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Schlagwort: Miroslav Klose

Gewinnspiel: Mit Coke zur EM — 2 Tickets samt Flug gewinnen

[Update] Eine Entscheidung ist schon gefallen: Es wird das Spiel gegen Dänemark sein, am 17. Juni 2012.

So, ein ganz besonders schöner Beitrag für die Kategorie „EM 2012 — Noch ist Polen nicht verloren“, jedenfalls aus Sicht des späteren Gewinners.

Entweder Ihr wohnt schon in relativer Nähe zum Flughafen Köln — oder Ihr seid so gierig auf die EM, dass Ihr auch eine Anreise zum Kölner Flughafen in Kauf nähmet. Hin- und Rückflug zum Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark in Lemberg (Lwiw) sind inklusive, solche 2 Tickets könnt Ihr hier bei Trainer Baade in Kooperation mit Coke gewinnen (und Ihr dürft drei Mal raten, wer dabei die Tickets stiftet.)

Schluss des Gewinnspiels — endlich einmal also mit echten Preisen — ist Dienstag, der 17.4. um 12h High Noon mitteleuropäischer Sommerzeit.

Von seitens Coke wünscht man sich, dass Ihr Euch als total verrückte Fans verkleidet, denn das Motto von Coke zur Euro 2012 ist „Fanfieber“.

Das möchte ich Euch nun nicht aufdrücken, denn die Hürde, ein Foto einzusenden, erscheint mir dann doch etwas hoch.

Machen wir es also wie bei den vielen Gewinnspielen ohne Gewinn, die es hier auf der Seite schon gab, die Älteren werden sich erinnern, die Jüngeren gleich aufgeklärt.

Der Titel des Beitrags ist übrigens nicht ganz richtig: „Mit Coke und Trainer Baade zur EM“ müsste es heißen, denn ich werde zum Spiel gegen Dänemark nach Lwiw mitfliegen, ebenfalls ab Köln. Der Gewinner sitzt dann wahrscheinlich im selben Flieger ab Köln zur Partie gegen Dänemark.

Gewinnspiel

Welche deutschen Spieler bestritten mindestens ein Endrundenspiel bei einer EM?

Ihr müsst nur einen richtigen Namen nennen, nur einen Namen pro Kommentar, und dann nehmt Ihr teil, sofern Eure Antwort richtig ist. Bitte aber immer Vor- und Nachnamen des Spielers nennen, es gab bekanntlich auch das eine oder andere Brüderpaar in der Nationalmannschaft. Ich gehe bekanntlich immer mit den einfachsten Antworten in Vorleistung, dann Ihr. Also, bitteschön:

Spieler Einsätze bei EM-Endrunden
Klaus Allofs 6
Markus Babbel 7
Michael Ballack 11
Frank Baumann 2
Franz Beckenbauer 4
Erich Beer 2
Thomas Berthold 1
Oliver Bierhoff 4
Manfred Binz 3
Fredi Bobic 5
Marco Bode 5
Rudi Bommer 1
Hannes Bongartz 1
Rainer Bonhof 2
Uli Borowka 4
Tim Borowski 2
Hans-Peter Briegel 7
Thomas Brdaric 1
Paul Breitner 2
Andreas Brehme 9
Guido Buchwald 6
Bernhard Cullmann 3
Dietmar Danner 1
Karl del‘Haye 1
Sebastian Deisler 2
Bernard Dietz 5
Thomas Doll 3
Dieter Eckstein 1
Stefan Effenberg 5
Dieter Eilts 6
Fabian Ernst 1
Heinz Flohe 2
Bernd Förster 5
Karl-Heinz Förster 7
Steffen Freund 4
Arne Friedrich 7
Torsten Frings 8
Clemens Fritz 4
Michael Frontzeck 1
Mario Gomez 4
Jürgen Grabowski 2
Thomas Häßler 11
Dietmar Hamann 6
Thomas Helmer 9
Mathias Herget 4
Jupp Heynckes 2
Thomas Hitzlsperger 5
Horst Hrubesch 3
Bernd Hölzenbein 2
Uli Hoeneß 4
Horst-Dieter Höttges 2
Bodo Illgner 5
Eike Immel 4
Carsten Jancker 2
Marcell Jansen 5
Jens Jeremies 3
Manfred Kaltz 4
Oliver Kahn 6
Ulf Kirsten 2
Jürgen Klinsmann 13
Miroslav Klose 8
Andreas Köpke 6
Jürgen Kohler 10
Erwin Kremers 2
Stefan Kuntz 5
Kevin Kuranyi 6
Philipp Lahm 9
Jens Lehmann 8
Pierre Littbarski 6
Thomas Linke 1
Sepp Maier 4
Felix Magath 2
Lothar Matthäus 11
Norbert Meier 2
Per Mertesacker 6
Christoph Metzelder 6
Frank Mill 3
Dieter Müller 2
Gerd Müller 2
Hans Müller 4
Andreas Möller 8
Caspar Memering 1
Günter Netzer 2
Oliver Neuville 1
Jens Nowotny 5
Hans Pflügler 1
David Odonkor 1
Lukas Podolski 3
Marko Rehmer 2
Stefan Reuter 8
Karl-Heinz Riedle 5
Paulo Rink 3
Simon Rolfes 2
Wolfgang Rolff 5
Karl-Heinz Rummenigge 7
Matthias Sammer 10
Mehmet Scholl 6
Bernd Schneider 3
Harald Schumacher 7
Bernd Schuster 2
Michael Schulz 1
Georg Schwarzenbeck 4
Bastian Schweinsteiger 8
Uli Stielike 7
Thomas Strunz 5
Olaf Thon 4
Andreas Thom 1
Rudi Völler 8
Berti Vogts 2
Mirko Votava 1
Herbert Wimmer 4
Christian Wörns 3
Wolfram Wuttke 1
Christian Ziege 8

Die Zahl der Einsätze ist nicht nötig, wird aber von mir ergänzt.

Ein“sende“schluss ist Dienstag, 17.4., um 11.59h, es gilt die Zeit des Servers von Trainer-Baade.de.

Viel Spaß.

Achso, ja, eine gültige Emailadresse müsst Ihr in dem Fall natürlich hinterlassen, anderenfalls kann der dann hier in der Redaktion ermittelte Gewinner ja nicht informiert werden, dass sie oder er 2 Tickets für die Vorrundenpartie der EM in der Ukraine erhalten wird, für das deutsche Spiele gegen Dänemark in Lemberg, samt Hin -und Rückflug von Köln aus.

Weiterhin viel Spaß, späterhin dann viel Erfolg.

Nachtrag Keine Doppelnennungen. Wer schon in der Liste steht bzw. in den Kommentaren erwähnt wurde, zählt nicht mehr als gültige Antwort.

Update Und hier haben wir den Gewinner. Vielen Dank an alle fürs Mitmachen und hoffentlich hat es auch ohne Gewinn ein bisschen Spaß bereitet.

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Une soirée à Brême
Deutschland — Frankreich 1:2

Ein neuer Beitrag aus der Reihe „EM 2012″, die hier unter dem Motto „Noch ist Polen nicht verloren“ firmiert, der ersten Zeile der polnischen Nationalhymne. Und Recht hat sie, schließlich hat die EM noch gar nicht angefangen.

Ein Rückblick ganz der Reihe nach, wie es so war, am Mittwoch Jeh-roh-meh Boateng beim Nachdenken zuzuschauen, Franck Ribéry beim Divenmarkieren und Tim Wiese dabei, von seinen Heimfans gefeiert zu werden. Achja, und, ein beinahe in Vergessenheit geratenes Gefühl: Nicht nur in Ansätzen graupiger, man möchte fast sagen ein wenig fischiger Fußball von der deutschen Nationalmannschaft. Fangen wir vorne an.

Bahnhof Brême

[photopress:bahnhof_bremen_1.jpg,full,alignright]In Bremen ist man so stolz auf sein Werder, dass man die Werder-Fahnen schon im Bahnhof zur Begrüßung der Anreisenden aufhängt. Eine wieder mal äußerst ignorante Angelegenheit, nicht gegenüber den französischen Fußballfans, die, wie wir gleich sehen werden, in rauen Mengen anreisten, sondern gegenüber all jenen Bahnreisenden, die sich nicht für Fußball interessieren.

[photopress:werder_fahnen_1.jpg,full,alignleft] Mir ist das immer so ein wenig unangenehm, wenn man in eigentlich neutralem Setting die Menschen mit Fußballthemen bombardiert, ob nun in der Werbung, hier im Bahnhof oder meinetwegen, wenn Politiker Reden schwingen. Es gibt auch noch Menschen, die nichts mit dem Ausdruck „Werder Bremen“ anfangen können, und man sollte etwas mehr Rücksicht auf diese wenn auch kleiner werdende Randgruppe nehmen.

Bei Werder-Fahnen allein bleibt es im Bahnhof Bremen aber nicht. Denn was ein echter Marketender im Jahre 2012 ist, der lässt sich natürlich nicht lumpen, nicht nur die Brötchen mit Werder-Logo offiziell zu lizensieren, sondern gleich den Laden mit, in dem die Brötchen verkauft werden.

Nur echt mit dem Zusatz „offiziell“:

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Die grünsten Debütanten (hinter den Ohren)

Grün war man als Debütant in der Nationalmannschaft früher oft, wenn man nämlich im Auswärtstrikot der Nationalmannschaft sein erstes Länderspiel absolvierte. Dann war man in diesem Fall eine gewisse Zeit lang rot, mal schwarz, jetzt wäre man wieder grün, meistens allerdings weiß.

Weil es gerade bei Twitter aufkam, Anlass war die Tatsache, dass Jogi Ebenau Löw heute verlautbarte, dass Ron-Robert Zieler jetzt bereits zu seinem Debüt im Tor der Nationalmannschaft kommen werde. Zunächst war die Frage, ob er damit der Torhüter mit den wenigsten Bundesligaeinsätzen ist, der zu seinem Nationalmannschaftsdebüt kommt, diese war schnell beantwortet. Bodo Illgner hatte ebenso wie Ron-Robert Zieler 27 mal in der Bundesliga gespielt, bevor er in der Nationalmannschaft eingesetzt wurde. Eike Immel aber kam noch früher zum Einsatz: Erst 18 mal hatte er in der ersten Bundesliga gespielt. Danach weitete sich die Suche auf die folgende Frage aus:

Welcher Nationalspieler debütierte mit den wenigsten Erstliga-Bundesligaspielen in der Nationalmannschaft?

Dabei sammelten wir die folgenden grünohrigen Sammelbilder, bislang noch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Liste ist also noch „offen“, Ergänzungen willkommen.

Frischling 1.-Bundesliga-Einsätze
Arne Friedrich 2
Marko Marin 4
Reinhard Libuda 5
Werner Krämer 5
Wolfgang Overath 5
Franz Beckenbauer 6
Gerd Müller 7
Lukas Sinkiewicz 7
Rudolf Nafziger 7
Günter Netzer 7
Fredi Bobic 8
Zoltan Sebescen 8
Michael Rummenigge 12
Patrick Helmes 13
Oliver Neuville 13
Marco Engelhardt 14
Jan Schlaudraff 15
Mario Götze 16
René Schneider 16
Olaf Thon 17
Patrick Owomoyela 17
Eike Immel 18
Lukas Podolski 19
Heinz Gründel 19
Christoph Metzelder 20
Per Mertesacker 20
Paul Breitner 21
Marcell Jansen 21
Bernd Schuster 22
Miroslav Klose 24
Roberto Hilbert 26
Ron-Robert Zieler 27
Stefan Reinartz 27
Bodo Illgner 27
Ludwig Kögl 27
Thomas Strunz 27
Lothar Matthäus 28
Karl-Heinz Rummenigge 30
Hansi Müller 30
Mustafa Dogan 31
Marvin Compper 31
Paulo Rink 31
Tobias Weis 31
Kevin Großkreutz 32
Rudi Völler 33
Bernd Schneider 33
Holger Badstuber 33
Jörg Heinrich 33
Herbert Waas 34
 
Thomas Hitzlsperger* 0
Robert Huth* 0
 

Der Dummschwätzer gehört mit seinen gerade mal 6 Bundesliga-Einsätzen insbesondere in diesem Blog hier natürlich auch in die Liste, fast ganz oben dabei.

Offen ist zur Stunde noch, wie man mit jenen Debütanten rund um die Einführung der Bundesliga 1963 verfahren werden sollte. Wolfgang Fahrian z. B. feierte sein Debüt Wolfgang Fahrian feierte sein Länderspieldebüt vor Einführung der Bundesliga. Aber andere Fälle sind ja denkbar.

* Wie soll man jetzt mit Thomas Hitzlsperger (et al) verfahren? — Jugend und Profidebüt in England, somit schon massig Erstligaeinsätze vor ihren Nationalmannschaftsdebüts. Diese modernen Zeiten, in denen Kinder zum Fußballspielen (!) auf die Insel wechseln, ts, ts.

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Wichtige Widerspiegelungen

Es gibt ein wichtiges Kriterium, das gute von sehr guten Mannschaften unterscheidet. Es ist die Ordnung. Denn Ordnung soll nicht nur, sie muss sogar sein.

Und zwar in der Kabine, oder auch in den Gängen von der Kabine zum Parkplatz sowie insbesondere in der Kabinen-eigenen Kombüse. Diese scheint so etwas wie der Heilige Gral des Erfolgs im Fußball zu sein. Nur wenn hier Ordnung herrscht, kann man auch auf dem Platz eine solche halten, und die ist schließlich, siehe Titel (des Beitrags, nicht gewonnene), wichtig.

Sagt ja nicht erst letztens Marcell Jansen („Gerade wieder in der Küche bei uns im Spielertrakt, da hat der Miro ein gebrauchtes Glas in die Spülmaschine gestellt und nicht irgendwo stehenlassen. Und Miro ist Torschützenkönig der WM.“), sondern grad neulich wieder Jupp Heynckes im Gespräch mit der FAZ:

Ich will beim FC Bayern, dass wir zusammen frühstücken. Es nimmt sich jeder das Frühstück selbst am Büfett, und räumt dann auch wieder ab. Oder in der Kabine: Die verlässt jeder Spieler so, wie er sie betreten hat. Ich mag nicht, wenn Spieler ihre Sachen einfach liegen lassen. Und es funktioniert, die dreckigen Schuhe kommen nun in den einen Schacht, der runter zum Zeugwart führt, die dreckige Wäsche in den anderen. (…) Das ist für mich soziales Verhalten und sehr wichtig.

Warum das wichtig ist, kann Jupp Heynckes auch erklären, und zwar wie folgt:

Diese Ordnung spiegelt sich dann auf dem Spielfeld wider, beim Passen, bei den Laufwegen, das ist die Disziplin.

Es ist offensichtlich, dass der ältere Herr Heynckes damit Recht und Erfolg hat. Soziales Verhalten ist, die dreckige Wäsche in den richtigen Schacht zu werfen. Und nur wer dies beherrscht, ohne aufzumüpfen, der wird auch nach ertöntem Anpfiff auf dem Platz die Dinge in die richtigen Schächte einwerfen. Diese Verbindung ist nicht korrelativ, sondern kausal. Wie man allein durch das Halten einer Schacht-Ordnung einen Gegner ausspielt und ein Tor mehr als der Gegner erzielt, da muss sich der Kombüsenmeister Heynckes zwar noch schnell etwas einfallen lassen. Das Grundrezept aber steht.

Stimmen, die behaupten, dass sich in dieser Ordnung beim Frühstück vor allem eins spiegele, nämlich Jupp Heynckes‘ Piefigkeit, die er — obwohl nun schon seit 30 Jahren immer mal wieder weg vom Niederrhein, wo man gerne nach alter Sitte mit dem Bollerwagen von Kirchturm zu Kirchturm reist — immer noch nicht abschütteln konnte, liegen falsch:

Nur wer sein Frühstücksbrettchen selbst wegräumt, kann Deutscher Meister werden.

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Traumjob Kloses Raumpflegerin

Heute melden wir uns aus der Titelvitrine des Weltklassestürmers Miroslav Klose. Die zwei DFB-Pokale und die zwei Meisterschalen sehen ein wenig schmucklos aus, in der Weite dieses Raumes. Aufgrund der beängstigenden Leere in dieser eigentlich für eine viel größere Zahl an Pokalen ausgelegten Vitrine haben wir immer wieder mit Turbulenzen durch stark böige Winde zu kämpfen. Ein WM-Torschützenkönig zu sein ist ja kein Titel und der Herr ist schon 33. Andere Stimmen, die von einem „Ewigen Dritten“ bei diversen Turnieren sprechen, sind aufgrund der Schallverwehungen in der Vitrine nicht wahrzunehmen. Was allerdings auffällt ist das Fehlen von Bildern, wie der Besitzer der Vitrine nach verlorenen Fußballspielen weint. Ob es daran liegt, dass die Presse derlei nie veröffentlicht und diese damit zu einer Standardpose des Weltklassestürmers gemacht hat, oder ob der Weltklassestürmer aufgrund der vielen vergebenen Titelchancen einfach keine Tränen mehr hat, ist von hier aus nicht zu entscheiden. Es ist einfach zu leer zum Denken.

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1000x berührt

… hat uns das Sparwasser-Tor überhaupt nicht.

Nur 1000x gesehen haben wir es schon, und doch hat es nie „Zoom“ gemacht, doch ist dabei nie aufgefallen, dass der ewige Sparwasser direkt nach dem Tor ein wenig die Orientierung verliert, als er versucht, den Miroslav-Klose-Salto bei wichtigen Toren durchs Raum-Zeit-Kontinuum nach vorne (von damals aus gesehen, heute hinten) zu ziehen.



(Bei 0:07.)

Jetzt verstehen wir auch endlich, was das Folgende beinahe schon Internet-Mem bedeuten sollte, das kürzlich durch die Gazetten namens Blogs geisterte:

Eine späte Reminiszenz an jenen Mann, der der glücklichste Mensch in ganz Deutschland war, als die WM 2006 endlich vorbei war und er von den TV-Sofas der Republik wieder herunter durfte.

Natürlich.



Darauf lässt ja schon alleine der Herkunftsort des Videos schließen, stammt es doch von den einstigen Brüdern aus der Tschechei.

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Eckbälle? Keine Zeit!

Falls sich jemand wundern sollte, warum die Standards der deutschen Mannschaft so beschissen sind/sein werden, so derart unstrukturiert, ohne Plan und vor allem ohne Ergebnis, obwohl doch jedes Kind weiß, dass ca. 30% aller Tore nach Standards fallen (außer bei den Deutschen), hier eine unvollständige Auswahl der Tweets von dfb_team der letzten Tage.

Nationalmannschaft geht auf Mini-Safari http://bit.ly/aPqs6m
7:13 PM Jun 25th via API

Besuch von den Liebsten. Thomas Müller läßt seine Freundin mit dem Quad fahren und setzt sich hinten auf die Sitzbank.
1:32 PM Jun 25th via web

Die Spieler haben frei. Einige haben Besuch von ihren Frauen.
1:52 PM Jun 24th via web

Kinoabend im Velmore: Mertesacker und Trochowski schauen den Thriller „Motel“.
9:58 PM Jun 21st via TweetDeck

Kino-Abend im Velmore: Mertesacker, Wiese, Klose und Trochowski schauen sich Mel Gibson in Payback an.
8:59 PM Jun 19th via web

Freier Nachmittag: Mertesacker und Trochowski spielen Tischtennis, Wiese fährt im Kraftraum Rad.
4:42 PM Jun 19th via TweetDeck

Quad-Racing auf dem Hotelgelände: Müller und Gomez lassen es auf dem Parkplatz richtig stauben.
3:56 PM Jun 19th via web

Freier Nachmittag für die Mannschaft.
3:20 PM Jun 19th via web

Trochowski und Mertesacker gehen gerade ins eingerichtete Hotelkino. Heute im Programm: Inglorious Bastards
9:33 PM Jun 16th via web

Jo, Jungs, hängt einfach ein bisschen ab, hängt ein bisschen rum, geht Löwen gucken, aber bereitet Euch bloß nicht auf eigene Eckbälle vor. Geschweige denn Freistöße.

Dass da einer bei wäre, der das von selbst initiierte, hätte man sich angesichts so Namen wie Kießling oder Gomez ja dann eigentlich doch erhofft. Und man hätte sich auch erhofft, dass die Jungs dahinfahren, um das Turnier zu gewinnen, und nicht um Quad zu fahren oder Videos im Kinosaal zu gucken. Aber man ist halt auch naiv, zu.

(Und: ja, außerdem heißt der Film „Inglorious Basterds“, aber darum ging es nicht.)

Mal sehen, wer die 500. Ecke in Folge ohne Torerfolg treten wird, ich tippe auf Schweinsteiger.

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Lothar Herbert Matthäus

Oliver Rolf Kahn
Andreas Rainer Neuendorf
Christian Werner Wörns
Franz Anton Beckenbauer
Charles Kwablan Akonnor
Günter Theodor Netzer
Pierre Michael Littbarski

Paulo Roberto Rink
Joseph Kevin Keegan
Josef Emanuel Hubertus Piontek
Kevin James McKenna
Oliver Patric Neuville
Arthur Étienne Boka
Gerhard Martin Tremmel

Andreas Benjamin Hinkel
Pablo Demba Thiam
Franklin Spencer Miguel Bittencourt
Thomas Christiansen Tarín
Sean William Dundee
Joël Dieudonné Martin Epalle Newaka
Victor Okechukwu Agali

Benno Hans Möhlmann
William Georg Hartwig
Augustine Azuka Okocha
Landon Timothy Donovan
Ronnie Carl Hellström
Hans Adu Sarpei
Anthony Stewart Woodcock

Jérôme Agyenim Boateng
Christoph Tobias Metzelder
Friedrich Hermann Sczepan
Karlheinz Helmut Förster
Jari Olavi Litmanen
Ottmar Kurt Hermann Walter
Tomasz Wojciech Waldoch

Kjetil André Rekdal
Bernhard Carl Trautmann
Josef Dieter Meier
Claudio Miguel Pizarro Bosio
Guido Ulrich Buchwald
Miroslav Marian Klose
Pascal Karibe Ojigwe
Rolf Dieter Rüssmann

Owen Lee Hargreaves
Jan Malte Metzelder
Marcus Christian Allbäck
Michél Sinda Mazingu-Dinzey
Bernhard Josef Georg Förster
Patrick Olaiya Olukayode Owomoyela
Jürgen Norbert Klopp

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Der — endgültige — deutsche WM-Kader für Südafrika ist raus

Irgendwann letzte Woche sickerte der hiesigen Redaktion der WM-Kader für die WM 2010 in Südafrika zu. Entscheidend dafür war eine glorreiche aus-dem-Briefkasten-Rettungsaktion des Trainer Baades, weil der riesige Umschlag, in dem das schon lange vor der Zeit bestellte Panini-Album zerfetzt zu werden drohte, beim Rausziehen beinahe noch zerfetzter geworden wäre, als es eh schon war.

War es dann aber nicht.

Der endgültige Kader des „DFB“ für die WM 2010 in Südafrika sieht folgendermaßen aus:

Tor:

Rene Adler (ohne Accent)
Tim Wiese

Abwehr

Per Mertesacker
Philipp „Ich heirate nach der WM“ Lahm
Heiko Westermann
Serdar Tasci
Arne Friedrich

Mittelfeld

Simon Rolfes
Michael Ballack
Mesut Özil
Thomas Hitzlsperger
Bastian Schweinsteiger
Piotr Trochowski

Angriff

Stefan Kießling
Lukas Podolski
Miroslav Klose
Mario Gomez

Wer da jetzt beim Zusammenzählen nicht auf 23 kommt, und noch dazu der Auffassung sein könnte, dass Simon Rolfes es vielleicht gar nicht fittigermaßen bis nach Südafrika schaffen würde, der liegt richtig. Denn wie Panini immer weiß, nimmt jedes Team nie mehr als 2 Torhüter oder mehr als insgesamt 17 Spieler mit — sonst müsste man ja auf das Verbandswappen verzichten. Da tät man dann doch lieber auf Maskottchen „Paule“ verzichten als auf das schicke Wappen.

Und was so eine Einheit ist, die muss sich dann eben auch mal zusammenschweißen lassen, kurz vor der WM. Und wenn man nicht mehr wechseln kann, dann geht man halt mal über 120 Minuten steil, so ist das doch gedacht von den Panini-Leuten.

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Wie? Was? Ich habe nicht ganz verstanden. Panini sitzt eigentlich in Italien? Zetermordio.

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„Der macht zu viel Fisimatenten“ — ARD Sportschau extra zur Entlassung von Jürgen Klinsmann bei Bayern

Update: Nachdem ich das Video fand, ist das Transkript jetzt wortgetreu.

Aufgrund der Schwere der Ereignisse des heutigen Tages konnte das ARD nicht anders, als eine Sportschau Extra ins Programm aufzunehmen, direkt im Anschluss an die Tagesschau. Überraschenderweiste heißt der Gast Gerhard Dellings Helmut Markwort, Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern, ein Fußballexperte, wie er gerade vom EM-Public-Viewing kommen könnte. Oder aus seinem eigenen Wohnzimmer, als er sich gerade über eine Niederlage seines Clubs geärgert hat.

Vorspiel in der Tagesschau: Kleiner Einspieler, wie Jupp Heynckes schon vor Ort ist, um die „Begebenheiten“ zu inspizieren. Uli Hoeneß von der Pressekonferenz: „Wir haben noch 5 Spiele zu laufen.“ Klinsmann fuhr wortlos vom Gelände, war angeblich von der Entscheidung überrascht. Klinsmann bedankt sich bei Fans und Wem-sonst-noch auf der Webseite des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge wird auch noch kurz zitiert.

Nach dem kurzen Schwenk zum Wetter dann also die ARD Sportschau extra:

Gerhard Delling: Guten Abend meine Damen und Herren, zu dieser Extra-Ausgabe der Sportschau anlässlich der heutigen Ereignisse beim deutschen Rekordmeister Bayern München. Dort ist das sehr ambitionierte Modell Jürgen Klinsmann mit dem heutigen Rauswurf endgültig gescheitert, obwohl gerade der ehemalige Nationaltrainer und -spieler selbst noch vor wenigen Tagen betont herausgearbeitet hat, dass er eigentlich schon am Kader für die nächste Saison arbeitet. Trotzdem kam für viele der heutige Schritt alles andere als überraschend.

Einspieler mit diversen Stimmen zur Entlassung:

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Kurz verdrechselt

Erpressungsversuch gescheitert. Nachdem kompromittierende Handy-Fotos von seinen Zeichnungen an der Takttiktafel in die Fänge zwielichtiger Menschen fielen, versuchten diese, Jürgen Klinsmann zu erpressen: Sie drohten, öffentlich zu machen, was er da so an die Tafel geschrieben hatte. Glücklicherweise schwieg die Presse über diesen Vorfall so lange, bis die Übeltäter endlich gefasst waren. Der kleine Philipp, der schließlich am Übergabeort des Lösegelds gestellt wurde, redete sich damit heraus, dass ihm sein neuer Werbepartner, ein gewisser Herr Springer, dazu geraten hatte, mehr von diesen geheimen Leserfotos zu machen, dann gäbe es 500 Euro extra. Klinsmann selbst sagte, er hätte zu keiner Zeit schlecht schlafen können: „Auf den Fotos war ja nur das, was wir in einer weit entfernten Zukunft umsetzen möchten. Mit der Gegenwart hat das natürlich nichts zu tun.“

Klopp und Zorc ziehen die Reißleine. Nachdem bei Berechnungen einer eigens angeheuerten Beraterfirma herauskam, dass Borussia Dortmund in dieser Saison bislang die wenigsten Spiele verloren, die meisten Remis und die wenigsten attraktiv gespielt hatte, erkannte Jürgen Klopp sofort und als einziger im Raum diesen unauflöslichen Widerspruch und zog die Reißleine. Der ebenfalls zum Zieh-Zeitpunkt auf der Falltür befindliche Michael Zorc hatte gerade noch verdutzt und ungläubig auf die vielen Zahlen der von der Beraterfirma hereingereichten Tabelle geschaut. Just wollte er zur Frage ansetzen, was denn dieses Pluszeichen vor der Tordifferenz bedeute, so etwas kenne er aus seinen Büchern nicht, da ward er auch schon mit in den Schlund gerissen. Klopps Zukunft ist unbekannt, allerdings werden ihm Kontakte zur Abenteuerurlaub-Branche nachgesagt.

Jürgen Klinsmann kein Schuljunge. Jürgen Klinsmann will auf keinen Fall die Trainer-Schulbank drücken. „So lange ich hier Trainer eines Bundesligisten bin, kann ich nicht gleichzeitig eine Trainer-Ausbildung machen, das wird jeder verstehen.“ Matthias Sammer als DFB-Verantwortlicher für die Trainerlizensierung hatte diese Ausbildung vom Novizen gefordert. „Es kann nicht immer eine Lex Matthäus geben, irgendwann ist auch mal Schluss damit.“ Jens Lehmann murmelte auf der selben Pressekonferenz etwas von einem „Hubschrauber“, mit dem sowas trotz Terminproblemen mögliche werde, wurde aber aufgrund der schon angeworfenen Rotorblätter des direkt neben der Tür wartenden Helikopters von niemandem mehr verstanden.

Theo Zwanzigers Wahl doch gültig. Obwohl es viele zweifelnde Stimmen gab, ist Theo Zwanzigers Wahl zum Präsidenten des Deutschen Fußballbundes tatsächlich gültig und er in Wahrheit kein Erfüllungsgehilfe der DFL dabei, möglichst viel Kohle aus dem Premiumprodukt Bundesliga und symbiotisch verwachsenem Pay-TV zu pressen. Zwar sei er bei den Verhandlungen über den neuen Sonntagstermin zu spät gekommen, allerdings hatte ihn der Verantwortliche auch nicht informiert. Deshalb bliebe die Gültigkeit seiner Wahl unberührt. Da niemand weiß, wer denn jetzt eigentlich verantwortlich ist, ist Oliver Bierhoff als Bauernopfer im Gespräch, der seinerseits darauf verwies, alle privaten Werbeverträge regel- und vor allem fristgerecht angemeldet zu haben.

Werder Bremen hat nun doch kein Disziplinproblem. Die Gerüchte seien kürzend verfälscht worden: „Es ist nicht alles wahr, was in den Zeitungen stimmt.“ Weder sei Ze Roberto, der Zweite, unabgesprochen nicht aus dem Urlaub zurückgekehrt („Teil unseres neuen Konzepts“), noch hätte Miroslav Klose in einer ultrageheimen [********] (geheim) spontan die Taktik des Teams geändert. Meldungen darüber, dass es Jefferson Farfans Oma wieder besser gehe, seien hingegen zutreffend, wenn auch nicht Teil des Konzepts.

Peter Neururer Trainer auf Schalke. Nachdem der Ruf aus Schalke ertönt war, dass man den Heiland wieder benötige, machte Peter Neururer beim MSV Duisburg kurzen SMS-Prozess: „Ich bin dann mal weg.“ simste er dem kurz zuvor noch euphorisiert ob der Vertragsverlängerung mit Neururer ins Mikrofon säuselnden Walter Hellmich: „Der MSV gehört in die Champions League. Und ich auch.“ Im Exklusiv-Telefon-Interview auf 90elf, in dem Neururer aus der Kabine heraus noch schnell seine Expertentipps abgab, erinnerte er daran, dass er schließlich der erste war, der so blöd war, sich eine mühsam eingetippte Datenbank von seinem Sohn löschen zu lassen. Hinweise auf eine eventuell existente Berufsethik und Solidarität unter Kollegen schnaufte Peter der Große nuschelig in seinen Schnäuzer weg: „Lächerlich. Es ist niemand positiv auf Solidarität getestet worden, deshalb sollte man das Ganze schnell abhaken.“ Außerdem sei er damals falsch zitiert worden.

Markus Babbel grinst nach Pokal-Aus. „Wir haben viel gelernt. Wir machen jeden Fehler beim nächsten Mal ein bisschen besser“, versprach er den Journalisten. Die aber wollten das gar nicht hören, sondern warteten auf die endgültige Zusage Franck Ribérys, auch im nächsten Jahr noch unter Babbel zu trainieren. „Isch blaibe — vorerst“, sprach Ribéry in astreinstem Deutsch, wobei er das „vorerst“ nicht aussprach, sondern mittels Gebärdensprache in den Raum schraubte. Horst Heldts Nachfolger Rudi Völler erklärte Ribéry daraufhin strahlend zum „unverkäuflichen Drecksack“, während sich im selben Moment ein Hubschrauber mit madrilenischem Kennzeichen in die Lüfte erhob. Als sich die Staubwolken verzogen, tauchten die Schemen eines vom Hubschrauber Zurückgelassenen auf, der flugs versprach: „Zur WM 2010 bin ich wieder fit.“

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Von der Farce eines Trainerscheins

Manchmal ist ein Blick ins Archiv sinnvoll, wenn z. B. jemand zum Trainer der Nationalmannschaft wird, später dann, man weiß es heute, des FC Bayern München, der eigentlich gar kein Trainer ist. Heute also ein Text von jenem Tag, an dem die vermeintliche Berufung Holger Osiecks zum Sidekick von Jürgen Klinsmann in dessen Zeit als Bundesteamchef bekannt wurde, dem 24. Juli 2004:

Liebe Bild-Leser, liebe normale Menschen,

es ist eine Farce, was der DFB mit seiner TFK da zu Wege gebracht hat. Ich bin zwar kein Verfechter der These, dass es ein Makel ist, dass der DFB nicht auf Rudis Rücktritt vorbereitet war. Ebenso denke ich, dass Hitzfelds Absage nicht dem DFB anzulasten ist (wenn, dann höchstens der Personalie MV). Und ich finde es auch absolut legitim und begrüßenswert, dass man sich Zeit nimmt und einige Wochen lang schaut, wer denn überhaupt gerade auf der Kirmes tanzt.

Dass nun aber zum dritten Mal nach Franz „Hillbilly“ Beckenbauer und Rudi Völler mit Jürgen Klinsmann ein Trainer das Amt übernimmt, die A-Nationalmannschaft – nachweislich das höchste unserer Güter im deutschen organisierten Fußball – zu trainieren, der überhaupt nicht die DFB-eigenen Voraussetzungen dafür erfüllt, erfüllt mich mit einer Mischung aus Zorn und Resignation. Zwar lassen sich diese beiden Emotionen auf den ersten Blick schlecht mischen, aber jegliche Aufregung oder auch Zornesregung rührt ja erst daher, dass man einen Zustand vorfindet, der einem nicht passt, den man aber nicht ändern kann, oder daher, dass möglicherweise Erwartungen enttäuscht werden, die man gerne erfüllt sähe und somit liegt in der Wut oder im Zorn schon der Keim der Resignation.

Wer sich aber mal die Mühe macht, beim DFB nachzulesen, welche Voraussetzungen ein gemeiner Mensch erfüllen muss, um überhaupt die Berechtigung zu haben, sich „Fußballlehrer“ zu schimpfen, der wird schon staunen, was da alles gefordert wird.

Nein, ich rede hier nicht vom fließenden Deutsch, welches MV von einem Nationaltrainer gefordert hat, woran dann letztlich auch Lothar Matthäus gescheitert ist, ich rede auch nicht vom schwammigen Begriff der „Weltmännischkeit“ – was auch immer man sich darunter vorstellen mag. Sei es nun, dass man so weltmännisch ist, dass man für O2 Werbung macht, während der eigene Club mit E-Plus in Verbindung steht oder umgekehrt. Sei es, dass man über die zweifelsohne teilweise erbittert vorgetragene Rivalität mit den Niederländern scherzt „Ich verstehe gar nicht, was die Holländer da haben. Wir haben in Bayern für sowas unsere Österreicher!“, oder sei es, dass man einfach seine – mein Gott, wie klischeehaft! – Sekretärin schwängert, woraufhin man seine Frau verlässt, weil man den selbstgezeugten neuen Bub nun wachsen sehen will.

Nein, ich rede von harten, weil niedergeschriebenen Regularien, und die lauten da beim DFB folgendermaßen: Zunächst einmal fällt die Suche via google und anderer Hilfsmittel gar nicht so leicht. Es hat mich über eine Stunde gekostet, etwas Brauchbares in dieser Beziehung im Internetz zu finden. Aufklärung fand ich also auf den Seiten des Bezirksverbandes Fußball Dresden. Hier sind 4 Stufen der Trainerausbildung dargestellt. Die C-Lizenz, die B-Lizenz und die A-Lizenz sind also das Maß der Dinge, gekrönt von der höchsten Stufe, dem „Fußballlehrer“.

Die Voraussetzungen für die C-Lizenz sind schon happig und ich kenne mehr als eine Handvoll Leute, die daran scheitern würden:
Vereinsmitgliedschaft
Lebenslauf
Gesundheitszeugnis
polizeiliches Führungszeugnis
Nachweis der Spielertätigkeit
Vollendung 16. Lebensjahr
Schiedsrichter- oder Regelkundelehrgang

Aha. Nun gut, den vorletzten Punkt würde Loddas Frau auf jeden Fall nicht erfüllen. Dann wäre da noch die Frage, was mit dem Gesundheitszeugnis bezweckt werden soll. Obliegt es etwa dem Trainer, die Frikobrötchen für das Vereinsfest selbst herzustellen und muss er deshalb „gesund“ sein? Oder ist es eher so, dass man eine bestimmte Klientel, die sich wie meinereiner mit Filzläusen und Fettleber rumplagen muss, ausschließen will? Seltsam, seltsam.

Vom Nachweis des polizeilichen Führungszeugnisses ausgenommen ist man übrigens, wenn man beim DFB Präsident werden will bzw. ist bzw. bleiben will bzw. nur noch zu FIFA- und UEFA-Abstimmungen fahren will. Dazu kann man dann gut seine Familie mitnehmen, das kostet dann auch kaum was extra, weil man mit seiner Frau einfach ein Doppelzimmer belegt. Diese lästigen Dinger, die da Rechnungen heißen, faxt man ganz schnöde nach Frankfurt und schon ist der Käse gegessen.

Fraglich erscheint mir auch, ob solch dubiose Gestalten wie Dragoslav Stepanovic ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt haben und somit jemals hätten Trainer sein dürfen. Würde die nachträgliche Aberkennung aller Punkte eigentlich zu einem dramatischen Kursverlust bei der Bayer AG führen? Müsste Eintracht Frankfurt jetzt nicht aufgrund der damals nicht erreichten Punktzahlen eigentlich in der 3. Liga kicken? Und: gilt ein Führungszeugnis aus einem Staat, der eine Diktatur war, ebenso viel wie mein Führungszeugnis, das zwar weiß wie Schnee ist, aber eben auch nur von der Polizei in Moers ausgestellt wurde?

Kommen wir aber zu einem wichtigeren Punkt, den Klinsi-Klinsmän nicht erfüllt: er ist gar kein Vereinsmitglied! Glaub ich jedenfalls. Oder ist er noch beim VfB oder bei den Kickers in Stuttgart in Degerloch „eingeschrieben“? Also aktuell kickt oder trainiert er jedenfalls nirgendwo und wenn, dann auch nur bei den L. A. Raiders oder bei den New York Jets oder wie diese Mannschaften alle in Übersee heißen mögen. Kein DFB-Vereinsmitglied also.

Aber das wäre ja noch vernachlässigenswert. Schauen wir uns mal an, was man für die weiteren Stufen dieses Trainerscheins an Voraussetzungen mitbringen müsste. Achso. Ich vergaß, zu erwähnen, dass man mit C-Lizenz alle Vereine bis zur 5. Spielklasse trainieren darf. Rudi hätte also allerhöchstens bei San Marino Nationaltrainer werden dürfen. Ich weiß, ich weiß, Rudi war gar nicht Bundestrainer, das war Skibby-Heydiddliho-Flanders. Aber irgendwie war ja dann doch Rudi Bundestrainer, oder nicht?

Für die B-Lizenz, die auf die C-Lizenz folgen würde, ist neben den oben genannten Voraussetzungen erforderlich, dass man mindestens 1 Jahr als Trainer mit der C-Lizenz tätig war. Kann ich mich nicht dran erinnern, dass Klinsi-Klinsmän in den letzten Jahren bei einem Verein in der 5. Spielklasse Trainer war. Auch nicht bei Rudi Völler. Und bei Franz „Hillbilly“ Beckenbauer kann ich mich nur an Olympique Marseille erinnern, aber das war nach seiner Zeit als Bundestrainer. Jaja, ich weiß, für ihn erfand man die lustige Bezeichnung Teamchef, weil er eben gar keinen Trainerschein hatte. Teamchef klingt aber für mich irgendwie nach jemandem, der die Hotels bucht und entscheidet, wer wann zu einem Interview kommen bzw. gehen soll, weniger nach „Trainer“.

Für die A-Lizenz muss man dann mindestens 1 Jahr mit der B-Lizenz als Trainer tätig gewesen sein. Sind also schon mindestens 2 Jahre Ausbildung bis hierhin.

Das höchste der Gefühle ist dann die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Hierfür muss man neben den oben erwähnten Dingen wie Reinheit der Kleidung und natürlich unbefleckt in die Ehe gegangen zu sein, was dem polizeilichen Führungszeugnis kaum nachsteht, vor allem: 2 Jahre mit der A-Lizenz tätig gewesen sein. Bevor man also Fußballlehrer werden kann beim DFB, muss man mindestens 4 Jahre als Trainer gearbeitet haben!

4 Jahre. Lodda schafft zwar in einem Jahr fast so viele Stationen, das liegt aber daran, dass er immer so schnell die Stadt verlassen muss, wenn er wieder ein Kind geschwängert hat. In südlichen Ländern wird da nicht lange gefackelt, entweder die Sau wird aus dem Dorf getrieben oder direkt aufgeschlitzt. Nun also Ungarn für Lodda. Okay, kann man als B-Lizenzjahr durchgehen lassen. Ungarn ist nicht gerade erstklassig, also für Lodda immer noch Teil der Ausbildung. Die schlappen Ungarn konnten gerade mal den DFB schlagen in den letzten Monaten, ansonsten gab es hohe Niederlagen gegen Brasilien und andere.

4 Jahre. Franz war noch nicht mal 4 Jahre nicht mehr aktiver Fußballer, als er Mitte 1984 Bundesteamcheftrainer wurde. Rudi hingegen hatte überhaupt gar keine Ahnung, was ihn erwarten würde, er spazierte nur als Schriftführer in die Sitzung im Jahr 2000, und als er wieder rauskam, war er Bundesteamcheftrainer, ohne dass er irgendwie auch nur ein polizeiliches Führungszeugnis in Kopie dabei gehabt hätte. Erstaunlich, erstaunlich. Seit gerade eben wissen wir ja auch, dass ein Kriterium „Vereinszugehörigkeit“ ist. Aber Rudi war doch damals bei Bayer Leverkusen! Es wird doch niemand ernsthaft behaupten, dass eine Werkssportgemeinschaft ein „Verein“ ist! Nee, nee, schon wieder eine Regularie über Bord geworfen.

Der Knüller kommt aber zuletzt: für den Fußballlehrerschein benötigt man den „Nachweis der Fachoberschulreife“.

Wir schlagen nach:
Franz Beckenbauer: Ausbildung zum Versicherungskaufmann abgebrochen
Rudi Völler: bei Rudi findet man nur die Angabe, dass er 1978 seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat, da war er gerade 18 (wenn jemand mehr weiß, kann er mich gerne korrigieren)
Jürgen Klinsmann: Bäcker (Zitat: Ich habe mich nie für das Backen interessiert.)

Wüsste nicht, dass man als Bäcker die Fachoberschulreife hätte.

Zusammenfassend können wir sagen, dass niemand dieser Männer je Bundeschefkoch hätte werden dürfen. Anscheinend gilt in Deutschland immer noch das Führerprinzip: einer wird ausgewählt, der überhaupt nix von den Bestimmungen erfüllt und der dann einer Organisation vorsteht, die die rigiden Bestimmungen für den Rest des Volkes noch verschärft. Und diesem einen fliegen dann die Sympathien zu und er kann machen, was er will, obwohl er überhaupt nicht den strengen Regularien entspricht, so lange er nur Frankreich schlägt.

Insofern kann ich Peter Neururer sehr, sehr gut verstehen, dass er die Faust in der Tasche ballt, an seiner Stelle würde ich die andere Faust auch noch ballen und dann auch noch die Zähne fletschen und zu einem verbalen Rundumschlag ausholen, der sich gewaschen hat. Normale Menschen müssen 4 Jahre lang eine Ausbildung durchlaufen (in der sie ja nicht einfach nur eine Mannschaft trainieren, nein, es stehen solche Dinge wie Technik-, Taktik-, Konditionstraining, Trainingsplanung und -analyse, Coaching, Sportmedizin sowie Sportpädagogik und Sportpsychologie auf dem Lehrplan), diesen Heinis da steckt man den Trainerjob hingegen einfach in den Arsch.

Das ist eine Frechheit und es ist verständlich, dass man da als normal ausgebildeter Trainer sich lieber auf die Zunge beißt als seinen Trainerschein durch unbedachte Äußerungen zu verspielen.

Wenden wir den Blick zu unserem westlichen Nachbarn Frankreich, so finden wir dort ein Land und vor allem einen Fußballverband (F. F. F., denn alle guten Dinge sind drei), der den Mut hat, Trainer aus den eigenen Reihen zum Cheftrainer der A-Mannschaft zu machen. Nicht dass das hier als Plädoyer für Uli Stielike mißverstanden wird, um Gottes willen. Ich will lediglich festhalten, dass diese ganzen Bestimmungen beim DFB, wer wann wen trainieren darf, eigentlich für’n Arsch sind.

In den Reißwolf damit, denn Klinsmanns Nachfolger wird eh wieder Fredi Bobic („Der Fredi ist unverbraucht!“), Oliver Kahn („Der Mann hat alles gewonnen!“) oder Miroslav Klose („Ein Mann mit Charisma!“) heißen. Man muss halt nur im richtigen Moment ohne Job sein und von der Mehrheit der Bild-Leser als sympathisch empfunden werden. Vielleicht wird gar eines Tages der „Unsymp auf Lebenszeit“ Michael Schumacher Bundesflanders. Bei Benefizspielen kickt er ja schon manchmal mit.

Und natürlich – nicht zu vergessen – muss dann noch eine Marionette da neben einem rumspringen, die alle diese ganzen Trainerlizenzen erworben hat. So ganz ohne geht es dann doch nicht in Deutschland. Nun also wieder Holger Osieck, als Nachfolger von Bundestrainer Michael Skibbe. Was für eine Farce!

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