über Fußballfans, als er das in vielen anderen deutschen Städten ist. Der MSV war nie schick, und so gibt es neben den örtlichen Fans kaum jemanden, dessen Kontostand etwas höher ist als der des gemeinen MSV-Fans, der sich in irgendeinem Glanz des Fußballvereins sonnen können wollte. Denn es gibt keinen Glanz. Nicht mal jenen vergangener Erfolge. Noch titelloser als der MSV („Deutscher Amateurmeister 1987″) ist schließlich nur noch der VfL Bochum.

Hier gibt es immer noch ausgemacht bildungsferne Interessenten im Publikum, viele zahn-, aber nicht nörgellose Opis, sich während eines Spiels besonders aggressiv und vulgär gerierende Männer in ihren 40er und 50er Jahren auf den Tribünen, und das Argument von Hermann Gerland, warum er nicht beim MSV anheuern wolle, ist immer noch gültig: Fast nirgendwo gibt es ein kritischeres, pfeiflustigeres Publikum als beim MSV, wo der kleinste Fehlpass nicht akzeptiert wird und man beim Stand von 2:1 für den MSV sicher davon ausgehen kann, dass der Mob am Ende schreiend und lamentierend ob der zwei späten Gegentore nicht sofort nach Hause geht, sondern die Mannschaft erst mit einem intensiven Pfeifen in die Kabine schickt, bevor man sich schimpfend zur Straßenbahn begibt.

Zumindest war das bis vor zwei, drei Jahren so. In letzter Zeit scheint sich dies ein wenig geändert zu haben. Sicher sein kann man sich allerdings nicht, dafür ist der sportliche Erfolg zur Zeit zu groß, die unglücklichen wie auch die verdienten Niederlagen sind zu selten, um ein zuverlässiges Urteil darüber fällen zu können, ob der durchschnittliche MSV-Fan mittlerweile ein wenig gnädiger geworden ist, vielleicht auch etwas mehr mit sich selbst im Reinen, weil er nicht mehr unter Tage Kohle kloppen oder ausmergelnderweise Stahl kochen muss.

Über die Ursachen dieser besonderen Galligkeit der Duisburger Zuschauer kann man sicher lange sinnieren, hier fehlen die soziologisch angehauchten Einblicke in die echte Duisburger Fanseele (man ist schließlich nur Zugezogener …), selbst bei einer erst kürzlich durchgeführten empirischen Studie in den Kneipen von Marxloh, Bruckhausen, Ruhrort und Kaßlerfeld konnte nichts besonders Bemerkenswertes festgestellt werden, abgesehen von den Tatsachen, dass MSV-Fans völlig überrascht sind, wenn man sich als (in dieser Kneipe) Fremder für den MSV interessiert und davon, dass diese Menschen plötzlich unglaubliches Redebedürfnis an den Tag legen. Selbst dann, wenn der Abend noch sehr jung und deshalb trocken ist. Ein tief eingebranntes Minderwertigkeitsgefühl schien unüberhörbar zu sein, doch gibt es berechtigte Zweifel, ob das bei Klubs wie Schalke, Oberhausen, Bochum oder Essen anders ist.

Es fehlt möglicherweise einfach das Interesse einer gänzlich anders motivierten Schicht, derer man sicher nicht wenige in Dortmund oder vielleicht in Bremen erleben kann, wo man gerne kommt und sich zuwendet, wenn der Verein mal etwas gewinnt. Da Dortmund das Glück hatte, gerade 1995 und 1996, als der Fußball immer mehr reingewaschen wurde und die Fernsehpräsenz ins Unerträgliche stieg, zwei Mal Meister zu werden, dürfte der Anteil derartiger Fans in Dortmund nicht allzu gering sein. Solch eine auch nur theoretische Möglichkeit fehlt natürlich beim MSV Duisburg, weshalb er zwar in seiner Hymne schön die „Zebrastreifen weiß und blau“ besingen darf, das Schimanski- und Stahlwerk-Grau aber auch nach längstmöglichem Aufenthalt in der psychologischen Schwarzkaue nicht abwaschen kann.

Die von mir einst als dümmsten Fans der Welt bezeichneten MSV-Fans zeigen nun aber erstaunlicherweise im Wortsinne Herz. Denn es gibt in der nur vermeintlich Love-Parade-geschlagenen Stadt (sie war auch vorher schon geschlagen) eine für ihre Größe äußerst maue Kulturszene, selbst wenn man den MSV da nicht mitzählt. Die Gründe dafür mögen die selben sein wie jene für den geringen Anklang des MSVs generell beim hiesigen Publikum. Zu große Konkurrenz in den sehr nahe liegenden anderen Städten (es ist durchaus Usus, von Duisburg aus zum Weggehen nach Dortmund oder nach Köln zu fahren, und das nicht nur in besonderen Ausnahmen; Düsseldorf, Essen, Oberhausen sind sogar ganz normaler Standard dabei), aber auch das mangelnde Interesse der hier Lebenden an kulturellen Veranstaltungen. Ziemlich analog also zur Lage des MSV: entweder man interessiert sich ohnehin nicht für Fußball oder Kultur, und falls doch, sind die Angebote woanders (Schalke, Gladbach, Dortmund bzw. Ausgehen in Köln, Dortmund, Düsseldorf) eben besser als zu Hause.

[photopress:logo_djaezz.jpg,full,alignleft] Eines der wenigen akzeptablen Kulturangebote ist das DJäzz, welches mitten in der Innenstadt liegt und demgemäß auch von einigen Wohnhäusern umgeben ist. Und um die ohnehin schon bescheidene kulturelle Szene in Duisburg nun weiter zu beschneiden, hat die Stadt diesem Club, der keine reine Disco, sondern vor allem auch Konzertveranstalter für unbekanntere Bands sowie Session-Abende ist, aufgrund von Beschwerden einiger weniger Anwohner über den entstehenden Lärm nun die Auflage gemacht, nur noch bis 1h in der Nacht öffnen zu dürfen. Dass das den wirtschaftlichen Tod eines derart kleinen Unternehmens bedeutet, dürfte auf der Hand liegen, sind doch die am Wochenende durchgeführten Parties am späteren Abend jenes Mittel, mit dem die oft, aber nicht nur, unter der Woche stattfindenden Konzerte querfinanziert werden können, ganz abgesehen davon, dass dem Betreiber auch noch Geld zum Leben übrig bleiben muss. Er klagte in Düsseldorf gegen diese Entscheidung des Duisburger Ordnungsamts und verlor. Woraufhin er ankündigte, den Laden in Kürze schließen zu müssen, da der Betrieb nicht mehr finanzierbar sei.

Dieses Geschehen mutet ähnlich verquer an wie die Diskussionen und Klagen in Freiburg, als eine Handvoll Anwohner sich damit durchsetzen wollte, das Stadion in Freiburg nicht zu erweitern, weil die Lärmbelästigung bei gerade mal schlappen 17 Heimspielen in der Bundesliga (von 52 (!) Wochenenden) so unzumutbar groß sei (hier fehlen allerdings genauere Informationen, dies ist nur aus der Erinnerung formuliert). Die Interessen der zwischen 25 und 30-Tausend Menschen, die diese Veranstaltung aber besuchen wollen, sollten also weniger wiegen als die Interessen von einiger Hände voll Anwohner, die noch dazu nur zu wenigen Stunden von den 8760 Stunden eines Jahres belästigt würden. Hanebüchen, nicht wahr?

Ebenso hanebüchen ist nun die Entscheidung des Ordnungsamtes Duisburg, das das Interesse einiger weniger Bürger an ungestörter Nachtruhe über jene von Hunderten bis Tausenden stellt, die sich am Wochenende und auch unter der Woche in diesem Club amüsieren möchten, wie vor allem jener, die für ihre musikalischen Werke Bühnen benötigen. Dabei muss hinzugefügt werden, dass es nicht um den Lärm der eigentlichen Beschallung des Clubs geht, denn dieser ist ausreichend gedämmt. Es geht einzig um den Lärm, den den Club verlassende oder sich sonst vor dem Club aufhaltende Besucher des Ladens mitten in der Nacht verursachen. Das Schildbürgerartige daran ist aber, dass das Ordnungsamt es nie für nötig gehalten hat, eine Lärmmessung vor Ort durchzuführen. Der Club selbst ist mit extra darauf achtenden Türstehern (das Wort klingt so böse, es sind keine typischen „Türsteher“, sondern eben Mitarbeiter des Clubs) gegen die natürlich unnötigen Lärmquellen auf der Straße vor dem Club vorgegangen. Die Stadt hingegen hält es nicht für nötig, die Vorwürfe einiger Bürger mit der Realität abzugleichen und zerstört lieber ungehörten Ohres die wirtschaftliche Existenz des Betreibers sowie ihr eigenes kulturelles Angebot. Das DJäzz erhält keinen Cent an Kulturförderung von der Stadt, sondern trägt sich selbst — und ist wie schon mehrfach erwähnt, einer der abwechslungsreichsten Veranstaltungsorte in seinem Metier.

Und hier kommt dann ein weiteres Mosaiksteinchen ins Spiel, das darauf hindeutet, dass sich die Struktur der Zuschauer beim MSV tatsächlich ein wenig gewandelt haben könnte. Denn die MSV-Fans präsentierten beim letzten Heimspiel ein Banner in der Kurve, in welchem sie den Erhalt eben jenes DJäzz‘ forderten.


[photopress:msv_pro_djaezz.jpg,full,centered]

(Bild von Mike Städel.)

Dazu muss man wissen, dass der Name des Ladens tatsächlich Programm ist, neben Jäzz gibt es hier auch oft House oder elektronische Musik im Programm. Nicht wenige MSV-Fans positionieren sich also für den Erhalt eines Clubs, der einer Musikrichtung Bühne bietet, die nicht für Aggressivität bekannt ist — möglicherweise ist dieser vermeintliche Wandel der Publikumsstruktur aber auch gar kein realer, sondern er war einzig im Kopf des Autoren nötig. Die frühen 00er-Jahre im Stadion sprechen zwar eine andere Sprache, dennoch ist eine solche Gelegenheit, ein solches Beispiel sehr willkommen, an den eigenen Klischees zu drehen und sie neu zu justieren.

Um die ferner ab lebenden Leser nicht weiter mit nur lokal relevanten Inhalten zu langweilen, hier also der kurze Hinweis: Die erste von vielen noch folgenden Protestaktionen und Demos geschieht heute, Montag, um 14h vor dem Duisburger Rathaus, initiiert zufälligerweise vom Torwart meines ehemaligen Teams, der gleichzeitig auch Musiker ist. Die Haupt-Demo ist für die nächsten zwei Wochen geplant, und soll den Zuständigen nicht nur den Widerstand, sondern auch die Zahl der Interessenten am Progamm des DJäzz‘ demonstrieren.

Tausende Interessenten gegen die Interessen einer weniger Anwohner, welche ja nicht vollkommen ohne Entscheidungsfreiheit in die Innenstadt gezogen sein dürften.

In Freiburg durfte man das Stadion am Ende schließlich auch noch ausbauen …

5 Kommentare

Gewinnspiel: One Club Stars

Drei Tage war’s Gewinnspiel krank,
nun raucht es wieder, Gottseidank!

Alteingesessene Leserinnen und Leser kennen das: ab und an wird hier ein Gewinnspiel veranstaltet, bei dem es nichts zu gewinnen gibt. Außer Spaß und so einiges an nutzlosem Wissen. Heute geht es um — Tusch:

One Club Stars!

Die höchst ehrenwerte Sun listet englische One-Club-Stars auf. Das sind „große“ Spieler, die Zeit ihrer Karriere nur bei einem einzigen Profiklub unter Vertrag waren.

Dabei gingen die sammelnden Redakteure aber mal wieder derart faul vor, dass sie öfter ein Auge zudrückten, wenn es darum ging, ob ein Spieler jetzt tatsächlich nur für einen einzigen Verein gespielt hatte.

Wir sind da strenger — haben aber vielleicht auch mehr Zeit.

Nur für einen einzigen Verein zu spielen war früher hierzulande Gang und Gäbe; heutzutage stellt es eine Ausnahme dar, welche man mit der Stecknadel am Meer suchen muss. Deshalb führen die hiesige One-Club-Star-Starliste auch hauptsächlich gewesene Profis an. In Dekaden gewesene Profis, die länger hinter uns zu liegen scheinen als je ein Mann gesehen hat.

Auf Platz 1 liegt natürlich „Charly“ Körbel, der alle seine 602 Rekordeinsätze für Eintracht Frankfurt mit stoischem Gleichmut ertrug. Er musste schließlich auch 602x vor einem Spiel irgendeinen Trainer eine Ansprache halten hören.

Auf Platz 2 liegt des Dummschwätzers Dummschwätzer. Das ist der Mann, den sich Franz Beckenbauer ins Büro bestellen lässt, wenn er mal wieder einen abwärts gerichteten Vergleich bezüglich des Dummschwätzens benötigt, um die Erkenntnis aufzufrischen: „So dumm schwätz ich gar nicht, da gibt’s noch Dümmere.“

Sepp Maier, auch er von Anfang bis zum unfallbedingten Ende nur beim FC Bayern im Einsatz, immerhin 498 Mal.

Manfred Kaltz, die fleischgewordene Banane — auf türkisch heißt Banane übrigens „muz“, wobei das z hier wie s gesprochen wird, weshalb Banane auf türkisch „mus“ ausgesprochen wird, das deutsche „Mus“ hingegen heißt „püre“ — spielte in seiner gesamten Bundesliga-Karriere nur für den Hamburger SV, und das 581 Mal. Weil er gegen Ende seiner sportlichen Laufbahn aber für kurze Zeit beleidigt nach Frankreich zu Racing Straßburg Girondins Bordeaux und dem FC Mulhouse entfleuchte, darf Manni Kaltz in diese Liste der One Club Stars nicht aufgenommen werden.

Damit es nicht ganz so nackt losgeht, werfe ich noch den treuen Berti Vogts, auf den wärt Ihr auch gekommen, und den woanders nie so wirklich gefragten Lars Ricken, auf den wärt Ihr auch gekommen, in den Ring.

Welche One Club Stars gibt und gab es in der Bundesliga?

  • sagen wir ab 200 Einsätze (VB) und
  • nie bei einem anderen Erst- oder Zweitligaverein im In- oder Ausland gespielt sowie
  • nur nicht mehr aktive Spieler, von den noch aktiven Spielern erfüllt ohnehin fast niemand die Bedingungen

Ich pflege gerne Eure Antworten in die Auflistung ein, natürlich erwarte ich nicht ernsthaft, dass man bei allen die Zahl der Einsätze weiß, die wird dann von mir ergänzt.

Und wie immer gilt: wer googlet, ist selbst Schuld.

Spieler Verein Spiele
1. Karl-Heinz Körbel Eintracht Frankfurt 602
2. Sepp Maier FC Bayern München 498
3. Michael Zorc Borussia Dortmund 463
4. Jürgen Grabowski Eintracht Frankfurt 441
5. Berti Vogts Borussia Mönchengladbach 419
5. Franz Merkhoffer Eintracht Braunschweig 419
7. Georg Schwarzenbeck FC Bayern München 416
8. Wolfgang Overath 1. FC Köln 409
9. Michael Bella MSV Duisburg 405
10. Klaus Augenthaler FC Bayern München 404
11. Rüdiger Vollborn Bayer Leverkusen 401
12. Dieter Eilts Werder Bremen 390
12. Uwe Kamps Borussia Mönchengladbach 390
14. Hannes Löhr 1. FC Köln 381
15. Marco Bode Werder Bremen 379
16. Bernd Dürnberger FC Bayern München 375
17. Werner Melzer 1. FC Kaiserslautern 374
18. Herbert Wimmer Borussia Mönchengladbach 366
19. Wolfgang Weber 1. FC Köln 356
20. Bernd Cullmann 1. FC Köln 341
21. Christian Hochstätter Borussia Mönchengladbach 339
22. Thomas Brunner 1. FC Nürnberg 328
23. Hermann Ohlicher VfB Stuttgart 318
24. Frank Neubarth Werder Bremen 317
25. Ernst Diehl 1. FC Kaiserslautern 314
26. Thomas Wolter Werder Bremen 312
27. Axel Roos 1. FC Kaiserslautern 303
28. Lars Ricken Borussia Dortmund 301
29. Helmut Roleder VfB Stuttgart 280
30. Hans Pflügler FC Bayern München 277
31. Uwe Bracht Werder Bremen 272
32. Uwe Bindewald Eintracht Frankfurt 263
33. Thomas Schaaf Werder Bremen 262
34. Herbert Büssers MSV Duisburg 256
35. Arnold Schütz Werder Bremen 253
36. Dieter Prestin 1. FC Köln 246
37. Uwe Seeler Hamburger SV 239
38. Willi Entenmann VfB Stuttgart 237
39. Yves Eigenrauch FC Schalke 04 229
40. Peter Reichel Eintracht Frankfurt 225
41. Michael Opitz FC Schalke 04 224
42. Karl-Heinz Thielen 1. FC Köln 221
43. Peter Hidien Hamburger SV 214
44. Michael Dusek 1. FC Kaiserslautern 210
45. Roland Dickgießer SV Waldhof Mannheim 208
46. Hermann Gerland VfL Bochum 204
47. Sepp Piontek Werder Bremen 203
48. Thomas Kruse FC Schalke 04 199
49. Andreas Schmidt Hertha BSC Berlin 193
50. Dieter Lindner Eintracht Frankfurt 189
51. Heinz Strehl 1. FC Nürnberg 174
52. Ferdinand Wenauer 1. FC Nürnberg 168
53. Wolfgang Pohl Arminia Bielefeld 167
54. Franz Raschid Bayer Uerdingen 166
55. Hilmar Weilandt Hansa Rostock 160
56. Fritz Pott 1. FC Köln 151
57. Ralf Kohl SC Freiburg 147
58. Roland Wabra 1. FC Nürnberg 146
59. Michael Wittwer Karlsruher SC 145
60. Christian Fiedler Hertha BSC Berlin 137
61. Günter Sebert SV Waldhof Mannheim 128
62. Uli Sude Borussia Mönchengladbach 126
63. Karsten Bäron Hamburger SV 124
64. Jürgen Gronau FC St. Pauli 117
65. Klaus Thomforde FC St. Pauli 100
121 Kommentare

Günter Wallraff, seitdem hat sich nicht viel geändert

„Und drücken Sie auf ‚Aufnahme‘, damit ich das meinen Enkeln zeigen kann, die werden stolz auf mich sein.“

Heiko Herrlich in der Pressekonferenz nach dem vor dem irgendeinem Spiel.

Video von der Pressekonferenz des VfL Bochum.

Ab ca. Minute 8:00.

Insgesamt ähem, schreit Heiko Herrlichs Auftreten allerdings auch nach einem Rhetorik-Trainer. Oder ist er so verschüchtert und hat diverse Klöße im Hals weil er seine Karriere jetzt schon in Doll’schen und Labbadia’schen Dimensionen enden sieht, bevor sie überhaupt richtig begann?

5 Kommentare

Die Mär von der Ruhrgebiets-Mentalität

Walter Hellmich, der die PK mitverfolgte, resümierte: ‚Seine Maßnahme hat gegriffen. Irgendwann musste man mal die Reißleine ziehen. Wir sind im Ruhrgebiet und hier wird gekämpft. Die Menschen mussten hier jahrelang um die Existenz kämpfen und der MSV um die Rückkehr in die erste Liga.‘ *

Frank Heinemann, Interimstrainer des VfL Bochum: ‚Wir sind hier im Ruhrgebiet, da erwarten die Leute, dass man kämpft. Ganz einfach. Und das mussten wir wieder tun.‘

Peter Neururer, Trainer des MSV Duisburg: ‚Gerade im Ruhrgebiet erwarte ich Leidenschaft und Laufbereitschaft.

Sie wird ständig hochgekocht (wirklich no pun intended, Joachim), ganz besonders gerne auch von jenen, deren eigene Reichweite nicht über die nicht existenten Grenzen der nicht mal genau einzugrenzenden Region hinausreicht. Die Mär von der Mentalität, die hier vorherrsche, welche man gleichzeitig auch den Einkäufen und Eigengewächsen überstülpen möchte, ob nun aus Bocholt, Kleve, Münster eingekauft oder aus Kinshasa, Santiago de Chile, Craiova oder Valencienne, hat sich schon lange überlebt und wird nur noch gepflegt, um als Mem weiterzuleben, dem aber die Anbindung an die Realität fehlt.

Wer hier Fußball spielt, der möge sich bittschön auch den Gepflogenheiten der hiesigen Kundschaft anpassen. Die Bitte, der Wunsch für sich genommen ist ja nun mal keine Forderung, die man fürs Kulturwechseln an sich nicht begrüßen würde und auch möchte, sofern man sich selbst als Teilnehmer einer gewissen Kultur, sozial, regional oder suizidal, empfindet. Sie ist auch erstmal nicht schlecht, denn unzweifelhaft wird auf den Bolzplätzen Dortmunds anders Fußball gespielt als auf ihren Wiedergängern in Funchal oder gar in Detroit.

Man frage sich aber gleichzeitig, ob es irgendeinen Ort auf der Welt gibt, an dem sich die Menschen, die ins Stadion gehen, die sich wirklich für Fußball interessieren, an dem diese Forderung mehr oder weniger Sinn ergeben würde als in dieser nicht näher in ihren Grenzen definierten Region.

Will das Publikum in Fürth immer nur Spieler sehen, die schön spielen, nicht kämpfen, und dann mal verlieren oder gewinnen? Will das Publikum in Madrid immer nur Spieler sehen, die schön spielen, sich in Zweikämpfen aber regelmäßig den Schneid abkaufen lassen und in letzter Konsequenz somit ihre Eier in Form von Punkten an den Gegner verschenken?

Es gibt da sicher mehr als diese nur vier hier zu nennenden Komponenten, die dem zugrunde liegen, die in die Irre führen, und man kann es so langsam wirklich nicht mehr hören.

1. Die kulturellen Eigenarten gewisser Regionen verlieren immer mehr und ständig an Bedeutung, auch wenn sie durch Mundart, sehr eigene Gepflogenheiten und auch durch das ständige Wiederholen und Betonen dieser Eigenarten an öffentlicher Stelle immer noch eine gewisse Überlebenschance besitzen und im Detail auch nicht zu leugnen sind. Die Frage bleibt aber, was das mit den Erwartungen des Zuschauers an eine Darbietung von Spielern aus aller Herren Länder zu tun haben soll.

2. Den Zuschauer interessiert es keinen Deut mehr oder weniger, ob seine geliebten Spieler kämpfen oder nicht, ob er nun in ABC-Alarm oder am anderen Ende der Katastrophen-Skala lebt.

3. Den Zuschauer interessiert nicht, ob die Leute „irgendetwas“ für ihr Geld tun, sondern was dabei als Ergebnis rauskommt. Wenn eine Mannschaft immer kämpft, kämpft, kämpft, aber immer verliert, verliert, verliert, dann werden sich die jeweiligen Spieler von ihrem glorreichen, so herzlich erwünschten Kämpfen einen goldenen Kanaldeckel in Horst-Emscher beschriften lassen können (auf eigene Kosten) – vom Hof gejagt werden sie aber trotzdem werden.

4. Und überhaupt! (Was, zugegeben, wiederum ein sehr ruhrgebietstypisches Argument ist.)

Wem dient also diese Folklore, die vergleichbar den Karl-May-Festspielen in Dingensbummens, nur noch eine solche ist? Verkauft man damit eine Zeitungsausgabe mehr, wenn man solch einen Quark (abmahnfähiges Wort, zumindest theoretisch) ständig nachsalbadert? Sichert man sich seinen Job als Bundesligatrainer damit, wenn man ständig diese Vokabeln von der „speziellen Mentalität“ in den Grenzen einer Region, deren Grenzen nicht näher definiert sind, wiederholt? Kommt deswegen ein Zuschauer mehr ins Stadion — falls die Ergebnisse nicht stimmen, dennoch aber alle Beteiligten immerhin gekämpft haben?

* Keine Ahnung, warum Hellmich hier das Präteritum verwendet, offensichtlich liest er zu selten Arbeitslosenzahlen aus Duisburg.

18 Kommentare

Live aus dem umstellten Gebäude

Die neuen Strategien der Polizei sowie die moderne Technik machen es möglich. Während draußen vor dem Gebäude noch die Polizei mit den Belagerern ringt, bekommen wir bereits Bilder und Zwischenmeldungen von den Eingeschlossenen, mit denen man zur Zeit nicht tauschen möchte.

Live-Impressionen also von innen heraus von den Belagerern und den Sicherheitskräften.

Sollten die Armen in Bochum heute noch befreit werden und unversehrt nach Hause fahren können, werden wir das sicher auch unverzüglich erfahren.

1 Kommentar

Holzauge, sei wachsam

Ein Torhüter muss immer den Ball im Auge haben, egal, wie es steht, egal, wie ernst oder unernst die Lage ist, das wird ein jeder verstehen. Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, muss ein Torhüter schließlich sofort adäquat reagieren können. Ansonsten ist er der Dumme. Ein Torhüter muss also immer den Ball im Auge haben, egal, wie es steht. Und auch ganz egal, wo er sitzt.

3 Kommentare

Etablierte Aufsteiger

Dieser Beitrag könnte auch in die Rubrik „Klug geschissen ist noch lange nicht die halbe Miete“ passen, weil den Veröffentlichenden je nach Definition ein Fehler unterlaufen sein könnte. Das soll aber nicht das Thema sein.

Die WELT widerlegt sich meiner Ansicht nach selbst in ihrer Klickstrecke (Im verlinkten Artikel unten. Wer nicht durchklicken will, kann sich auch den Quelltext der Seite anzeigen lassen, so sieht man alles auf einen Blick) zum Schicksal der Aufsteiger in die 1. Liga seit der Wiedervereinigung. Eingeleitet wird diese mit folgender Aussage:

Seit 1991 schafften es nur zwei Klubs, sich nach dem Bundesliga-Aufstieg dauerhaft zu etablieren. WELT ONLINE verrät, welche Vereine das waren und listet alle Aufsteiger seit 1991 auf.

Dem hiesigen Hirn fällt aufgrund des gestrigen Beitrags sofort ein, wer der eine von diesen beiden ist: der VfL Wolfsburg. Beim zweiten hapert es doch etwas länger, und es eröffnet sich, dass die WELT weder den 1. FC Köln noch den VfL Bochum noch Arminia Bielefeld als „dauerhaft etabliert“ einstuft. Da stimmen wir noch zu. Bei der Suche (im Gedächtnis) nach dem zweiten etablierten Club fällt die Wahl dann auf Hannover 96. Hannover 96 wird von der WELT trotz immerhin schon sieben Jahren in Folge in der ersten Liga nicht als angekommen eingestuft. Also, auch Hannover 96 ist nicht die gesuchte Antwort.

Als richtige, zweite Antwort neben dem VfL Wolfsburg entpuppt sich schließlich Hertha BSC Berlin, im selben Jahr wie der VfL Wolfsburg aufgestiegen, nämlich erst 1997, und seitdem ununterbrochen in der 1. Liga. Komisch, dass sich kaum im Gedächtnis festsetzte, dass Hertha gerade mal ein Dutzend Jahre wieder dabei ist.

Es soll nun auch gar nicht schadenfroh darauf hingewiesen werden, dass eben mit Hannover 96 (sieben Jahre) und Arminia Bielefeld (fünf Jahre) immerhin zwei Clubs seit ihrem Aufstieg längere Zeit nicht mehr abgestiegen sind. Die Einschätzung, dass beide Clubs immer noch nicht dauerhaft „etabliert“ sind, kann man durchaus teilen. Selbiges gilt nach dieser Lesart aber ebenso für Eintracht Frankfurt, für den 1. FC Köln, für Borussia Mönchengladbach, für den VfL Bochum und wenn man so weiter macht, bleiben kaum noch „etablierte“ Erstligaclubs über. Offensichtlich verortet die WELT die Etablierungsmarke dort, wo die Grenze der gefühlten Zweiklassengesellschaft der Bundesliga verläuft: Mit all jenen, die ständig oder immer wieder in Abstiegsgefahr schweben, eben im Kröpfchen. Zwischenzeitliche UEFA-Pokal-Teilnahmen scheinen da nicht als Ausschlusskriterium zu gelten.

Wenn seit 1991 nach dieser Definition der WELT gerade mal zwei Clubs eine Etablierung geschafft haben, wirft das zwei Fragen auf:

Ist es quasi unmöglich, sich von der 2. Liga kommend in der 1. zu etablieren?
Falls ja: Ist das gut oder schlecht?

6 Kommentare