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Schlagwort: Spanien

Live-Blog zur Gruppen-Auslosung der WM 2018 im Kreml

Gruppe A

A1 Sbornaja
A2 As-suqur al-hadra (Grüne Falken)
A3 Fara‘ina (Die Pharaonen)
A4 La Celeste

Gruppe B

B1 Seleção das Quinas
B2 La Furia Roja
B3 Lions de l‘Atlas
B4 Team Melli

Gruppe C

C1 Les Bleus
C2 Socceroos
C3 La Blanquirroja
C4 Danish Dynamite

Gruppe D

D1 Albiceleste
D2 Strákarnir okkar
D3 Vatreni
D4 Super Eagles

Gruppe E

E1 Seleção
E2 Nati
E3 Los Ticos
E4 Beli Orlovi

Gruppe F

F1 Mannschaft ohne Spitznamen
F2 El Tri
F3 Tre Kronor
F4 Taeguk Warriors

Gruppe G

G1 Rode Duivels/Diables Rouges
G2 Los Canaleros
G3 Les Aigles de Carthage
G4 Three Lions

Gruppe H

H1 Bialo-Czerwoni
H2 Les Lions de la Teranga
H3 Los Cafeteros
H4 Samurai Blue

[16.58] Das häufig vorhandene Losglück hat die Deutschen diesmal verlassen. Mexiko und Schweden sind schon eine Konstellation, an der man auch gut scheitern kann. Insofern stimmt das nicht, was unten steht: dass man ohnehin durchkommt. Aber mit Schweden und Mexiko konnte man ja nicht unbedingt rechnen (jedenfalls nicht in den ca. 57 durchgeführten Probeauslosungen). Dazu mit Südkorea ein Team, das immer mal für eine Abnutzungsschlacht gut ist – soweit jedenfalls das Klischee. Es hätte wirklich deutlich einfacher kommen können, zum Beispiel mit der Prognose Peru, Ägypten und eben Südkorea. Immerhin einen Treffer bei diesem Glücksspiel, würde man jetzt aber doch lieber gerne gegen Saudi-Arabien oder Iran tauschen. Geht aber nicht mehr. Die „deutsche“ Gruppe steht fest und könnte schon ein echtes Zähneausbeißen werden, zumal man zuerst gegen Mexiko und dann gegen Schweden spielt. Da könnte man auch gut und gerne bei nur 2 oder 3 Punkten stehen und hätte den Druck, gegen vielleicht noch weiterkommen könnende Südkoreaner (sofern bis dahin noch existent) gewinnen zu müssen. Natürlich sind ebenso 9 Punkte aus diesen drei Gruppenspielen möglich. Dennoch darf man vor allem eins nicht tun: diese Gegner unterschätzen, nur weil Mexiko ja „noch nie weit gekommen“ (Bela, meinte aber das Viertelfinale) ist oder Schweden sich gegen Italien 90 Minuten nur eingeigelt hat. Aber hier nimmt man es sportlich: besser so als eine Gruppe, bei der man schon vorher einschläft, weil es nur um die Höhe des Sieges geht. Spannend wird aber in jedem Fall, wer neben den Deutschen weiterkommt, sofern diese es doch schaffen, ihrer Favoritenrolle in 2,5 Spielen gerecht zu werden. Tippe da am ehesten auf Schweden, aber da spielt wohl vielleicht auch zu viel Sympathie mit rein.

[16.32] Das Prozedere wird erklärt. Dürfte dem hiesigen Publikum allseits bekannt sein. „The explanation is over“. Gut. Los geht’s schon. Jetzt kommt dann das Tableau nach oben.

[16.30] Jetzt kommt endlich Gary Lineker. Die 15 Minuten bislang waren zumindest alles andere als zäh. Das war früher schon mal schlimmer.

[16.26] Pelé erscheint doch nicht. Erster Lospate ist der Engländer Gordon Banks. Russland hat auch einen Lospaten, obwohl noch nie Weltmeister. 91 Jahre alt. Name nicht verstanden. Shame on me. Für Uruguay ist es Diego Forlan, für Argentinien Diego Maradona. „Sah auch schon mal frischer aus“, ätzt Bela. Dabei sieht Maradona eigentlich ganz gut aus. Für Frankreich kommt Laurent Blanc. Cafu für Brasilien. Carlos Puyol, immer noch ohne Frisur, erfrischend, für Spanien. Fabio Cannavaro, der einzige Italiener, der an der WM – in dieser Form als Lospate – teilnimmt.

[16.23] Bela erwähnt die PK heute morgen, bei der die Dopingvorwürfe zur Sprache kamen. Bela nennt den für das Doping verantwortlich gewesen seienden Witali Mutko zunächst Witali Klitschko. Das ist dieses Phänomen, dass Nachrichtensprecher auch Jahre nach dessen Demission immer noch von Bundeskanzler Kohl, äh Schröder sprachen. Einschlägige Berichterstattung zum Verlauf dieser PK gibt es bei Twitter.

Jetzt ein paar nette Jubilbilder von vorigen WM. Am Ende jubelt die deutsche Mannschaft.

Der Kommentator ist aber immer noch nicht Lineker, sondern ein anderen Mann. Begleitet von einer einigermaßen züchtig gekleideten Frau.

[16.21] Die acht Lospaten werden vorgestellt. Der erste ist Pele. Nicht Wollitz, der aus Brasilien. Die Musik wird melancholischer, aber wohl nicht wegen Pelé. Eher nimmt man wohl schon das Scheitern der Russen bei der WM vorweg. Jetzt geht es doch noch rund. Hat man vielleicht noch schnell was eingeworfen.

[16.19] Okay, jetzt wird doch noch ein bisschen Show gemacht. Russischer Volkstanz. Oder so. Jedenfalls immer noch besser als der Schuhplattler bei der Eröffnung der WM 2006. Was aber auch nicht schwierig ist. „Darf ich mal?“, fragt Bela, als er wohl glaubt, sein Mikro ausgeschaltet zu haben. Was will er wohl gedurft haben wollen?

[16.15] Immerhin verschont uns das ZDF mit dem Showteil. Geht direkt los mit „Miroslava Klose“, wie er auf Russisch von der Moderatorin genannt wird. Gefragt, „how did you like the show?“, antwortet Klose auf Deutsch. Hm. Okay, hat ja auch nie in England gespielt. Klose erwähnt auch das dreimalige Scheitern, 2002, 2006, 2010, was er ja als einziger (?) so erlebt hat, mit der Krönung 2014. Lahm kam doch erst später dazu, nicht wahr?

Außerdem gibt er zu, dass ihm auch sein Torrekord bei der WM tatsächlich etwas bedeutet. Leichten Einschlag ins Pfälzerische. Nach knapp einer Minute ist sein Auftritt aber schon wieder vorbei. Zu Kloses großer Erleichterung offenbar.

[Präludium] Auch wenn „Wetten, dass..?“ nicht mehr existiert: Es gibt sie noch, die Lagerfeuer-Momente in deutschen Landen. Natürlich dann, wenn WM oder EM ist und die Nationalmannschaft spielt – oder die Gruppen für ein solches Turnier ausgelost werden. Heute steht wieder die ganze Nation hinter den Live-Streams und wird den ersten schmerzhaften Moment schon vor Beginn der Auslosung hinnehmen müssen. Miroslav Klose, zur Zeit Trainerhospitant ohne Geschäftsfeld bei der DFB-Elf, wird in seiner Eigenschaft als Weltmeister von 2014 den WM-Pokal an den Ausrichter Russland übergeben. Weltmeister bleibt die deutsche Mannschaft zwar bis zum Abpfiff des Finals der WM 2018 im Olympiastadion Luschniki in Moskau. Den Pokal ist man aber schon mal los. (Wobei man den originalen ohnehin nie länger als ein paar Stunden besaß. Den kassiert die FIFA nach der Verleihung nämlich direkt wieder ein, der Sieger geht mit einem Duplikat nach Hause und foppt auf der Reise durch seine Dörfer und Landstriche mit Menschen darin diese und lässt sie im Glauben, sie sähen das Original.)

Moderieren wird der wohl schlagfertigste Ex-Profi am Twitter, Gary Lineker, dessen Bonmot von den 22 Männern und den 90 Minuten schon 1990 von dieser Schlagfertigkeit kündete. Etwas erstaunt sein darf man dennoch, dass dieser ansonsten kein Blatt vor den Mund nehmende kritische Geist sich vom russischen Fußball vereinnehmen lässt. Steht Russland doch in allen erdenklichen Sportarten unter scharfem Dopingverdacht, so auch im Fußball, wie man sich explizit hier noch mal vor Augen führen kann und auch sollte. Der Thread beginnt schon mit den Worten:

„Absurd, dass Gastgeber Russland dabei ist. Denn noch nie waren die Dopingindizien stärker gegen eine aktive Fußballmannschaft.“

Lineker, eingeladen als Torschützenkönig der WM 1986 und eben jener gewandte Moderator, der er inzwischen ist, wird es sich gut bezahlen lassen, und doch wirft seine Teilnahme einen Schatten auf diese Lichtgestalt der Fußballberichterstattung.

Apropos Schatten: Nichts anderes als das, schwarz nämlich, würden die TV-Zuschauer im Iran zu sehen bekommen, sollte Linekers russische Kollegin Maria Komandnaja aus Sicht der Zensoren des Staatsfernsehen im Iran zu unzüchtig gekleidet sein. Dann würde die Übertragung ausgesetzt, der Bildschirm schwarz. Wäre dies weltweit so, hätte man in Moskau genug Gelegenheit, dem trotz des vermeintlichen Dopings der Nationalmannschaft schwächelnden Team der Russen eine möglichst einfache Gruppe zuzuschanzen. Schließlich soll Russlands Nationalmannschaft nicht wie erstmals 2010 Südafrika als Gastgeber schon in der Vorrunde scheitern. Nicht zuletzt, da man im Eishockey-Land Russland ohnehin mangelnde WM-Begeisterung fürchtet. Im Land allgemein und auf den Rängen, die da doch recht leer bleiben könnten, wenn irgendwo in den Weiten Russlands kurz vor den Toren Sibiriens Neuling Panama gegen den Senegal antritt. Da eine solche Ausblendung des TV-Bildes aber nicht kommen wird, muss man zunächst mal annehmen, dass zumindest bei der Auslosung im Kreml alles mit rechten Dingen zugehen wird. Oder wie die SZ schrieb:

„Noch nie wird eine Entscheidung im Kreml so transparent gefallen sein wie diese WM-Auslosung.“

Hier wird diese Auslosung live begleitet, mit dem kleinen Extra-Service, das bei der Auflistung der insgesamt 8 Gruppen von A bis H direkt die Spitznamen der Nationalmannschaften eingetragen werden. Inzwischen ist so etwas ja eine Aufstellung, an der keine Zeitung online mehr vorbeikommt, die Spitznamen aller WM-Teilnehmer in einem eigenen Beitrag aufzulisten.

Hier schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe und präsentiert die Auslosung live und liefert dazu gleich die jeweiligen Spitznamen der 31 Nationalmannschaften, die teilnehmen plus jene eine Mannschaft, welche keinen Spitznamen besitzt, die zufällig amtierender Weltmeister ist. Beim DFB mag man das anders sehen (und im Ausland leider auch), doch hier kann man auf derlei fromme Wünsche keine Rücksicht nehmen und bleibt bei der Realität.

Man darf natürlich gespannt sein, wie die Gruppen nun schließlich aussehen werden. Ohne einen Tipp für die Gruppe der Mannschaft ohne Spitznamen geht es natürlich auch hier nicht. Es wird nicht Gruppe H, welche die einzige wäre, welche eine Partie im ehemaligen Stalingrad nötig oder je nach Sichtweise möglich machte, sondern Gruppe D. Eine Partie im nur 500km von Berlin entfernten Kaliningrad ist übrigens schon vor der Auslosung ausgeschlossen, da die Mannschaft von Jogi Löw als Gruppenkopf gesetzt ist, in Kaliningrad aber keine Partie eines Gruppenkopfes vorgesehen ist.

Gegner in dieser, wie man ganz teutonozentristisch gerne formuliert, „deutschen“ Gruppe werden sein: Peru, Ägypten und Südkorea.

Das klänge immerhin doch ziemlich nach einer _Welt_meisterschaft. Sportlich stellt sich die Frage ohnehin nicht, ob die DFB-Elf die Vorrunde übersteht, selbst für den Fall, dass die „Furia Roja“ in ihre Gruppe gelost würde.

Wer selbst noch seinen Tipp abgeben will, kann das gerne noch in den Kommentaren tun, auch wenn anzunehmen ist, dass das alles längst bei Twitter geschehen ist.

(Anders als früher bei Live-Blogs üblich werden die weiteren Beiträge jetzt nicht oben angefügt werden, sondern hierunter.) Nee, doch oben. Während der Auslosung rutscht dann auch diese Auflistung hier nach oben:

Stand der Dinge bei der WM-Auslosung 2018

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Auswertung der Prognosen der EM-Qualigruppen

Mit Aufstockung der Europameisterschaft von 16 auf 24 Teilnehmer fragten wir uns zu Beginn der Qualifikation dazu, ob diese Qualifikation wörklöch so schröcklöch öde werden würde, wie nach allgemeiner Einschätzung zu befürchten stand. 25 Menschen teilten ihre Tipps für die jeweils drei ersten Plätze mit.

So endete die EM-Qualifikation schließlich:

A: Tschechien, Island, Türkei, Niederlande, Kasachstan, Lettland
B: Belgien, Wales, Bosnien-Herzegowina, Israel, Zypern, Andorra
C: Spanien, Slowakei, Ukraine, Weißrussland, Luxemburg, Mazedonien
D: Deutschland, Polen, Irland, Schottland, Georgien, Gibraltar
E: England, Schweiz, Slowenien, Estland, Litauen, San Marino
F: Nordirland, Rumänien, Ungarn, Finnland, Färöer, Griechenland
G: Österreich, Russland, Schweden, Montenegro, Liechtenstein, Moldawien
H: Italien, Kroatien, Norwegen, Bulgarien, Aserbaidschan, Malta
I: Portugal, Albanien, Dänemark, Serbien, Armenien

Dabei fallen vor allem drei Gruppen heraus, die nicht das Erwartete brachten: Gruppe A mit dem Scheitern der Niederlande, der Direktqualifikation Islands, Gruppe F mit dem schwachen Abschneiden von Griechenland und Finnland sowie dem überraschenden Gruppensieger Nordirland und Gruppe I, in der weder Serbien noch Dänemark erreichten, was man allgemein erwartet hatte oder hätte.

Das Gegenteil stellten vor allem die Gruppen E (England – Schweiz – Slowenien) und H (Italien – Kroatien – Norwegen) dar, in der fast alle Teilnehmer sogar die endgültige Platzierung korrekt voraussagten. Ebenso wenig überraschen die Gruppensiege von Spanien und Deutschland, wobei es da bei den weiteren Platzierungen schon variabler zuging.

Nun also zur Auswertung.

Korrekt getippe Platzierungen

Ingesamt gab es 9 Gruppen à 3 Platzierungen zu tippen, macht 27 Tipps pro Teilnehmer. 25 Personen nahmen teil. Macht 675 Tipps. Davon waren – unten im Datenteil grün gekennzeichnet – 205 völlig korrekt. Dies entspricht einer Quote von 30,4 Prozent richtiger Tipps. Die Zahl der völlig richtigen Tipps schwankte dabei zwischen 7 (26 Prozent) und 14 (52 Prozent) von 27.

Direktqualifikanten

Interessanter als die Frage nach den genau richtig getippten Platzierungen war ja aber die Frage, wie genau man vorhersagen könne, welche Teams sich schließlich qualifizieren bzw. die Playoffs erreichen. Der Ausgang der Playoffs wurde in der gesamten Auswertung nicht berücksichtigt, weil deren Teilnehmer damals natürlich nicht bekannt waren und dementsprechend auch nicht eingeschätzt werden konnten.

Im zweiten Schritt wird also die Zahl der richtig getippten direkt Qualifizierten betrachtet. Hier gab es 9 Gruppen à 2 Qualifikanten, also 18 Tipps von 25 Teilnehmern, macht 450 Tipps. Davon waren 265 Prognosen korrekt, womit sich ein Prozentwert von 58,9 Prozent als zutreffend erwies. Die Zahl der richtigen Tipps variierte hier zwischen 12 (67 Prozent) und 8 (44 Prozent).

Korrekt getippte Qualifikanten

Doch im Kern war ja die Frage, ob man ahnen könne, welche drei Teams in einer Gruppe die für die Qualifikation relevanten Plätze erreichen würde. Hier waren also wiederum 675 Tipps nötig gewesen. Allein danach ausgewertet, wie viele dieser drei Teams, egal auf welcher Position die Qualfikation bewältigten, waren nicht weniger 534 Tipps von 675 zutreffend, somit 79,1 Prozent. Der Zahl der korrekten Tipps schwankte dabei zwischen 17 (63 Prozent) und 24 (89 Prozent). Im Schnitt wurden also nur 20,9 Prozent von 27 zu prognostizierenden Qualifikanten nicht korrekt prognostiziert.

Ob man das noch interessant nennt, muss trotz des unerwartet schlechten Abschneidens von vor allem Griechenland und den Niederlanden jeder für sich selbst entscheiden.

Hier würde man auch trotz der unerwartet spannenden Gruppe mit Deutschland darauf plädieren, die Eingangsfrage, ob die EM-Quali „schröcklöch öde“ werden würde, in Bezug auf die Ergebnisse mit ja beantworten.

Die Daten im Detail – vor allem interessant für die, die teilnahmen – folgen hier jetzt in drei Versionen, entsprechend der obigen drei Auswertungsverfahren. Kann man durchscrollen oder jeweils mit diesen Links ansteuern (funktioniert nur in der Komplettversion des Textes).

1. Platzierung genau richtig
2. Direktqualifikanten korrekt
3. alle sich überhaupt Qualifizierenden richtig

Unzweifelhaft natürlich, dass alle Werte noch wesentlich günstiger ausgefallen wären, wenn ein gewisser „Trainer Baade“ nicht mitgetippt hätte.

PS: Was hier erstmals auffiel, ist, dass eine solche Qualifikation gerade mal 13 Monate dauert – in diesem Fall von September 2014 bis Oktober 2015, also nicht annähernd die zwei Jahre, die die Pause zwischen zwei großen Turniere beträgt.

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Andere Länder, andere Schlaflieder

Andere Länder, andere Sedativa.

Welche es da bislang so gab, zeigen die unteren Aufstellungen. Natürlich ohne den Anspruch, komplett zu sein. Andorra ist nicht dabei, nein, nicht das von Max Frisch, das echte Andorra. Also Andorra ist hier nicht mit aufgenommen, aber sonst eigentlich fast alle.

Note: berücksichtigt sind hier nur Meisterschaften nach dem Krieg.

Und? Welche Schlaflieder singt man in anderen Ländern so?

Griechenland

1996/1997 Olympiakos Piräus
1997/1998 Olympiakos Piräus
1998/1999 Olympiakos Piräus
1999/2000 Olympiakos Piräus
2000/2001 Olympiakos Piräus
2001/2002 Olympiakos Piräus
2002/2003 Olympiakos Piräus

Norwegen

1992 Rosenborg BK
1993 Rosenborg BK
1994 Rosenborg BK
1995 Rosenborg BK
1996 Rosenborg BK
1997 Rosenborg BK
1998 Rosenborg BK
1999 Rosenborg BK
2000 Rosenborg BK
2001 Rosenborg BK
2002 Rosenborg BK
2003 Rosenborg BK
2004 Rosenborg BK

Italien

2005/2006 Inter Mailand
2006/2007 Inter Mailand
2007/2008 Inter Mailand
2008/2009 Inter Mailand
2009/2010 Inter Mailand

Portugal

1994/1995 FC Porto
1995/1996 FC Porto
1996/1997 FC Porto
1997/1998 FC Porto
1998/1999 FC Porto

Bulgarien

1953/1954 ZSKA Sofia
1954/1955 ZSKA Sofia
1955/1956 ZSKA Sofia
1956/1957 ZSKA Sofia
1957/1958 ZSKA Sofia
1958/1959 ZSKA Sofia
1959/1960 ZSKA Sofia
1960/1961 ZSKA Sofia
1961/1962 ZSKA Sofia

Rumänien

1992/1993 Steaua Bukarest
1993/1994 Steaua Bukarest
1994/1995 Steaua Bukarest
1995/1996 Steaua Bukarest
1996/1997 Steaua Bukarest
1997/1998 Steaua Bukarest

Polen

1962/1963 Gornik Zabrze
1963/1964 Gornik Zabrze
1964/1965 Gornik Zabrze
1965/1966 Gornik Zabrze
1966/1967 Gornik Zabrze

Finnland

2009 HJK Helsinki
2010 HJK Helsinki
2011 HJK Helsinki
2012 HJK Helsinki
2013 HJK Helsinki
2014 HJK Helsinki

Frankreich

2001/2002 Olympique Lyon
2002/2003 Olympique Lyon
2003/2004 Olympique Lyon
2004/2005 Olympique Lyon
2005/2006 Olympique Lyon
2006/2007 Olympique Lyon
2007/2008 Olympique Lyon

Schottland

1988/1989 Glasgow Rangers
1989/1990 Glasgow Rangers
1990/1991 Glasgow Rangers
1991/1992 Glasgow Rangers
1992/1993 Glasgow Rangers
1993/1994 Glasgow Rangers
1994/1995 Glasgow Rangers
1995/1996 Glasgow Rangers
1996/1997 Glasgow Rangers

Spanien

1961/1961 Real Madrid
1961/1962 Real Madrid
1962/1963 Real Madrid
1963/1964 Real Madrid
1964/1965 Real Madrid
1985/1986 Real Madrid
1986/1987 Real Madrid
1987/1988 Real Madrid
1988/1989 Real Madrid
1989/1990 Real Madrid

Weißrussland

2005/2006 BATE Baryssau
2007 BATE Baryssau
2008 BATE Baryssau
2009 BATE Baryssau
2010 BATE Baryssau
2011 BATE Baryssau
2012 BATE Baryssau
2013 BATE Baryssau
2014 BATE Baryssau
2015 BATE Baryssau

Schweiz

2009/2010 FC Basel
2010/2011 FC Basel
2011/2012 FC Basel
2012/2013 FC Basel
2013/2014 FC Basel
2014/2015 FC Basel

Offensichtlich ist der Fußball dort tatsächlich noch nicht gestorben. Hier muss man allerdings abwarten.

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Blonder Pop, gerne ein bisschen verrückt

Zur Einleitung sei erinnert, dass in der spanischsprachigen Fußballwelt eine noch größere Variabilität bei den vergebenen Spitznamen von Aktiven des Sports — Trainer oder Spieler — herrscht als hierzulande. Alle, welche nicht zufällig „el pibe de oro“ genannt werden, das ist allerdings nur einer, tauft man zwischen Feuerland und kurz vorm Baskenland nämlich „el loco“, was so viel bedeutet wie „der Verrückte“. Die Verrücktheit der so Bezeichneten besteht dann oftmals darin, dass sie so etwas Verrücktes tun wie sich für ihre Arbeit als Trainer oder Spieler über 90 Minuten Training am Tag hinaus begeistern zu können. Dass sie mit dem Bus zum Training fahren oder mehr als zwei Bücher gelesen haben. Crazy! El pibe de oro (der eine) oder el loco (alle anderen).

In Deutschland ist man ähnlich kreativ, wenn auch noch „einen Tick“ (Völler), „ein Stück weit“ (Niersbach) mehr als in den spanischsprachigen Ländern. Hier nennt man Spieler im typisch teutonischen Wunsch nach einem Leitwolf gerne einen „Capitano“. Heute Michael Ballack, gestern bekanntlich Lothar Matthäus, morgen sicher jemanden wie Mesut Özil, der schließlich schon in Spanien spielt, was aus typisch teutonischer Sicht irgendwie das Gleiche ist wie Italien. Und dass man sich für Özil mal einen türkisch geprägten Beinamen einfallen ließe, darf man überall erwarten, nicht aber in Fußballdeutschland.

Kommen wir zum zweiten denkbaren Beinamen, der in Fußballdeutschland zu vergeben ist. Nicht jeder kann schließlich ein Capitano sein, per DFB-Regeln in aller Regel ohnehin nur einer pro Team. Spanien el loco, Deutschland Capitano und: der Blonde Engel. Das, so weiß nicht allein der Kenner, ist Bernd Schuster.

Nun zu etwas nicht völlig Anderem. Der Tagesspiegel wählt für sich gerade eine Elf der 50 Saisons Bundesliga. Mit dabei sind so Spieler wie der Capitano, also beide Capitanos, Ballack/Matthäus, aber auch der Blonde Engel. Wie kommt das? Hat Bernd Schuster nicht nur anderthalb Saisons in der Bundesliga gespielt und entfleuchte dann auf ewig ins Land der el locos? Barça, Real, Atletico? Nein, hat er nicht, er war ja auch noch einige Jährchen als mittleres Missverständnis bei Bayer Leverkusen aktiv. Der Blonde Engel aus Augsburg. Und zum besten Spielgestalter der Bundesliga wählte man Günter Netzer, der „Erste Popstar des Fußballs“.

Eine kleine Laudatio hat man ihm dann auch gegönnt. Was man aber tatsächlich über Günter Netzer lernen könnte, wenn man denn wollte, ist nicht das, was der Tagesspiegel über ihn an Anekdötchen kredenzt. Gut, es mag tatsächlich noch genau eine Person rund um Berlin geben, die noch nichts von den Fakten „Lovers Lane“, Gladbacher Stadionzeitung und Händler von Fußball-TV-Rechten in Günter Netzers Vita gehört hat. Für genau diese eine Person (evtl. „el loco“ genannt) lohnte es sich natürlich, das noch einmal aufzuschreiben. Dass Netzer sich damals im Pokalfinale selbst einwechselte, wird aber selbst diese eine fußballfernere Person in Berlin schon einmal gehört … zzz.

Dabei wäre doch eine Abweichung vom ewig selben Wiedergekäuten gerade aus Anlass eines solch besonderen Jubiläums und jenes Specials des Tagesspiegels willkommen gewesen. Wir hätten erfahren können, dass Günter Netzer nicht nur eine Diskothek betrieb, sondern auch ein Restaurant namens „La Lacque“. Dass er sich dazu auch als Taxi-Unternehmer (!) in Mönchengladbach versuchte. Dass alle drei Unternehmungen finanziell scheiterten und er sie wieder aufgeben musste. Einzig die Sache mit der Stadionzeitung florierte ein wenig.

Das wäre mal zumindest für Spätgeborene Neues gewesen, und wir hätten sogar erfahren können, dass man Günter Netzer in seiner Zeit bei Real Madrid einen Spitznamen verpasste, den nicht nur hiesige Blogger für eindeutig an Bernd Schuster gekoppelt hielten. In Madrid nannte man Netzer den „Blonden Engel“, wenn auch mit dem Zusatz „mit den großen Füßen“, wohl zur Unterscheidung von eventuell später kommenden „Blonden Engeln“, wie es sicher auch diverse el locos mit diversen Zusatzeigenschaften gibt.

Oder dass Netzer eine Meinung zum Thema „Stallgeruch“ in der Bundesliga hatte, welche im Jahre 1978, man höre und staune, als äußerst progressiv galt:

„‚Wie in England, in Italien oder Spanien sollten auch in Deutschland nur ehemalige Fußballer in Fußballvereinen Manager werden‘, erklärt Fachmann Netzer nun.“

Der Kaufmann Dr. Krohn wurde beim Hamburger SV wegen Fußballahnungslosigkeit aus dem Amt entfernt, und durch einen Ex-Fußballer ersetzt; eine Wendung der Fahrtrichtung in der Bundesliga, an der bis heute so mancher Verein schwer zu schaffen hat.

Wir hätten auch, das alles im Text vom Spiegel von 1978, „Pop und Pep“, lange bevor es Letzteren übrigens als Person im deutschen Fußball gab, erfahren, dass Günter Netzer neben der viel zitierten Lovers Lane auch noch eine Versicherungs-Agentur und einen Sportartikel-Großhandel betrieb sowie seinen Namen auf Fußballprodukten an Puma vermarktete, neben den schon erwähnten Ästen Taxi-Unternehmen, Restaurant, Discothek, Stadionzeitschriftsbetreiber und nicht zuletzt späterem Rechtehändler. Dass Netzer, sicher wohlweislich heute gerne unter Verschluss gehalten, Sohn eines Samenhändlers ist, ist nun auch nicht gänzlich uninteressant.

Es muss allerdings einen Grund geben, warum man sich immer auf Lovers Lane, Selbsteinwechslung und TV-Experten Netzer beschränkt, wenn man über ihn spricht. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass Kreativität im Fußball (Capitano, Blonder Engel, el loco) nicht nur bei den Aktiven in weniger als handelsüblichen Dosen existiert, sondern auch bei jenen, die drüber schreiben. Denn den Artikel vom Spiegel zu finden, dafür hätte man einfach nur googlen müssen (hier war er auf Platz 2) und schon hätte man seine Leser nicht derart langweilen müssen.

La Lacque, Taxi fahr’n mit Jünter und Großhändler von Fußbällen. Mehrfach gescheiterter Unternehmer.

Natürlich liegt auch das kaum über Anekdotenniveau, aber eben den Horizont erweiternd, wie die 50 Jahre Bundesliga tatsächlich von den Handelnden gestaltet wurden, und nicht allein dem ewig gleichen Narrativ folgend. So könnte es sein, dass dieses Narrativ allein aus Bequemlichkeit tradiert wird, dass es sich zu einer Art Mem in Bezug auf manche Personen entwickelt hat, welches durch ständige Wiederholung zur einzig wahren Interpretation dieser Handelnden mutierte, oder dass menschliche Gehirne per se einfach so funktionieren, dass man Etiketten verteilt, die dann auf ewig haften bleiben und nicht mehr hinterfragt werden (müssen), wobei die letzten beiden Erklärungsansätze mehr oder weniger inhaltlich das Selbe bedeuten.

Selbst die im Fußball in so geringer Zahl vorhandenen Spitznamen leben länger als jene, welche sie tragen, sie überdauern ihre Besitzer, nach etwa einem Jahrzehnt ist ein Spitzname wieder frei und kann an jemand anderen vergeben werden. Die so Titulierten müssen oder je nach gusto dürfen dann mit all den zugehörigen Eigenschaften kokettieren, ohne dass sie sie je in realiter besessen haben müssen.

Aus der selben Kategorie stammt wohl, dass Pop und Pep zwei Vokabeln sind, die uns offensichtlich schon seit 1978 immer wieder begegnen. Gotik nicht, Gothic schon gar nicht, Romantik nicht, Impressionismus nicht, es muss immer Pop sein.

Am liebsten Blonder Pop, gerne ein bisschen verrückt.

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Die Plakate der Gastgeberstädte der WM

Ohne besonderen Anlass wandert der Blick hier auf die WM-Plakate der Austragungsstädte der vergangenen Weltmeisterschaften. Warum es diese Einrichtung manchmal gab und manchmal nicht, ist bislang nicht eruiert. Eine Quelle spricht davon, dass es diese erst seit 1998 gibt, dem widerspricht aber die Existenz der Plakate der WM-Städte von 1982. Und Gründe sind auch keine bekannt.

Jene der WM 2010 — obwohl vorhanden — sind völlig an mir vorbei gegangen. Bei jenen von 1982 kannte ich nur das Plakat von Gijon (Gijon!) und Oviedo, in jenes von Bilbao hab ich mich spontan verliebt, bin aber zu sehr Banause, um möglicherweise enthaltene Assoziationen entdecken zu können.

WM 1950 in Brasilien
WM 1954 in der Schweiz
WM 1958 in Schweden
WM 1962 in Chile
WM 1966 in England
WM 1970 in Mexiko
WM 1974 in Deutschland
WM 1978 in Argentinien
WM 1982 in Spanien
WM 1986 in Mexiko
WM 1990 in Italien
WM 1994 in den USA
WM 1998 in Frankreich (leider nur 5 von allen)
WM 2002 in Japan und Südkorea
WM 2006 in Deutschland
WM 2010 in Südafrika

Falls jemand Links zu den Plakaten der Austragungsorte der fehlenden WM findet, würde ich mich sehr freuen, dies in den Kommentaren zu erfahren.

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Brasilien gut und schlecht wie nie

In der FIFA-Weltrangliste belegt Brasilien nun den schlechtesten Rang seit Einführung dieser Spielerei rund um den Länderfußball im Jahr 1993.

Lediglich Platz 14 steht für die Seleção (nur echt mit dem Wörns’schen nasalen „ão“) zu Buche, gerade einen Platz besser als die Schweiz.

In der ELO-Weltrangliste, die nach dem Prinzip der in vielen Ranglisten verwendeten Elo-Zahl ihre Wertung erstellt, liegt Brasilien hingegen weiterhin auf Platz 2, hinter Spanien, direkt vor Deutschland.

Welcher Konstrukteur der Realität liegt nun richtig?

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Erste schwarze Spieler in Fußballnationalmannschaften

Anlass war ein Link von Lizas Welt zu einem Blog-Beitrag des Independent, der sich mit einer italienischen (!) Karikatur von Mario Balotelli als King Kong (welcher ein Affe ist) beschäftigt. In diesem Beitrag fällt auch der Name Viv Anderson, welcher der erste schwarze Spieler in der englischen Nationalmannschaft war.

Landläufig wurde dem Zuhörer Mario Balotelli während der EM als erster schwarzer Spieler in der Nationalmannschaft verkauft. Als geübter Korinthenkacker glaubt man das natürlich nicht, ohne es selbst geprüft zu haben. Der erste schwarze Spieler der Squadra Azzurra war im Jahr 2001 Fabio Liverani. Angesichts der Entwicklung der Menschenströme in und durch Europa ist auch 2001 immer noch sehr spät, aber eben nicht erst 2012.

Davon inspiriert begann der Blick auf die Jahreszahlen, in denen andere Fußballnationen zum ersten Mal einen Spieler mit dunkler Hautfarbe in ihre Nationalmannschaft beriefen und auch aufstellten. Die Zahlen sprechen erst einmal für gar nix, außer für sich selbst. Chronologisch sortiert bietet sich folgende Liste:

1881 Schottland: Andrew Watson
1914 Brasilien: Artur Friedenreich
1931 Frankreich: Raoul Diagne
1931 Wales: Eddie Perris
1937 Portugal: Guilhermo Esperito Santo
1950 USA: Joe Gatjens
1951 Schweiz: Raymond Bardel
1960 Niederlande: Humphrey Mijnals
1965 Österreich: Helmut Köglberger
1970 Australien: Harry Williams
1974 BR Deutschland: Erwin Kostedde
1978 England: Viv Anderson
1979 Irland: Chris Hughton
1987 Belgien: Dimitri M‘Buyu
1990 Schweden: Jean-Paul Vondenburg
1994 Dänemark: Carsten Dethlefsen
1994 Griechenland: Daniel Batista
1998 Spanien: Vicente Engonga
1998 Norwegen: John Carew
2000 Polen: Emmanuel Olisadebe
2001 Italien: Fabio Liverani
2002 Japan: Alex
2004 Kroatien: Eduardo
2006 Türkei: Mehmet Aurelio
2011 Tschechien: Theodor Gebre Selassie
Russland, Ukraine: Fehlanzeige.
Argentinien, Uruguay: keine Antwort gefunden.

Alle Daten ohne Gewähr. Falls also jemand bessere Informationen hat, gerne her damit.

Dann allerdings sprechen die Zahlen doch dafür, dass ehemalige Kolonialmächte qua Möglichkeit deutlich früher begannen, Schwarze in ihren Nationalteams aufzustellen, während ehemalige Ostblockstaaten die Nachzügler bilden, wohl da Immigration lange Zeit nicht möglich war.

(Etwaige Diskussionen, dass Hautfarbe ein Kontinuum ist, und es genauso wenig Klassen bei Hautfarben geben kann wie es Rassen unter den Menschen gibt, dazugedacht.)

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Halb Finale

… und heute folgt die andere half.

Die erste half, Portugal — Spanien, ist bereits gespielt. Und Menschen fragen mich auf offener Straße (das ist in diesen Tagen Twitter), ob ich ernst meine, dass ich mich von dieser Partie gut unterhalten fühlte. Ich tappe nicht in die Falle, die Qualität eines Spiels mit dem Verweis auf statistische Zahlen wie Ballbesitz oder Zahl der Schüsse Richtung Tor zu unterfüttern. Und es würde mein Urteil auch schwächen, wenn ich darauf verwiese, dass noch keines der Spiele bei der EM mit spanischer Beteiligung derart unterhaltsam gewesen sei — was ohnehin nicht ganz zuträfe, denn das Aufeinandertreffen mit Italien war tatsächlich noch besser.

Ich fühlte mich jedenfalls eines Halbfinals eines großen Turniers würdig unterhalten. Viele andere nicht. Statt nun zu überlegen, warum Cristiano Ronaldo so teilweise merkwürdige Laufwege hatte, ob er wirklich der allerallereinzige im gesamten portugiesischen Team ist, der ungefähr 1 von 12 dieser Vollspannfreistöße im Tor unterzubringen in der Lage wäre (was wiederum ohnehin etwas blöd ist, wenn man nur 11 davon erhält), gehe ich lieber der Frage nach, wieso diese große Langeweile bei großen Teilen des TV-Publikums aufkam.

Gleichwohl es ein schmaler Grat ist, von dem man zur einen Seite hin schnell in Richtung Attitüde und Posertum heruntergleiten kann, wenn man ein Spiel für „sehenswert und spannend“ erklärt, dass die Mehrheit der Menschen schlicht einschläfernd fand, will ich diesen Grat mal beschreiten, und hoffe, ich rutsche nicht zur Seite ab.

Annahme 1 – Mangelnde emotionale Involviertheit

Spanien hasst man hierzulande noch immer nicht so, wie man es mit Italien zu tun pflegt. Auch Portugal läuft, abgesehen von „CR7″, eher unter „egal“, ob sie etwas gewinnen oder nicht. Ergo war den meisten egal, welches von zwei schönspielenden südländischen Teams weiterkam. Und daraus resultierte wiederum die eigene mangelnde Beteiligung. Welche aber die Grundzutat dabei ist, eine Partie spannend zu finden oder besser: überhaupt Kontakt mit ihr aufzunehmen.

Annahme 2 – Mangelnde Kenntnis von möglichen Passwegen

Ich weiß, das wird jetzt hier sehr arrogant, aber wenn man keine Gassen auf dem Spielfeld sieht, sieht man evtl. nur kurz nach Abgeben geblockte Pässe, und nicht die beinahe-100-prozentige Torchance, die dann eben nicht stattfand, aber kurz davor war, zu passieren. Wer auf die Partie gestern schaute und von „Langeweile“ sprach, litt entweder unter Annahme 1 oder unter dem Problem aller Eventies: Dass nur Torschüsse als gute Spielszenen durchgehen. Weil nur dann auch der letzte Depp erkennt, dass „es jetzt gefährlich vor dem Tor“ wird. Im tatsächlichen Spiel hingegen gab es massenweise schicke Szenen, die zu mehr hätten führen können, und somit das Spiel als äußerst lebendig erscheinen ließen.

Annahme 3 – Wo Tikitaka draufgeschrieben wird, ist auch Tikitaka drin

Was dann aber eben nicht der Realität entspricht. Denn weil Portugal gestern zumindest so lange, bis die Puste ausging, ganz anders störte als die spanischen Gegner zuvor, waren ungewöhnlich viele lange Bälle Spaniens zu sehen und sogar mehrfach, man höre und staune: Fehlpässe ins Aus. Nicht einer, sondern mindestens mehrere. In der Verlängerung war es dann wieder Tikitaka und auch mit besonderem Zug zum gegnerischen Tor. Vorher aber eben nicht. Merke: Nur weil ständig überall behauptet wird, dass Spanien stets nur Tikitaka und langweilig spiele, muss das nicht in jeder Partie auch tatsächlich so geschehen.

Annahme 4 – Der Bundesliga-Quervergleich

Man darf davon ausgehen, dass die meisten Zuseher Fan einer bestimmten Mannschaft in einer der diversen Bundesligen sind. Dort ist Herzblut und somit emotionale Beteiligung und somit das Empfinden von Spannung per se gegeben. Gleichzeitig ist es in keinem einzigen Pflichtspiel jemals (außer bei Goldene-Ananas-Spielen) egal, ob die eigene Mannschaft gewinnt. Ergo empfindet man Spiele vom eigenen Team niemals als langweilig, selbst wenn sie das objektiv sind. Denn man könnte ja verlieren, oder aber man verwaltet eben gerade seine Führung — aber was gibt es Schöneres in einem Fußballspiel, als zu führen? Weshalb auch ein objektiv langweiliges Spiel der eigenen Mannschaft immer genossen wird. Für Portugal — Spanien gilt das nicht. Der gemeine Zuschauer möchte unterhalten werden, die Spieler und Teams aber suchen den Erfolg. Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Ziele. Eine Krux, welche man während 90 oder 120 Minuten nicht auflösen kann.

Soweit also die 4 Grundannahmen, wieso das Spiel so ein verbreitet schlechtes Zeugnis erhielt, welches es aus hiesiger Sicht nicht verdient hatte. Abschließend hinzugefügt, dass es fern liegt, irgendjemanden davon überzeugen zu wollen, ebenso zu empfinden wie der Autor. Wer das Spiel langweilig fand, hat ein Recht auf gesunden Schlaf. So ähnlich eben, wie es hier bei den allermeisten CL-Gruppenspielen geht, siehe Annahme 1.

Es muss zudem noch angefügt werden, dass der in diesem Fall englische Kommentar der BBC die Qualität der Partie von selbst und automatisch um gefühlte 20% anhob. Kann man nur empfehlen, dann werden selbst nicht so extrem hochklassige EM-Half Finals mehr als erträglich, wie gestern geschehen.

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Die EM-Finals 1960, 1964 und 1968 in voller Länge

Der erste spielfreie Tag nach einer intensiven Vorrunde ist bei einem großen Turnier immer ein Einschnitt. Man wird daran erinnert, dass es tatsächlich noch Tage ohne Fußball am Abend gibt und in Bälde sogar wieder die Regel sein werden (allerdings nur, bis der Europapokal wieder beginnt).

Damit dieses Gefühl nicht allzu bedrohlich wirkt, kann man Surrogate nachschieben, die allerdings zugegebenermaßen nicht ganz das echte Fußballgefühl zu vermitteln vermögen. Wie man diese Krux beim Nachschauen von bereits gespielten Partien auflöst, dass man immer schon das Ergebnis kennt, weiß ich leider auch nicht.

Dennoch natürlich fantastische Highlights der Fußballhistorie.

Für den ersten fußballfreien Abend hier also gleich vier Surrogate namens „EM-Finals 1960-1968 in voller Länge“. Warum es vier Endspiele bei drei Turnieren sind, wird nicht verraten, das nähme ja die Spannung.

1960 UdSSR — Jugoslawien



1964 Spanien — UdSSR



1968 Italien — Jugoslawien

Erstes Spiel



Zweites Spiel



Gefunden vom und beim Blog „Männer unter sich“, das ein lesenswertes, tägliches EM-Tagebuch führt.

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EM-Krokant: Selbst kommentieren, analog bloggen und hungrige Orakel

Es ist eine unlieb gewonnenen Plage: Die Qualität der Kommentatoren. Kann man zwar schön drüber bloggen, nervt aber beim Fußballschauen enorm. Die alten Stimmen, die die immer gleichen Platitüden absondern. Wer endlich andere Platitüden hören will, kann das jetzt bei marcel-ist-reif.de tun, wo jedermann ein Spiel kommentieren kann. Passend zur EM gerade gestartet, ist wohl auch die Frage der Synchronität von Ton und Bild gelöst worden, allerdings ist das die Selbstauskunft der Betreiber.

Vielleicht einfach jetzt gleich beim Hingucker Spanien — Italien ausprobieren. Oder später bei Irland — Kroatien: marcel-ist-reif.de.

Der Schalkefan hatte gleich zwei tolle Ideen, zum einen hat er den kleinsten EM-Spielplan aller Planeten, zum anderen lässt er seine Leser „analog bloggen“ (nur ein Beispiellink), indem diese Spielberichtsbogen ausfüllen und ihm zusenden. Sehr schicke Idee — und sehr nette Spielberichte kommen dabei auch heraus.

Ja, Satire und Fußball, heikles Thema, kann man machen, muss man aber aufpassen. So wie Django Asül zum Beispiel hinten im Kicker. Geht dann eigentlich immer schief, ist weder hintersinnig noch amüsant. (Ähnlich lustig ist es, eine Rubrik statt EM-Splitter „EM-Krokant“ zu nennen.)

Man kann es aber auch machen wie das Schandmännchen, das sich auch immer mal wieder mit Fußball befasst. Dort gelingt es immer öfter. Heute als Thema: Das einzig wahre, mit gesundem Hunger ausgestattete tierische Orakel zur EM. Guten Appetit.

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„Deutschland“ ist Rekord-Alles bei Europameisterschaften

Die Europameisterschaft ist — rein subjektiv — noch zerfahrener und unvergleichbarer im Laufe ihrer Evolution geworden als die Weltmeisterschaft, weshalb die folgenden Zahlen mächtig hinken.

Von 1960 bis 1976 waren nur 4 Mannschaften fürs Endturnier qualifiziert, von 1980 bis 1992 8 und seit 1996 16 Nationen, von denen es seit dem Zerfall Jugoslawiens und der Sowjetunion deutlich mehr gibt als zu jenen Zeiten, in denen man den „Europapokal der Nationen“ aus der Taufe hob. Und dennoch ist man gerne so frei und wirft das alles in einen Topf. Wenn man dieser Suppe dann beim Köcheln zusieht, taucht eine Nation besonders häufig aus dem Wust von europäischen Ländern auf: Deutschland.

Kein Zufall, ist Deutschland doch Rekord-Alles bei Europameisterschaften (außer Rekord-Gastgeber).

Teilnahmen
Deutschland 11x (1972, 1976, 1980, 1984, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012)
Russland/UdSSR 10x (1960, 1964, 1968, 1972, 1988, 1992, 1996, 2004, 2008, 2012)
Spanien 9x (1964, 1980, 1984, 1988, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012)
Holland 9x (1976, 1980, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012)
Italien 8x (1968, 1980, 1988, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012)
England 8x (1968, 1980, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2012)
Dänemark 8x (1964, 1984, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2012)
Frankreich 8x (1960, 1984, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012)
Tschechien/ČSSR 8x (1960, 1976, 1980, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012)

Titel
Deutschland 3x (1972, 1980, 1996)
Spanien 2x (1964, 2008)
Frankreich 2x (1984, 2000)
UdSSR 1x (1960)
Italien 1x (1968)
Griechenland 1x (2004)
Dänemark 1x (1992)
Holland 1x (1988)
ČSSR 1x (1976)

Vize
Deutschland 3x (1976, 1992, 2008)
UdSSR 3x (1964, 1972, 1988)
Tschechien/ČSSR 2x (1968, 1996)
Portugal 1x (2004)
Spanien 1x (1984
Italien 1x (2000)
Belgien 1x (1980)
Jugoslawien 1x (1960)

Gastgeber
2x Frankreich
2x Italien
2x Belgien
je 1x alle übrigen Gastgeber

Gastgeber, der den Titel gewann
1x Spanien (1964)
1x Italien (1968)
1x Frankreich (1984)

Überraschend, dass Russland die zweithäufigsten Teilnahmen aufweist, noch vor Italien oder Spanien. Bei Frankreich und England überrascht das hingegen nicht, hatten doch beide Ländermannschaften ausgesprochene Schwächeperioden in den Jahren seit der Einführung der EM. Angesichts der Zahl der Teilnahmen dann nicht mehr ganz so überraschend, dass Russland/die UdSSR Co-Rekordvize bei Europameisterschaften ist.

Gut möglich also, dass sich in allen Rubriken etwas verändert. Frankreich und Spanien könnten bei Titeln zu Deutschland aufschließen, alle Teams mit bislang 1 Titel (die alle für die EM 2012 qualifiziert sind) ihrerseits zu Spanien und Frankreich. Dazu könnte Russland Deutschland als Rekordvize ablösen oder Tschechien zu den beiden Führenden aufschließen.

Im Bereich Gastgeber wird Frankreich mit seiner EM 2016 die alleinige Führung in dieser Liste übernehmen. England hat also überhaupt erst 2 Turniere (1x WM, 1x EM) ausgetragen, Schottland, Nordirland, Wales noch gar keines der großen Turniere. Ganz schön mager dafür, diesen Sport in jüngerer Zeit erfunden zu haben.

(Lesen Sie auch: Alle EM-Finals seit 1960, denn da erfahren Sie, wie ein typisches EM-Finale endet.)

Highlight bei den Fun Facts: Verteidigt hat ein Europameister seinen Titel noch nie.

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Alle Halbfinals im UEFA-Pokal/Europa League/Messe-Pokal mit mehr als einem Teilnehmer aus dem selben Land

Inzwischen ist die Genese eines Blogeintrags häufiger so, dass angesichts irgendwelcher äußeren Ereignisse ein Gedanke durch das huscht, was man gerne als sein Bewusstsein empfindet, welcher oft aus einer Fragestellung besteht. Diese wird schnell bei Twitter wahlweise hineingetutet oder herausposaunt, woraufhin sich die Bewusstseine anderer Menschen ebenfalls mit dieser Frage beschäftigen, und ihre Erkenntnisse oder Vermutungen in ihren eigenen Twitterkanal schreiben.

Früher liefen all diese Schritte nur im Kopf respektive Haus des Autors ab, möglicherweise noch gewürzt durch Kommunikation mit anderen Mit-Fußball-im-TV-Schauern, heute eben auf diese Weise. Weshalb sich die Fälle häufen, dass aus einem Tweet ein Blogbeitrag wird.

Der gestrige Anlass war das Halbfinale des UEFA-, ärghs, der Europa League. Es führte zur Frage, ob es neben dem bekannten rein deutschen Halbfinale aus der Saison 1979/1980 je ein anderes mit Teams allein aus einer Nation besetztes Halbfinale im UEFA-Pokal oder der Europa League gegeben habe. Wobei es neben England, Spanien, Deutschland und Italien schon schwierig wäre, ernsthafte Kandidaten für diesen Umstand zu finden. Allerdings fand sich ein solch weiterer ernsthafter Kandidat dann doch, da muss man nicht lang zurückblicken, das war im letzten Jahr Portugal mit drei Teilnehmern.

In der Phantasie hätte ein rein schwedisches oder rein ungarisches Halbfinale natürlich extremen Charme, in der Realität konnten seit Einführung dieses Wettbewerbs wie erwähnt nur deutsche Teams 1979/1980 dieses Kunststück vollbringen, alle vier Teilnehmer des Halbfinales zu stellen.

Mit Hilfe der Herren breitnigge, bunkinho, KBauer11, Tasmane1985, Mahqz sowie der Dame KatarinaWerderf machte ich mich also hinab in die gar nicht mal so tiefen Tiefen der Fußballhistorie des UEFA-Pokals. Dieser Wettbewerb existiert schließlich erst seit 1955, mit regelmäßiger Durchführung sogar erst seit 1960. Der englische Pokal zum Beispiel wird seit 1871 ausgespielt.

Langer Rede, kurzer Sinn:

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Warum den Wächter würdigen

In Deutschland wurde es jüngst wieder mal ein Torwart: Fußballer des Jahres. So richtig weiß man nicht, warum Manuel Neuer, der außer einem Pokalsieg gegen hoffnungslos überfordete Meidericher, na gut, ein bisschen Champions League, nicht viel vorzuweisen hat, es geworden ist. Aber sicher spielte da die natürliche Affinität des deutschen Fußballpublikums zu guten Torhütern eine Rolle. Man kann sich keine Meistermannschaft vorstellen ohne dazugehörigen Torwächter, der zumindest in dieser einen Saison unüberwindbar schien. Aber ist dem überhaupt so? Gibt es eine solche besondere Wertschätzung von Torhütern in hiesigen Landstrichen?

Ja, die besondere Wertschätzung, die Torwächter in deutschen oder deutschsprachigen Landen erfahren, ist kein Mythos, wie die Jagd nach einer zu widerlegenden Legende ergab — siehe Auflistung unten. Sie existiert tatsächlich, nimmt man das zugegeben nicht alleinstehen könnende Kriterium der Wahl eines Spielers auf einer bestimmten Position zum „Fußballer des Jahres“ in einem Land zur Hand.

Die Ergebnisse werfen durchaus eine Henne-Ei-Frage auf: Wird man in bestimmten Ländern lieber Torhüter, weil man dort eine größere Würdigung erfährt — oder erfahren Torhüter in bestimmten Ländern eine größere Würdigung, weil man es dort lieber wird — und es deshalb eine größere Anzahl guter Exemplare davon gibt?

Keine Ahnung, auch keine Tendenz zu einer Vermutung. Auffällig ist aber unbedingt die Häufigkeit der Auszeichnungen zum „Fußballer des Jahres“ in mitteleuropäischen Ländern als da wären die BR Deutschland, die DDR, Österreich und Belgien auf den ersten vier Plätzen. Angesichts der sehr unterschiedlichen Zahlen an durchgeführten Wahlen nicht perfekt vergleichbar, aber aussagekräftig.

Da man hier küchenpsychologisch-historische Betrachtungen zum Fußball ablehnt („Die Uruguayer sind solche Klopper, weil sie 1842 eine Schlacht am Soundso-Berg in Unterzahl mit fiesen Methoden gegen die anrückenden Argentinier gewannen — einer der Gründungsmythen dieser Nation, die sich in das kollektive Gedächtnis des Volkes so sehr eingebrannt hat, dass man die daraus abgeleitete Handlungsmaxime auch beim Fußball nicht übersehen kann, wenn 11 Uruguayer auf dem Platz stehen.“), braucht man auch nicht der Frage weiter nachzugehen, ob man wegen der zentralen Lage in Mitteleuropa und der dazugehörigen großen Zahl an umgebenden Feinden als klassisches „Durchmarschland“ mehr Wert auf Verteidigung legt als in Ländern, die aufgrund ihrer Lage nur sehr wenige (Spanien, Portugal) oder gar keine (England bzw. Großbritannien) direkten Feindesnachbarn haben.

Häufigkeit der Wahl eines Torhüters zum „Fußballer des Jahres“

Land Häufigkeit
absolut
Häufigkeit
relativ
DDR 8/29 28%
BR Deutschland 10/52 19%
Österreich 9/66 14%
Belgien 6/57 11%
Italien 4/36 11%
Argentinien 3/42 7%
Portugal 3/41 7%
UdSSR 2/28 7%
Dänemark 3/48 6%
Brasilien 2/39 5%
England 3/64* 5%
Jugoslawien 1/20 5%
Schweden 3/66 5%
Schottland 2/47 4%
Rumänien 2/46 4%
Spanien 1/36 3%
Frankreich 1/49 2%

* davon 1x ein Deutscher, Bert Trautmann, 1x ein Nordire, Pat Jennings, ohne diese beiden läge England mit 1/64 und damit weniger als 2 Prozent auf dem letzten Platz dieser Liste

Wobei die Frage natürlich ebenso interessant wäre, wie häufig defensive Feldspieler im Vergleich zu offensiven Feldspielern zu „Fußballern des Jahres“ gewählt werden. Der Torhüter ist nun mal auch der besonders herausragende Part, der deutlich heroenhafter agieren kann, als ein schnöder linker Verteidiger, der immer nur Flanken verhindert, woraufhin es Einwurf für den Gegner gibt.

Teil eins dieser Aussage aber, der Einzelkämpfer im Tor, der alles rettet, der die Schlacht allein gewinnt, der über den anderen thront, der die ganze Verantwortung auf seinen Schültern trägt, naja, da möchte man tatsächlich lieber nicht weiter hinabsteigen in küchenpsychologische Deutungen der mitteleuropäischen Nationen und deren Bewohner sowie ihre Vorliebe für derartige Charaktere und die dazu passenden Heldengeschichten.

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