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Schlagwort: 3. Liga

Von der Farce eines Trainerscheins

Manchmal ist ein Blick ins Archiv sinnvoll, wenn z. B. jemand zum Trainer der Nationalmannschaft wird, später dann, man weiß es heute, des FC Bayern München, der eigentlich gar kein Trainer ist. Heute also ein Text von jenem Tag, an dem die vermeintliche Berufung Holger Osiecks zum Sidekick von Jürgen Klinsmann in dessen Zeit als Bundesteamchef bekannt wurde, dem 24. Juli 2004:

Liebe Bild-Leser, liebe normale Menschen,

es ist eine Farce, was der DFB mit seiner TFK da zu Wege gebracht hat. Ich bin zwar kein Verfechter der These, dass es ein Makel ist, dass der DFB nicht auf Rudis Rücktritt vorbereitet war. Ebenso denke ich, dass Hitzfelds Absage nicht dem DFB anzulasten ist (wenn, dann höchstens der Personalie MV). Und ich finde es auch absolut legitim und begrüßenswert, dass man sich Zeit nimmt und einige Wochen lang schaut, wer denn überhaupt gerade auf der Kirmes tanzt.

Dass nun aber zum dritten Mal nach Franz „Hillbilly“ Beckenbauer und Rudi Völler mit Jürgen Klinsmann ein Trainer das Amt übernimmt, die A-Nationalmannschaft – nachweislich das höchste unserer Güter im deutschen organisierten Fußball – zu trainieren, der überhaupt nicht die DFB-eigenen Voraussetzungen dafür erfüllt, erfüllt mich mit einer Mischung aus Zorn und Resignation. Zwar lassen sich diese beiden Emotionen auf den ersten Blick schlecht mischen, aber jegliche Aufregung oder auch Zornesregung rührt ja erst daher, dass man einen Zustand vorfindet, der einem nicht passt, den man aber nicht ändern kann, oder daher, dass möglicherweise Erwartungen enttäuscht werden, die man gerne erfüllt sähe und somit liegt in der Wut oder im Zorn schon der Keim der Resignation.

Wer sich aber mal die Mühe macht, beim DFB nachzulesen, welche Voraussetzungen ein gemeiner Mensch erfüllen muss, um überhaupt die Berechtigung zu haben, sich „Fußballlehrer“ zu schimpfen, der wird schon staunen, was da alles gefordert wird.

Nein, ich rede hier nicht vom fließenden Deutsch, welches MV von einem Nationaltrainer gefordert hat, woran dann letztlich auch Lothar Matthäus gescheitert ist, ich rede auch nicht vom schwammigen Begriff der „Weltmännischkeit“ – was auch immer man sich darunter vorstellen mag. Sei es nun, dass man so weltmännisch ist, dass man für O2 Werbung macht, während der eigene Club mit E-Plus in Verbindung steht oder umgekehrt. Sei es, dass man über die zweifelsohne teilweise erbittert vorgetragene Rivalität mit den Niederländern scherzt „Ich verstehe gar nicht, was die Holländer da haben. Wir haben in Bayern für sowas unsere Österreicher!“, oder sei es, dass man einfach seine – mein Gott, wie klischeehaft! – Sekretärin schwängert, woraufhin man seine Frau verlässt, weil man den selbstgezeugten neuen Bub nun wachsen sehen will.

Nein, ich rede von harten, weil niedergeschriebenen Regularien, und die lauten da beim DFB folgendermaßen: Zunächst einmal fällt die Suche via google und anderer Hilfsmittel gar nicht so leicht. Es hat mich über eine Stunde gekostet, etwas Brauchbares in dieser Beziehung im Internetz zu finden. Aufklärung fand ich also auf den Seiten des Bezirksverbandes Fußball Dresden. Hier sind 4 Stufen der Trainerausbildung dargestellt. Die C-Lizenz, die B-Lizenz und die A-Lizenz sind also das Maß der Dinge, gekrönt von der höchsten Stufe, dem „Fußballlehrer“.

Die Voraussetzungen für die C-Lizenz sind schon happig und ich kenne mehr als eine Handvoll Leute, die daran scheitern würden:
Vereinsmitgliedschaft
Lebenslauf
Gesundheitszeugnis
polizeiliches Führungszeugnis
Nachweis der Spielertätigkeit
Vollendung 16. Lebensjahr
Schiedsrichter- oder Regelkundelehrgang

Aha. Nun gut, den vorletzten Punkt würde Loddas Frau auf jeden Fall nicht erfüllen. Dann wäre da noch die Frage, was mit dem Gesundheitszeugnis bezweckt werden soll. Obliegt es etwa dem Trainer, die Frikobrötchen für das Vereinsfest selbst herzustellen und muss er deshalb „gesund“ sein? Oder ist es eher so, dass man eine bestimmte Klientel, die sich wie meinereiner mit Filzläusen und Fettleber rumplagen muss, ausschließen will? Seltsam, seltsam.

Vom Nachweis des polizeilichen Führungszeugnisses ausgenommen ist man übrigens, wenn man beim DFB Präsident werden will bzw. ist bzw. bleiben will bzw. nur noch zu FIFA- und UEFA-Abstimmungen fahren will. Dazu kann man dann gut seine Familie mitnehmen, das kostet dann auch kaum was extra, weil man mit seiner Frau einfach ein Doppelzimmer belegt. Diese lästigen Dinger, die da Rechnungen heißen, faxt man ganz schnöde nach Frankfurt und schon ist der Käse gegessen.

Fraglich erscheint mir auch, ob solch dubiose Gestalten wie Dragoslav Stepanovic ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt haben und somit jemals hätten Trainer sein dürfen. Würde die nachträgliche Aberkennung aller Punkte eigentlich zu einem dramatischen Kursverlust bei der Bayer AG führen? Müsste Eintracht Frankfurt jetzt nicht aufgrund der damals nicht erreichten Punktzahlen eigentlich in der 3. Liga kicken? Und: gilt ein Führungszeugnis aus einem Staat, der eine Diktatur war, ebenso viel wie mein Führungszeugnis, das zwar weiß wie Schnee ist, aber eben auch nur von der Polizei in Moers ausgestellt wurde?

Kommen wir aber zu einem wichtigeren Punkt, den Klinsi-Klinsmän nicht erfüllt: er ist gar kein Vereinsmitglied! Glaub ich jedenfalls. Oder ist er noch beim VfB oder bei den Kickers in Stuttgart in Degerloch „eingeschrieben“? Also aktuell kickt oder trainiert er jedenfalls nirgendwo und wenn, dann auch nur bei den L. A. Raiders oder bei den New York Jets oder wie diese Mannschaften alle in Übersee heißen mögen. Kein DFB-Vereinsmitglied also.

Aber das wäre ja noch vernachlässigenswert. Schauen wir uns mal an, was man für die weiteren Stufen dieses Trainerscheins an Voraussetzungen mitbringen müsste. Achso. Ich vergaß, zu erwähnen, dass man mit C-Lizenz alle Vereine bis zur 5. Spielklasse trainieren darf. Rudi hätte also allerhöchstens bei San Marino Nationaltrainer werden dürfen. Ich weiß, ich weiß, Rudi war gar nicht Bundestrainer, das war Skibby-Heydiddliho-Flanders. Aber irgendwie war ja dann doch Rudi Bundestrainer, oder nicht?

Für die B-Lizenz, die auf die C-Lizenz folgen würde, ist neben den oben genannten Voraussetzungen erforderlich, dass man mindestens 1 Jahr als Trainer mit der C-Lizenz tätig war. Kann ich mich nicht dran erinnern, dass Klinsi-Klinsmän in den letzten Jahren bei einem Verein in der 5. Spielklasse Trainer war. Auch nicht bei Rudi Völler. Und bei Franz „Hillbilly“ Beckenbauer kann ich mich nur an Olympique Marseille erinnern, aber das war nach seiner Zeit als Bundestrainer. Jaja, ich weiß, für ihn erfand man die lustige Bezeichnung Teamchef, weil er eben gar keinen Trainerschein hatte. Teamchef klingt aber für mich irgendwie nach jemandem, der die Hotels bucht und entscheidet, wer wann zu einem Interview kommen bzw. gehen soll, weniger nach „Trainer“.

Für die A-Lizenz muss man dann mindestens 1 Jahr mit der B-Lizenz als Trainer tätig gewesen sein. Sind also schon mindestens 2 Jahre Ausbildung bis hierhin.

Das höchste der Gefühle ist dann die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Hierfür muss man neben den oben erwähnten Dingen wie Reinheit der Kleidung und natürlich unbefleckt in die Ehe gegangen zu sein, was dem polizeilichen Führungszeugnis kaum nachsteht, vor allem: 2 Jahre mit der A-Lizenz tätig gewesen sein. Bevor man also Fußballlehrer werden kann beim DFB, muss man mindestens 4 Jahre als Trainer gearbeitet haben!

4 Jahre. Lodda schafft zwar in einem Jahr fast so viele Stationen, das liegt aber daran, dass er immer so schnell die Stadt verlassen muss, wenn er wieder ein Kind geschwängert hat. In südlichen Ländern wird da nicht lange gefackelt, entweder die Sau wird aus dem Dorf getrieben oder direkt aufgeschlitzt. Nun also Ungarn für Lodda. Okay, kann man als B-Lizenzjahr durchgehen lassen. Ungarn ist nicht gerade erstklassig, also für Lodda immer noch Teil der Ausbildung. Die schlappen Ungarn konnten gerade mal den DFB schlagen in den letzten Monaten, ansonsten gab es hohe Niederlagen gegen Brasilien und andere.

4 Jahre. Franz war noch nicht mal 4 Jahre nicht mehr aktiver Fußballer, als er Mitte 1984 Bundesteamcheftrainer wurde. Rudi hingegen hatte überhaupt gar keine Ahnung, was ihn erwarten würde, er spazierte nur als Schriftführer in die Sitzung im Jahr 2000, und als er wieder rauskam, war er Bundesteamcheftrainer, ohne dass er irgendwie auch nur ein polizeiliches Führungszeugnis in Kopie dabei gehabt hätte. Erstaunlich, erstaunlich. Seit gerade eben wissen wir ja auch, dass ein Kriterium „Vereinszugehörigkeit“ ist. Aber Rudi war doch damals bei Bayer Leverkusen! Es wird doch niemand ernsthaft behaupten, dass eine Werkssportgemeinschaft ein „Verein“ ist! Nee, nee, schon wieder eine Regularie über Bord geworfen.

Der Knüller kommt aber zuletzt: für den Fußballlehrerschein benötigt man den „Nachweis der Fachoberschulreife“.

Wir schlagen nach:
Franz Beckenbauer: Ausbildung zum Versicherungskaufmann abgebrochen
Rudi Völler: bei Rudi findet man nur die Angabe, dass er 1978 seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat, da war er gerade 18 (wenn jemand mehr weiß, kann er mich gerne korrigieren)
Jürgen Klinsmann: Bäcker (Zitat: Ich habe mich nie für das Backen interessiert.)

Wüsste nicht, dass man als Bäcker die Fachoberschulreife hätte.

Zusammenfassend können wir sagen, dass niemand dieser Männer je Bundeschefkoch hätte werden dürfen. Anscheinend gilt in Deutschland immer noch das Führerprinzip: einer wird ausgewählt, der überhaupt nix von den Bestimmungen erfüllt und der dann einer Organisation vorsteht, die die rigiden Bestimmungen für den Rest des Volkes noch verschärft. Und diesem einen fliegen dann die Sympathien zu und er kann machen, was er will, obwohl er überhaupt nicht den strengen Regularien entspricht, so lange er nur Frankreich schlägt.

Insofern kann ich Peter Neururer sehr, sehr gut verstehen, dass er die Faust in der Tasche ballt, an seiner Stelle würde ich die andere Faust auch noch ballen und dann auch noch die Zähne fletschen und zu einem verbalen Rundumschlag ausholen, der sich gewaschen hat. Normale Menschen müssen 4 Jahre lang eine Ausbildung durchlaufen (in der sie ja nicht einfach nur eine Mannschaft trainieren, nein, es stehen solche Dinge wie Technik-, Taktik-, Konditionstraining, Trainingsplanung und -analyse, Coaching, Sportmedizin sowie Sportpädagogik und Sportpsychologie auf dem Lehrplan), diesen Heinis da steckt man den Trainerjob hingegen einfach in den Arsch.

Das ist eine Frechheit und es ist verständlich, dass man da als normal ausgebildeter Trainer sich lieber auf die Zunge beißt als seinen Trainerschein durch unbedachte Äußerungen zu verspielen.

Wenden wir den Blick zu unserem westlichen Nachbarn Frankreich, so finden wir dort ein Land und vor allem einen Fußballverband (F. F. F., denn alle guten Dinge sind drei), der den Mut hat, Trainer aus den eigenen Reihen zum Cheftrainer der A-Mannschaft zu machen. Nicht dass das hier als Plädoyer für Uli Stielike mißverstanden wird, um Gottes willen. Ich will lediglich festhalten, dass diese ganzen Bestimmungen beim DFB, wer wann wen trainieren darf, eigentlich für’n Arsch sind.

In den Reißwolf damit, denn Klinsmanns Nachfolger wird eh wieder Fredi Bobic („Der Fredi ist unverbraucht!“), Oliver Kahn („Der Mann hat alles gewonnen!“) oder Miroslav Klose („Ein Mann mit Charisma!“) heißen. Man muss halt nur im richtigen Moment ohne Job sein und von der Mehrheit der Bild-Leser als sympathisch empfunden werden. Vielleicht wird gar eines Tages der „Unsymp auf Lebenszeit“ Michael Schumacher Bundesflanders. Bei Benefizspielen kickt er ja schon manchmal mit.

Und natürlich – nicht zu vergessen – muss dann noch eine Marionette da neben einem rumspringen, die alle diese ganzen Trainerlizenzen erworben hat. So ganz ohne geht es dann doch nicht in Deutschland. Nun also wieder Holger Osieck, als Nachfolger von Bundestrainer Michael Skibbe. Was für eine Farce!

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Klar, unter einer solchen Glanzleistung würde ich meinen Namen auch nicht erwähnt wissen wollen. Irgendjemand, der bei SPON die tollen Flash-Tabellen für die ersten drei Ligen zimmert, deren Handhabbarkeit bei einem Vergleich mit ihren Vorgängern gar nicht erst antreten sollte, hat nicht nur seinen eigenen Namen unter dem Apparillo vergessen, sondern auch eine leichte Rechenschwäche.

Bei n Mannschaften in einer Liga hat jedes Team wie viele Spiele? Genau:

(n-1)*2

Ganz einfach, oder?

Nicht für SPON, wo man die 20 Mannschaften der 3. Liga beharrlich trotzdem nur 34 Spieltage statt der nötigen 38 austragen lässt.

[photopress:spiegel_online_tabelle_3_liga.jpg,full,centered]

Hauptsache Flash, Hauptsache schöne Farben, Hauptsache unpraktikabel, Hauptsache falsch.

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Hertha baut neues Stadion, Stimmung inklusive

Endlich hat man erkannt, woran die schlechte Stimmung bei Fußballspielen der Hertha liegt. Sie ist weder durch den muffeligen Berliner an sich zu erklären, noch durch jedes Jahr neu zusammengewürfelte Mannschaften mit Trainern, deren Halbwertzeit meist kürzer ist als die geplante Laufzeit ihres „Projektes“, noch liegt es etwa an der Vereinsführung, die sich diesen Müll zusammenstümpert. Der Schuldige ist ausgemacht, und der kann sich nicht mal wehren: Es liegt am Stadion.

Um Abhilfe in punkto schlechte Stimmung zu schaffen, wird nun also ein neues Stadion gebaut und dann ist alles gut und morgen ist Weihnachten.

Dennoch kann man nicht abstreiten, dass es auch Positives für Hertha an diesem neuen Stadion gibt: In eine europapokalgerechte Bestuhlung braucht man zum Beispiel nicht zu investieren. Außerdem: Auch der ÖPNV um das neue Stadion herum muss nicht großartig erweitert werden. Vielleicht ein neuer Mülleimer für die Schals von den wenigen verbliebenen, enttäuschten Fans an der Bushaltestelle. Ein echtes Denkmal Dieter-Hoeneß’scher-Beliebtheit wird dieser neue Versuch werden, das Unmögliche möglich zu machen, nämlich dem Fußball adäquate Stimmung, wenn die Hertha spielt.

Wäre der 1. FC Kaiserslautern nicht zufällig wieder auf dem aufsteigenden Ast, könnte man den Berlinern glatt einen Umzug ins bei weiterem Misserfolg vom FCK nicht mehr benötigte Fritz-Walter-Stadion ans wenig ausgeprägte Herz legen. In Berlin würde es keinem auffallen, dass die Hertha fehlt, und in Kaiserslautern wäre man nur ob der neuen Namen verwundert, nicht aber ob der Spielweise der Spieler. Das Gewürge kennt man in Kaiserslautern in den letzten Jahren zur Genüge. Nun, der FCK ist aber nicht in Richtung 3. Liga unterwegs, womit der Hertha BSC wohl in Berlin verbleiben muss und sich mit einem solchen neuen Fußballtempel die gute Stimmung einfach per Bauwerk ins Stadion holt.

Zweifel am Gelingen dieses Vorhabens verbieten sich dem Kenner von selbst. Frag nach beim Bruder des Managers. Wer ist noch mal verantwortlich für die Scheißstimmung?

Siehe auch einen der ersten Beiträge auf dieser Seite.

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Reinkarnation-Meier

„Man sieht schon wieder die Verrücktheit dieser Liga“, sagt Fortunas Trainer Norbert Meier dazu.

Dazu, das sind die total verrückten Ergebnisse in der neuen dritten Liga, nämlich dass Paderborn erst 4:1 in Düsseldorf gewinnt und dann 0:4 gegen Sandhausen verliert. So etwas Verrücktes hat es noch nie gegeben.

Aber eigentlich soll hier auf etwas anderes hingewiesen werden: wieder.

Irgendwie seltsam wirkte dieser Norbert Meier schon immer, so blutleer, so tapsig, so Vogts‘esk beim Sprechen, womöglich ein Alien, der aus der Zukunft kam. Oder vielleicht wiedergeboren, dabei aber gefangen in immer derselben Zeitschleife. Wie sonst kann er etwas „wieder“ sehen, was es noch nie zuvor gab? Nicht-Wiedergeborene haben noch nie eine Drittliga-Saison in Deutschland erlebt, er anscheinend schon.

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Zweimal Pommes Rot-Weiß, bitte

Ahlen und Oberhausen.

Das muss nun wirklich nicht sein, wenn man in Düsseldorf erstens eine WM-taugliche „Arena“ stehen hat und zweitens in knapp 20 Minuten mit der U-Bahn da wäre.

In Ahlen ist man nie da.

Weil man da nicht hin will.

Da war man schon, da wurde einem aber das Handy geklaut und außerdem war das eine Atmosphäre wie damals bei den Bundesjugendspielen, als man den Staffelstab fallen ließ und der Arsch für alle war. Es gibt gar keine Laufbahn in Ahlen, es ist trotzdem trostlos, wie es nur dort trostlos sein kann, wo Mäzenatentum um sich greift und.

In Oberhausen ist es nicht besser, auch ohne Mäzen. Nur anders. Aber auch trostlos anders.

Guten Appetit und vielen Dank an die Union. (Sagt man „die“?)

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Michael Steinbrecher antwortet

Gestern Nacht fragte ich im ZDF-Chat Michael Steinbrecher, ob denn nicht wenigstens die Fußballer Olympia in Peking boykottieren sollten, vornehmlich deshalb, weil ich selbst keine klare Position bezüglich dieser Frage habe. Leider ging dann komischerweise mein Rechner in die Knie (ich denke nicht, dass das etwas mit dem ZDF-Chat zu tun hatte) und ich konnte keinen Screenshot machen, wie ich sie so gerne mache. Er antwortete jedenfalls, dass der Olympia-Boykott eine heikle, aber auch diffizile Angelegenheit sei und dass er eine Antwort schwierig fände (so ungefähr jedenfalls). Immerhin sagte er, dass er einen Boykott tendenziell eher ablehnen würde und das sogar, obwohl er Mitglied von Amnesty International sei, die übrigens auch gegen einen Boykott seien.

Kleiner Nebeneffekt: Wir erfuhren, dass Michael Steinbrecher mal beim BVB und bei Borussia Mönchengladbach spielte und es danach noch bis in die 3. Liga (Westfalia Herne) brachte. Das war mir neu.

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Katastrophe: Relegation zurück

Justament endgültig entschieden:

Die Relegation ist zurück.

Da nimmt man dem Zufall seinen großen Einfluss im Fußball, indem man eine Liga mit 34 Spielen spielen lässt, nur um ihn durch die Hintertür wieder hereinzulassen! Und das wegen den paar Penunzen aus zwei Partien und der vermeintlichen „besonderen Spannung“, die dort herrscht. Die Spannung wird vor allem dazu dienen, den Mannschaften einen formidablen Rückstand in der Saisonplanung im Vergleich zu ihren 17 Konkurrenten zu geben, egal, wie die Relegation ausgeht.

Endlich wissen wir aber — okay, das wussten wir schon länger, nun aber genau — wie viele Absteiger die kommende, quasi neue zweite Liga haben wird: nur noch drei, statt wie bisher vier, und womöglich sogar nur noch zwei statt wie bisher vier, je nach Ausgang der Relegation. Sollte der dritte noch die Relegation nach oben verlieren, spielen von 18 Mannschaften im folgenden Jahr 14 wieder in der zweiten Liga. Es scheint fast, als wollte da jemand die hohe Fluktuation in der zweiten Liga abschaffen, zugunsten von stabileren Zweitligaklubs, die nicht nach ein-zwei Jahren völlig in der Versenkung (Babelsberg, TeBe, Ulm) versinken.

Für die zweite Liga eventuell sinnvoll, für die erste eine, aus sportlicher Sicht, Katastrophe.

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