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Schlagwort: Jogi Löw

Spätsüdafrikanische Dekadenz

Die Gerüchte gingen schon lange durch die Fußballwelt, endlich ist es raus. Ja, Jogi Löw hat es hinter den Ohren, faustdick. Und der Rest der Nationalmannschaft auch. Allerdings nicht nur in die eine, sondern auch in die andere Richtung, offensichtlich. Wahre Orgien müssen sich in Südafrika ereignet haben, wie WDR 2 berichtet:

Sex ist eine ganz hervorragende Entspannungsart für Sportler. Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass Sex am Vorabend die Leistungsfähigkeit steigert. Diese Taktik hat auch Jogi Löw bei der Fußball-WM mit den Spielern und ihren Frauen verfolgt.

Aber was will man auch den ganzen Abend lang machen, wenn man im kalten, gefährlichen Südafrika das Lager nicht verlassen kann …

(Disclaimer: Dieser Beitrag ist nicht geeignet, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu beeinflussen. Rein prophylaktisch erscheint er dennoch zwischen 22h und 6h.)

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Fußballer und Raucher: Minus Jogi plus Kloppo

Nachdem Bernd Schneider aufgehört hat, werden die Raucher unter den Fußballern immer weniger.

Bei den nicht mehr aktiv selbst Sportelnden gibt es allerdings wohl noch einige von ihnen, auch der Lothar schmöckt ja gern mal eine („Aber nur die Leichten“), und der folgende ältere Beitrag der Süddeutschen verrät uns, dass noch einer der Ex-Fußballer-und-jetzt-Trainer unter den Rauchern zu finden ist.

Einer, der Titel verrät es ja bereits, zu dem das aufgrund seiner Strahlemannhaftigkeit eigentlich gar nicht so recht passen will.

Jürgen Klopp hat noch in Ruhe eine Zigarette geraucht, er stand dabei im Bauch des Mainzer Stadions am Bruchweg und unterhielt sich mit einem Mann von Fernsehen, während ein weiterer Mann vom Fernsehen ihn unablässig filmte. Dann hat er die Zigarette ausgedrückt und ist langsam in einen anderen Raum im Bauch des Stadions gegangen, wo er sich auf ein Podium setzte, von dem herab er wenig später einen wirklich guten Fußball-Witz fallen ließ.“

Jogi Löw hingegen soll einigen Quellen zufolge daran arbeiten, sich das Rauchen gänzlich abzugewöhnen, so dass sich Bilder wie von der EM 2008 nicht wiederholen werden, als er nach einer inhaltlich lächerlichen Sperre eine Partie seines Teams von einer VIP-Loge aus verfolgen musste, wo ihn natürlich die Kameras einfingen, wie er sich einen „Glimmstengel“ (vom Aussterben bedrohtes Wort) zu Gemüte und zu Lunge führte. Wie weit er mit seinen Aufhörversuchen gekommen ist, ist allerdings nicht bekannt. Wie auch immer, wenn Jogi einen Platz freimacht im Raucherclub, dann ist jetzt Jürgen Klopp da, um den Stuhl nicht kalt werden zu lassen.

Dass Kloppo Klopp aber auch zur Raucher-Fraktion im Bundesliga-Fußball gehört, bleibt relativ neu und überraschend. Hust.

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Nicht mal schwimmen kann er

Wir lesen wohl alle immer mal wieder Texte von Daniel Theweleit, und in den meisten Fällen sind wir damit zufrieden. Grundsätzlich scheint er ein netter Kerl zu sein, der weiß, wovon er schreibt, der sich selbst nicht zu wichtig nimmt und der vor allem — soweit beurteilbar — über einigermaßen ausreichende Hintergrundinformationen verfügt, um seine Beiträge näher an die Wahrheit rücken zu lassen als die von vielen anderen. Womit ausdrücklich auch festgehalten werden soll, dass für diese Empfindung ein gewisses Vertrauen in die Absichten des Schreibers nötig ist, welches hier immer noch vorhanden ist.

Gestern aber schrieb er etwas, was geradezu nach einer Krone verlangt, auch nach einer Krönungszeremonie, in der ihm diese Krone aufgepfropft werden darf. Denn Theweleit schafft es doch tatsächlich, in einem Beitrag über Roman Weidenfeller auf derart perfide Weise Jogi Löw einen mitzugeben, dass man ihm dafür die Krone der Perfidie aufsetzen müsste:

Denn Löw ist ein Mann, der sich gerne bei den Erfolgreichen bedient, das ist in dieser Woche wieder zu beobachten.

Womit er auf die Nominierungen so vieler aktuell äußerst erfolgreicher Dortmunder Spieler für den Kader gegen Schweden anspielt und genauso die damaligen Nomierungen von einigen Hoffenheimer Spielern anklingen lässt.

Nun hat man hier zu wenig Archivarenarbeit geleistet, um auflisten zu können, ob Theweleit je mit anderer, gespaltener Zunge zu diesem Thema schrieb. Unstrittig aber ist doch wohl, dass a) es grundsätzlich die Aufgabe eines Bundesjogis ist, die möglichst (zusammen) erfolgreichsten zu nominieren und b) er genau das bislang eben nicht tat, wie sehr irgendwelche Journalisten und der ob dieser Aussagen in Wallung geratene Pöbel ihm auch Kevin Kuranyi ins Südafrika-Heftchen schreiben und schreien wollten oder wie sehr auch an anderen Personalien gekrittelt wurde.

Oder hat irgendjemand schon das allgemeine ständige Wehklagen ob der Berufung von Klose und Podolski sowie das Zusammenrechnen der ach so wenigen Bundesligatore dieser beiden in der vorangegangenen Saison vor der WM 2010 vergessen?

Diesen Strömungen hat sich Löw strikt widersetzt, und wenn er nun Holtby, Schmelzer, Hummels und Co. für ein Testspiel nominiert, dann nutzt er doch lediglich diese angedachte Funktion des Spiels, darin Spieler testen zu können. Wie und wo sollte das sonst geschehen, wenn nicht in einem Testspiel? Stammspieler sind diese fünf bis acht Neulinge damit noch lange nicht und es ist auch geradezu wendehalsig, ihm diese Nominierungen jetzt vorzuwerfen. Schließlich ist dies ein Testspiel. Schließlich würde man ihm im Falle der Nichtnominierung erfolgversprechender Spieler das Gegenteil vorwerfen, -rechnen und -halten. Wie ja schon mehrfach geschehen.

Sollte er die selben Spieler später nicht mehr nominieren, wird man ihm dann die obige Titelzeile in den Schwarzwald werfen, genau wie Berti es einst bezüglich des Umgangs mit ihm selbst beklagte. Mit anderen Worten: Man wird Löw vorwerfen, dass er die selben Dortmunder Spieler, die plötzlich nicht mehr so erfolgreich sind, auch nicht mehr nominiert, und stattdessen auf Spieler mit 40-80 Länderspielen Erfahrung setzt. Was natürlich total unvernünftig wäre.

Man könnte ja untergehen.

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Engländer in langen Hosen?

Jupp, der … lassen wir diesen billigen Witz mit Bart. Jupp Derwall ist leider letztens von uns gegangen.

Hinterlassen hat er immerhin einen EM-Titel. Das ist mehr als Rudi Völler, Jürgen Klinsmann, Erich Ribbeck und Jogi Löw zusammen an Titeln gesammelt haben. Damit das nicht unterschätzt wird, muss man das ja auch mal aussprechen. Diese ganzen dritten Plätze, man kann mittlerweile das eigene Bad damit pflastern, aber einen Titel haben sie bislang nicht erreicht. Rudi Völler wurde beim Heimkehren noch gefeiert wie ein „ein Rudi Völler“, auch bei Klinsmann jubelte man noch. Nach dem verlorenen EM-Finale 2008 ließ man sich auf schäbigste Weise — nämlich indem man einen [Piep] namens Pocher den Gegner, der einen allerdings gerade geschlagen hatte, und das nicht gänzlich unverdient, verspotten ließ — noch in Berlin feiern. 2010 hatte man dann endlich eingesehen, dass man mit all dem erfolgreichen, in letzter Konsequenz aber unterlegenen Fußball Jupp Derwall (und auch Berti Vogts) immer noch nicht das Wasser reichen konnte.

Gut, das mag auch ein wenig damit zu tun haben, dass man es in Spanien mit Dopingverfolgung nicht so genau nimmt. Aus genau den selben Gründen aber wurde schließlich Deutschland 1954 Weltmeister. Wer heute noch an die Sage von den Eisenstollen Adi Dasslers glaubt und die Spritzen, die Gelbsucht etc. ignoriert, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.

Nicht mehr zu helfen, womit wir bei einer Nation wären, die fußballerisch abgesehen von einer Schiedsrichterfehlentscheidung in einem Heimspiel eigentlich noch nie überhaupt irgendetwas gerissen hat (selbst die Russen sind schon Europa- und drei(!)facher Europa-Vizemeister): England.

Womit wir zum Ausgangspunkt zurückkehren, denn jener Jupp Derwall, der 1980 Europameister wurde und letztens leider verschied, trat einmal bei einem Länderspiel gegen eben jene Engländer an. Und was sehen wir da (abgesehen davon, dass auch der Rest der Galerie klickenswert ist, weil dort Bilder mit Seltenheitswert zu sehen sind)? Die Engländer spielten in langen Hosen.

So kann das natürlich nix werden im Weltfußball.

(Bild Nr. 15 ist übrigens in Kürze in einer Sonderausgabe der 11Freunde zu erwarten. Offensichtlich gab es noch keine Wasserwaagen zu jener Zeit. Die Brille ist übrigens nicht in 3D, trotzdem erweckt sie den Eindruck, im nächsten Moment aus dem Bild zu fallen.)

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Der nette Herr Löw

Es ist bekannt, dass er gar nicht nett ist, sondern eher ein Cunctator, und das Attribut „nett“ ist bei einem Fußballtrainer ja ohnehin nur eine gar nicht mal so höfliche Umschreibung für angebliche Führungsschwäche. Den Oliver Bierhoff hatte er bislang aber eigentlich immer ganz gut im Griff, wenigstens den.

Auch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, denn in der Frage der Teilnahme an der Vergabe von ein paar wertlosen Broschen konnte er sich dann doch nicht gegen Atom-Olli durchsetzen:

„Ich hätte drei Tage vor dem Spiel gegen die Türkei natürlich lieber eine Trainingseinheit absolviert.“

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„Jogi Löw informierte seine Spieler per SMS“

Bliebe die Frage, ob die Zeitungen 1905 auch titelten, dass irgendein Trainer seine Spieler per Telegramm informiert habe, oder dass Helmut Schön 1966 seine Spieler per Telefon informiert habe. Als diese Techniken jeweils noch ziemlich neu nicht bei allen Nachrichtenschreibenden in Fleisch und Blut übergegangen waren.

Ist der Weg der Übermittlung einer Information jetzt schon eine Schlagzeile wert? Oder lässt es vielmehr darauf schließen, dass der oder die Verfasser oder -in einer solchen Sentenz es immer noch nicht glauben können, dass selbst Angestellte des DFB bereits im Jahr 2010 (oder sogar erst 1995) angekommen sind? Gar deshalb, weil sie selbst dort noch nicht so wirklich verweilen?

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Wie groß ist die [Emotion]?

Kann man nach einem 0:1 im WM-Halbfinale, wodurch man nicht mehr Weltmeister werden kann, nicht ein einziges Mal eine andere Frage stellen als „Wie groß ist die Enttäuschung?“?

Philipp Lahm wurde das gefragt, der offensichtlich kurz davor war, es dem kleinen Mädchen in der ARD gleichzutun, Jogi Löw wurde das gefragt, Bastian Schweinsteiger wurde das gefragt.

Man muss festhalten, dass es scheißegal ist, wie groß oder klein die Enttäuschung in so einer Situation ist, weil doch jeder, der zugeguckt (und mitgebangt) hat, weiß, dass die Enttäuschung so groß ist, dass es nicht ausreichen würde, die Hände zur vollen Spannweite eines Menschen voneinander zu strecken. Kann man — nach solchen Spielen und vor allem Ergebnissen gegen England und Argentinien — noch enttäuschter sein nach einem Fußballspiel als in diesem Fall gegen Spanien? Wenn man somit nicht mehr, obwohl das durchaus nicht unwahrscheinlich war, Weltmeister werden kann: Was gibt es denn Schlimmeres, als in einem WM-Halbfinale nach so einem Vorlauf zu verlieren (als Fußballer natürlich nur, real life blenden wir hier immer aus)?

Und es ist zudem scheißegal, wie sehr enttäuscht der Befragte ist, weil es auf diese Frage keine sinnvolle Antwort gibt, oder wenn es sie gibt, dann ist sie wenig erhellend und hat für den Zuhörer auch Nullkommanull Erkenntniswert.

„Wie [Emotionen beschreibendes Adjektiv] sind Sie jetzt?“

„400″

„Geht so“

„der grüne Button“

„nicht viel mehr als Erwin aus Eisenhüttenstadt jetzt wäre“

„bis zum Anschlag“

„12 hektar [Emotion]“

„genauso wie letzten Mai, als mein Hamster starb/geboren wurde/Vater wurde“

Was soll man darauf antworten? Wie groß ist die Enttäuschung? Achtkommadrei auf der nach oben offenen Bescheuertheitsskala an Reporterfragen? Oder doch eher „mittelmäßig“, wie man es unter Menschen gerne ausdrückt, nämlich in Worten.

Ja, natürlich ist diese Frage einfach nur ein standardisierter Einstieg in ein Interview, bei dem niemand eine ernsthafte Antwort auf die Frage erwartet. Sehr groß, mittelgroß, mittelklein. Das gilt ja übrigens für beide Fälle: Große Freude oder große Enttäuschung. Wie groß ist die Freude, Herr Torwart vom Drittligaklub, der gerade im DFB-Pokal den entscheidenden Elfmeter gegen den Erstligisten 1. FC Hamburg abgewehrt hat. „12,3 ist die Freude groß!“ Aha. Und die Wut, lieber Trainer vom 1. FC Hamburg? „So groß wie ein Big Mac.“

Wie groß ist eigentlich die Langeweile, die Herren Reporter, wenn man immer die gleichen — sinnlosen — Fragen stellt?

„8,1 groß“.

Wirklich derart groß/klein/mittelmäßig?

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Eckbälle? Keine Zeit!

Falls sich jemand wundern sollte, warum die Standards der deutschen Mannschaft so beschissen sind/sein werden, so derart unstrukturiert, ohne Plan und vor allem ohne Ergebnis, obwohl doch jedes Kind weiß, dass ca. 30% aller Tore nach Standards fallen (außer bei den Deutschen), hier eine unvollständige Auswahl der Tweets von dfb_team der letzten Tage.

Nationalmannschaft geht auf Mini-Safari http://bit.ly/aPqs6m
7:13 PM Jun 25th via API

Besuch von den Liebsten. Thomas Müller läßt seine Freundin mit dem Quad fahren und setzt sich hinten auf die Sitzbank.
1:32 PM Jun 25th via web

Die Spieler haben frei. Einige haben Besuch von ihren Frauen.
1:52 PM Jun 24th via web

Kinoabend im Velmore: Mertesacker und Trochowski schauen den Thriller „Motel“.
9:58 PM Jun 21st via TweetDeck

Kino-Abend im Velmore: Mertesacker, Wiese, Klose und Trochowski schauen sich Mel Gibson in Payback an.
8:59 PM Jun 19th via web

Freier Nachmittag: Mertesacker und Trochowski spielen Tischtennis, Wiese fährt im Kraftraum Rad.
4:42 PM Jun 19th via TweetDeck

Quad-Racing auf dem Hotelgelände: Müller und Gomez lassen es auf dem Parkplatz richtig stauben.
3:56 PM Jun 19th via web

Freier Nachmittag für die Mannschaft.
3:20 PM Jun 19th via web

Trochowski und Mertesacker gehen gerade ins eingerichtete Hotelkino. Heute im Programm: Inglorious Bastards
9:33 PM Jun 16th via web

Jo, Jungs, hängt einfach ein bisschen ab, hängt ein bisschen rum, geht Löwen gucken, aber bereitet Euch bloß nicht auf eigene Eckbälle vor. Geschweige denn Freistöße.

Dass da einer bei wäre, der das von selbst initiierte, hätte man sich angesichts so Namen wie Kießling oder Gomez ja dann eigentlich doch erhofft. Und man hätte sich auch erhofft, dass die Jungs dahinfahren, um das Turnier zu gewinnen, und nicht um Quad zu fahren oder Videos im Kinosaal zu gucken. Aber man ist halt auch naiv, zu.

(Und: ja, außerdem heißt der Film „Inglorious Basterds“, aber darum ging es nicht.)

Mal sehen, wer die 500. Ecke in Folge ohne Torerfolg treten wird, ich tippe auf Schweinsteiger.

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es Leischdungsprinzipp

An dieser Stelle bitte mal die Hände aus den Hosentaschen nehmen und selbst einen Beitrag zum Thema des Unaussprechlichen und seiner eventuellen Wiederberufung hier hindenken, welcher alle Facetten umfassend beleuchtet, (ungefähr so) außer vielleicht einer:

Der Frage, ob es irgendeinen Menschen auf der Welt gibt, der – wenn er selbst der Auswählende ist – objektiv und rein nach Leischdung zu entscheiden in der Lage ist, mit welchen Menschen er vier oder fünf Wochen lang in Urlaub fahren gemeinsam Leischdung bringen will.

Wenn man die Wahl hätt, wer würd dann schon mit dem Unaussprechlichen in Urlaub fahren? Leischdungsprinzipp hin oder her.

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Update (jetzt mit Musik): Hand in Glove

Die Redaktion von Trainer Baade hat mal wieder keine Mühen gescheut, ist aus ihrem Elfenbeinturm herabgestiegen und hat sich auf die Suche nach den wahren Gründen für die Nominierung René Adlers zur Nr. 1 im deutschen Tor begeben — und ist in diesem kleinen Ausschnitt fündig geworden.

Während alle Welt nur davon spricht, dass Manuel Neuers Abwürfe mit dem Ball so präzise sind, dass die eigenen Stürmer sie eigentlich nur noch volley ins Tor schießen müssen, weil Neuer mit seiner Wurftechnik die komplette Abwehr aushebelt. Währenddessen vermag René Adler gegnerische Stürmer mit einer noch viel präziseren Wurftechnik aus der Konzentration zu bringen, bevor sie überhaupt die Gelegenheit hatten, zum Abschluss zu kommen.

Das ist natürlich dem Bundestorwarttrainer der Biathlon- und Hammerwurfnation Deutschland, Andreas „Andy“ Köpke, nicht entgangen, weshalb er Jogi Löw die Empfehlung gab, sich für den defensiv stärkeren Adler und gegen den offensiv stärkeren Neuer zu entscheiden.

Ein bekannter Torwarthandschuhe-Hersteller hat schon reagiert und will jetzt noch wurffestere Modelle speziell nur für die deutsche Mannschaft entwickeln. Um noch vor Beginn der WM in Südafrika fertig zu werden, laufen die Hirne der dortigen Research-&-Development-Abteilung bereits jetzt so heiß, wie der Handschuh dann später beim Aufprall auf den Kopf des Gegners sein soll.

Und nach so einem langen Wortbeitrag (mehr als 3 Minuten am Stück trauen uns Radiomacher ja nicht zu — es ist immer schön, wenn man seine Konsumenten nicht unterschätzt) dann jetzt endlich Musik.



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Motzki, Witwer, Rumpelstilzchen, …

Der Bezeichnungen für Matthias Sammer gibt es viele, hier soll aber in guter Tradition des „Dummschwätzers“ eine Blog-eigene Titulierung für das kommende Bundesstilzchen gefunden werden, mit der er auf dieser Seite ausnahmslos benannt wird. Es graut vor den Tagen, an denen statt des smarten, wenn auch nicht unfehlbaren Löws der Witwer die Interviews nach Länderspielen geben wird. Aber wie soll er spätestens nach der WM 2010 hier heißen?

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Denk ich an Finnland in der Nacht, werd arg ins Schwitzen ich gebracht

Und das nicht wegen der dortigen Saunen.

Was nach dem gestrigen trotz einer kurzen Ribbeck’schen-Reminiszenz-Phase überzeugenden Sieg ein wenig aus dem Fokus geraten könnte, ist die Tatsache, dass man ja jetzt und auch vorher schon annehmen mag, dass ein Remis in Russland im Bereich des Möglichen läge. Das tut es natürlich für eine deutsche Auswahl in den letzten 60 Jahren (wirklich no pun intended) immer. Und auch die Leistung aus dem Hinspiel gegen Russland gibt zu dieser Hoffnung allen Grund. Und dann nehmen wir mal an, es reichte zu diesem Unentschieden.

Dann sieht man auf dem letzten Kalenderblatt der deutschen Gruppe immer noch ein Heimspiel gegen Finnland.

Finnland.

Klingelt’s?

Das war der Gegner, gegen den man „nur einen Sieg im letzten Heimspiel“ benötigt hätte, um im letzten Gruppenspiel bei gleichzeitigem Punktverlust dieser an England vorbeizuziehen (Didi Hamann, 1:5, Michael Owen und ein schlechter Oliver Kahn). Fehlerhafterweise wählte man damals Gelsenkirchen als vermeintlich co-stimmungsvollstes oder zumindest co-lautstärkstes Stadion in Deutschland, doch Bierhoff und Ziege rumpelten sich zu einem ziemlich laut- und vor allem sieglosen 0:0.

Und am 14. Oktober tritt man nach dem Auswärtsspiel in Russland auch noch mal gegen jene Finnen an, die schon im Hinspiel so stark waren, dass es nur zu einem 3:3 reichte. Ein Remis in Russland und ein Remis zu Hause gegen Finnland, während die Russen im nun mal nicht so ganz so starken Aserbaidschan antreten. Und da wären wir bei der nächsten Parallele zu 2002: Während die Deutschen in Gelsenkirchen sich vergeblich zu einem Sieg gegen Finnland mühten, war ein anderer Deutscher — Otto Rehhagel nämlich — bemüht, zeitgleich beim direkten Gruppenrivalen der Deutschen mit einem Punktverlust der Engländer dafür zu sorgen, dass Deutschland sich direkt qualifiziert. Was Otto Rehhagel auch fast gelungen wäre, nachdem er zwei Mal mit seinem Griechenland in Führung lag, während England erst in der 93. Minuten mit einem — übrigens völlig unverständlicherweise ekstatisch gefeierten — Tor von David Beckham ausglich.

Man muss nicht mal Berti Vogts für den schlechteren Trainer als Otto Rehhagel halten, man muss nur auf den Vergleich Aserbaidschan/Griechenland blicken, um mit der bösen Ahnung ins Geschäft zu kommen, dass gegen Russland ein Remis ganz banal nicht zur direkten Qualifikation reichen würde, wenn man nur ein ebensolches Remis zu Hause gegen Finnland folgen ließe.

(Gepaart mit der noch schlimmeren Ahnung, dass für den Fall dass Aserbaidschan sich dann doch, weil Russland ja auch schon mal gegen Andorra gerne Probleme hat, als der entscheidende Stolperstein für Russland erweisen sollte, wir über Jahre hinaus nicht davon verschont bleiben werden, in unsäglichen Interviews daran erinnert zu werden, dass Berti selbst ja erst den Weg zum WM-Titel 2010 oder was auch immer geebnet hat. So wie er praktisch für alles verantwortlich ist, was je seit ihm im deutschen Fußball passiert. Aber wir wollten uns ja nicht schon wieder wiederholen, so wie er.)

Also, schwitzen wir erstmal, siehe Titel.

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