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Schlagwort: Fußball

Vieles liegt am Internet

Aua.

Warum reagiert niemand mehr wie Franz Josef Strauß?

Es gibt keine Gelassenheit mehr.

Warum nicht?

Vieles liegt am Internet.

Hernach wird ausgeführt, dass „alles nur noch Mainstream“ sei und die Leute nicht mehr läsen, keine Bücher, keine Zeitungen mehr. Ich für meinen Teil lese wesentlich mehr Quellen als zu Zeiten ohne Internet. Tatsächlich lese ich weniger Bücher als früher, dafür lese ich aber mehr Dinge, die mich interessieren.

Es liegt am Internet, dass die Leute jetzt nicht mehr auf RTL-II-Müll angewiesen sind, und sowas darf jemand öffentlich behaupten, der lange Zeit nicht mal eine Email-Adresse besaß? Warum befragt man so einen Fortschrittsverweigerer, dessen einziger Verdienst es ist, einen Fußballklub zu einer gefragten Adresse gemacht zu haben? Hat er je sozial gewirkt? Hat er sich um Politik, ob Wirtschaft- oder Finanz- gekümmert Sein einziger Verdienst ist, einen Fußballklub zum Besten in Deutschland gemacht zu haben. Wobei a) die Voraussetzungen basal schon sehr gut und b) die Konkurrenz sehr schlecht waren und c) er einfach nur mit Fußball zu tun hatte.

Dass Zeitungen ihn jetzt zum Stand der Dinge befragen, ist eine Ohrfeige für alle, die sich mit Realitäten in der Politik auseinandersetzen müssen. Weder können die Münchner Verkehrsbetriebe noch die Kanalgesellschaft in Neubrandenburg Fan-Shirts in Thailand verkaufen. Was soll also dieser Sermon, sich von einem Alten, der nicht mit neuen Medien zu tun hat, so einen Mumpitz erzählen zu lassen, der dann auch noch gedruckt wird? Er hat ein Popkulturimperium groß gemacht. Nicht mehr, nicht weniger. Was hat das mit realer Politik zu tun? Bundesliga-Fußball ist keine Real-Politik. Ihm auch noch ein Titelbild zu schenken, ist schon fast peinlich für jenes Magazin, welches das tat. Der Typ allerdings hat ganz sicher nichts damit zu schaffen, wie man die Welt besser macht.

Er hat weder politisch etwas zu sagen, noch gesellschaftlich. Er ist [editiert], mehr nicht, weil er bis heute nicht weiß, wie er seine Emails abrufen soll. Als Opa sei ihm das ja gegönnt, dann braucht man ihn aber auch nicht zu befragen, was im Lande alles falsch läuft. Der Rest seines Interviews ist ähnlich peinlich.

Schlimmer als die Tatsache, dass er keine Ahnung vom Thema hat, ist, dass man ihm diese Bühnen bereitet. Uli Hoeneß, ein Mensch, der etwas zu Politik zu sagen hat? Ein Wurstmacher und ein paarmaliger deutscher Meister?

Man muss schon sehr nah an der Debilität gebaut sein, um das Schwadronierte über alles Mögliche eines Fußballmanagers für bare Münze zu nehmen.

„Vieles liegt am Internet.“

Denn: Besser wäre, wenn die Leute sich nicht informieren könnten, und er weiterhin hanebüchene Ansichten verbreiten könnte. Dann würden sie — vielleicht — nicht von selbst merken, welchen Nonsense er erzählt.

„Vieles liegt am Internet.“

Natürlich.

Das meiste liegt allerdings immer noch am Gehirn, glaube ich.

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You don’t feel as I do

Auch wenn sie jegliches Recht dazu haben: Besonders schmerzhaft ist es, nach Niederlagen zu erleben, wie Mitspieler und -verlierer sich duschen, beim Anziehen darüber diskutieren, wohin sie heute Abend noch ausgehen werden, dann in ihre Personenkraftwagen steigen und davonrauschen, als sei nichts passiert, um sich von nun an dem nächsten Programmpunkt des Tages zu widmen.

Man wird das Gefühl nicht los, dass aus diesem Holz auch viele Fußballer geschnitzt sein könnten.

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Die Ukraine und die Euro 2012: Alles nur ein Irrtum

Hier der Beweis, dass die Ukraine gar keine Fußball-Europameisterschaft 2012 ausrichten wollte. In der Ukraine erlag man beim Ausfüllen des Antrags auf die Austragung der Europameisterschaft 2012 einer schlecht von translate.google.com übersetzten Version, in der eindeutig von einer Tanz-Europameisterschaft die Rede war. Das Beweisvideo, mit dem sich die Ukraine beworben hatte, ist sogar noch öffentlich zugänglich:



Als man schließlich den Zuschlag erhielt, war man so überrascht, dass man plötzlich vier astreine, piekneue Stadien vorweisen sollen können müsste und dass es sich um Fußball handeln würde, dass man erstmal viereinhalb Jahre lang gar nichts tat. Mittlerweile hat man sich von diesem Schock erholt und dem für die fehlerhafte Übersetzung verantwortlichen Mitarbeiter sogar wieder den Betonklotz vom Fuß entfernt. Extra ausgebildete Taucher des ukrainischen Militärs führten diese Aktion durch, inzwischen wird der Angestellte sogar als Volksheld verehrt. Auch seine Witwe ist froh über die neue Entwicklung.

Dass man in der Ukraine eher schlecht als recht Fußball spielen kann (zuletzt unter Anderem ein 2:2 gegen Kanada), hört man aus zuverlässigen Quellen in der Ukraine selbst, sei nicht so schlimm: Schlechter als die Schweiz und Österreich werde man schon als Gastgeber nicht auftreten. Außerdem gebe es da ja so ein Phänomen warmer und kalter Kugeln bei diversen Auslosungen …

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Völlers 100 Jahre Einsamkeit

Das ist mal wirklich ein Fall für die Rubrik „Zettel-Ewalds Sammelsurium“:

Als Rudi Völler aufhörte mit dem Fußballspielen, da ließen sich die Granden der Branche nicht lumpen. Zum Abschied schenkte man ihm unter Anderem Folgendes:

  • ein Buch „100 Jahre KSC“ vom Karlsruher SC
  • einen Kugelschreiber in Schmuckschatulle von Bayer Uerdingen
  • ein Lebkuchenherz vom Rummelplatz vom FC St. Pauli

Dabei war das gerade mal 1996, also vom Heute gar nicht allzu weit entfernt. Dennoch strömte damals wohl der Duft von „Kaffeeservices“ und Fönen für italienische Schiedsrichter noch durch die Bundesliga.

100 Jahre KSC, das klingt hier wirklich eher wie eine lange abzusitzende, kaum auszuhaltende Strafe denn wie ein Geschenk. Ob Völler das Buch je auch nur aufgeschlagen hat, ist nicht bekannt.

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Neue Innovationen in der Trainingslehre

Ein Trainer muss seine Mannschaft ja einerseits immer mal wieder überraschen und andererseits auch bei Laune halten. Deshalb wird heute nicht gebloggt, ihr braucht Euch gar nicht umzuziehen.

Wir gehen jetzt in die Innenstadt ins Café und trinken einen Kaffee zusammen. Der Trainer zahlt.

(Erwähnt das aber bitte später unter „Anekdoten“, wenn rückblickend mein Wirken beschrieben wird.)

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Die vier Phasen des Spiels nach Baade

Phase I Linkes Bein aus dem Bett.
Phase II Rechtes Bein aus dem Bett.
Phase III Waschen, anziehen.
Phase IV Torabschluss.

Phase IV ist der wichtigste Teil, kommt aber immer zuletzt. Kann auch mal schief gehen. Sofern man die Phasen I bis III beherrscht, war es jedoch stets ein gutes Spiel, ganz gleich, wie es ausgeht.

Allerdings müssen alle Leser darauf hingeweisen hingewiesen werden, dass dieses nach höchst! wissenschaftlichen Kriterien erstellte Konzept der Abläufe bei einem Fußballspiel streng geheim ist. Es darf auf keinen Fall in fremde Hände, geschweige denn Köpfe gelangen. Möglicherweise wird damit das komplette Spiel revolutioniert und der immerwährende Erfolg auf diese Weise ins eigene Wirken eingebaut.

Zumindest so lange, wie Phase IV nicht zu oft schief geht. Dann nützen auch die perfekt ausgeführten Phasen I bis III sowie das darin enthaltene Geschwafel nicht mehr viel. Dann greifen andere Automatismen, die sind allerdings nicht ganz so geheim.

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Es geht immer noch schlimmer

Fußball ist … Vieles.

Immer auch ein bisschen Soziologie, zumindest hätten manche das gerne, es ist auch viel Psychologie, es ist Architektur, es ist Strategie, es ist natürlich ein Sport, aber es ist auch ein bisschen Mode. Die kam hier in letzer Zeit zu kurz, die Fußball-relevante Mode, deshalb heute dieses unschlagbare Thema mit einem noch unschlagbareren Link.

Die Rede ist vom Motiv, das Claudia Effenberg für ihre „Kollektion“ bei trigema namens Claudia-Effenberg-Kollektion, dort allerdings mit Deppenleerzeichen, gewählt hat.

Noch nicht klicken! Erst kurz überlegen, welches es wohl sein könnte.

Und dann — klicken.

[Bearbeitet aus Gründen.]

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Indien — Thailand 1:2

Der schlafende Riese will einfach nicht aufwachen.

Für den Rest der Fußball-Welt vielleicht auch besser so.

Nur 1,2 Milliarden Einwohner.

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Alfons Berg aus …

Wir diskutierten bereits, dass Schiedsrichter seltsamerweise häufig aus Kuhdörfern stammen. Zufällig gerade heute diskutiert heinzkamke auf seiner Seite, dass die Kuhdörfler noch dazu häufig Akademiker sind.

Und genauso zufällig wird heute die „Was man wissen muss“-Rubrik unten rechts um die deutschen „Schiedsrichter des Jahres“ erweitert. Dass es so eine Wahl überhaupt gibt, ist äußerst bemerkenswert, bedeutet es doch, dass die Schiedsrichter selbst eingestehen, dass man gut oder schlecht pfeifen kann. Eine Tatsache, die man so im normalen Gespräch eher selten vernimmt. Dass sie also zulassen, dass ein einzelner herausgegriffen wird, der als besser als andere Schiedsrichter dargestellt wird, ist ein kleines Wunder.

Warum es 2008 dann aber gleich vier Schiedsrichter des Jahres gegeben hat, ist hier unbekannt, und riecht außerdem arg danach, niemandem auf die Füße treten zu wollen.

Alle Schiedsrichter des Jahres.

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Wenn der Dummschwätzer 65 wird (XXVIII)

Lange nix gehört aus dieser Rubrik, „und das ist auch gut so“. Denn der Dummschwätzer schwätzt nicht mehr als früher. Die WM (in diesem Land) ist schon länger vorbei, seitdem schwätzt er meist nur noch hinter verschlossenen Türen in diversen Gremien. Und in der TV-Werbung. Wenn man die nicht schaut, konnte man schon mal Glück haben in den letzten paar Jahren und eine ganze Woche ohne erzwungenen Kontakt zum Dummschwätzer auskommen.

Nun aber wird er 65, was für alle höchste Alarmstufe bedeutet!

Deshalb der Tipp der Woche aus der Redaktion an die geschätzten Leser:

Mainstream-Medien in den Tagen vor und nach dem Ereignis weiträumig umfahren. Dann kommt man eventuell um den Kontakt mit einer der vielen nun laufenden Biografien des Dummschwätzers herum. Viel Erfolg dabei. Und nicht aus Versehen zur Unzeit ins TV einschalten und vor sich hinzappen. Dann wird es unweigerlich zum Zusammenstoß kommen. Doch nun sind Sie ja gewarnt.

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Das Kollektiv oder Dynamo Kiew

Nachdem ich letztens (warum hatte mich niemand gewarnt?) in dem wirklich schwuppigen, nah an der totalen Banalität strauchelnden DDR-Museum war, muss ich doch mal, trotz des Wissens darum, dass Einzeldisziplinen mit viel größerer Wahrscheinlichkeit Medaillen versprachen (als wenn Medaillen bei Olympischen Spielen auch nur annähernd den Wert eines Weltmeistertitels im Fußball hätten (nein, selbst damals nicht)) fragen dürfen, die Älteren unter den Lesern:

Wie war das damals mit Dynamo Kiew?

Im DDR-Museum las ich, dass die Parteiführung gerne wünschte (ob das stimmt, weiß ich angesichts dieses geradezu lächerlichen Non-Tiefgangs dieses Museums mit der ostdeutschen Geschichte, nicht), dass die Baubrigaden auch ihre Freizeit miteinander verbringen sollten. (Wie verrückt ist dieser Wunsch? Worin begründet er sich? Der Begriff vom Lagerkoller muss doch auch damals schon existiert haben?! Ein derart unrealistisches Menschenbild kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen, es muss aber geherrscht haben, dass überall Friede, Brigade und abends zusammen Saufen herrschen sollte. Merkwürdig.)

Wenn aber ein solches Menschenbild tatsächlich im zumindest propagierten Kommunismus, der er ja nie war, vorherrschte, wie wirkte sich das dann auf den Fußball, der dort gespielt wurde, aus?

Im ersten Moment der Kenntnis einer solchen Einstellung würde man doch annehmen, dass das dem Gesamterfolg eher zuträglich sei, selbst wenn man das Phänomen der Verantwortungsdiffusion kennt (und Günter Netzers elendige Vorwürfe an Ballack bezüglich dessen Ost-Sozialisierung erst Recht außer Acht lässt).

Ein jeder solle alles fürs Kollektiv geben, niemand solle sich besonders herausstellen. Muss fantastisch gewesen sein für jeden Fußballtrainer im Ostblock. Wie kam es also, dass nur Dynamo Kiew diese sozialistisch geprägte Spielweise mit einem internationalen Titel krönen konnte. Und wie spielten sie, damals, liebe Leser? Ich bin zu jung, um das zu beurteilen. Und dies wäre natürlich einer der Fälle, in denen es nicht reichte, einfach youtube-Videos von damals zu schauen, wenn man die Hintergründe nicht kennt.

Ich hab es damals zwar erlebt, aber keinen Begriff vom Kommunismus oder Sozialismus gehabt. Während mit zunehmendem Lebensalter selbst die schon längst vergangenen Realitäten immer plastischer werden. Aber nicht so plastisch wie von Augen- oder zumindest Fernsehzeugen geschildert.

Spielte Dynamo Kiew damals gänzlich anders Fußball als man es im Westen tat?

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„Total geil“

Hat nix mit Fußball zu tun, ist trotzdem unerträglich: KMH schmachtet Oliver Kahn an, als ob es kein Morgen bzw. kein Bett gäbe. Dabei landen sie nach der Sendung vielleicht, man weiß es nicht, doch genau da (weiß man aber nicht, könnte auch nicht sein). Und das wiederum verleidet mir den Spaß, der ohnehin im ZDF schon klein ist, daran, Fußball zu schauen. Ist es schon ein Skandal, dass das ZDF Werbung für die von Oliver Kahns Management betriebene Seite „fanorakel.de“ macht, indem es diese Tupperdose namens Fanreporter stetig deren Umfrage-Ergebnisse als „Sicht der Fans“ verkaufen lässt, nicht ohne die URL zu nennen, ist das Gebalze von KMH schier unerträglich. Wie sie ständig bei überhaupt nicht amüsanten Fragen kichert oder aber ihren Duz-Freund Oliver Kahn bezirzt, hat mit seriöser Fußball-Berichterstattung nichts mehr zu tun. Man darf sich ja gerne verlieben, sowas kommt vor und ist abgesehen vom extraterrestiellen Geisteszustand der Beteiligten auch eher schön zu nennen, hat aber in einer von mir und Euch allen bezahlten Sendung nichts zu suchen.

Wenn ich balzende Paare sehen will, gehe ich im Frühling in den Stadtpark. Ich will aber etwas über Fußball und die gesehenen Spiele erfahren.

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