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Schlagwort: Bundesliga

Momentan Tabellenführer

Momentan Tabellenführer. Oder: Seit 2 Jahren nicht mehr Tabellenführer.

Was soll das für ein Quatsch sein? Natürlich war Bayern letztens schon zig-Mal Tabellenführer, nachdem sie es vorher ungefähr 2 Jahre lang nicht waren. Gibt es irgendwo ein Gesetz, das bestimmt, dass man nur dann Tabellenführer ist, wenn alle Clubs gleich viele Spiele absolviert haben? If so, warum akzeptiert man dann in anderen Ligen ständig, dass Club xy nun mal zur Zeit Tabellenführer sei, obwohl Club yz noch 2 Spiele aufzuholen habe? Nur nicht in der deutschen (Man nennt sie auch „Bundesliga“) Liga nicht? Warum?

Wer Spielpläne behandelt wie Kindergeburtstage, die man mal hierhin und mal dorthin schieben kann, Hauptsache alle Kinder bekommen ihre Pommes (mit Ketchup) und ihr Nach-Hause-Tütchen, der darf sich nicht wundern, dass sowas wie „Tabellenführer“ sein irgendwie nicht mehr richtig ernst genommen wird.

Aber, liebe Kinder, lasst Euch eins sagen: Wer die Tabelle anführt, ist Tabellenführer. Ob nun um 15.30h oder um 0.08h. Wer vorne steht, ist Tabellenführer.

Falls man sich an dieser Stelle irrt, darf man gerne ein neues Wort erfinden, aber Tabellenführer ist der, der vorne steht. Nicht der, der potenziell in 48h vorne stehen könnte.

So einfach ist das.

Man darf dann sprachlich auch gerne so genau sein und sagen: seit 6.578 Tagen nicht mehr Tabellenführer nach einem von allen Mannschaften komplett absolvierten Spieltag. Ja, ist klar: ist langweilig. Aber ist so.

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Die jungen Wilden

Selten wohl war eine Titulierung unpassender als jene in der Überschrift für Spieler der Kategorie Toni Kroos, Thomas Müller und Dennis Aogo. So wild, dass sie seit Jahr und Tag in Fußball-Internaten leben, alles der Karriere unterordnen und Discotheken wahrscheinlich nur vom Hörensagen kennen. Und, nicht zu vergessen: Bei Interviews derart stromlinienförmig antworten, dass man doch lieber das Aktuelle Sportstudio von der Last inhaltsleerer Interviews befreien sollte, statt einen von den „Jungen Wilden“ einzuladen.

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Die alken Zeiten sind vorbei

Wie der Herr, so’s Gescherr, möchte man Titus Petronius zitieren, wenn man liest, wie sich selbst die Trainer der Bundesliga neuerdings gut benehmen, wenn sie zusammentreffen und doch eigentlich ein bisschen frei haben am Abend und die Kosten sicher auf den DFB gingen. Während Eskapaden bei den Spielern mittlerweile Seltenheitswert haben, abgesehen von ein paar Berliner Rückspiegeln, ist es auch in der Gilde der Leitenden nicht mehr Usus, sich den Hals zuzuschütten, wenn die Kameras aus und die Kollegen nah sind. Das war einem alten Fahrensmann neu:

Jupp Heynckes macht sich auf eine lange Nacht gefasst, als er am Sonntag nach seiner Ankunft in der Stuttgarter Nobelherberge Le Méridien die Hotelbar ansteuert. Am Vorabend der Trainertagung haben sich dort die Kollegen der Bundesliga zum informellen Austausch versammelt – und von früher weiß Heynckes, dass es bei diesen Anlässen gerne feucht-fröhlich wurde. Nun jedoch muss der 64 Jahre alte Trainerveteran von Bayer Leverkusen feststellen, dass er lange nicht mehr dabei gewesen und vom Kaliber eines Udo Lattek (Spitzname: Pils-Udo) niemand übrig geblieben ist. Am nächsten Tag jedenfalls berichtet Henyckes taufrisch davon, dass es mittlerweile „viel gesitteter“ zugehe „als vor 20 oder 25 Jahren“.

Einer hätte den Abend und den Stand noch retten können, doch Mario Basler trainiert nur den Regionalligisten Eintracht Trier — und war somit nicht eingeladen.

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Historisch schlecht

Historisch schlecht steht die Hertha der BSC das Berlin in der Tabelle da, wie diese Auflistung der Bilanzen und Punkte der Tabellenletzen in der Geschichte (deshalb „historisch“ …) der Bundesliga zeigt. Von 1963 bis 1995 anhand der Zwei-Punkte-Regel konstruiert, danach mittels der Drei-Punkte-Regel.

Lassen wir also das Ganze erstmal auf uns einwirken.

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Bullshit Bingo Bundesliga

Den wenigstens bekannt bislang, dürfen sich Leser dieser Seite glücklich schätzen, denn hier wird das geheime Geheimnis des Fußball-Gottes gelüftet: Der Fußball-Gott ist eine Kuh. Und seine Äußerungen tut er/sie mittels Kuhfladen kund.

Oben im Fußball-Himmel läuft diese Kuh vor jeder Saison aufs neue einen Parcours ab, auf dem die Klubs der Bundesliga aufgemalt sind, und wirft mal hierhin und mal dorthin und bestimmt so das Endtableau der jeweiligen Saison, je nach Reihenfolge und Trefferfeld eben. Zufällig dahingeschissen, sozusagen.

Ein Geheimnis, welches die armen Leute da unten nicht ahnen: All ihr Wirken und ihr Gebaren hat leider überhaupt keinen Einfluss auf das, was der Fußballgott da oben hinscheißt. So ackern sie und rackern sie und reden von Strategien und Neueinkäufen, denen beim Einleben man helfen werde, die sich nahtlos ins System oder die durch den teuren Wegverkauf entstandene Lücke einfügen werden. Davon, dass man aus der Vorsaison gelernt habe, dass man die selben Fehler nicht noch einmal machen werde, dass man dieses Mal wirklich keine Südamerikaner nur nach youtube-Studium einkaufe, dass man sich defensiv stabilisiert habe oder dass man seine Torchancen mittels des Wirkens eines Mentaltrainers nun besser nutzen wolle.

Und wenn es dann gar nicht so läuft, wie selbst geplant, weil der Fußballgott oben was Anderes hingeschissen hat, dann laufen sie wieder rat- und beinahe planlos wild gackernd durcheinander, der Mob fordert Skalps, die Verantwortlichen drehen wie von Sinnen an allen Schaltern, die sie noch im Vorjahr als vermeintlich wirksam ausgemacht haben, allein: Es ändert am Ergebnis nichts.

Hatte die Kuh im letzten Jahr noch einen Tabellenplatz im oberen Drittel erzeugt, hat sie dies Mal Platz 14, nach vielerlei Zittern und diversen Entlassungen, vorgesehen. Wer gerade noch an der Champions League schnupperte, sieht sich von der Macht des Fladens nach unten gespült, muss plötzlich Stunden ohne eigenen Torerfolg erklären, wo er nichts zu erklären weiß. Der zuletzt zweistellige Stürmer trifft nicht mehr und dem ehemaligen Stabilisator der Defensive unterlaufen Eigentore galore.

Mit der selben Wirksamkeit werden Aufsteiger in den UEFA-Cup und deren Trainer als Helden auf die Titelseiten emporgespült, gefeiert wird das Wirken jener, nach der geheimen Mixtur des Wundertrainers oder -Einkaufs wird gefragt, viel wird andernorts kopiert, die Lehrbücher werden umgeschrieben, die neue Frische, das frische Neue möchte man auch gerne selbst haben, die Sektkorken knallen und die Fans bauen Denkmäler.

Bis, ja, bis es auch im nächsten Jahr wieder heißt: Kuhstall auf fürs neue Tabellenplatz-Bingo und alles ziellose Raten und weder er- noch überhaupt klären Können geht wieder von vorne los.

Flatsch.

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Meister als Trainer und als Spieler

Gerade les ich in einer dieser „Info-Boxen“, dass xy einer von nur sechs Menschen sei, die in der Bundesliga Meister als Trainer und als Spieler geworden sind. Kurz inne gehalten, komme ich ad hoc auf fünf, womit mir einer fehlt. Damit es nicht ganz so langweilig ist, bitte die übrigen auch suchen.

Kein „Gewinnspiel ohne Gewinne“ heute, dafür wird’s allzu schnell zu Ende sein.

Komplette Antwort nach dem Klick:

“MeisteralsTrainerundSpieler-Spoiler“

Trainer
Felix Magath
Jupp Heynckes
Thomas Schaaf
Matthias Sammer
Franz Beckenbauer
Helmut Benthaus

Torwarttrainer
Sepp Maier
Toni Schumacher
Wolfgang de Beer
Gerry Ehrmann
Dieter Burdenski
Eberhard Trautner
Walter Junghans

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Unbekanntes aus … dem Schweinsteiger’schen Statistik-Kabinett

… dem Schweinsteiger’schen Statistik-Kabinett.

Dass die Schweinsteiger’sche Zahl hier für die Zahl an Länderspielen steht, die Bastian S. noch fehlen, um einen anderen als Rekordnationalspieler abzulösen, dürfte zumindest bei Stammlesern bekannt sein. Diese Bedeutung soll auch erhalten bleiben, aber vielleicht kann man trotzdem eine zweite, eine -Schweinsteiger’sche Zahl einführen:

Der Bub ist auf dem strengen Vorgalopp in einer viel weniger rühmlichen Rubrik: Bei der Zahl der meisten Auswechslungen in Bundesligaspielen.

Lars Ricken führt diese Liste noch mit sage und schreibe 128 Auswechslungen bei 301 Einsätzen an. Er ist somit in jedem Nullkomma425ten bei 42,5 Prozent seiner Spiele ausgewechselt worden.

Auf den Plätzen 2 und 3 der Auflistung nach der absoluten Anzahl der Auswechslungen folgen:

Ulf Kirsten 124/350/0,354
Horst Heldt 123/359/0,342

Über weitere bekannte Größen wie Oliver Neuville (noch aktiv und mit 121 Auswechslungen nur knapp hinter dem Rekordwert), Mehmet Scholl (114), Frank Mill (99), Fritz Walter (98) und Andreas Herzog (90) erscheint schließlich jetzt schon auf Platz 16 dieser Liste Bastian Schweinsteiger mit 86 Auswechslungen.

Oliver Neuville spielt wahrscheinlich nur noch in dieser Saison und wird den Wert, da er zur Zeit eher eingewechselt wird, nicht mehr allzu weit nach oben treiben, wenn auch vielleicht noch ein wenig. Selbst wenn er noch ein weiteres Jahr dranhängt, wird dieses ja voraussichtlich in der zweiten Liga geschehen.

Unser guter Schweini mit den vielen Zahlen um sich herumschwirrend hat also noch massig Zeit, auch in dieser Skala den Spitzenplatz zu belegen. Man darf wohl davon ausgehen, dass er — was für die Nationalmannschaft nicht ganz so sicher ist, während wiederum ein Wechsel ins Ausland bei diesen ganzen Heim-bei-Mutti-Schläfern wie Lahm, Rensing, Badstuber und so weiter auch bei Schweinsteiger nicht allzu wahrscheinlich wirkt — noch einige Bundesliga-Saisons vor ihm liegen.

Was dabei nicht unter den Tisch fallen darf: Zumindest in der Liste der 20 Spieler mit den meisten Auswechslungen belegt Schweinsteiger jetzt schon einen ersten Platz. Nämlich bei der relativen Anzahl der Auswechslungen.

Sein absoluter Höchstwert in diesem Feld liegt bei 0,447! Ich denke, dass das ein Ausrufezeichen wert sein darf. Quasi in jedem 2. Spiel wurde Schweinsteiger ausgewechselt. Da meine Quelle die Rumpelkammer von bundesliga.de ist, dürften keine Zweifel an deren Glaubwürdigkeit auftreten.

Schweinsteiger spielt also unheimlich häufig mit, absolviert aber fast 50% seiner Spiele nicht bis zum Ende — und da sind die Einwechslungen noch gar nicht mitgerechnet. Am Ende seiner Karriere kommt Schweinsteiger womöglich auf 603 Einsätze, hat aber gerade mal knapp genauso viele Minuten im Einsatz absolviert.

Wir werden dieses kleine vorzeitige Weihnachtsgeschenk für Statistik-Liebhaber weiter im Auge behalten. Getrunkene Liter Maß pro Wiesn, gesammelte Knöllchen pro unterschiedlichem Auto und auch noch ein paar heißere Eisen, die hier nicht angefasst werden, weil wir ja keine Celebrity-, sondern eine ernsthafte Fußball-Statistiken-Seite sind: Beim Zahl- und Rittmeister Schweini liegt sicher noch einiges im Verborgenen.

Wir bleiben dran.

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In Reih und Glied

Wenn Union Berlin, was ja nun fast ausgemacht scheint, in die 2. Liga aufsteigt, haben alle deutschen Metropolen fein säuberlich geordnet ihre ersten und zweiten Clubs in die erste und zweite Bundesliga einsortiert.

  • Hertha oben, Union darunter für Berlin.
  • Der HSV ebenfalls oben, St. Pauli eine Klasse darunter für Hamburg.
  • Die Eintracht für Frankfurt oben, der sehr kleine FSV darunter.
  • In München die Bayern oben, der TSV 1860 darunter.

Nur in Köln bleibt der 1. FC oben, dahinter folgt die reaniminierte Fortuna allerdings mit wesentlich größerem Abstand, obwohl sie doch immer noch Tabellenführer der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga ist.

Und Stuttgart, wenn man Metropolen-bezogen so gönnerhaft zählen will, hat zwar den VfB Stuttgart ebenfalls in der 1. Liga, verliert aber gerade seine Kickers an die Viertklassigkeit, zählt somit ebenso nicht zu dieser Riege.

Bei 1860 muss man noch hinzufügen, dass sie das einzige all dieser Beispiele sind, die sich als ehemals größerer der beiden den Rang vom Konkurrenten ablaufen ließen, während es in allen anderen Fällen so geblieben ist, wie es immer war. Für „immer“ natürlich nur die Jahre nach dem Krieg berücksichtigend; davor versinkt das alles in wenig vergleichbaren und aufrechenbaren komischen Endrunden, wo sicher der eine oder andere mal größer war als der eine oder der andere, das dann aber wohl nur für kurze Zeit.

Dresden und Leipzig, die man auch ohne viel Wohlwollen zu den Metropolen zählen kann, sind nicht mal mit einem Bein in der 1. oder 2. Liga vertreten, weshalb sie leider gänzlich rausfallen.

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Das wird alles hochmanifestiert

Eigentlich reicht meine durchaus dann und wann von bösen Anwandlungen geprägte Phantasie so weit nicht. Es hat aber den Anschein, als hätte man Thorsten Legat bei Reviersport nur deshalb für eine Kolumne angeheuert, damit der Strom der Bonmots mit reichlich Problemen bei der Fremdwörternutzung durch Fußballer nicht abreißt. Oder die Reviersport ist mittlerweile — Printkrise neben allgemeiner Finanzkrise — so klamm, dass dort niemand mehr zum Gegenlesen bezahlt werden kann. Anders ist es nicht zu erklären, wie man mal wieder Legat ins offene Abseits humpeln ließ:

Ich habe am Wochenende ein Jahrhundert-Tor gesehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich in den über 50 Jahren Bundesliga schon einmal so einen Treffer gesehen habe.

Nicht erstaunlich, dass er sich nicht daran erinnern kann, für die 50 Jahre Bundesliga fehlen nämlich immer noch derer vier. Für die über 50 Jahre dann eben fünf. Okay, dafür sind Blogs ja da: Den Quark, den andere verbreiten, zu korrigieren — und das auch noch unentgeltlich. Wie letztens schon erwähnt ist diese Rubrik hier inzwischen geschlossen. Irgendwann ist es nicht mehr lustig, wenn Leute einem Texte verkaufen wollen und sie diese dann nicht mal mehr prüfen. Da nützt auch der kleine innere Triumphbogen nicht, den man bei so einem Fund auf die Anzeigetafel der Rechthaberei malen kann.

Wie erwähnt, die Rubrik der einfachen Sach- und Lachfehler ist geschlossen. Da muss schon ein bisschen mehr her als ein schnöder Zahlendreher oder ein falsch verortetes Heimatland eines Bundesligaprofis — und siehe da: Natürlich lässt sich Thorsten Legat nicht lumpen. Gemein von der Reviersport, das dann auch einfach so ungelesen online zu stellen. Eine banale Rechtschreibprüfung ist nun mal nicht genug, man muss den Text „schon au“ (© Jogi Löw) lesen. Ein Wort kann richtig geschrieben sein, und dennoch an dieser Stelle nicht ganz das treffen, was man eigentlich meinte:

Das ist nicht der FC Bayern, den die Fußballfans kennen. Die Mannschaft ist überhaupt nicht manifestiert.

Ja, mit viel, sehr viel Wohlwollen, kann man dem zustimmen: Die Mannschaft hat sich noch nicht offenbart, sie zeigt nicht, was sie wirklich kann. Das Wohlwollen ist an dieser Stelle aber nicht groß genug, um Legat, dem alten Linguisten, diese Bedeutungsauswahl zuzutrauen. Gefestigt sind die Bayern eben nicht, aber das hat Legat nicht gesagt.

Achso, wer das Gefasel noch lesen will: bitte sehr.

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Unbekanntes aus … Köln

… Köln.

In der Saison 1973/74 spielten mit dem SC Fortuna Köln und dem 1. FC Köln gleich zwei Clubs aus dieser Stadt in der 1. Bundesliga. So weit, so bekannt.

Unbekannt war weiteren, jüngeren, dennoch interessierten Kreisen jedoch bislang, dass beide Clubs zu dieser Zeit ihre Heimspiele im Kölner Radstadion austrugen, und nicht im Müngersdorfer Stadion.

Letzteres sollte zur WM 1974 an alter Stelle neu errichtet werden. Die Entwürfe wurden als zu teuer abgelehnt, weshalb Köln auch kein Austragsungsort bei der WM 1974 wurde. Stattdessen wurde man erst 1975 mit dem neuen Müngersdorfer Stadion, Fassungsvermögen damals 61.000 Zuschauer, fertig. Bis zur Fertigstellung des Neubaus spielten die beiden Kölner Bundesligisten also im Kölner Radstadion, mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Zuschauern, wie die Kölner Sportstätten GmbH per Mail informiert.

Allerdings müssten dann einige Daten bei fussballdaten.de nicht stimmen (denen ich nicht mailte, weil sie sowieso nicht antworten), denn erstens sind hier 28.000 Zuschauer als Zuschauerzahl angegeben und zweitens als Spielort das Südstadion, das laut Wikipedia erst 1979 eröffnet wurde. Im zweiten Link hingegen ist es dann richtigerweise das Radrennstadion Müngersdorf, allerdings wieder mit 28.000, ebenso wie im ersten Derby, das der FC Köln vor wiederum 28.000 Zuschauern ebenso gewann wie das zweite, diesmal aber nur vor 22.000 Kölnern.

Bundesligafußball im Kölner Radstadion — aber vor wie vielen Zuschauern denn nun?

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Trauerflor

Man hat es ja in Zeiten der Überwachung nicht leicht und muss sich hüten, nur noch Negatives zu schreiben. So war das hier auch nie gedacht. Wenn es aber nötig ist, dann ist es nötig. Und ein Trauerflor ist überhaupt nicht nötig.

Wo ist denn da eine Verbindung zwischen einem Amokläufer, seinen Opfern, und den Teams der Bundesliga?

Contra das Aufspringen auf Züge, die in ganz anderen Regionen fahren.

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Kurz verdrechselt

Erpressungsversuch gescheitert. Nachdem kompromittierende Handy-Fotos von seinen Zeichnungen an der Takttiktafel in die Fänge zwielichtiger Menschen fielen, versuchten diese, Jürgen Klinsmann zu erpressen: Sie drohten, öffentlich zu machen, was er da so an die Tafel geschrieben hatte. Glücklicherweise schwieg die Presse über diesen Vorfall so lange, bis die Übeltäter endlich gefasst waren. Der kleine Philipp, der schließlich am Übergabeort des Lösegelds gestellt wurde, redete sich damit heraus, dass ihm sein neuer Werbepartner, ein gewisser Herr Springer, dazu geraten hatte, mehr von diesen geheimen Leserfotos zu machen, dann gäbe es 500 Euro extra. Klinsmann selbst sagte, er hätte zu keiner Zeit schlecht schlafen können: „Auf den Fotos war ja nur das, was wir in einer weit entfernten Zukunft umsetzen möchten. Mit der Gegenwart hat das natürlich nichts zu tun.“

Klopp und Zorc ziehen die Reißleine. Nachdem bei Berechnungen einer eigens angeheuerten Beraterfirma herauskam, dass Borussia Dortmund in dieser Saison bislang die wenigsten Spiele verloren, die meisten Remis und die wenigsten attraktiv gespielt hatte, erkannte Jürgen Klopp sofort und als einziger im Raum diesen unauflöslichen Widerspruch und zog die Reißleine. Der ebenfalls zum Zieh-Zeitpunkt auf der Falltür befindliche Michael Zorc hatte gerade noch verdutzt und ungläubig auf die vielen Zahlen der von der Beraterfirma hereingereichten Tabelle geschaut. Just wollte er zur Frage ansetzen, was denn dieses Pluszeichen vor der Tordifferenz bedeute, so etwas kenne er aus seinen Büchern nicht, da ward er auch schon mit in den Schlund gerissen. Klopps Zukunft ist unbekannt, allerdings werden ihm Kontakte zur Abenteuerurlaub-Branche nachgesagt.

Jürgen Klinsmann kein Schuljunge. Jürgen Klinsmann will auf keinen Fall die Trainer-Schulbank drücken. „So lange ich hier Trainer eines Bundesligisten bin, kann ich nicht gleichzeitig eine Trainer-Ausbildung machen, das wird jeder verstehen.“ Matthias Sammer als DFB-Verantwortlicher für die Trainerlizensierung hatte diese Ausbildung vom Novizen gefordert. „Es kann nicht immer eine Lex Matthäus geben, irgendwann ist auch mal Schluss damit.“ Jens Lehmann murmelte auf der selben Pressekonferenz etwas von einem „Hubschrauber“, mit dem sowas trotz Terminproblemen mögliche werde, wurde aber aufgrund der schon angeworfenen Rotorblätter des direkt neben der Tür wartenden Helikopters von niemandem mehr verstanden.

Theo Zwanzigers Wahl doch gültig. Obwohl es viele zweifelnde Stimmen gab, ist Theo Zwanzigers Wahl zum Präsidenten des Deutschen Fußballbundes tatsächlich gültig und er in Wahrheit kein Erfüllungsgehilfe der DFL dabei, möglichst viel Kohle aus dem Premiumprodukt Bundesliga und symbiotisch verwachsenem Pay-TV zu pressen. Zwar sei er bei den Verhandlungen über den neuen Sonntagstermin zu spät gekommen, allerdings hatte ihn der Verantwortliche auch nicht informiert. Deshalb bliebe die Gültigkeit seiner Wahl unberührt. Da niemand weiß, wer denn jetzt eigentlich verantwortlich ist, ist Oliver Bierhoff als Bauernopfer im Gespräch, der seinerseits darauf verwies, alle privaten Werbeverträge regel- und vor allem fristgerecht angemeldet zu haben.

Werder Bremen hat nun doch kein Disziplinproblem. Die Gerüchte seien kürzend verfälscht worden: „Es ist nicht alles wahr, was in den Zeitungen stimmt.“ Weder sei Ze Roberto, der Zweite, unabgesprochen nicht aus dem Urlaub zurückgekehrt („Teil unseres neuen Konzepts“), noch hätte Miroslav Klose in einer ultrageheimen [********] (geheim) spontan die Taktik des Teams geändert. Meldungen darüber, dass es Jefferson Farfans Oma wieder besser gehe, seien hingegen zutreffend, wenn auch nicht Teil des Konzepts.

Peter Neururer Trainer auf Schalke. Nachdem der Ruf aus Schalke ertönt war, dass man den Heiland wieder benötige, machte Peter Neururer beim MSV Duisburg kurzen SMS-Prozess: „Ich bin dann mal weg.“ simste er dem kurz zuvor noch euphorisiert ob der Vertragsverlängerung mit Neururer ins Mikrofon säuselnden Walter Hellmich: „Der MSV gehört in die Champions League. Und ich auch.“ Im Exklusiv-Telefon-Interview auf 90elf, in dem Neururer aus der Kabine heraus noch schnell seine Expertentipps abgab, erinnerte er daran, dass er schließlich der erste war, der so blöd war, sich eine mühsam eingetippte Datenbank von seinem Sohn löschen zu lassen. Hinweise auf eine eventuell existente Berufsethik und Solidarität unter Kollegen schnaufte Peter der Große nuschelig in seinen Schnäuzer weg: „Lächerlich. Es ist niemand positiv auf Solidarität getestet worden, deshalb sollte man das Ganze schnell abhaken.“ Außerdem sei er damals falsch zitiert worden.

Markus Babbel grinst nach Pokal-Aus. „Wir haben viel gelernt. Wir machen jeden Fehler beim nächsten Mal ein bisschen besser“, versprach er den Journalisten. Die aber wollten das gar nicht hören, sondern warteten auf die endgültige Zusage Franck Ribérys, auch im nächsten Jahr noch unter Babbel zu trainieren. „Isch blaibe — vorerst“, sprach Ribéry in astreinstem Deutsch, wobei er das „vorerst“ nicht aussprach, sondern mittels Gebärdensprache in den Raum schraubte. Horst Heldts Nachfolger Rudi Völler erklärte Ribéry daraufhin strahlend zum „unverkäuflichen Drecksack“, während sich im selben Moment ein Hubschrauber mit madrilenischem Kennzeichen in die Lüfte erhob. Als sich die Staubwolken verzogen, tauchten die Schemen eines vom Hubschrauber Zurückgelassenen auf, der flugs versprach: „Zur WM 2010 bin ich wieder fit.“

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Neues aus Leverkusen Düsseldorf

Janus hat wieder seine vierteljährliche Rückschau zu Bits gebracht. Darin geht es nicht allein um die Winterpausen-Transfers der 3. Liga und um – man höre und staune – Siege der Fortuna über Teams der unteren Tabellenhälfte, gegen die Fortuna ansonsten gerne strauchelt. Auch wer sich mehr für die erste Liga interessiert, wird dieses Mal bedient:

Allerlei Ränkespiele und Marketing-Machenschaften rund um den Umzug von Bayer Leverkusen in die LTU-Arena. Was dabei alles in die Wege geleitet wird, um das Stadion zu füllen und wie selbst die in Düsseldorf ansässigen Medien mitmachen, ist schon bemerkens- und janus eine Vielzahl von Zeilen wert. Und das Schönste ist: Reinhold Beckmann kommt ebenfalls drin vor, wenn auch nur als toter Mann.

Leverkusen eröffnete seine Heimspielsaison in der Arena Ende Januar mit dem DFB-Pokal-Spiel gegen Cottbus (3:1). Offiziell waren es 16.000 Zuschauer, sozusagen alle Dauerkartenbesitzer. Die inoffizielle Zählung, nämlich die Anzahl der elektronischen Pings an den Drehkreuzen, soll sogar nur 14.000 Zuschauer ausgewiesen haben, aber das ist natürlich nur so ein Insider, den ich niemals offiziell schreiben würde. Ein Anhänger der Leverkusener versuchte dies im Fortuna-Forum dergestalt zu erklären, dass der Gegner halt keinen interessieren würde, und außerdem sei ja noch diese unfassbare Anreise von 40 km zu einem Heimspiel zu berücksichtigen, ein Argument, über das zumindest ich persönlich herzlich lachen kann. Rosinenpicker Bundesliga halt.

Aber irgendwie scheint man in der Bayer-Führungsetage dieselben Gedanken gehabt zu haben. Denn nach dem Spiel gegen Cottbus lief die Werbemaschinerie der Chemiker richtig zu Hochform auf. Meterhohe Plakate in ganz Düsseldorf werben für die Bayer-Heimspiele, es wurden und werden reichlich Freikarten an Düsseldorfer Schulen verteilt, der einheimische Boulevard titelte: „Eine lange Durststrecke geht zu Ende – endlich wieder Bundesliga in Düsseldorf“, der derzeit verletzte Nationalspieler Bernd Schneider erschien in der Düsseldorfer Altstadt in einem Brauerei-Ausschank, um Autogramme zu schreiben, und wahrscheinlich musste man noch dankbar sein, dass während der Anwesenheit des Leverkusener Trosses dort nicht eine Stunde lang Kölsch ausgeschenkt werden musste. Als „Sahnehäubchen“ gab es noch das Interview mit dem Bayer-Sportbeauftragten Meinolf Sprink, der mal locker von sich gab, natürlich versuche man, in Düsseldorf Fans abzuwerben und Sponsoren mit besonderen Angeboten die Marke Bayer 04 schmackhaft zu machen. Alles übrigens Aktionen, die dem bekennenden Ignoranten der Sportart, die er von Zeit zu Zeit zu moderieren oder kommentieren pflegt, Reinhold Beckmann nämlich, zu der Wertung „Ein Riesen-Erfolg für Bayer“ veranlassten. Okay, dessen Kopf ist in Bezug auf Fußball schon längst eine tote Telefonleitung: da klingelt nix mehr. Insoweit nicht überraschend.

Insgesamt mal wieder die Kleinigkeit von 5.833 Wörtern, wohlgemerkt gilt bei janus anders als z. B. beim oben rechts verlinkten Toni Schumacher: Quantität ist immer auch Qualität.

Zu einem der von janus zitierten Plakate mit dem Aufdruck „Werkself“ geht es hier und dann aber auf zu janus‘ vollem Beitrag.

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