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Schlagwort: Österreich

Der Pessimist ist der Realist

Der Optimismus in Österreich scheint keine Grenzen zu kennen, wie dieser Screenshot von einer Umfrage bei sport1.at beweist.

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„at“ steht übrigens für Austria, und man darf davon ausgehen, dass diese Umfrage nicht mehrheitlich von deutschen oder schweizerischen Fans gekapert wurde. Oder wie oft seid Ihr auf der österreichischen Ausgabe von Sport1?

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NIMBY

Es ist ja nun nicht so, als hätte ich an der Uni außer Klopapier Klauen überhaupt nichts gelernt. Zum Beispiel habe ich gelernt, dass man im angelsächsischen Sprachraum gerne aus allem Möglichen ein Akronym bildet. Klar, es gibt hier auch Haribo, Hanuta und Konsorten, aber die Zahl der mir bekannten englischen Akronyme übersteigt die der deutschen doch bei Weitem: DINK, YUPPIE, AIDS, BDSM (Dank an Anita und SLogan), und last not least NIMBY.

Sie kommen auch im Fußball vor, diese NIMBYs, die bei jeder vom Menschen geplanten Veränderung der Umwelt auf den Plan treten: sei es ein Hochsicherheitstrakt für psychisch kranke Schwerverbrecher, sei es eine Energie produzierende Windradfarm oder eben ein Emissionen jeglicher Couleur verursachendes Fußballstadion.

Im Wikipediabeitrag wird das Akronym „Not in my backyard“ sinngemäß mit „Das ist nicht mein Bier“ übersetzt, was zwar Sinn hat, aber nicht gemäß ist. „Das ist nicht mein Bier“ bedeutet, dass einen das Geschehen nicht interessiert bzw. nichts angeht. Ein Nimby hat aber großes Interesse an dem Geschehen, genauer gesagt will er es verhindern. Sinngemäß müsste es (wie dort allerdings auch erwähnt) „nicht in meinem Garten“ heißen oder besser: Natürlich will ich die Vorteile nutzen, aber mit den Nachteilen nichts zu tun haben.

„Der aus den USA stammende Begriff bezeichnet insbesondere eine Geisteshaltung von Personen, welche die Vorteile moderner Technologie zwar nutzen, im eigenen Umfeld aber keine Nachteile in Kauf nehmen wollen.“

Solche Nimbys machen jetzt auch den Ausrichtern der EM das Leben schwer. In exotischen Ländern wie Österreich ist es möglich, dass eine Handvoll Anwohner sich erfolgreich gegen die Interessen der ganzen Fußballnation wendet. Das Salzburger Stadion, soll nach der EM von 30.000 wieder auf 18.000 Zuschauer zurückgebaut werden und zudem schon während der kommenden österreichischen (hier irgendeinen abstrusen Markennamen, von dem man noch nie gehört hat und dessen Produkte man auch nie kaufen würde)-Bundesliga-Saison nur eben jene 18.000 Zuschauer zulassen. In Freiburg Magdeburg Deutschland wäre dergleichen natürlich völlig unmöglich.

Lauter NIMBYs also in Salzburg, die zugegebenermaßen nicht direkt von dieser Veranstaltung profitieren, denen man aber durchaus die Interessen von zig Tausend Fußballinteressierten gegenüberstellen darf. Und eine Veranstaltung alle 14 Tage wird wohl auszuhalten sein, sofern es sich nur um den Lärm, die Staus, die Abgase und das Pinkeln in Vorgärten handelt, wie es am Bökelberg üblich war. Für mich vollkommen unverständlich, wie Anwohner solche Macht erlangen können, bei einer Belastung von gerade mal 85 Stunden mit An- und Abfahrt im Jahr bei 17 Heimspielen.

Übrigens gibt es auch Yimbys und Pimbys. Und natürlich BANANAS, die eine eindeutige und wenig verhandelbare Position beziehen:

Build Absolutely Nothing Anywhere Near Anything

(Inspiriert von Fritten, Fußball und Bier, die auf obigen Kicker-Beitrag mit schönen Fotos der Stadien der EM verlinken. Meist nur knappe 30.000 Plätze pro Stadion, die Schwarzmarktpreise werden explodieren. Schade für mich Non-Krösus.)

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Schwarze Berge

Die meisten slawischen Wörter geben einem Sprecher einer germanischen Sprache nicht den Hauch einer Chance, zu erahnen, was sie bedeuten könnten.

Nehmen wir das in Montenegro gesprochene serbisch: Was könnte zum Beispiel nogomet bedeuten? Nun, das ist ganz leicht: Fußball natürlich. Sprečavanje bedeutet Behinderung, izabrani sudija ist der Schiedsrichter und ruka, klar, ist die Hand.

Nicht ganz so schwierig stellt sich das beim Wort Montenegro dar. Schließlich kennen wir alle jene Montes, die die Epo-Kuriere herauf- und herabfahren, und Negros kennen wir wohl auch ein paar, wenn wir mal amerikanische Filme geschaut haben oder damals Fan von Eintracht Braunschweig waren.

Diese schwarzen Berge sind seit heute das 208. Mitglied der FIFA. Zur Feier des Tages überreichte Dejan Savicevic in seiner Funktion als Präsident des montenegrinischen Fußballverbands der FIFA die Fahne von Montenegro. Die sieht übrigens so aus und erinnert nur ganz leicht an die Fahne des nebenan liegenden Albanien. Dass die Auswahl der knapp 600.000 Montenegriner aber jemals die Qualifikation für ein FIFA-Turnier überstehen wird, halte ich für ähnlich wahrscheinlich wie das Ausbleiben eines deutschen Sieges gegen San Marino[1]. Überhaupt können mit Montenegros Beitritt nur noch 15,3846 Prozent der FIFA-Mitgliedsländer an einer WM teilnehmen. Vorher waren es mit 15,4589 Prozent deutlich mehr, so dass es sogar Österreich ein paar Mal geschafft hat.

[1] Nach Löw’scher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

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Kohabitations-Euphemismen

Der Tiroler an und für sich scheint kein Meister des klaren Wortes zu sein, dafür ist er wohl nicht gerade verklemmt. Für FKK-Saunaklub kenn ich nämlich ein anderes Wort, könnte mir einen ähnlichen Sponsor bei deutschen Profiklubs aber kaum vorstellen.

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Aprilscherze

Da fielen mir einige ein:

Sepp Blatters Vorschlag, die Tore zu vergrößern. Jürgen Kohler als Bundesligatrainer. Theo Zwanzigers Vorschlag, nur noch mit neun Spielern zu spielen. Maradonas Wunsch, Nationaltrainer zu werden. Einstudierte Choreographien nach Torerfolgen. Beckenbauers Aussage über Matthäus, dass dieser alles über den Fußball wisse. Röbers Versuch, noch mal Trainer zu sein. Die amerikanischen Versuche, das Unentschieden abzuschaffen. Udo Latteks Aussage, dass man Thomas Hörster erschießen solle. Platinis Versprechungen vor seiner Wahl zum UEFA-Präsidenten. Kai Pflaume als Sportmoderator. Sepp Maier als neutraler BTT. Die Strafen für die italienischen Manipulierklubs. Deutschland in roten Auswärtstrikots. Wolfsburg in der Bundesliga. Kioyo am Elfmeterpunkt. Jack Warner von der FIFA nur verwarnt. Uli Stielike als U21-Trainer. Gelb für Torjubel. Betonfussballplätze bei der WM-Qualifikation. Die Doppelspitze beim DFB. Keine große tägliche Sportzeitung in Deutschland. Eugen Strigel. Rückennummern jenseits der 30. Meier Manager in Köln. Uli Hoeneß hat keine Email-Adresse. Deutschland — Österreich 1:0. Die Aachener Geldkoffer-Affäre. Günter Eichberg. Die Auslandsvermarktung der Bundesliga. Vogtssche Verschwörungstheorien. Matthäus lernt Englisch. Holland im Elfmeterschießen 2000. Lehmanns Bruder mit Sonnenbrille vor Gericht als Jens Lehmann. Die Phrase „Meister der Herzen“. Interviews direkt nach Spielende. Moderne Interpretationen von passivem Abseits. Dopingsperren für Kiffen. Felix Magath als Jugendförderer. Ligen ohne Abstiegsregelung. Saudi-Arabiens WM-Auftritte …

Aber ein eigener Aprilscherz fällt mir keiner ein.

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„Die Schande von Gijon“

Während der if noch Winterpause hält, muss man hier ja mal ein bißchen Pressespiegelei betreiben. Ganz besonders, wenn da solch bahnbrechende Äußerungen zu lesen sind wie: „Deutschland hat geschummelt“. Einer, der es wissen muss, einer, der dabei war, entschuldigt sich jetzt ganz medienwirksam bei „den Algeriern“. Abgesehen davon, dass es so etwas wie „die Algerier“ wohl nicht gibt, nützt dieses Schuldeingeständnis aus dem Munde von Hans-Peter Briegel gar nix, weil es nur eine Meinung von einem von mehr als elf Beteiligten ist, und somit keine offizielle.

Aber Peter Briegel muss wohl in letzter Zeit vermehrt die Werbetrommel für sich rühren, sonst wäre er nicht Trainer in Dingsbums, am Arsch der Fußballwelt.

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Anstoßzeit war 2006

Zur Eröffnung der neuen Kategorie „Wenn der Alpenfirn sich rötet“ mit dem Untertitel „Land der Äcker, Land der Dome“ gibt es gleich mal den Hinweis, dass der Ausdruck „Anstoßzeit“ 2006 war.

2008 ist „Anspielzeit“.

Zwei große Turniere hintereinander in mehrheitlich deutsch sprechenden Ländern bedeuten noch lange nicht, dass wir auch alle Vokabeln für 2008 schon kennen.

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Unbekanntes aus … Italien

… Italien.

Dass der in Deutschland, Österreich und der Schweiz „AC Mailand“ genannte Fußballklub eigentlich „AC Milan“ heißt, weiß im Jahr 2006 eigentlich jeder und eventuell sogar jedes Kind. Kaum einer weiß aber, dass der hierzulande „Juventus Turin“ genannte Klub das Wort Turin gar nicht im Vereinsnamen führt, sondern „Juventus Football Club“ heißt.

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Schneider — Schweden und Klaus Toppmöller

Während die meisten EM-Qualifikationsgruppen erst Mitte September starten, hat Georgien bereits Fahrt aufgenommen und auf den Färöer mit 6:0 gewonnen. Ein solch deutlicher Sieg dort ist weder Österreich noch Deutschland noch Frankreich gelungen. Trainer bei Georgien ist übrigens der kettenrauchende Klaus Toppmöller, der mit immerhin 107 Toren auf den vorderen Plätzen der ewigen Bundesliga-Torschützentabelle liegt.

6:0, so hätte auch das Spiel gegen zweitklassige Schweden am Mittwoch ausgehen können, wenn nicht Bundestrainer Löw Klose und später auch Schneider ausgewechselt hätte, die beide in Galaform gegen einen wie gesagt zweitklassigen Gegner aufspielten. Dass Bernd Schneider in seinem dritten Herbst noch einmal zu solcher Form aufläuft, hätten wir nach den letzten beiden schwächeren Bundesligaspielzeiten wohl nicht gedacht. Ich aber habe es zumindest gehofft. Alter schützt vor Leistung nicht und so werden wir wohl auch bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz noch Freude an Bernd Schneider haben, der endlich zu seinem zweiten Länderspieltor kam. Das erste erzielte er per direktem Freistoß zum 8:0 beim 8:0 gegen Saudi-Arabien bei der WM 2002. Ein eminent wichtiges Tor also, genauso wie dieses Tor im Freundschaftsspiel gegen Schweden.

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Crouch, die Dritte

Wir hatten hier schon mehr als einmal das Vergnügen. Jetzt kommt die nächste Folge mit Peter Crouch: Die Leser des Guardian machen ein bißchen photogeshoppten Späßle mit Peter Crouch. Doch Vorsicht, auch in der Bundesliga droht bald die Schlaksilität Einkehr zu halten: Stefan Meierhofer, schlaksige zwei Meter und zwei Zentimeter groß, trainierte schon bei der Profi-Mannschaft des FC Bayern mit. Ironischerweise spielte der Riese zuvor beim SV Langenrohr. Für Jogi Löw kommt er allerdings auf keinen Fall in Frage: er ist Österreicher.

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Dummwarholla (VIII)

Der Dummschwätzer war mal eine Zeitlang in New York, da hat er sich auch als Modell betätigt. Und zwar für keinen geringeren als den Papst der Pop-Art. Man sieht Franz noch so richtig an, dass er eigentlich aus dem bairischen Urwald stammt: Der Dummschwätzer als Porträt von Andy Warhol.

Außerdem: eine Briefmarke zu Ehren des Dummschwätzers [Link leider tot] — in Österreich! Da kann der Grund eigentlich nur sein, dass der Dummschwätzer so horrend viele Steuern an den österreichischen Staat zahlt. Anders kann ich mir diese Wertschätzung eines Piefkes in der Alpenrepublik nicht erklären.

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