Lernt es endlich.
10 KommentareSchlagwort: Werbung
Die Rivalität zwischen Matthias Sammer und Oliver Bierhoff ist in diesen Tagen mit den Händen zu greifen, sofern man Hände hat, die bis zum DFB reichen. Wir wissen nicht so genau, woher diese ausgesprochen intensive Rivalität rührt, aber hier gibt es zumindest einen ersten Hinweis, wann alles begonnen haben könnte. Vor der WM 1998 war der europäische Fußballer des Jahres, eben jener „Feuerkopf“ Sammer schwer verletzt. Normalerweise sind die Zeiten rund um große Turniere für Fußballer wie Ostern und Weihnachten zusammen, was Werbeverträge angeht. Doch, ach, ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt war Sammer schwer vermittelbar (dass er das schon immer war, behaupten nur böse Zungen), und welches Goldengoallöckchen stieß in diese enorme Lücke?
Die Welt von 1998 berichtet:
„Doch ein verletzter Spieler ist ungeeignet, wenn eine Firma jungen Menschen etwas von Fitneß, Tempo und Gesundheit erzählen will. Und so versuchte auch Sammers persönlicher Berater Norbert Pflippen erst gar nicht, neue Verträge abzuschließen, obwohl er den Spieler für einen ausgzeichneten Transporteur von Werbebotschaften hält. ‚Das ist einer wie der Franz‘, sagt Pflippen und sucht den Vergleich mit Beckenbauer. (…) Er nutzte den Freiraum, um den Stürmer Oliver Bierhoff 50 Unternehmen als Werbepartner anzubieten. Inzwischen bezeichnete der ‚Spiegel‘ den Angriffsspieler als ‚Reklamehelden‘, die Firmen waren Feuer und Flamme. Pflippen hofft lediglich, daß Sammer wieder gesund wird.“
Allerdings muss man anmerken, dass Sammer früher noch stinkstiefeliger und jähzorniger war als er es jetzt ist. Von daher ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass die Basis des Konflikts bereits in einer der englischen Kabinen bei der Europameisterschaft 1996 gelegt wurde.
Und um Matthias Sammer als „einen wie der Franz“ zu empfinden, muss man ihn wohl unter Vertrag haben. Ansonsten müsste man auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren. Okay, eine Weltläufigkeit vermitteln sollende Brille wie der Franz hat Sammer inzwischen auch. Aber sonst? Hat man den Franz je jähz… Okay. Schon gut.
7 KommentareNein? Müssen Sie auch nicht. Jetzt ist es ohnehin zu spät. Nomis ist leider pleite, existiert nur noch in seinen letzten Zügen, aus und vorbei, so gut wie Feierabend.
Bedauerlich.
Denn diese gewesene Firma, die sich mit Fußballschuhen und vor allem der Verbesserung der „Performance“ und dem Komfort bei der Benutzung von Fußballschuhen (und nicht in erster Linie der Optik) verschrieben hatte (laut Selbstauskunft), hatte zumindest eine glänzende Idee:
Dieses Werbe-Video.
Und dies ist wirklich keins von den x-beliebigen, in denen z. B. die Holländer zur WM 1974 mit dem Helikopter anreisen (!?), die Argentinier als Roboter stilisiert werden (!?!?) oder ähnlich Hanebüchenes, das sich nur Fußballfremde ausgedacht und auch noch für „cool“ befunden haben können.
Nicht so Nomis, deren Video lambadate.
Nomis war eine Gründung von Ex-adidas-Vice-President Simon Skirrow, der laut diverser Quellen keine teuren Markenbotschafter für seine neue Firma verpflichten wollte, sondern alle vorhandenen Mittel in die Entwicklung der Qualität des Schuhs stecken (oder in gute Videos, die aber erst jetzt hier ankommen).
Wie man mittlerweile feststellen muss, siehe Einleitung, war das eventuell der falsche Weg, denn die Foren sind voll des Lobes über die diversen Fußballschuhe von Nomis, und das bei vergleichsweise sehr hohen Preisen. Trotz dieser Beliebtheit des Produkts ist die Firma aber nun pleite. Was einen langjährigen Vice-President von adidas wahrscheinlich nicht ganz so kratzen wird wie die vielen Mitarbeiter von Nomis. Äh, Ex-.
Damn boots.
28 KommentareZum Beispiel bei dieser Werbung, die ursprünglich wahrscheinlich etwas jungfräulicher gemeint war, als sie seit einigen Tagen wirkt.
1 KommentarWer ein neues Trikot verkaufen will, der muss dafür auch Werbung machen. Und das macht man natürlich am besten, indem man das ganze viral werden lässt, heutzutage. Deshalb, hat sich irgendjemand Schlaues gedacht, bauen wir einfach einen kleinen, leider nicht mal unterhaltsamen Fehler in eins unserer Spielchen zur Werbung für unser neues Trikot ein und hoffen, dass die doofen Blogger drauf anspringen und es veröffentlichen. Aus diesem Grund gibt es jetzt hier dieses Bild mit der Frage: Den Capitano kennt man ja auch wenn das angeblich eine nur von Klinsmann erfundene und von anderen nicht verwendete Bezeichnung ist und man hat auch insgesamt wenig Zweifel, dass man den bei der WM in Südafrika noch gebrauchen könnte – aber:
Was ist eigentlich dieses Printz?
Wer jetzt gehofft hatte, die deutsche Nationalmannschaft hätte eine neue Geheimwaffe entdeckt, einen Wunderstürmer, dem so etwas wie Quarantäne nie passieren würde, einen teutonischen Rooney, den muss man enttäuschen. Es ist auch kein neues Spielsystem, das galant durch die gegnerischen Abwehrreihen zu schreiten ermöglicht, auf dass die Verteidiger nur noch dem Holden am Ball Spalier stehen können.
Es ist ganz schnöde ein in den letzten Jahren, was Zählbares angeht, wenig erfolgreicher Stürmer eines Bundesligaklubs, welcher meist gegen den Abstieg kämpft.
Keine Wunderwaffe, kein Geheimsystem, einfach nur Printz!
…
Es ist ja nicht so, dass Fehler nicht passieren könnten, humanum est, aber es gibt eben zolche und sloche. Will sagen: Man kann einen Tippfehler schon ganz gut von einer orthographischen Schwäche unterscheiden. Naja, was soll’s. Hauptsache, der Rubel rohlt. Viral isses jetzt auch.
… und sowas im Land von Hinz und Kunz – ohne Teh-Zett. Tz!
17 KommentareThe Goalgetter,
The Playmaker,
The Godfoten.
Und was gibt’s bei uns auf den Plakaten? „Sternenhimmel. O-ho.“
5 KommentareUh, ja. Die nächste Verklärung des Fußballsports, der etwas zu leisten im Stande sein soll, was das normale Leben nicht schafft, wobei Fußball schwanzkatzenderweise auch Teil des normalen Lebens ist.
Freundschaften, Zusammenhalt, Brücken schaffen, wo Schluchten waren, all das und noch viel mehr.
Ich verstehe weder, was mir diese gesamte Kampagne sagen soll, noch was am Fußball so unglaublich anti-rassistisch und anti-fremdenfeindlich sein soll. Auch Nazis spielen Fußball, und ganz besonders haut man im Fußball gerne mal dem Gegner auf die Fresse, ob der nun schwarz oder weiß oder aus dem Nachbar-Stadtviertel ist. Im Fußball gibt es nicht mehr oder weniger Rassismus als im restlichen normalen Leben, eben weil der Fußball Teil des normalen Lebens ist.
Ich will jetzt nicht an des Fußballs Stelle etwas anderes zu etwas verklären, was es nicht ist oder kann, würde aber annehmen, dass man im Schachklub auf weniger Rassisten und Arschlöcher trifft als im Fußball. Zum Beispiel im Schachklub.
Falls jemand den Zweck dieser Kampagne versteht, bitte ich um Aufklärung.
5 KommentareHat eigentlich schon mal jemand untersucht, ob der Anteil der Fehlschüsse gestiegen ist, seit es diese animierten Werbebanden hinter den Toren gibt? Mich lenkt das ja schon beim Zuschauen dermaßen ab, dass ich mir vorstellen kann, dass es bei vergleichbaren, reinen Schuss-Situationen durchaus einen messbaren Einfluss hat, so ein etwas dahinzustellen, das sich ständig bewegt. Schließlich ist das ganze menschliche Sehsystem darauf ausgelegt, Bewegtes im grauen Rauschen des visuellen Inputs ausfindig zu machen (neben konsistenten Objekten). Deshalb schaut ja auch jeder zum Fernseher, wenn man sich in einer Kneipe oder ähnlichem öffentlichen Raum aufhält: Weil sich dort was bewegt.
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In der American Arena liest man (Danke für den Link, nolookpass), den Profis in der NBA machten die von gegnerischen Fans hinter dem Korb zusammengeklöppteln Klöppel beim Ausführen eines Freiwurfs nichts aus, optisch nicht, akustisch wahrscheinlich schon mal gar nicht. Und der Effekt einer solchen Werbebande beim Fußball ist zugegeben geringer als das viel näher stattfindende Klöppeln. Dennoch habe ich meine Zweifel, dass das gänzlich ohne Einfluss auf die Konzentration, Aufmerksamkeit, Orientierung im Raum und die Zielleistung bleibt.
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Denn: Wenn sie nicht mehr Aufmerksamkeit erregen würden als statische Banden: Würde man sie dann aufstellen?
Einfach mal einer starren Echse eine Stunde zugucken. Die vor einer animierten Werbebande präsentiert wird.
Da dieser Effekt aber zu Lasten derjenigen Teams ginge, die häufiger aufs Tors schießen als andere, somit tendenziell der erfolgreicheren, wollen wir mal nicht allzu kritisch sein und annehmen, dass man als Spieler durchaus damit leben kann. Als Zuschauer hingegen nervt es auch 12 Jahre nach seiner Einführung noch.
7 Kommentare(Zur Melodie von „Das ganze Leben ist ein Quiz“)
Ich halt mich aus diesem Gedöhns ja normalerweise raus: Aber warum werben die Bayern auf ihrem Trikot für Liga total! und auf der Bandenwerbung läuft die ganze Zeit Werbung für Sky?
Ist das jetzt die neue Beckenbauer’sche Dimension: Der Verein wirbt für Erdinger, der Franz hingegen für Paulaner? Und zwei Jahre später dann wieder umgekehrt?
Und weil der Franz ja bald nicht mehr da ist, muss man schon mal üben, wie man dies intern auch ohne ihn hinbekommt?
1 KommentarWährend ich gerade beinahe einem Unwetter zum Opfer gefallen wäre, welches vergeblich versuchte, mich von einer Rheinbrücke zu spülen und meinen Wagen von unten mittels Wassermassen lahm zu legen, während zeitgleich LKW, die sich von dem bisschen 2m tiefen Wasser auf der Rheinbrücke natürlich nicht beeinflussen ließen, mit ihrem üblichen Fahrtempo von hinten auf mich zu fuhren, während vor mir andere Omis das Fahren fast gänzlich eingestellt hatten, ich also quasi in dreifacher Todesgefahr war:
- In den Rhein gespült werden und dort ertrinken
- Von aufsteigenden Wassermassen im Auto eingeschlossen werden und deshalb ertrinken oder
- zwischen LKW und diversen Omis klein Äutoken zerquetscht zu werden
… Just in diesem Moment dräute es mir, wie toll es doch ist, dass wir Fußballliebhaber beim Wunsch nach Live-Fußball die Wahl haben zwischen zwei aufrichtig kommunizierenden Dienstleitungsanbietern.
Denn wie ich vermeintlich so kurz vor meinem Tod stand, lief natürlich mein gesamtes Leben wieder vor mir Paroli und dabei spielt Fußball nun mal eine große Rolle. Deshalb erschien vor meinem geistigen Auge der Slogan, den einer der Anbieter verwendet, um an unser Geld zu kommen und um das, was wir ohnhin schauen würden, noch mal anzupreisen:
Schärfere x, schärfere y, schärfere Preise
Gerade zu Zeiten von Vodafail ist eine ehrliche, den Kunden ernst nehmende Kommunikation (am besten zweiseitig) unabdingbar geworden, um nicht beim Big Brother mit schlechter Presse ganz oben gelistet zu sein und vor allem, um von seinem potenziellen Käufer/Mieter/Serviceabnehmer noch ernst genommen oder zumindest für so wenig unzurechnungsfähig gehalten zu werden, dass man noch Chancen hat, den Zuschlag zu bekommen.
Hier wird nicht lange um den heißen Brei herumgeredet: Wie ist der Preis im Vergleich zu vorher? Klar, er hat sich verschärft. Verschärfte Preise ab jetzt also. Man kann demgemäß jegliches Bemühen einstellen, billiger als vorher an den Junkstoff zu kommen, egal bei wem.
Ehrliche Kommunikation, so lob ich mir das.
Einen Kommentar hinterlassenAh, der Nutella-Fluch.
In Österreich ist er natürlich unwirksam, weil es dort überhaupt nur 11 Fußballspieler gibt. Deshalb kann man auch nicht aus der Nationalmannschaft fliegen, selbst wenn man an der Fluch belasteten Nutella-Werbung teilnimmt. Möglicherweise ist das auch der Grund dafür, dass zumindest dieser eine Spot dann auch ein wenig anzüglich daherkommt, obwohl’s doch um ein Familienprodukt geht. Aber nun gut, wer eine Familie gründen will, der muss auch erstmal… aber seht selbst:
Und dass der Österreicher an sich ja schon immer etwas freizügiger ist, auch im Fußball, sieht man nicht nur an der Werbung auf dem Arsch der Spieler (man wird also geradezu genötigt, dort hinzuschauen, wie man es ja auch von Aufschriften auf Frauen-T-Shirts kennt), sondern auch an dieser alten Geschichte um eine FKK-Sauna als Werbepartner für den FC Tirol Supergau-Pfund Sportwetten Rally-Reifen Brausegetränk Oberhuber’s Inn Innsbruck.
Ein bisserl weniger mainstream-reingespült dürfte es gerne auch in Deutschland mal daherkommen.
Unerklärlich bleibt aber der betretene Blick des Ertappten. Ist so etwas nicht eine Art Trophäe im testosteron-getränkten Fußball? Was gibt’s da beschämt zu sein? Dass er so doof war, sein Laiberl zu vergessen? Na gut.
3 Kommentare… an den Beginn der WM 1982 in Spanien vor 27 Jahren.
[photopress:espana_wm_1982_seiko_zeitnehmer.jpg,full,centered]
Wer hat bloß die Zeit genommen?
Einen Kommentar hinterlassenIch schreib mir hier in so vielen vorigen Beiträgen die Finger fusselig, dabei ist es doch ganz einfach, die Message rüberzubringen, was an Kommentatoren im Allgemeinen so nervt. Und wir sehen auch, wie genau dies zustande kommt.
Gesehen bei den obligatorischen 101greatgoals.com.
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