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Schlagwort: Dietmar Hopp

Hoffenheim straffrei im Tröten-Skandal

Wobei der viel größere Skandal aus der seit heute feststehenden Straffreiheit besteht, die Tröterei ist da zu vernachlässigen.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat mit Zustimmung des DFB-Sportgerichts das Ermittlungsverfahren eingestellt, das gegen einen Angestellten des Vereins 1899 Hoffenheim nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Dortmund am 13. August 2011 eingeleitet worden war.

(…)

Wie Nachreiner weiterhin ausführt, hätten die Ermittlungen des Kontrollausschusses und der Staatsanwaltschaft keinerlei Hinweise darauf ergeben, dass Hoffenheimer Verantwortliche von der Beschallungsaktion wussten beziehungsweise in irgendeiner Weise an ihr beteiligt gewesen seien.

via Gegengeraden-Gerd

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch kein Verantwortlicher davon wusste oder daran in irgendeiner Weise beteiligt war, dass ein St.-Pauli-Fan einen Becher werfen würde. Und dieser tat das nur einmal, nicht wiederholt. Zum Beispiel.

Der Zufall, dass diese Entscheidung an einem Tag publik wird, an dem ganz andere Themen bezüglich Hoffenheim die Schlagzeilen (des Sportteils) beschäftigen, mag hoffentlich nur ein solcher sein.

Ich wünschte mir dennoch heftiges Skandalisieren einer solchen Farce. Straffreiheit für wiederholtes planmäßiges Eindringen in den Innenraum und Betreiben einer technischen Anlage.

Sollte man den DFB nicht mit Protestnoten überschwemmen?

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Eine Krähe hackt der anderen einen Fußballplatz in die Provence

Ich weiß, dass Ihr wisst, und dass jeder gelesen hat. Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass es irgendjemandem doch entgangen sein sollte, noch mal der kleine Hinweis, wie die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die ja schon sichere Teilnahme an der EM 2012 in Polen und der Ukraine ablaufen wird:

Damit keine Langeweile aufkommt, geht es dann gleich weiter nach Südfrankreich, in die Provence, wo der Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp eine Nobelherberge mit zwei angrenzenden Golfplätzen hat bauen lassen. Hopp sei „froh und stolz“, berichtet Bierhoff, den DFB-Tross in seinem Hotel zu beherbergen. Ein Fußballplatz wird deshalb eigens neu angelegt. Der Preis soll sich in einem für den DFB sehr akzeptablen Rahmen bewegen. „Herr Hopp hat sich da bei der Betreibergesellschaft für uns stark gemacht“, berichtet Reisechef Wolfgang Wirthmann.

Die Quartiersauswahl hat selbstredend nichts mit der Bewertung von unzulässigen Beschallungsmaßnahmen, Dopingprobenschlampereien, 50+1-Umgehungen oder Jobs von Söhnen von DFB-Präsidenten zu tun.

Es dient schlicht dazu, dass der Papa „stolz“ sein kann. Froh ist er auch ein bisschen, weil das doch die Beziehungen verbessert, die er ja immer wieder mit seinem Gebaren arg strapaziert.

Auf der anderen Seite geht es dem DFB einzig und allein darum, die paar Euro zu sparen, die sich ergeben, weil man eben den Besitzer oder so der Nobelherberge kennt. Wer würde es dem DFB verdenken, das nebenbei mitzunehmen?

Etwaige Interessensverquickungen sind dabei natürlich rein zufällig und beabsichtigt.

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Der metropolitische Problem-Humor

Man muss doch mal eine Wanze, sorry, Lanze für die Humoristen in der Metropolregion Rhein-Neckar brechen. Sie meinen es doch alles nur scherzhaft. Dass gerade Humor ein heikles, lokal sehr unterschiedlich aufgefasstes Phänomen ist, stellt man schließlich als Fußballinteressierter immer wieder an jenen Tagen fest, die einem Sieg der deutschen Nationalmannschaft über die englische vorausgehen.

So verhält es sich eben auch mit dem Humor innerhalb der deutschen Grenzen herzlich unterschiedlich. Berliner Kassiererinnen meinen es für gewöhnlich rein scherzhaft, wenn sie ihre Kunden anbaffen, während man die Bezeichnung „fiese Möp“ in gewissen Gegenden durchaus als Kompliment verstehen darf.

Das Problem der armen Metropoliten in der Rhein-Neckar-Region ist nun allerdings, dass bislang nicht über die Grenzen ihrer Metropolregion hinaus bekannt geworden ist, welchen Humor man bei ihnen pflegt. Zugegeben, der aktuelle Versuch, dies zu ändern, misslang leider auf ganzer Linie.

Man sollte allerdings Nachsicht walten lassen, denn offensichtlich ist das Teil der Metropolkultur. Die Anzeichen verdichten sich, dass der Hausmeister beim Hinweis auf den eher „scherzhaften Charakter“ seiner Handlung nicht mal geflunkert haben könnte.

Zusätzliches Futter für diese Annahme liefert ein Blick in die in der Metropolregion Rhein-Neckar ansässige Rhein-Neckar-Zeitung. Dort sitzt dem für die Partie zuständigen Schreiber der Schalk derart im Nacken, dass er sich einen ebenso lustigen Scherz in seinem Beitrag wie jenen des Kollegen Hausmeister nicht verkneifen konnte.

Für Roman Weidenfeller kam der Wechsel zu spät. Der Freistoß aus 33,5 Metern schon in der neunten Minute war unhaltbar. „Man weiß ja, wie der Salihamicic schießt“, stöhnte der Dortmunder Torwart. Klar, Herr Weinkeller, sorry Weidenfeller.

Man sieht, es ist nicht so einfach, dem rhein-neckar’schen Humor zu folgen, denn er übt noch. Der Humor selbst, der Schreiber allerdings auch. Bislang gelingt es niemandem in der übrigen Bundesrepublik, den Alterungsprozess umzukehren, auf dass man es wieder als unterhaltsam empfände, sinnfreie Abwandlungen aus Namen zu basteln.

Nachsicht also bitte mit dieser Form von Humor: Die restliche Welt ist schlicht noch nicht so weit, ihn zu begreifen. Abgesehen von Herrn Flopp, huch, sorry, Hopp und seinen metropolitischen Scherzgesellen.

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Keine Museen, keine Kunsthallen

Wolfgang Niersbach setzt die schier endlose Reihe der Hoffenheimer Hochjubelei seitens des DFB fort:

„Wir sollten froh sein, dass er sein Geld nicht in Museen und Kunsthallen steckt, sondern unter anderem in den Fußball.“

Dabei muss klar sein, dass oben mit „wir“ nur der DFB selbst gemeint sein kann. Hier an dieser Stelle hätte man überhaupt nichts dagegen, wenn Hoffenheim weiter in der Landesliga spielte und es stattdessen ein paar Museen mehr gäbe in jener Region. Bundesligisten gibt es nämlich immer 18, ob nun mit Hopp oder ohne, Museen hingegen nicht so viele.

Aber eigentlich ist es auch eher die schamlose, offene Bezuckerung diverser Hinterteile anderer Leute, die am Gebahren des DFB so übel aufstößt. Wie ich unlängst twitterte, waren für die Einrichtung der ach-so-modernen Datenbank („Das hat sonst niemand!“) des DFB drei bis vier Monate geplant, es wurden schließlich zweieinhalb Jahre daraus. Und wen muss man für dieses Wunder an Terminplanung und -einhaltung in den höchsten Tönen loben? Schon klar.

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Langsam wird man schneller älter

[photopress:liga_park_drei_wie_viele_bundesligaspieler_sind_j_nger.jpg,full,alignleft] Uh, da sprachen wir heute Morgen davon, dass die Zahl der noch zu erlebenden Weltmeisterschaften immer kleiner wird, da kommt dazu Liga Park Drei mit solch melancholischem Zahlenspiel um die Ecke. Die Frage, wie viele der Bundesligaspieler älter sind als man selbst, beantwortet diese direkt an die Hopp’sche Datenbank angeschlossene Funktion in der Sidebar von Liga Park Drei.

Dank Jens Lehmann lohnt sich auch für die Älteren noch eine Teilnahme …

Bei mir sind es übrigens dieser Jens Lehmann und weitere magere 19 Bundesligaspieler, die vor mir in den Kreißsaal plumpsten.

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Hopp im Sportstudio

Geliebtwerdenwollen vs Neureichencharme

oder

Populismus meets Boulevard

Bevor es heute durch die Blogs blättert, hier schon das Video von Hopps Auftritt beim Torwandschießen (von nun an heiß diskutierte Szene ab 3:10):

Welche Seite aber welche ist, bleibt dem Leser überlassen.

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Janus: Stand wohl nicht im Businessplan

Wenn man „janus“ sagt, gibt es keine Zweifel, welche Fortuna gemeint ist. Und über genau jene Fortuna, bei der alles wie immer ist, hat janus seinen mittlerweile 120. Bericht verfasst, der alles Bloggige an Länge um Längen und an Qualität sowieso schlägt. Heute geht es in einem kleinen Ausflug auch um ein Nicht-Fortuna-spezifisches Ereignis, aber auch der Rest ist alles wie immer eine Gemützuführung wert:

„Erwähnenswert auch noch eine Plakataktion gegen Dietmar Hopp, der in der Woche zuvor ein wenig gejammert hatte, dass es in einem Fußballstadion nicht nett genug zugehen würde, was den willfährigen DFB dazu veranlasste, einen Punktabzug für Mannschaften in Aussicht zu stellen, deren Fans sich nicht stilvoller Diplomatie verschrieben haben. Um das klar zu stellen, ich persönlich habe nichts gegen Hopp, die TSG Hoffenheim ist mir vollständig egal und ja, auch ich denke, dass dieser Dortmunder Honk, der ein Plakat mit dem Konterfei von Hopp in einem Fadenkreuz hoch hielt, nebst Unterschrift „Hasta la vista, Hopp!“, was zumindest von jedem Jugendlichen sofort als Zitat aus dem „Terminator“ erkannt werden dürfte (nebst der Aktion, die in den Filmen dann meist folgt, wenn der Gouverneur von Kalifornien diesen Satz spricht), also dass man diesem Typ, der angeblich 19 Jahre alt sein soll, mal ein bisschen Ärger ans Bein hängt, damit er versteht, wo nach allgemeinen Maßstäben die Grenzen des guten Geschmacks, der freien Meinungsäußerung und einer gewissen Wahrung der Menschenwürde liegen. Aber dass man diese eine Entgleisung zum Anlass nimmt, ernsthaft darüber nachzudenken, Vereinen dafür Punkte im Rahmen einer Fußballmeisterschaft abzuziehen, das ist schon stark. Relativ kurzfristig wurde daher deutschlandweit von den aktiven Fans eine Plakataktion organisiert, was übrigens zur Folge hatte, dass einige der Plakate in Hamburg und Bremen vor dem Spiel kurzerhand verboten wurden. Auch unsere Ultras hatten da mal etwas vorbereitet, das einzige Plakat, das ich von meinem Platz aus lesen konnte, fand ich gut: „Dass dich keiner leider kann, stand wohl nicht im Businessplan!“ Mir sind sowohl der Typ als auch sein Verein völlig egal, natürlich ist auch sehr viel Neid in der Diskussion, aber wenn sein Spezl Zwanziger jetzt schon Vereinen Punkte abziehen will, weil deren Fans nicht nett genug reagieren, dann geht es zu weit. Solch intelligente Häme ist in meinen Augen dagegen genau das Richtige.“

Janus. Von nun an hier in der Bar an der Ecke direkt anklickbar.

Wo er die seherischen Fähigkeiten herhat, einen so trefflichen Bericht mit allen korrekten Torschützen, Zuschauerzahlen und Zugausfällen schon 2003 verfassen zu können, wird er uns noch verraten. Ebenso die Ergebnisse des kommenden Spieltags, worauf wir nach einem kleinen Abstecher zu Oddset nie wieder werden arbeiten müssen.

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Haste mal ’nen Job für meinen Sohn?

Damit das hier nicht in den Kommentaren untergeht: Theo Zwanzigers Sohn Ralf Zwanziger ist Manager bei der TSG Hoffenheim, veantwortlich für die Frauenmannschaften. Nur ein kleiner Link [Link leider tot] zum Thema „Zwanzigers erstaunlicher Eifer beim Verteidigen Hopps“, dazu noch diese schönen Bilder [Link leider tot] — fertig ist der Vormittag.

(Mit Dank an Rob.)

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Kuschelverein Bundesliga

Nach der Gladbacher Borussia hat sich nun auch selbige aus Dortmund bei Dietmar Hopp für Schmähgesänge aus den eigenen Reihen gegen dessen Person entschuldigt.

„Wir werden alles daran setzen, dass Leute, die unter dem Deckmantel von BVB-Fans aus der Rolle fallen, nicht länger den Ruf des BVB beschädigen“, so Watzke weiter.

Deckmantel des BVB-Fandaseins? Und solch ein Fan ist nur einer, wenn er alle Klubs der Liga und alle anderen handelnden Personen bei gegnerischen Vereinen lieb hat?

Hat sich eigentlich schon mal jemand von den Präsidenten der Klubs bei Oliver Kahn entschuldigt? Bei allen möglichen weiteren Torhütern, die zu jedem Abstoß einen schönen Gruß bekommen? Bei einem Schalker Spieler, der in Dortmund oder vice versa, verunglimpft worden ist? Hat sich schon mal jemand für „Fischköppe“, für „Ostwestfalen, Idioten“ entschuldigt? Ist schon mal jemand verfolgt worden, weil er irgendjemandem zurief, dass er wisse, wo sein Auto stand?

Ihr Borussias, zieht die Röcke aus.

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