Zum Inhalt springen

Schlagwort: Kevin Kuranyi

Ausgesch …

Die gar nicht klammheimliche Freude über die Demonstration der Beschränktheit des Unaussprechlichen und seiner seelenlosen Kompagnons währt nur kurz, bis plötzlich wieder einfällt, dass man heutzutage ja gar nicht mehr ausscheiden kann. Man verliert zwar den direkten Vergleich, statt dann unter der Woche auf dem Sofa sitzen zu müssen, landet man aber einfach im nächstbesten Wettbewerb. Als ausscheiden noch ausscheiden war, früher, ad lib, verweichlichter Wettbewerb, verhätschelte Sicherheitsgesellschaft, wen soll schon nur halbes Scheitern begeistern?

5 Kommentare

Michael Hitzlsperger

:Nein, das wird nix.

Geh nach Hause. Zurück auf die Bank. Kusch, kusch.

Thomas Hitzlsperger hat doch tatsächlich, laut SPON, Michael Ballack und Torsten Frings den Kampf angesagt um Stammplätze im mittleren (manche sagen auch: zentrales dazu) Mittelfeld. Genauso könnte Gerhard Tremmel nun endlich den doch wohl verdienten Stammplatz im Tor der Nationalauswahl für sich fordern.

Hitzlsperger, you are wrong.

Das sind nun mal einfach zu viele Dinge, die gegen Dich sprechen. Kein Kopfballspiel, keine Geistesblitze, keine Genauigkeit in langen Pässen, keine guten Standards (außer diesen Schraubzwingen, die er ins Tor prügelt) und vor allem kein Standing in den Zweikämpfen, keine Körpersprache (die wäre wurscht, wenn der Rest da wäre) und eigentlich überhaupt nix außer 08/15-machine-gun-fußball. Das ist nun mal zu wenig. Das mag alles immer und immer wieder gegen Belgien, Estland oder sogar Finnland reichen, darüber hinaus kann man aber mit Hitzlsperger auf dem derzeitigen Fähigkeitenstand keinen internationalen Blumentopf (was heißt Blumentopf auf esperanto?) gewinnen.

Wo ist da die Spielgestaltung, das überraschende Moment, das irgendwas, was ihn mehr dazu qualifiziert, in der Stammelf der Nationalmannschaft zu sein als z. B. Piotr Trochowski, als z. B. den leider alternden Bernd Schneider oder den auch alternden, aber sich nicht verbessernden Tim Borowski?

Hitzlsperger kann einfach gar nix, außer ein Indianer zu sein. Das möglicherweise kann er gut, aber mehr auch nicht. Und es ist auch nicht so, dass er nicht später noch in eine andere Rolle hineinwachsen könnte. Charakterlich scheint er ein guter zu sein, ein echter Fußballer, den es interessiert, wie er sich verbessern kann. Da hat Hitzlsperger dann noch Einiges, womit er sich in den nächsten Jahren beschäftigen kann, am zweiten Weihnachtstag, wenn man seine Geschenke auspackt und merkt, das ist eigentlich alles nix für einen. Nicht mal das lustige Quartettspiel mit Kevin Kuranyi, Adenoid Hynkel, Heinz Erhardt und Stan Libuda, die dann alle doch nicht an der WM 2006 teilnahmen, anders als man selbst. Eine Nationalmannschaft aber, die auf dem derzeitigen Hitzlsperger aufbaut, ist eine Karikatur all dessen, was wir seit dem immer noch glücklich zustande gekommenen Wechsel 2004 erlebten.

Hitze, bleib bei deinen Leisten, Du Indianer.

PS: Böse Zungen behaupten, er habe die Hochzeit mit der Frau, die acht Jahre lang seine Lebensbegleitungsstewardess war, nicht aus dem Grunde abgesagt, weil er gemerkt hat, dass es „doch nicht so richtig passt“, sondern weil er nach x Jahren als Profi endlich gecheckt hat, welche Anziehungskraft Geld auf Frauen ausübt. Aber das weiß man hier nicht, das ist hier auch egal. Sein Geld kann er ja verschenken, an wen er will, aber bei seinen Leisten, da muss er bleiben. Gerade mit dieser äußerst braven Frisur, die nur schwerlich nicht als Sinnbild seines Fußballspiels zu sehen ist.

17 Kommentare

Die k.u.k. Saison

Was gibt’s Neues auf dem arg begrenzten Planeten deutscher Fußball?

Zunächst wäre da die Rückkehr von Supermario als Aktivem, spielte er doch im Paul-Janes-Stadion am Wochenende 32 Minuten für die TuS Koblenz im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das ist auch nicht viel weniger, als er sich zur Hochzeit seiner Karriere bewegt hat, aber wie wir nicht erst seit dem Film mit George Bests Füßen wissen, kommt es nicht so sehr darauf an, wie viel man läuft, sondern wann und wohin. Und da kann man noch so billig nörgeln, Basler war immerhin mal Torschützenkönig. Dass er später im Leben nicht immer alles getroffen hat, was man treffen könnte, muss man ihm nicht vorwerfen: Co-Trainer bei TuS Koblenz ist wesentlich mehr, als er ohne den Fußball hätte werden können.

An anderer Stelle hat man Angst um den Fußball, der in seiner Existenz bedroht sei, nur weil weiterhin keine Stars in der Bundesliga spielen könnten, man Fernsehgelder nicht hat wie andere und sowieso alles unfair sei. Ein altes Thema, das eigentlich keiner mehr hören kann, in einem Land, dessen Fußballbegeisterung in Kombination mit finanziellen Möglichkeiten alles übertrifft, was es woanders gibt. Zugegeben, Ribéry hielt größtenteils, was die Kloppelklöpper vorher versprachen. Doch würden wir wirklich Woche für Woche Ronaldinho, Cristiano Ronaldo oder Wayne Rooney in unseren Stadien sehen, wir wären doch schneller ernüchtert als uns lieb ist. 90 Minuten Fußball sind eben kein Werbeclip. Zudem halten wir der vermeintlichen Existenzbedrohung des Fußballs in diesem, unseren Lande entgegen, dass auf Schalke mal eben schlappe 80.000 kamen, nur um die Saisoneröffnung zu sehen. So tot wäre Roy Black Zeit seiner Karriere gerne mal gewesen, was er dann wiederum erst posthum geschafft hat.

Dem in Bezug auf Trends stets aktuellen Kicker ist inzwischen auch aufgefallen, was Public Viewing ursprünglich bedeutet und er füllt damit eine ganze Viertelseite, die mit dem Synonym „NICK“ unterschrieben ist und wohl so etwas wie eine Kolumne darstellen soll. In Zukunft will der kicker sogar eine „Rangliste des deutschen Fußballs“ eröffnen, in der abgetakelte Bundesligastars die von Redakteuren nach nicht einsichtigen Kriterien zufällig erwürfelten Ranglisten kommentieren dürfen. „xy meiner Meinung nach zu hoch, aber ansonsten chapeau, kicker!“ Auch ein Toni Schumacher freut sich schließlich, wenn er mal wieder angerufen wird. Dass Miroslav Klose in einer jener Ranglisten in der Kategorie Stürmer gänzlich fehlt, kann nur bedeuten, dass die Würfel runtergefallen sind, als sein Name gerade dran war.

Zu guter Letzt wird in ein paar Tagen die k.u.k.-Saison der Bundesliga eingeläutet und mit ein bisschen Nervenflattern an den richtigen Stellen ist es auch schon die letzte: die Klopp-und-Klinsmann-Saison. Klopp war zwar schon mal in der Bundesliga, 3 Jahre gar, aber an so exponierter Stellung wie dem Westfalenstadion mit einem riesigen Haufen Lemminge hinter sich noch nicht. Wobei der Dortmunder Lemming an und für sich auch gerne mal die Gefolgschaft verweigert. Ob das tatsächlich nur am mangelnden Talent der Röbers und Dolls gelegen hat oder ob es dem Dortmunder Lemming wesensimmanent ist, werden wir bald wissen. Und der gute Laune-Onkel, der mit dem kessen Spruch auf den Lippen, hat sich möglicherweise schneller verbraucht als Klinsmann es ins bajuwarische buddhistische Nirwana schafft. Wo früher oder später Sepp Maier auf ihn treffen wird, was ungemütlich werden könnte.

Ungemütlich wird es aber immer erst nach ein paar Spieltagen, nämlich dann, wenn die ersten Niederlagenserien vollbracht sind. Hoffen wir, dass wir uns dann und auch vorher schon kaiserlich und königlich amüsieren werden, wenn es wieder heißt:

Et hatt noch immer jott jejange
Den Bongartz beißen die Hunde
Helau und Alaaf, die Närrinnen und Narralesen sind da!

Achja, und der Unaussprechliche möchte weiter versuchen, an sich zu arbeiten. Aber das ist ja nichts Neues.

3 Kommentare

Nickerchen am Mittag

[photopress:kuranyi_nickt_ein.jpg,full,alignleft]

Soll ja gesund sein, so eine Mütze Schlaf zur rechten Zeit. Hilft auch, den gefährlichen Sekundenschlaf zu vermeiden. Wie schnell man Schlaf braucht, hängt bekanntermaßen auch mit dem intellektuellen Leistungsvermögen und der Konzentrationsfähigkeit zusammen. Für manche sind daher 90 Minuten schon zu viel. Da macht der Muskel da oben einfach zu.

3 Kommentare

Der Unaussprechliche – II

Vorgestern oder irgendwie dazwischen hatte ich schon auf Liga Park Drei, deren Seite sich endlich einen vernünftigen Titel zulegen sollte, verwiesen, die in meinem Sinne über den Unaussprechlichen schroben, heute (bzw. irgendwann davor) macht Malte Dingsbums, der wenn mich nicht alles täuscht mal fooligan betrieben hat, das jetzt vom werten fred weitergerannt wird, weiter mit dieser schönen Serie:

„Kevin Kuranyi wurde ausgewechselt, obwohl er gar nicht mitgespielt hatte […]“

Der Nebensatz gilt meines Erachtens für fast jedes Spiel, aber ich darf ja nicht mehr.

3 Kommentare

Entwaffnend gute Frage

Es gibt keinen aktuellen Anlass, davon zu berichten. Es kam nur gerade in den Sinn, wie herrlich entwaffnend Kevin Kuranyi nach seinem Comeback in der Nationalelf sagte, dass er viel gelernt habe durch die Nichtnominierung für die WM.

Auf die Rückfrage, was er denn genau gelernt habe, antwortete er verschmitzt grinsend: „Gute Frage.“

Wünschenswert wäre, dass all die vor sich hin palavernden Gurus auch mal so ehrlich antworteten, wenn sie zu einem Fußballthema befragt werden. Am besten sollte man gar nicht mehr über Fußball sprechen, so lange man keine weiteren Erkenntnisse Loy’scher Qualität gewonnen hat.

Einen Kommentar hinterlassen

K-k-k-k-k-k-k-k-k-krrrtzzz.

Ich hatte versprochen, nichts mehr über den Unaussprechlichen zu schreiben. Mache ich auch nicht. Andere zitieren darf ich aber noch, heute ist es kurtspaeter, der treffend anmerkt:

„Kevin Kuranyi scheint, bei aller ehrlich geleisteten Arbeit, Techniktraining weiträumig zu umschiffen.“

Einen Kommentar hinterlassen

Kleinbürger am Werke: Ganz große Politik

Wie hieß noch der Roman über ein Gruppen-Experiment, den jeder in seiner Schulzeit lesen musste? „Die Welle“? Den einen grünen, den anderen roten T-Shirts geben und fertig sind die Gruppenzwistigkeiten unter Menschen, die nichts anderes unterscheidet, als dass sie einer willkürlichen Zuteilung unterliegen.

Jedenfalls schreibt Reviersport in einem vorzüglichen Bauernstück über diese Dynamik: Borussen grillen nicht in Dortmund.

Ich frage mich bei so viel Kleingeistigkeit manchmal, ob ich nicht die Nische wechseln sollte. Es langweilt so sehr, dieses Köln-Gladbach- und das Köln-Düsseldorf- und das Bremen-Bayern- und ganz besonders das Schalke-Dortmund-Bashing, dass ich mich von nun an nicht mehr dazu äußern werde.

Somit stehen inzwischen drei Themen — nur für die neu Hinzugekommenen — auf meiner Blacklist:

1. Kevin Kuranyi
2. Die Tatsache, dass ich keinen Fernseher habe
3. Die Dortmund-Schalke-“Rivalität“

3 Kommentare

Kapitän der zweiten Mannschaft

Beim Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark war niemand Geringeres als Kevin Kuranyi Kapitän. Ich denke, das spiegelt ganz gut seinen Stellenwert und seine Fähigkeiten wider. Ich erinnere mich noch aus meiner C-Jugendzeit, dass der Kapitän der C-II immer ganz dicht dran war, eventuell mal bei Ausfällen in der C I in der höheren Mannschaft aushelfen zu dürfen. Meist hat er dann aber doch nur auf der Bank gesessen, wenn er mal berufen wurde.

Ich sagte, ich schreibe nichts mehr über den großen Philosophen mit der perfekten Ballannahme und ich halte mich auch dran.

4 Kommentare

Kuranyi schwer verletzt — Denkversuch gescheitert

Als Kevin Kuranyi bei der Nationalmannschaft plötzlich und für ihn überraschend wieder in Kontakt mit intellektuellen Herausforderungen kam, wie es dort seit Jürgen Klinsmann üblich ist — ein Vorgang, den er aus seinem persönlichen Alltag nicht kennt — hat er sich beim Versuch, nachzudenken, sofort den Nacken schwer verspannt. Der gesamte Oberkörper Kuranyis war auf diese ungewohnte Belastung nicht vorbereitet. Wie man liest, ist sein Einsatz gegen Tschechien aber nicht gefährdet. Wir als Trainer Baade bedauern diesen Aspekt.

Ich sagte, ich schreibe nichts mehr über den großen Philosophen mit der perfekten Ballannahme und ich halte mich auch dran.

9 Kommentare

Vom Schicksal, Kerners Therapeut zu sein

Man kann nicht mehr anders, als über diesen Schwachsinn zu jammern. Man möchte ja gerne, man hat sogar ein bißchen mehr Toleranz als üblich mitgebracht. Doch Kerner, der alte Boulevardheini, kann es einfach nicht sein lassen. Wir sehen eine Fußball-Länderspiel-Übertragung, wir sehen ein Fußballspiel, wir sehen eine Sportveranstaltung. Wir sehen, was wir gerne sehen wollen, wenn wir ein Fußballspiel im Fernsehen einschalten. Sicher hat er schon mehrere Therapien hinter sich gebracht, immer wieder gedacht, er wäre jetzt endlich drüber hinweg, endlich losgekommen von dieser Sucht, die ihn so lange zu einem unerträglichen Moderatoren gemacht hat. Klar, man sollte annehmen, wenn es bei ihm in letzter Konsequenz um den Job ginge, dass er dann auch mal endlich Nägel mit Köpfen macht und wenigstens eine dieser Therapien erfolgreich hinter sich bringt. Heute Abend wurden wir leider alle, live im Fernsehen (erstaunlich, dass seine Redaktion ihm das noch zumutet, live in der Sendung seinen alten Süchten widerstehen zu müssen), Zeuge, wie er es wieder mal nicht geschafft hat.

Es ist schon tragisch, wie ein Mann einfach seine Sucht nicht besiegen kann. Johannes Süchtig Kerner formulierte heute folgende Frage im ZDF:

„Kuranyi, für ihn scheint alles super zu laufen, er trifft wieder beim Tabellenführer, acht Tore in dieser Saison, jetzt trifft er auch in der Nationalmannschaft und

er heiratet nächste Woche…

Ja, da schlugen sich Kerners Therapeuten die Hände vor die Ohren, Augen, wahlweise Köpfe. Die ganze Therapie, monatelang gepflegt, tapfer ist er auch immer pünktlich erschienen, man war schon so weit, und dann: dann dieser Rückfall in den Boulevard. Er kann’s einfach nicht sein lassen.

3 Kommentare