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Autor: Trainer Baade

Mein intimes Verhältnis zu einem Blatt Papier

Ich hatte schon immer Argwohn, dass ich so viele leere Blätter Papier in meinem Zimmer aufbewahre. Die kommen mir manchmal zu nahe, ich möchte das nicht. Ich fürchte mich vor dieser erzwungenen Intimität. Nur ganz selten mal, vielleicht alle zwei Jahre, lasse ich mich auf diese Intimität ein und beschreibe ein Blatt Papier. Meistens geht es dann aber doch schief, man merkt, dass man nicht richtig zusammenpasst, zu unterschiedlich sind die Interessen, die Lebensweisen, und so geht man wieder getrennter Wege.

Und weil es mir so geht, hab ich größtes Verständnis für Gilberto, Profi in Diensten von Hertha BSC. Er hat die ihm gestellte Aufgabe, zwei Fragen schriftlich zu beantworten, verweigert. Der Tagessspiegel berichtet:

„Der Brasilianer erzählte, dass er sich zwar Gedanken über die Fragen gemacht habe, diese ihm zum Aufschreiben jedoch zu intim seien.“

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wm-teilnehmer togo, die ZuKunft und die deutsche sprache

Togo ist zum ersten Mal für die WM qualifiziert. Die Hauptstadt von Togo heißt Lomé und dort gibt es wie überall auf der Welt Menschen, die die deutsche Sprache lernen. Letztens gab es an der Universität Lomé eine besondere Aktion, die für das Deutsche warb und natürlich gibt es davon auch ein Foto [Link zum Bild leider tot].

Nun ja, vielleicht sollte man den Togolesen das mit der Großschreibung mal erklären. Wäre doch schade, wenn sie so viel Zeit fürs Lernen aufwenden, und dann ist die Hälfte falsch.

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„Mist, Käse und Scheißdreck“

Von meinen Bruder bekomme ich immer mahnende Emails, wenn ich mich so derbe ausdrücke. Ihr wißt aber, dass die Kraftausdrücke im Titel gar nicht von mir stammen, sondern von Tante Käthe. Einfach so aus Spaß gibt’s hier noch mal das ganze Interview zum Angucken.

Übrigens war ich so „glücklich“, das wirklich grottige Spiel gegen Island damals in einem Irish Pub zu gucken, wo natürlich sofort nach Schlusspfiff der Ton abgedreht wurde. Einen der großartigsten Auftritte bei Interviews im Fußball der letzten Jahre habe ich also erst mitbekommen, als ich per SMS von Freunden darüber informiert wurde, dass Rudi gerade ausgetickt ist.

Immerhin hat die ARD das ja alles fein konserviert, so dass ich dann doch nicht auf ewig ahnungslos bleiben musste.

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u. v. m.

Ausnahmsweise bin ich mal faul und tippe den Kram nicht ab. Hier seht Ihr, was sich die WM-Stadt Gelsenkirchen so gedacht hat, wer alles Werbepartner bei der WM werden könnte.

[Link zum Bild leider tot.]

Wer ist denn „u.v.m“?

Und wieso dann überhaupt so eine Liste, wenn doch sowieso jeder Partner der WM-Stadt Gelsenkirchen werden kann?

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Owen

„Wir Spieler denken überhaupt nicht an irgendetwas Politisches.“

sagt Owen Hargreaves und wir sind nicht erstaunt.

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Wenn der Dummschwätzer sich aufregt (IV)

Der Dummschwätzer regt sich gerade mal wieder mächtig auf. Das kann er gut, der Dummschwätzer, das ist sozusagen seine eigentliche Berufung neben dem „So tun, als ob er diplomatisch veranlagt wäre“.

Heute sagt der Dummschwätzer:

„Solche Einrichtungen wie die Stiftung Warentest wollen doch nur Werbung für sich machen und zeigen: Schaut her, wir sind wichtig. Sind sie aber nicht!“

Nein? Wichtig ist ihm offensichtlich nur, dass alle nach seiner Pfeife tanzen, die er noch nicht mal selbst bläst. Leider ist es beim Dummschwätzer inzwischen wie beim Führer — er glaubt selbst an seinen Mythos.

Der Dummschwätzer glaubt wirklich, dass das „seine“ WM ist — und nicht die der FIFA.

Der Dummschwätzer glaubt wirklich, dass er die WM nach Deutschland geholt hat — und nicht die drei, vier, fünf Hauptsponsoren der deutschen WM-Bewerbung.

Der Dummschwätzer glaubt wirklich, dass die Stiftung Warentest so etwas wie ein Suppenküchentester ist — zumindest im Vergleich zu dem, was er so tut.

Ja gut, äh. Das muss man dem Dummschwätzer nachsehen. Wer inzwischen schon jahrzehntelang überall hört und liest, dass er nun mal die Lichtfigur des deutschen Fußballs ist, der glaubt es auch irgendwann selbst. Und empfindet jegliche Kritik als Majestätsbeleidigung. Ich verweise auf eins der vielen Zitate vom Dummschwätzer in der Zitatebox des WM-Specials, das da lautet:

„…und eine Stunde später hab ich gedacht: Was hast‘ da wieder für einen Blödsinn erzählt.“

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Torwandschießen

Ich habe zu viel Zeit, offensichtlich, im Freizeitpark Deutschland. Mein neuer persönlicher Highscore beim Torwand-Schießen [Link leider tot] ist 22 Treffer in 2 Minuten.

Noch Fragen?

(Äh, ja, eine Frage hätte ich: heißt es der, die oder das Highscore?)

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Sándor Kocsis

Wer glaubt, dass Gerd Müller der Spieler mit der besten Quote aller Zeiten an Toren in Länderspielen ist, der irrt. Gerd Müller brachte es auf 68 Tore in 62 Spielen. Beeindruckend und heutzutage auch wohl kaum noch zu wiederholen, es sei denn man spielt ständig gegen Amerikanisch-Samoa. In den 70ern gab es allerdings noch wesentlich mehr „Kleine“ als heute, heute verlieren sogar Liechtenstein oder San Marino selten zweistellig, somit gibt es auch insgesamt weniger Möglichkeiten, sein Torekonto in Länderspielen ordentlich aufzustocken.

Der Iraner Ali Daei, der letztens Welttorschützenkönig wurde, profitierte z. B. davon, dass seine Gegner Afghanistan, Pakistan oder Nepal hießen. Ein paar der wenigen verbliebenen Nationen, bei denen man kaum von einem geregelten Spielbetrieb oder auch nur annäherndem Profitum in dieser Disziplin sprechen kann.

Legenden — ich denke, das darf man so sagen — wie Rudi Völler oder Jürgen Klinsmann, die in den 80ern und 90ern in Länderspielen aktiv waren, trafen in ihren um die 90 Spielen gerade mal 47 mal und somit knapp in jedem zweiten Spiel — und das ist für die aktuellen Verhältnisse schon eine Weltklasseleistung.

König der Länderspiele aber ist ein Ungar aus den 50ern: Sándor Kocsis traf in 68 Spielen 75 mal und übertrifft damit Gerd Müller an Toren pro Spiel. Der Größte der Großen ist also ein den meisten völlig unbekannter Ungar. Jetzt wissen wir’s.

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St. Annen Kirche

Ich bin offensichtlich nicht der einzige, der sich dann und wann immer öfter dem Biertrinken widmet. Für die jüngeren unter Euch: Der linke ist Roy Präger vom VfL Wolfsburg. Den anderen kenn ich auch nicht. Wahrscheinlich eine der vielen Frimpen, die die Wolfsburger irgendwann mal gekauft haben, mit denen nicht nur ich, sondern auch die Wolfsburger Fans nicht viel anfangen konnten.

(Frage mich gerade, warum Fußballprofis immer den selben Scheiß-Klamottenstil haben.)

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Ausgegraut

Ich bin ja immer auf der Suche nach einem vernünftigen WM-Planer zum Ausdrucken, an die Wand hängen und Eintragen. Hier der nächste Vorschlag der ARD (pdf) [Link leider tot]. Schön, wie die Spiele, die nicht von ARD oder ZDF, sondern von RTL übertragen werden, ausgegraut sind.

Weil bei den späteren Spielen unklar ist, welcher Sender was übertragen wird, sind alle späteren Spiele ausgegraut. Nett.

Klar ist aber angesichts dieses Planes auch: Delling und Netzer werden das Finale moderieren und analysieren. Es gibt viele, die mögen dieses Duo nicht mehr oder mochten es noch nie. Ich muss sagen, ich bin froh, dass diese beiden beim Finale dabei sind.

Den Dummschwätzer kann ich nicht mehr ertragen. Früher, als er selbst noch Teamchef war, war das anders. Da hat er mit seinen Wutausbrüchen und seiner teilweise offensichtlichen Überforderung mit der Situation noch Unterhaltungswert gehabt. Heute ist sein Geseier nicht mehr auszuhalten.

Netzer — zum Glück.

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Wie hieß Heinz Rühmann mit Vornamen?

Wie heißt eigentlich der Pokal, um den die 32 Mannschaften demnächst spielen? Der Vorgänger hieß „Coupe Jules Rimet“, das weiß ja fast jeder. Aber wie hieß denn noch mal der aktuelle?

Da grübelt man länger, dabei ist die Antwort so einfach: Wie nennt man einen Hund? Genau, Hund. Wie nennt man sein Auto? Auto. Und wie nennt man einen Bundeskanzler? Bundeskanzler.

Wie nennt man also einen Pokal, der beim World Cup vergeben wird? World Cup. Schnarch.

Fast so schwierig wie die Frage: „Wie hieß Heinz Rühmann mit Vornamen?“.

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Playmobil-Stadion

Hier ist nicht die Rede vom echten playmobil-Stadion in Fürth, in dem die Graupentruppe der SpVgg Greuther Fürth seit Jahren versucht, in die erste Bundesliga aufzusteigen. Hier ist die Rede von Spielwaren. Lego und playmobil haben wohl alle Brüder und Schwestern meiner Generation in jungen Jahren selbst erlebt. Natürlich stellt sich jetzt die Frage, ob diese beiden Firmen auch auf den WM-Zug aufspringen.

Ja, das tun sie. Teil 1 der Antwort: Es gibt ab Februar ein playmobil-Stadion, in dem man sogar Torwandschießen kann. Das Spielprinzip im Stadion erinnert allerdings stark an das gute alte Tippkick. Trotzdem: ein Stadion von playmobil – da weiß man, dass die WM in Deutschland stattfindet.

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