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Schlagwort: Argentinien

Das Abschneiden der Titelverteidiger

Abschneiden, abschneiden. Man denkt unwillkürlich an Heinz Gründel und bekommt Hunger. Hier geht es aber darum, was der Titelverteidiger der vorhergegangenen Weltmeisterschaft jeweils erreicht hat bei der nächsten WM. Man darf mit Fug und Recht sagen: eigentlich hat bislang nur Brasilien seinen Titel verteidigt. Das, was Italien da zwei Mal zum Titel geführt hat (in einer Zeit, als die Zeiten anders waren), kann man wohl kaum als regulären Wettbewerb bezeichnen.

Nun gut, wir sind (außer Brustring und direkter-freistoss) keine Schiedsrichter, deshalb hier also die Liste, wie die jeweiligen Titelverteidiger beim folgenden Turnier abgeschlossen haben:

1930 Weltmeister Uruguay
1934 nicht teilgenommen
1934 Weltmeister Italien
1938 Weltmeister
1938 Weltmeister Italien
1950 Vorrunde
1950 Weltmeister Uruguay
1954 4. Platz
1954 Weltmeister Deutschland
1958 4. Platz
1958 Weltmeister Brasilien
1962 Weltmeister
1962 Weltmeister Brasilien
1966 Vorrunde
1966 Weltmeister England
1970 Viertelfinale
1970 Weltmeister Brasilien
1974 4. Platz
1974 Weltmeister Deutschland
1978 2. Finalrunde
1978 Weltmeister Argentinien
1982 2. Finalrunde
1982 Weltmeister Italien
1986 Achtelfinale
1986 Weltmeister Argentinien
1990 Vize-Weltmeister
1990 Weltmeister Deutschland
1994 Viertelfinale
1994 Weltmeister Brasilien
1998 Vize-Weltmeister
1998 Weltmeister Frankreich
2002 Vorrunde
2002 Weltmeister Brasilien
2006 Viertelfinale
2006 Weltmeister Italien
2010 Vorrunde
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Lukas Podolski wechselt zum Curling

Wie seriöse Quellen berichten, wird Lukas Podolski in Kürze der deutschen Curling-Nationalmannschaft zustoßen. Als die aktuellen Curling-Nationalspieler Podolskis Gebahren nach den kleinen, feinen, ironischen Spitzen eines Journalisten (Christian Ortlepp, um genau zu sein) im Zuge der 0:1-Niederlage gegen Argentinien in der Mixed-Zone des Bauches der Allianz-Arena miterlebten, fassten sie den Entschluss, dass ein solcher Mann dem Curling-Team noch gefehlt hat. Und „griffen sofort zum Hörer“, wie man damals bei Derrick noch so schön sagte.

Sowohl was Jugend als auch Enthusiasmus als auch Vertriebswirkung der Randsportart Curling angeht, sei Podolski ein einmaliges Talent, dessen Bekanntheit man nutzen wolle.

Komm! Komm! Komm raus!“, hatte Podolski den Journalisten angeblafft, was inhatlich und auch von der vorgetragenenen Vehemenz her den Anforderungen an die Spieler im Curling-Sport sehr nahe kommt.

Der Stein muss rauskommen, und das möglichst schnell.

Mit dem Besen werde er noch lernen umzugehen, wird Podolski zitiert. „Und in Kanada war isch auch noch nie.“

„Isch kann nur meine Leistung bringen. Der Rest“, ließ Podolski verlautbaren, „der Rest muss der Curling-Team entscheiden.“*

Und hier sehen wir, wie Lukas in Kürze trainieren wird.



* Nur für den Fall dass jemand das Originalzitat nicht kennen sollte: „Der Rest muss der Rudi machen“, stammt von vor der EM 2004. Podolski könne nur Leistung bringen, sagte er. Der Rest, ja, den müsse eben der Rudi machen.

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Wir warten auf das Christkind aka WM-Auslosung

20.36h Wenn man Serbien als Nachfolgestaat Jugoslawiens sieht, ist es vielleicht sogar ein gutes Omen, wer glaubt schon an Omen, denn jedes Mal, wenn Deutschland Weltmeister wurde, spielte es im Laufe des Turniers gegen Jugoslawien. 1954 im Viertelfinale, 1974 in der 2. Finalrunde, 1990 in der Vorrunde. Ist aber ein wenig überzeugendes Omen, denn auch wenn man gegen Jugoslawien spielte, wurde man schon mal so dann und wann kein Weltmeister.

20.17h Während des Bierhoff-Interviews legt dieser den Fahrplan der deutschen Mannschaft bis zur WM dar. Während des Bierhoff-Interviews wurde es dem Zuhörer unmöglich gemacht, weitere Allgemeinplätze noch aufzunehmen und wiederzugeben.

20.05h Interview mit dem ghanaischen Trainer, was er nach der Auslosung gedachte habe. „Kein Glück für Ghana.“ Was sagt der australische Trainer: „Was hatten Sie für ein Gefühl?“ Pim Verbeek kommt aus Holland. Spricht deutsch. Sehr gutes Deutsch. Er weiß nicht viel über Serbien, man müsse sich erst auf Deutschland konzentrieren. Er ist sehr zufrieden, insgesamt, mit der Auslosung.

20.00h Katrin Müller-Hohenstein fügt sich schön in die davor gelaufene Werbung ein, indem sie Oliver Bierhoff, Hausmütterchen, das sie ist, fragt, ob er jetzt angesichts der deutschen Gruppengegner „erstmal einen Schnaps“ brauche. Bierhoff wirkt nicht so, als bräuchte er einen, aber was weiß man hier schon? Das ZDF glaubt, die Schwierigkeitsgrade der Gegner lauteten absteigend so: Serbien-Ghana-Australien. Das Trainer-Baade-Backoffice ist der Meinung, dass man Australien unterschätze, wenn man sie als schwächstes Gruppenmitglied einschätzt.

19.49h In der italienischen Gruppe sind tatsächlich beste Voraussetzungen geschaffen, um den Italienern problemlos ihre übliche Schnarchvorrunde zu ermöglichen, um dann später zu größerer Form aufzulaufen. Natürlich, Fußball, kommt es immer anders und zweitens als man denkt.

Die Zielgruppe des ZDF scheint übrigens schwer medikamentenabhängig.

19.33h Die Stimmen sind eindeutig: Nach 1986 ist das die härteste aller deutschen Vorrundengruppen (siehe unten, dazu angemerkt, dass Argentinien in den 1960ern nicht die Klasse von heute hatte). Drei Gegner, gegen die man verlieren kann. Kein einziges Fallobst dabei, kein Honduras, kein Neuseeland, kein Algerien, wo man sich eines Sieges – nahezu – sicher sein könnte. Beim letzten Spiel gegen Ghana wäre es schön, schon qualifiziert zu sein. Ausscheiden kann man übrigens auch. Südafrika ist seit heute, tja, Motto des Abends, Gott sei’s geklagt, ausgeschieden. Mexiko, Frankreich, Uruguay. Mit ein bisschen Pech der erste Gastgeber einer WM, der keinen einzigen Punkt in seiner Gruppe erreicht.

19.22h Die 8 Gruppen stehen fest. Der Hauptpreis des Abends geht allerdings an Bela Rethy, der Uruguay schon als deutschen Gruppengegner verkündet hatte, weil er natürlich mit dem hochkomplexen Auslosungssystem total überfordert war und ja, das ZDF hatte ihn ja geschult, mehrmals sogar, zuletzt noch vor Ort, extra Trainer einfliegen lassen, die das alles noch mal mit ihm durchgehen, aber er hat es einfach nicht geschafft. Weshalb er in ca. 30 Minuten im Fernsehen verkünden wird, dass er seine Karriere beim TV beendet.

Gruppe A
A1 Südafrika
A2 Mexiko
A3 Uruguay
A4 Frankreich

Gruppe B
B1 Argentinien
B2 Nigeria
B3 Südkorea
B4 Griechenland

Gruppe C
C1 England
C2 USA
C3 Algerien
C4 Slowenien

Gruppe D
D1 Deutschland
D2 Australien
D3 Serbien
D4 Ghana

Gruppe E
E1 Niederlande
E2 Dänemark
E3 Japan
E4 Kamerun

Gruppe F
F1 Italien
F2 Paraguay
F3 Neuseeland
F4 Slowakei

Gruppe G
G1 Brasilien
G2 Nordkorea
G3 Elfenbeinküste
G4 Portugal

Gruppe H
H1 Spanien
H2 Schweiz
H3 Honduras
H4 Chile

18.58h Afrikanische und südamerikanische Teams können nicht in einer Gruppe landen, weshalb eventuell die eine oder andere Gruppe nach einer Ziehung übersprungen werden muss. Es kommen jetzt die einzelnen Loskugelzieher.

18.54h Das Prozedere der Aufteilung auf die Töpfe wird erklärt. Südafrika hat die rote Kugel. Die FIFA-Fanta-Weltrangliste sei Grundlage der Topfzusammensetzung gewesen. Warum das so ist, sagt Jérôme Valcke, Fifa-Generalsekretär, der jetzt auf der Bühne ist, natürlich nicht. Das ist klar. Denn niemand weiß, warum das so ist.

18.47h Während wir gedacht hatten, der Ball hieße Jabulani, wie in „Jubiläum“, sagt Charlize Theron gerade, dass er in Wirklichkeit „Dschabelani“ heißt. Nun, das ist eigentlich Jacke wie Hose, denn Bafanageist spricht man wie Bafanageist.

Jetzt die hoffentlich nur 90-sekündige Musik-Passage. Ich muss sagen, mir ist eine WM in Afrika dann irgendwie doch lieber als eine WM in Finnland. Komischerweise bewegen sich die Menschen in Südafrika häufig in Zeitlupe, wie das Video zeigt. Das erklärt auch die schlechten Leistungen von Bafana Bafana.

18.42h Bela Rethy übernimmt. „Ich habe 10 Jahre in Brasilien gelebt.“

18.38h Katrin Müller-Hohenstein hat sich dem Motto des Abends entsprechend als Betschwester gekleidet. Es erfolgt ein Interview mit einer Dame, die so gut deutsch spricht und auch fröhlicher, irgendwie afrikanischer gekleidet ist. Man könnte sich da einen Rollentausch vorstellen. Das ZDF behauptet, Frankreich sei wegen des Handspiels von Henry nur im vierten Topf (statt im ersten), was allerdings niemand bestätigen wolle.

18.33h Die politische Lage in Honduras ist übrigens immer noch angespannt. Das gilt für einige weitere Nationen, die heute in den Lostöpfen sind (die Nationen selbst sind da nicht drin, sondern nur Zettel mit den Namen der Nationen drauf, weshalb man die Kugeln aufmachen kann, auch vorher schon, was wiederum Verschwörungstheorien Tür und Tor öffnet), wie USA oder auch Deutschland.

18.30 Aber davon lassen wir uns die Stimmung natürlich nicht kaputt machen.

Die Tipps im Trainer-Baade-Backoffice reichen von Neuseeland, Nigeria, Schweiz über Nordkorea, Kamerun und Frankreich bis zu Honduras, Algerien, Griechenland. Offensichtlich hat da jemand nicht richtig zugehört bei dem Telefonat gerade.

18.22h Eine traurige Nachricht. Ante Sapina hat gerade angerufen, Nordkorea hat nicht geklappt.

18.16h Die Töpfe noch einmal aufzulisten, hieße Eulen nach Altenessen zu tragen, weshalb wir darauf verzichten und die Eulen stattdessen auf den Grill werfen. So möge Sepps Wille geschehen.

18.12h CNN hat gerade Ronald de Boer zu Gast, der Werbung für seine krude Idee einer WM in Katar machen darf. Interessant heute sei, gegen wen Frankreich und Portugal antreten müssten. Von Deutschland kein Wort, von den anderen aus Topf 1 allerdings auch nicht.

18.00h Es ist 18.00h. Jogi Löw legt gerade sein Nivea auf.

17.52h Die Webseite des Waterfront-Stadtviertels wartet mit einem originellen URL zum Thema auf: http://www.waterfront.co.za/play/events/Pages/CocaCola2010FIFAWorldCupDrawEntertainment.aspx

Aber David Beckham ist doch bei Pepsi oder nicht? Er scheint sich langsam an des Franzens Manieren zu gewöhnen: immer schon gegenstinken.

17.45h dogfood, Jannik und Felix stehen auch schon in den Startlöchern.

[Nachtrag: Jens Weinreich war zu spät am Tisch, aber immerhin live vor Ort.]

17.38h Hier noch mal alle deutschen (und zwangsläufig auch ostdeutschen) Vorrundengruppen der viel zitierten Historie:

WM 1954: Ungarn, Türkei (und Südkorea, gegen die aber wegen des seltsamen Modus nicht angetreten werden musste)
WM 1958: Argentinien, Nordirland, Tschechoslowakei
WM 1962: Chile, Schweiz, Italien
WM 1966: Schweiz, Argentinien Spanien
WM 1970: Peru, Bulgarien, Marokko
WM 1974: Australien, Chile, DDR
WM 1978: Tunesien, Mexiko, Polen
WM 1982: Algerien, Chile, Österreich
WM 1986: Schottland, Dänemark, Uruguay
WM 1990: Jugoslawien, VAE, Kolumbien
WM 1994: Südkorea, Spanien, Bolivien
WM 1998: Jugoslawien, USA, Iran
WM 2002: Kamerun, Irland, Saudi-Arabien
WM 2006: Costa Rica, Polen, Ekuador

17.31h Die Kugeln werden gerade aus den Öfen und Tiefkühltruhen entnommen. Ob das mal nicht zu früh ist?

17.25h Roy Keane fand übrigens nach dem Handspiel von Thierry Henry, dass die Iren, wozu er selbst auch zählt, aufhören sollten zu weinen, denn Shay Given im Tor der Iren hätte den Freistoß auch einfach abfangen können, dann wäre das alles nicht passiert. Möglicherweise sagt er das, weil er so viel Ahnung von Fußball hat, möglicherweise aber auch nur, weil er Shay Given nicht leiden kann. Sagt der Guardian. Und der Guardian sagt auch, dass ihm niemand Geringeres als Bono, der große Bono von U2, widersprochen hätte: „Roy Keane – you are wrong.“ Wir dürfen ja schon dankbar sein, dass Bono heute nicht auch noch bei der Auslosung der Vorrundengruppen auftaucht. Der große Bono, der für den Schuldenerlass afrikanischer Nationen kämpft, der aber kaum Steuern bezahlt, weil es in den Niederlanden eine tolle Klausel für Großverdiener gibt. Der große Bono, der übrigens nur 1,68m groß ist und deshalb häufig Schuhe mit megadicken Absätzen trägt. Nun, der große Bono wird heute nicht dabei sein. Der andere Zwerg von 1,66m übrigens auch nicht, obwohl der wiederum gut zum göttlichen Motto des Abends gepasst hätte. Maradona ist immer noch nach seiner ausgeklügelten und rhetorisch überzeugenden „Ihr könnt mir alle einen blasen“-Rede vor dem Weltpublikum gesperrt. Schade, und das wo doch, nun gut, wir werden nicht zotig hier.

17.15h Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass der Ball einem Hornissenkopf nachempfunden ist. Weshalb man ihn eigentlich ganz gut bei den Things that look like faces einsortieren könnte

17.12h Der neue WM-Ball ist raus, er heißt „Bafanageist“. Die Fifa behauptet zwar, dass er „Jubilani“ heiße, Trainer-Baade-Leser wissen aber schon seit Langem, wie er heißt und auch wie er aussieht. Ganz klar dort zu erkennen: Das ist wirklich der rundeste Ball ever. Der perfekteste und der schwangerste übrigens auch. Jens Lehmann hat ihn noch nicht getestet, weiß aber, dass er unheimlich flattere und unheimlich schwer zu berechnen sei, weshalb er, Lehmann, nicht der Ball, eben manchmal schlecht aussehe, klar, das ist dann natürlich Bafanageist schuld. Oliver Kahn fügte an, dass besonders bei diesem Ball der Druck immer stimmen müsse.

16.57h Nun, nicht ganz das Christkind, denn das Christkind ist in dem Fall nur wahlweise David Beckham, Sepp Blatter, Franz Beckenbauer oder Charlize Theron, also mit Ausnahme der letzten all diejenigen, die wir sowieso immer sehen und nicht mehr können. Man kann es einem aber auch nicht Recht machen, denn die ganzen unbekannten südafrikanischen Musiker, die uns für heute Abend bevorstehen, will man dann auch wiederum nicht sehen, jedenfalls nicht länger als in einem Zusammenschnitt der besten drei Songs in einem Clip, möglichst unter 90 Sekunden.

Bis es soweit ist, bis die Auslosung im „Victoria-&-Alfred-Waterfront“-Viertel von Kapstadt unter den Augen von nicht weniger als 1.200 Sicherheitskameras und 3.000 Augen von Sicherheitsbeamten, die sich paarweise auf 1.500 Besitzer aufteilen, beginnt, vertreiben wir uns hier ein wenig die Zeit. Um die Einstimmung auf Afrika zu schaffen jetzt also erstmal, wer mag, „Die Götter müssen verrückt sein“, der erste, ursprüngliche Teil, den ich schon immer mal sehen wollte, obwohl ich nach dem Lesen der Kritik bei Wikipedia ein wenig die Lust verloren habe. Aber nun gut, es sind noch fast 2h bis zu Beginn der Auslosung, da passt so ein Film ganz gut rein, auch wenn das „Lexikon des internationalen Films“ sagt:

Die vielversprechende satirische Ausgangsparabel wird mit einer Liebesgeschichte und einer actionhaften Verfolgungsjagd verschnitten, bis sie zur anspruchslosen Klamotte verkommt.

Obwohl der ja dann doch nicht selbst ernannte Gott („Ich habe nur gesagt, dass ich nie krank werde“) van Gaal heute erst nach 20h eine Rolle spielt, passt das doch ganz gut, die FIFA und die Götter, die verrückt sein müssen.


Ganz besonders heute gilt übrigens der Name dieser Kategorie: „WM 2010 – So möge Sepps Wille geschehen“.

Die Auslosungskugeln müssten sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits ordnungsgemäß in den Öfen und Tiefkühltruhen befinden.

Jetzt aber erstmal Film ab.

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Fifa führt Wildcards für die WM 2010 ein

[photopress:all_star_team.jpg,full,alignleft] Nach dem Ausscheiden einiger fußballerisch großen Größen in der WM-Qualifikation hat die FIFA entschieden, sich ein Beispiel am Basketballverband FIBA zu nehmen und vier Wildcards an auf sportlichem Wege nicht qualifizierte Nationen zu verteilen.

Die erste total wilde Wildcard geht überraschend an Argentinien, obwohl mit Maradona der größte Star dieser Auswahl längst gefeuert ist und wenn überhaupt, dann nur als Fan anrollen anreisen wird. Die Fußballkünste eines gewissen Menschen mit dem Namen, der wie eine Störung klingt, bei der man Berge an leeren Butterdosen, vollständig abgerollten Toilettenpapierrollen, Pfandflaschen, Tageszeitungen (seit 1986), Disketten, Foto-Alben, Pizza-Kartons und Büromaterial so kunstvoll neben- und übereinander arrangiert, das einzig der Weg vom Sofa zur Haustür und zur Toilette noch begehbar bleibt, sollen laut Insidern auch eine Rolle bei dieser Entscheidung gespielt haben.

Die zweite Wildcard geht an Deutschland, das sich in den Playoff-Spielen der europäischen Qualifikation ebenso überraschend Griechenland geschlagen geben musste. Aktive Weltstars besitzt diese Mannschaft zwar keine, dafür aber einen der größten Märkte für Sportartikel, Rasierzubehör, Kreditkarten, japanische Autos, Coca-Cola, Elektronikgeräte und Fast-Food-Mahlzeiten, auf den die FIFA aus verständlichen Gründen („For the good of the game“) nicht verzichten wollte.

Die dritte Wildcard geht an Nigeria, das sich nicht minder überraschend hinter Tunesien nicht qualifiziert hatte. Stimmen, die sich für Portugal mit dem tatsächlichen Weltstar Cristiano Ronaldo aussprachen, wurden mit dem Argument abgewiesen, dass Ronaldo in wichtigen Spielen ohnehin immer übermotiviert sei und die Bälle übers Tor schieße, weshalb zwangsläufig mit einem Vorrundenaus der Portugiesen zu rechnen und eine Wildcard somit vergebliche Liebesmüh sei.

Die vierte Wildcard geht an ein Allstar-Team, zusammengestellt aus Spielern, die zwar Weltstars sind, aber per Schicksalsschlag einen Pass eines Landes besitzen, in dem außer ihnen selbst nur ausgemachte Holzfüße und Für-die-Gasse-Blinden vor den Ball treten (sofern sie ihn treffen), weshalb ihnen ohne diese tolle Idee eines Allstar-Teams die Teilnahme an einem Weltturnier für immer verwehrt bliebe. Trainiert werden solle diese Auswahl der Besten vom Rest, für die trotz seines hohen Alters der nimmermüde Jari Litmanen genauso feststeht wie Ryan Giggs, George Best, Alexander Hleb, George Weah und Ole Gunnar Solskjær, von einem gewissen Trainer Baade, der ohne diese Allstar-Auswahl auch nie an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hätte.

Was im Basketball schon lange Usus ist, wird nun also endlich auch beim Fußball eingeführt. Und alle Fans so: „Yeaahh“

photo credit: A.Kuzminski

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Grateful Jens — Now, I‘ve had the time of my life

Kurz bevor er seine Nationalmannschaftskarriere beenden wird — ein Abschiedsspiel wird er wohl noch bekommen — hören wir noch mal jenem Manne zu, den Klinsmann als besser als den Welttorhüter des Universums erachtete, womit er mir, uns und den Zeitungen eine lange Diskussion um die „T-Frage“ vor der WM ermöglichte. Eine schöne Zeit, in der man sich die Finger wund tippen konnte, wer warum besser ist und wieso. Apropos Zeit.

Wer ein bisschen Zeit mitbringt — die ja nicht nur ohnehin, sondern ganz besonders hierzulande sehr rar geworden ist — kann sich knappe 10 Minuten Mad Jens Lehmann anschauen, wie er auf englisch (nein, es heißt nicht „in englisch“) über die WM, das Elfmeterschießen gegen Argentinien, den Horst-Eckelesk-unvermeidlichen-Zettel und überhaupt parliert, wobei unbekannt bleibt, wer der Fragesteller eigentlich ist.

Leider nicht als Pottcast erhältlich, in dem Falle wäre es dann aber auch nur halb so interessant. Und trotz des hammerharten accents muss man sagen: so relatively guud englisch hat man schon lange keinen deutschen Fußballer (und wohl auch nicht Kanzler/in) sprechen hören. Was daran liegen könnte, dass PISA nicht lügt, wenn die schulische Ausbildung in Deutschland international nur als mittelmäßig betrachtet werden kann. Und ob jetzt Migrantenkinder, wie jene von Jens es für die Zeit bei Arsenal waren, haupt-ursächlich für das schlechte PISA-Ergebnis sind oder nicht: dieses schlechte Englisch ist immer noch das beste, was man seit Langem von einem deutschen Emmigranten auf einem Schirm oder sonstwo zu sehen bekam.

Achso, es geht übrigens um die WM 2006, nicht um die EM, insbesondere ums Elfmeterschießen. Wir erfahren zum Beispiel, dass Jens Lehmann bei jedem Elfmeter tatsächlich in die richtige Ecke geflogen ist, dass er nach dem Spiel zusammen mit Oliver Kahn als erster in der Kabine war und somit von der kleinen Boxerei mit den Argentiniern nichts mitbekommen hat, dass er einen kleinen Check von dem argentinischen Torwart bekam, und dass er angeblich keine Ahnung hat, wie er es schafft, sich 90 Minuten lang zu konzentrieren. Aber nach dem Sehen und Hören weiß man das ja dann auch.

Außerdem erfahren wir, dass englischsprachige Zungen „ahdíhdas“ sagen statt „áddidass“. Funny.

Und ganz außerdem bekam ich beim zweiten gehaltenen Elfmeter mit dem jubelnden, geradezu orgiastisch anmutenden Olympiastadion im Hintergrund eine Gänsehaut und das ist selten. Bin ich etwa Fußballfan?

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Sleepless in Montevideo

Heute Nacht konnte ich nicht schlafen, weil mir plötzlich entfallen war, wer 1930 Weltmeister war. Eine Information, die eingebrannt schien wie mein eigener Name. So sehr eingebrannt, dass man sie als Teil des Lebens wahrnahm, wie dass unten unten ist und oben oben und dazwischen nun mal der Horizont. Das „entfällt“ einem ja auch nicht, so lange man noch lebt.

Panik schlich in mir hoch. Panik vor Demenz, vor der Unfähigkeit, jemals wieder Pseudo-Experten-Senf zum Thema Fußball abzugeben, wenn ich schon basalste Dinge nicht mehr wüsste. War es Argentinien? Die Tschechoslowakei? Ungarn? Chile? Es fiel mir nicht mehr ein, obwohl mir klar war, dass es die drei Letztgenannten nicht sein konnten, da sie in WM-Finals immer nur verloren, wenn sie sie überhaupt erreichten. Dennoch, die Panik wuchs unaufhaltsam, an einschlafen war schon gar nicht zu denken. (Meine-)Welt-Untergangsphantasien wurden nur noch von dem Gefühl überboten, völlig von Gugel und Konsorten abhängig zu sein, wenn man solche Dinge schon nicht mehr selbst weiß. Weltmeister, so etwas nicht mehr abrufen zu können, grenzt an einen Totalausfall aller Systeme. Niemand vergisst doch bei lebendigem Leibe, wann wer die WM gewann! Doch hier: nichts mehr. Keine Erinnerung, nur noch eine diffuse Ahnung.

Machtlosigkeit ist unangenehm. Und jeder, der schon mal mit dem Ausfall von einer bestimmten Sinnesmodalität zu kämpfen hatte, weiß, wie schrecklich es ist, bestimmte Dinge nicht mehr tun zu können, die man vorher als selbstverständlich betrachtete. Nun will ich nicht behaupten, dass das Wissen darüber, wer wann im Fußball welchen Titel gewann, so etwas wie eine Sinnesmodalität ist. Es ist aber ein naher Verwandter.

Irgendwann, nach zähen, schier endlosen Minuten des Zitterns vor dem geistigen Verfall und der Unfähigkeit, unter Meinesgleichen ein normales Leben führen zu können, fiel mir ein, ja, Uruguay ist tatsächlich zweimaliger Weltmeister. Die Angstschweißbäche, die aus meinem Bett rannen, versiegten und Bruder Schlaf gesellte sich endlich zu mir. Uruguay, 1930. Wie kann einem so etwas entfallen?

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11:0 gegen Argentinien

Was ist da schon ein kümmerliches 8:0 gegen Saudi-Arabien?

Möglicherweise der Grund, warum es so unglaublich spannend ist, Frauenfußball zu gucken. Geht von den Halbfinalen abwärts irgendein Spiel nicht x zu Null für den Favoriten aus?

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Wir brauchen mehr Kunden

Im gestrigen Finale der Copa America gewann Brasilien „sensationell“ gegen Argentinien, wie der kicker schreibt. Wow, Brasilien schlägt Argentinien. Was für eine Sensation. Ich kann mich kaum halten.

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Schon wieder WM

Obwohl es doch fast vor meiner Haustür stattfand, ist es mir damals entgangen. Argentinien war schon längst Weltmeister, bevor die WM überhaupt begonnen hatte. Und diese schwäbisch-argentinischen Weltmeister haben wir sicher auch schon selbst im Fernsehen gesehen, als Einlaufzwerge [Link leider tot].

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Besser als Maradona

Im Zuge des tollen Tores von Messi, das alle mit Maradonas Tor des Jahrhunderts vergleichen, ist mir ein noch beeindruckenderes Tor untergekommen: Kein anderer eigener Spieler berührt den Ball, der kommende Torschütze erhält den Ball am eigenen Strafraum und die Distanz sind somit fast 90m. Ich finde, dieses hier sticht Maradonas Solo gegen England 1986 locker aus. George Weah.

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Neues von den Natursektfreunden

Kahn-Bashing, es macht schon fast keinen Spaß mehr. Der alte Mann und das Tor.

Grotesken spielen sich ab.

Es ist ja nun nicht so, als gäbe es in Deutschland, in Europa oder von mir aus auch in Giesing keinen Torwartnachwuchs. Natürlich war Kahn einer der allerbesten seines Fachs, und nach dem Ende seiner Karriere (Gott allein wird wissen, wann dieser ferne Termin endlich ins Haus stehen wird) wird er auch zurecht in einer Reihe mit den ganz großen Torhütern des Fußballsports genannt werden. Seine Leistungen bei der WM 2002 wurden selbstredend ein wenig überhöht, aber so entstehen Mythen halt. Und Kahn war ja beileibe kein Schlechter. Er war mal ein richtig Guter. Nur ist das ebenso wie die WM 2002 schon fünf (!) Jahre her. Und wäre Kahn nur ein Torwart geblieben, was er ja nie war, sondern immer auch Karatekämpfer, Regelbeuger, Vor-Sich-Hin-Philosophierer und -Esoteriker, dann würde man ihn vielleicht sogar nach dem letzten Spiel seiner Karriere ein bißchen vermissen.

Die Tatsache, dass ich Oliver Kahn so viele Zeilen widme, lässt ja ohnehin schon ahnen, dass er kein Kleiner seines Fachs ist. Doch seine Zeit ist abgelaufen: Dass er aufgrund seiner erlahmenden Torhüterschaft eigentlich schon längst hätte ausrangiert werden sollen, hab ich hier schon mehrfach erwähnt. Dazu bedürfte es aber Non-Sentimentalisten, wie es Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß erstaunlicherweise in Personalfragen nicht sind, während sie es doch in vielen anderen Fragen den Fußball betreffend sind.

Einem offensichtlich nur noch durchschnittlichen Bundesligatorhüter eine Vertragsverlängerung anzubieten, während man ein angebliches Supertalent auf der Bank schmoren hat und ebenso leicht an anderer Stelle besseren Ersatz fände, das grenzt an Realitätsverweigerung. Sicher gab es Zeiten, in den späten 1970ern und davor allemale, in denen auch ein 40-jähriger Torwart noch Weltklasse sein konnte. Damals bestand die Weltspitze allerdings auch nur aus Argentinien, Brasilien und einer Handvoll europäischer Nationen. Heute besteht die Weltspitze aus Spielern aus aller Herren Länder, darunter sicher auch der eine oder andere Torwart. Dass bei solch zunehmender Konkurrenz und vor allem der viel athletischeren Spielweise der Verschleiß größer ist, liegt auf dem Spielfeld.

Und dass der Verschleiß bei Kahn selbst ziemlich groß ist, ist ebenso offensichtlich, so sagt er:

„Aber es ist schwer für einen Außenstehenden, diesen unglaublichen Druck, der rund um ein K.o.-Spiel gegen Madrid herrscht, nachzuvollziehen. Und dann passiert noch so etwas wie mit der Dopingkontrolle.“

Er kann mit dem Druck, dem viel zitierten, nicht mehr umgehen. Behauptete er früher noch, dass er „den Druck“ brauche, um Bestleistung zu bringen, demonstriert er jetzt immer wieder, dass er mit dem Druck nicht klarkommt.

Besonders dreist an dieser Äußerung, die er im Rahmen seiner Entschuldigung an den österreichischen UEFA-Angestellten vom Stapel ließ, ist aber etwas Anderes: Dass er sich entschuldigt und im selben Atemzug die Verantwortung für seine Handlung dann doch wieder von sich weist. Bei diesem „unmenschlichen“ Druck, ja, da kann doch niemand erwarten, dass sich ein erwachsener Mann wie ein erwachsener Mann benimmt, und schon gar nicht, wenn das eigentliche Spiel schon zwei Stunden her ist und der Druck sich eigentlich in Freude (schließlich war man ja weitergekommen) umgewandelt haben müsste.

Der Druck ist es gewesen, nicht Kahn. Solch Rumwinselei ist peinlich für einen Sportler, der immer die „Nr. 1″ sein will.

Und inzwischen hat Herr Krösslhuber auch Licht in die dunklen Szenen in den Katakomben der Allianz-Arena gebracht: „Nr. 1″ hat den Becher mit der Urinprobe an die Wand geworfen. Eurosport schreibt:

Laut „Österreich“ habe Kahn den kompletten Doping-Raum (30 Quadratmeter) besudelt und dabei auch die Unterlagen von Dr. Krösslhuber erwischt: „Zum Glück hatte ich die Formulare in doppelter Ausführung dabei, man kann sich ja mal verschreiben“. Der Doktor selbst blieb von der „Sauerei“ verschont: „Ich wurde körperlich nicht attackiert.

Kahn hat den ganzen Raum mit Pisse besudelt, schmeißt einen Becher Fäkalien durch einen Raum, in dem sich ein anderer Mensch befindet, der nicht zu seiner Mannschaft gehört — und er wird nur ein Spiel gesperrt? Jemanden mit Urin zu bewerfen ist auf der nach unten offenen Abscheulichkeitsskala für meine Begriffe schon ziemlich weit unten. Man sollte Kahn durchaus länger als dieses eine Spielchen sperren, vielleicht auch ein Antiaggressionstraining absolvieren lassen, wie man es Kreisligaspielern in einem solche Falle auferlegte.

Seinen hart erarbeiteten Respekt in der deutschen Fußballszene verspielt er neben seinen immer durchschnittlicher werdenden Leistungen aber vor allem mit solchen Ausfällen.

Wer den Druck nicht aushalten kann, sollte nicht mehr mitspielen.

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Kasachstan und Israel, Surinam und Guyana

Für die kommende in Venezuela stattfindende Copa America wurden folgende Gruppen ausgelost:

Brasilien
Ecuador
Chile
Mexiko

Argentinien
USA
Paraguay
Kolumbien

Venezuela
Bolivien
Urugay Uruguay (Danke, Kai)
Chile

Da fragt sich der geneigte Geografie-Student, was denn eigentlich mit den übrigen drei Ländern in Südamerika ist. Warum nehmen Guyana, Surinam und Französisch Guyana nicht an der Copa America und auch nicht an den WM-Qualifikationen des südamerikanischen Fußballverbands teil?

Für Französisch Guyana ist die Antwort einfach: Das „Land“ ist ein so genanntes Übersee-Département der französischen Nation und somit kein unabhängiger Staat. Französisch Guyana gehört aufgrund dieses Status sogar zur EU und hier wird demgemäß auch mit Euro bezahlt.

Bei Surinam wird die Antwort schon etwas schwieriger, ist Surinam doch seit 1975 von den Niederlanden unabhängig, hat schon Olympiamedaillen gewonnen und verfügt offensichtlich über eine Großzahl fähiger Fußballspieler (Kluivert, Davids, Seedorf, Rijkaard, Gullit — wobei ich bei keinem von diesen weiß, ob sie in den Niederlanden oder in Surinam aufgewachsen sind). Des Rätsels Lösung lautet: Surinam gehört nicht zum CONMEBOL, dem südamerikanischen Fußballverband, sonder zum nord- und mittelamerikanischen Verband CONCACAF. Dasselbe gilt für Guyana, das sogar schon seit 1966 unabhängig ist.

Warum das so ist, konnte ich nicht eruieren, womöglich wollten die hochnäsigen Funktionäre des CONMEBOL keine Spätstarter in Sachen Unabhängigkeit aufnehmen, vielleicht wollten die beiden kleineren Staaten aber lieber an einer Qualifikation teilnehmen, in der sie eine Chance hätten. Das nordwestlich vor Guyana im Meer liegende Trinidad & Tobago hat es ja, wie man weiß, über die Qualifikation via CONCACAF schon mal zu einer WM geschafft.

Bliebe noch die Frage, wieso die CONCACAF-Mitglieder Mexiko und USA an der Copa America, dem Turnier der CONMEBOL, teilnehmen. Dies wird davon beantwortet, dass es a) bei zehn Mitgliedern der CONMEBOL schwierig ist, drei oder vier gleich große Gruppen zu kreieren und b) dass die CONMEBOL deshalb schon seit Längerem „Gastnationen“ zur Teilnahme an der Copa America einlädt. Dass man mit zehn Teilnehmern allerdings ganz einfach zwei Fünfergruppen schaffen könnte, scheint den CONMEBOL-Organisatoren entgangen zu sein.

Das Turnier der CONCACAF heißt übrigens Gold-Cup und hier stand Brasilien bei den letzten sechs Turnieren zwei Mal im Finale. Jetzt alles klar?

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„Mannschaftliche Disziplin“ und ein Prophet, alle Weltklasse

Warum der Herr kicker bei jedem zweiten Sportler, den er für sein WM-Sonderheft nach einem WM-Tipp befragte, hinzufügte, dass dieser Sportler „Weltklasse“ sei, bleibt uns für die nächsten Dekaden ein Rätsel.

Was diese Weltklasse-Leute so abgesondert haben vor der WM, war teils von großer Weitsicht geprägt, teils von blankem Unwissen.

„Tobias Unger (26, Weltklasse-Sprinter)

Weltmeister wird Deutschland, weil keiner so richtig daran glaubt. Unser Schwabe Jürgen Klinsmann schafft es, die Jungs richtig heiß zu machen. Außerdem wird Miro Klose mindestens fünf Tore bis zum Finale schießen.“

„Alessandro Petacchi (32, italienischer Weltklasse-Radprofi)

Ich habe gehört, das italienische Team logiert in einem Hotel, das ganz und gar italienisch sein soll. Also gibt es für die Spieler auch keine Ausrede, warum sie den Titel nicht holen können.“

„Thommy Haas (28, deutscher Weltklasse-Tennisspieler)

Ich tippe auf Brasilien, wegen der unglaublichen Masse an Ausnahmefußballern und der mannschaftlichen Disziplin. Aber auch Argentinien und — hoffentlich — Deutschland sind ganz vorne mit dabei.“

Mit der unglaublichen Masse kann eigentlich nur der hier gemeint gewesen sein.

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