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Ich möchte ein Schwede sein …

… am kalten Polar.

Dann wäre ich immer rein, alles wär so klar.

Reine Seele ist hier natürlich gemeint, denn der Schwede an und für sich betrügt nicht und spielt vor allem nicht foul. Selbst die Fans verhalten sich vorbildlich, und so kann man in diesem Zusammenhang mit Fug und Recht behaupten:

Von den Schweden lernen heißt siegen lernen.

Von den Norwegern lernen übrigens auch.

Denn die Fairplay-Wertung der UEFA wurde nicht weniger als 6x von Schweden gewonnen und 5x von Norwegen. Die anderen Teilnehmer der Endphase dieser Wertung kommen übrigens aus Dänemark, Finnland, Schottland oder England sieht man von dem einen Ausreißer aus Weißrussland (bestimmt gekauft, dieser Sieg!) ab.

Was befindet sich in der nordischen Luft, dass Teams und Zuschauer aus diesen Ländern stets so ausgemacht fair auftreten? Ist diese Substanz einmal identifiziert, sollte man sie hierzulande auch einsetzen. Gerne als Duftspray, welches man als Fairplay-Gedanken-verbreitenden Teppich vor Anpfiff in den Bundesligastadien, aber auch in den dies noch dringender benötigenden Kreisligen versprüht, um auf diese Weise fortan wunderbaren Fußballsport ohne Schwalben, Schauspieleinlagen, Kartenfordern, bösartige Fouls und randalierende Zuschauer zu genießen.

Den reinen Fußballsport eben, rein wie die schwedische Seele.

Die Gewinner dieser UEFA-Fairplay-Wertung seit 1995:

1995 Viking Stavanger Norwegen
1996 Malmö FF Schweden
1997 Brann Bergen Norwegen
1998 Aston Villa England
1999 FC Kilmarnock Schottland
2000 IFK Norrköping Schweden
2001 Schachzjor Salihorsk Weißrussland
2002 Brann Bergen Norwegen
2003 Manchester City England
2004 Östers IF Schweden
2005 Viking Stavanger Norwegen
2006 Gefle IF Schweden
2007 BK Häcken Schweden
2008 Manchester City England
2009 Rosenborg Trondheim Norwegen
2010 Gefle IF Schweden

Dass es aus Deutschland erst zwei Vereine über diesen Weg in den UEFA-Pokal/die Europa Liga geschafft haben, verwundert hoffentlich niemanden.

9 Kommentare

  1. Mattes Mattes

    Es gibt in der Psychologie eine interessante These, dass das Leben in warmen Temperaturen aggressvier macht. Entsprechende Statistiken gibt es ;)

  2. Sehr richtig.

    Nicht zu vergessen die horrenden Preise für alkoholhaltige Getränke in Skandinavien. Wobei ich nicht weiß, ob die Preise mit dem Durchschnittseinkommen eines Schweden immer noch horrend sind.

  3. Außer den Alkoholpreisen wäre mir jetzt auch nichts eingefallen, was man den Skandinaviern „vorwerfen“ kann. Aber soweit ich das von Freunden weiß (oder wie man das in Facebook-Zeiten so nennt), kostet das Bier dort im Verhältnis kaum mehr als bei uns.

    Pressefreiheit, Lebensqualitäts-Index, Schönheit – was können die eigentlich nicht?

    Außer aus ihren zig zusätzlichen Startplätzen etwas zu machen…

  4. Linksaussen Linksaussen

    vielleicht lassen die skandinavischen (eishockeyaffinen) schiedsrichter einfach mehr durchgehen = weniger gelbe karten = führung in der fairplaywertung.

    nicht zu veri- oder falsifizieren, weil ja niemand genau die kriterien kennt.

  5. Vielleicht haben die auch nur die besseren VIP-Buffets, schließlich sitzt doch so ein Bewertungs-Muckel stets auf der Haupttribüne und verteilt Punkte auch für das Verhalten der einheimischen Fans. Da darf man wahrscheinlich auch die Haupttribünen-“Fans“ in Kochkleidung nicht vergessen…

    by the way, habe grad ein Brett vor dem Kopf: Mainz und…?

  6. Hertha.

    Weil die so nette Fans haben, die nie aufs Spielfeld laufen und die Auswechselbank zertrümmern.

  7. Tobias Tobias

    Ist es nicht so, dass für diese Fair-Play-Wertung nur die internationalen Spiele herangezogen werden? Falls das so ist, hätten die Norweger und Schweden einfach zu wenig Möglichkeiten unfair zu spielen, da sie nicht so lange im Wettbewerb vertreten sind.

  8. le tissier le tissier

    selbst wenn sie eher ausscheiden ist das egal, weil die uefa bei solchen regelungen immer mit koeffizienten arbeitet. es wird immer alles zu den ausgetragenen spielen ins verhältnis gesetzt.

  9. Nur teilweise richtig, denn je weiter jemand gekommen ist, desto größer ist seine Wahrscheinlichkeit, Punkte erreicht zu haben. Die letzte gespielte Runde ist definitiv immer jene mit relativ wenigen Punkten (außer im Finale) und dann kommt es für den Gesamtkoeffizienten darauf an, wie viele Runden vorher positiv gestaltet wurden.

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