Einer Mannschaft beim Spielen zuzuschauen, die gerade gegen den Abstieg kämpft und in genau jenem Spiel, dem man beiwohnt, endgültig absteigen kann, hat einen leichten Geschmack von Hinrichtungstourismus.
7 KommentareSchlagwort: Abstieg
„Die“ TuS Koblenz ist seit heute wieder in Abstiegsgefahr. Der Ex-Club von Stefan Kuntz und Milan ¦a¨ić mittlerweile in Diensten des direkten Konkurrenten Kaiserslautern wurde vom DFB zum höchsten Punktabzug aller Zeiten verurteilt: 8 Punkte, womit er auf dem letzten Übersommerungsplatz der zweiten Liga und nur noch 3 Punkte vor dem 1. FC Kaiserslautern liegt. Der kicker, Spiegel und andere Groschenromane haben ihre Tabellen bereits aktualisiert.
Nach Eintreffen dieser mittleren Wasserbombe macht man sich nun auch in Bremen wieder Hoffnungen, trotz einer ähnlich verkorksten Saison wie jener des 1. FCK doch noch ins Meisterrennen eingreifen zu können. Einer der Gründe dafür sei, dass Lothar Matthäus sein Praktikum an der Weser endlich beendet habe.
Noch mehr Grund zur Hoffnung soll aber ein möglicher Punktabzug für den Tabellenführer Bayern München sein. Uli Hoeneß habe in seiner Geschäftsstelle neben eBay und Google auch ähnlich neuartiges Teufelszeug wie Fax-Geräte oder Bildschirmtext verboten. Dies soll er seinen Mitarbeitern mit hochrotem „This is urgent“ Gesicht entgegengebrüllt haben. „Wenn ich das schon nicht draußen in der Welt verhindern kann, hier bei mir gibt es sowas nicht.“ In Ermangelung der nötigen Technik erfuhren die Münchner Bayern erst aus der Zeitung davon, dass der DFB Einsicht in die Verträge von Marc van Bommel und Oliver Kahn verlangt hatte.
Es wird vermutet, dass Marc van Bommel einen grob unsportlichen Passus in seinem Vertrag habe, nach welchem ihm fünfzehn Gelbe und drei Gelb-Rote pro Saison zustünden, bevor er mit einer Geldstrafe an den Club, Zahlung in die Mannschaftskasse oder mit einem Auftritt als Franz Beckenbauer-Double (inklusive später zu leistender Alimente) auf der Weihnachtsfeier bestraft würde. Ferner sei es möglich, dass Marc van Bommel per Vertrag dazu verpflichtet ist, einen auf gut Freund mit Oliver Kahn zu machen, weil Oliver Kahn immer einen zum Anbeißen braucht, ob Gegner oder Mitspieler spielt dabei keine Rolle.
Bei Oliver Kahn wird eigentlich nichts vermutet, außer, dass er den Schlag in Marc van Bommels Gesicht nach dem Jahrmillionensieg in Getafe nur angetäuscht und gar nicht bis zum Ende durchgeführt habe. Sollte sich dieser Verdacht erhärten, wären Millionen Fußballfans enttäuscht, einige drohten schon mit Austritt aus dem DFB, der Boxverband meldete sich kurz („Keine Eier, diese Fußballer“) zu Wort und der Imageverlust für den deutschen Fußball wäre riesig, speziell den Insassen des Herthaner Jugendinternats gingen so die Vorbilder verloren.
Die fristgerechte Antwort auf das Verlangen nach Vertragseinsicht seitens des DFB blieb man in München schuldig, so dass das DFB-Kontrollrückgrat zur Stunde tagt. Die mögliche Strafe solle zwischen Zwangszuweisung einer Email-Adresse an Uli Hoeneß‘ samt Pflichtteilnahme an einem Internetkurs (für Anfänger) bis hin zum zweistelligen Punktabzug liegen. Sollte es zum Äußersten kommen, werden exakt so viele Punkte abgezogen, wie Oliver Kahn in dieser Saison Spiele bislang „alleine gewonnen“ hat. Das wären … dann doch nicht so viele, womit Google endlich auch Zugriff auf Bayern-Interna erhielte.
Der per E-Mail befragte Jürgen Klinsmann äußerte sich nur knapp zum Thema: „Ich kann jetzt nicht. Ich chatte gerade mit eBay, ob sie nicht ab Sommer als Großsponsor bei uns einsteigen wollen.“
12 KommentareWir haben letztens schon darüber nachgedacht, wie das Gegenteil von abseits heißt. Heute denken wir darüber nach, wie das Gegenteil eines Abstiegsplatzes heißt.
Normalerweise nutzt man für einen bestimmten Zustand ein bestimmtes Wort. Für die Anwesenheit des Gegenteils dieses Zustands verwendet man ein anderes Wort. Nur dann, wenn ein solches zweites Wort fehlt oder wenn man die Betonung auf die Absenz des einen Zustands und nicht auf die Anwesenheit des Gegenteils legen möchte, benutzt man einen kleinen Trick, der auf deutsch meist „un“, „nicht“ oder „a“, seltener auch „anti“ heißt.
Für häufige verwendete Zustände gibt es aber fast immer ein eigenes Wort: Niemand sagt, dass es in einem Zimmer undunkel sei, wenn er hell meint. Niemand spricht von unschlechten Konzerten, wenn er diese gut findet und es sagt auch niemand, dass Jan Koller unklein sei, weil er nun mal einfach groß ist.
Und nun möchten wir also den Nichtabstiegsplatz mit einem Wörtchen benennen, das ohne den Umweg des „nicht“ und Artverwandtem auskommt.
Wichtig ist schließlich nicht so sehr, dass man nicht absteigt, sondern dass man drinbleibt. Man könnte jetzt meinen, dass das ein- und dasselbe ist, das ist es aber nicht. Und weil man sich in erster Linie darüber freut, dass man im nächsten Jahr noch in der selben Klasse spielt, als dass man sich darüber freute, dass man nicht eine Klasse tiefer spielen muss, muss auch ein neues Wort dafür her. Genau genommen muss kein neues Wort her, denn es ist schon lange da und jeder kennt es auch. Es heißt „Klassenerhalt“ oder als Tätigkeit eben „die Klasse erhalten“.
Insofern fordere ich die Umbennenung eines Nicht-Abstiegs-Platzes in Klassenerhaltsplatz. Nichtabstiegsplatz ist jedenfalls ab heute passé.
Andere Vorschläge, die von der Jury aber abgelehnt wurden:
Drinbleibplatz
Rastplatz
Weiterhinsamstagsplatz (ist bekanntermaßen fraglich)
Zweitligistderherzenplatz
Bundesligaplatz (variierbar, je nach Ligazugehörigkeit)
Übersommerungsplatz
HSV-Platz
Morgenwieheuteplatz
Aufenthaltsplatz
Was soll das, Felix Magath jetzt wegen zweieinhalb in Folge gewonnener Spiele „gute Arbeit“ zu bescheinigen? Bei Bayern hatte er zwei Jahre Zeit, hat nur fürchterlichen Ergebnisfußball spielen lassen, hat sich in der Champions League vom AC Mailand taktisch derart die Lederhosen ausziehen lassen, dass man dort eigentlich die Trikots T-Shirts verkaufen könnte, die der FC Energie Cottbus jetzt anbietet: Lederhosenauszieher. Peinlich jedenfalls für Magath und keineswegs von Erfolg geprägt.
Dennoch: Haben alle schon vergessen, wie kurzlebig der Fußball ist, und zu welch großem Anteil er vom Zufall abhängig ist?
Thomas Doll übernahm den HSV auf einem Abstiegsplatz, führte sein Team mit seinen Methoden in die Tabellenspitze und mit denselben Methoden (und dem Zufall, hier in Form von Pech) wieder zurück in den Tabellenkeller. Nur: Weiß man überhaupt, dass die Erfolge auf seiner Arbeit beruhten? „Der Einfluss eines Trainers wird vollkommen überschätzt“, sagte Hans Meyer in seinen wenigen klugen Momenten mal so oder ähnlich.
Hans Meyer selbst durfte das genauso erfahren, als er das selbe Spiel mit Nürnberg zelebrierte: Vom Abstiegsplatz nach weit oben, und dann wieder zurück, mit der selben Mannschaft, mit dem selben Trainer.
Diese Momentaufnahme der Tabelle sagt noch gar nichts darüber aus, ob Felix Magath gute Arbeit liefert oder nicht. Erst wenn die zufällige Schwankung nach oben nicht bald, in den nächsten 12 Monaten wieder von einer Schwankung nach unten abgelöst wird, wäre es an der Zeit darüber nachzudenken, ob die Arbeit von Magath einen Einfluss auf das hat, was wir in der Tabelle lesen.
Wenn man ganz ehrlich ist, muss man sagen, dass wir alle einem Spiel zuschauen, dessen Erfolgsfaktoren noch nie jemand präzise beschrieben hat, kurz gesagt: Niemand kann Fußball wirklich erklären.
Auch Magath nicht, also lassen wir das mit dem Hochjubeln, bevor Wolfsburg nicht ein paar Mal in Folge im UEFA-Cup gespielt hat.
1 KommentarOb der 1. FC Nürnberg wohl das Abstiegs-Double schafft?
Als erster Verein, der als aktueller Meister (1967) und als aktueller Pokalsieger (2007) aus der Bundesliga absteigt das wäre auf lange Sicht unwiederholbar. Wir drücken die Daumen, dass dieser Rekordversuch klappt.
Übrigens würde der 1. FC Nürnberg bei einem Abstieg in dieser Saison bei gleichzeitigem Nichtabstieg Arminia Bielefelds mit 7 Abstiegen auch noch alleiniger Rekordabsteiger der Bundesliga.
Also, wenn man mit so wenig (1 Abstieg) so viel (gleich 2 Rekorde) auf einmal abräumen kann, sollte man sich diese Chance doch nicht entgehen lassen.
9 KommentareBenny Feilhaber, Ex-HSVler, der auch bei American Arena Thema ist, weil er wohl zu Derby County zurückkehrt, das gerade von Amerikanern übernommen wird, erwähnt im Interview mit Evenison Bemerkenswertes aus amerikanischer Sicht über die europäische Fankultur:
What do you like and dislike the most about living in Germany?
I really like the involvement of the fans with soccer. I would have to say that Germany has the best fans in all of Europe. Our stadium is sold out every single game. We‘ll get 500-1,000 people at practice sometimes. Obviously there are days when there are less than that, but there are people who come to every single practice. They live through the players and it is pretty amazing. We are obviously struggling this year, and our last game away, which was like a six hour train ride we probably had 5,000 fans travel to the game. It was against Bochum who is fighting relegation as well. We lost 2-1. After the game there were about 100 fans yelling at us, asking why we lost, how come we don’t play better, and some things much worse than this. There was a fence separating the fans and us. Our coach goes and talks to them, and the fans talk to them as though he has to take orders from them. It’s unbelievable the relationship between the fans and everyone on the team. After the coach left, all the players went and talked to the fans for like 15 minutes. It was a really crazy thing. As we were leaving on the team bus I saw about five fans standing there crying. I think the fans sometimes suffer more than the players. It’s obvious how much they really care for the team.
I think the fans sometimes suffer more than the players.
I think the word „sometimes“ is superfluous here.
Und auf Wunsch das Ganze auch auf deutsch:
Was magst du und was magst du nicht am Leben in Deutschland?
Was ich wirklich mag, ist die Beteiligung der Fans am Fußball. Ich würde sagen, dass Deutschland die besten Fans in ganz Europa hat. Unser Stadion ist bei jedem einzelnen Spiel ausverkauft. Manchmal kommen zwischen 500 und 1.000 Leute zum Training. Natürlich gibt es auch Tage, an denen es weniger sind, aber es gibt Leute, die zu jedem einzelnen Training kommen. Sie leben durch die Spieler und das ist schon ziemlich faszinierend. Wie man weiß, haben wir ein paar Probleme in diesem Jahr, und bei unserem letzten Auswärtsspiel, das ungefähr sechs Stunden Zugfahrt entfernt stattfand, hatten wir ungefähr 5.000 Fans, die zu diesem Spiel gefahren sind. Es war gegen Bochum, das ebenfalls gegen den Abstieg spielt. Wir haben 2:1 verloren. Nach dem Spiel schrieen uns ungefähr 100 Fans an, fragten uns, warum wir verloren haben und warum wir nicht besser spielen und noch ein paar wesentlich schlimmere Sachen. Ein Zaun trennte uns von den Fans. Unser Trainer ging hin und redete mit ihnen, und die Fans redeten mit ihm, als wenn er irgendwelche Anweisungen von ihnen entgegennehmen müsste. Die Beziehung zwischen Fans und jedem aus dem Team ist unglaublich. Nachdem der Trainer gegangen war, gingen alle Spieler hin und redeten ungefähr 15 Minuten lang mit den Fans. Das war wirklich verrückt. Als wir im Teambus abfuhren, sah ich fünf Fans, die weinten. Ich glaube, die Fans leiden manchmal mehr als die Spieler. Es ist nicht zu übersehen, wie viel ihnen am Team liegt.
Ich glaube, die Fans leiden manchmal mehr als die Spieler.
Ich glaube, das Wort „manchmal“ ist hier überflüssig.
3 KommentareEinstand nach Fortuna-Art…
Am 18.11.2007 stand die erste Bewährungsprobe der Fortuna ohne Uwe Weidemann an, das Spiel beim – mit Verlaub – Abstiegskandidaten SV Babelsberg 03. Eine lösbare Aufgabe für Interimstrainer Wolf Werner, der seit dem Rausschmiss von Uwe Weidemann auch schon in gefühlt 100 Interviews erklärt hat, dass er froh ist, wenn er die Aufgabe zur Winterpause wieder abgeben kann. Sicherlich verständlich, wenn man eigentlich Sportdirektor ist. Eher unverständlich, warum er es dann überhaupt macht, er hätte es ja auch Co-Trainer Uwe Klein überlassen können oder dem Trainer der Zweiten Mannschaft, Goran Vucic. Oder halt irgendjemand anderem, wenn er selbst schon keinen Bock drauf hat. Nur eins von mehreren Mosaiksteinchen, die darauf hindeuten, dass die Entscheidung vielleicht doch ein wenig überstürzt getroffen wurde.
Und immerhin verlor die Fortuna in Babelsberg nur mit 0:3. Unter Weidemann hätte das bestimmt noch viel schlimmer ausgesehen…“
Janus‘ kleine Welt, man versäumt immer wieder daraufhinzuweisen. Nur weil der werte Herr Janus keinen „Blok“ führt, nicht bei technorati pingt, nicht ver-trackbackt und auch nicht kommentieren lässt, sind seine Werke nicht weniger lesenswert als andere Werke. Im Gegenteil.
Somit geht heute die Empfehlung raus: lest doch mal Janus. Der hat sogar schon zwei Bücher geschrieben. Wo gibt’s das sonst unter den Bloggornden?
Naja, Herr Kalwa, der zählt in dem Fall aber nicht. Der ist ja sieben Fuß voraus. Und Schluss für dieses Jahr mit der Selbstundsoweiter.
5 KommentareErinnert sich noch jemand an die Tabellensituation der Regionalliga Nord der letzten Saison? Selbst im fortgeschrittenen Stadium der Saison war man mit zwei Siegen in Folge auf einem Aufstiegsplatz, mit zwei Niederlagen in Folge dann wieder in Abstiegsgefahr. Natürlich ist es nach vier Spieltagen zu früh, um ein ähnliches Szenario für die zweite Liga zu befürchten bzw. zu erhoffen. Angesichts der andernorts schon ausreichend beschriebenen Fülle an Vereinen, die den Weg in die erste Liga anstreben (und „zurück“ gilt hier für die meisten von ihnen), wäre es doch äußerst prickelnd, wenn wir auch im April 2008 erst 1860 München oben sähen, eine Woche später den FSV Mainz, in der folgenden Woche Alemannia Aachen, danach den SC Freiburg ad lib.
So wenig Spannung die erste Liga scheinbar ganz oben verspricht, so dramatisch und eng könnte diese Zweitligasaison verlaufen.
Die Überschriften der verlinkten Spieltage lauten übrigens folgendermaßen:
Dichtes Gedränge um Rang Zwei
Spieler von eigenen Fans bedroht
St. Pauli plötzlich dabei
Lotterie um den Aufstieg
Wuppertaler Reifeprüfung
VfB kippte VfL vom Sockel
Osnabrück schon wieder zurück
Sachsen im Aufschwung
Völlig neues Spitzenfeld
Magdeburg vor dem Durchmarsch
Pauli plötzlich obenauf
Feiertag in Magdeburg
Fast alles gelaufen
Letzter Strohhalm für Osnabrück
Immer noch ein Vierkampf
Später Jubel in Osnabrück
Die Absteiger stehen fest, der Meister auch. Bleibt die Frage, wer Pokalsieger wird.
5 KommentareEs herrscht gerade beste Stimmung rund um den Borussia-Park. Nicht nur abgestiegen, nicht nur mit einem Tor in der letzten Spielminute, jetzt auch noch im Stau stehen, weil die Infrastruktur am Borussia-Park so beschissen ist. Wer sich Sorgen macht, dass der Abstiegskampf langweilig werden könnte: Keine Panik, liebe Leute, Borussia Dortmund kann immer noch absteigen. Und mit ihr auch jetzt noch 10 (!) andere Mannschaften. Schon erstaunlich, wenn die Abstiegszone bis Platz 7 reicht …
Einen Kommentar hinterlassen9 aus 7, das ist kein Lottosystem, sondern das stolze Resultat von Theofanis Gekas in der Bundesliga, und das bei einem Abstiegskandidaten wie dem VfL Bochum.
9 Tore erzielte er in den letzten 7 Partien und hat zurzeit 3 Tore Vorsprung auf die drei Zweitplatzierten in der Torjägerwertung, Alexander Frei, Mario Gomez und Roy Makaay.
Es ist immer schön, wenn einer der kleineren Vereine irgendetwas gewinnt, und sei es nur die Torjägerwertung, was dem VfL Bochum damit aber nicht zum ersten Mal gelänge. Gekas‘ Vorgänger heißen Stefan Kuntz und Thomas Christiansen.
Schade zwar, dass Gekas dann für Bochum nicht zu halten sein wird, aber für einen Sieger der Torschützenwertung, der nicht von den großen Vereinen kommt, kann ich mich auch mit einem Verkauf Gekas‘ nach dieser Saison anfreunden. Hoffentlich bleibt er wenigstens in der Bundesliga.
Die vergleichbare Zahl für Miroslav Klose lautet übrigens: 0 aus 6, wahlweise auch 1 aus 9. Allerdings möchte ich betonen, dass ich mich nicht dem miesepetrigen Kollektiv der Minutenzähler anschließe. Solche Phasen sind rein statistische Zufälle und kein Beleg dessen, dass Klose das Toreschießen verlernt hat.
1 KommentarEine obskure Nachricht vermeldet der FC Parma, der in der italienischen Serie A in akuter Abstiegsgefahr baumelt: Um die angespannte Stimmung im Team zu lösen, wurde ein in Italien bekannter Komiker aus dem Fernsehen verpflichtet. Er erhielt einen Zwei-Monatsvertrag, der sich bei Nichtabstieg automatisch um ein Jahr verlängert. Gut, dass deutsche Klubs das nicht nötig haben. Sie haben genug Komiker in ihren Reihen.
Auch interessant: Komiker Gnocchi ist sogar als Spieler gemeldet und könnte zum Einsatz kommen. Wäre doch etwas für Stefan Raab … Im Kader der Kölner würde er mit seinen mangelnden Fußballfähigkeiten nicht mal groß auffallen.
2 KommentareChristian Ziege wird also neuer Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach. Dass Peter Pander unhaltbar geworden war, Pfiffen die Spatzen zuletzt schon von den hohen Dächern des Borussiaparks und man musste kein Hellseher sein, um Panders Entlaubung vorherzusehen. Wie Horst Köppel schon vor längerer Zeit sagte, gehöre an diese Position jemand, der weiß, was eine Mannschaft und der Trainer brauchen. Deshalb nun Christian Ziege statt Peter Pander. Panders Makel war es (neben der Erfolglosigkeit seiner Mannschaft), dass er „nur“ Bankkaufmann war, während Christian Ziege immerhin Trainer der B-Jugend von Borussia Mönchengladbach war, und das auch in Guy-Roux’schen Ausmaßen seit Juni 2006, somit nicht mal ein komplettes Jahr.
Wie man weiß, sind die Wünsche und die Konfliktherde einer Mannschaft von 16- und 17-Jährigen vollkommen identisch mit jenen von jungen Erwachsenen bzw. Familienvätern wie Neuville oder Keller. Man kann davon ausgehen, dass auch im Profiteam ständig darum gestritten wird, wer das coolste neue Handy hat, welche Frisur angesagt ist und was man gegen die „5″ in Mathe tun könnte, ohne sich großartig anstrengen zu müssen.
Des Weiteren spielen die B-Jugendlichen auch ständig in einer Liga vor 60.000 Zuschauern vor Ort und Millionen an den Fernsehern oder Livestreams und stehen vor allem jederzeit im Blickpunkt der überregionalen Presse. Deshalb ist die Wahl von Christian Ziege logisch, nachvollziehbar und die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Schließlich gibt man am besten in einer Notlage (hier: allerärgste Abstiegsgefahr) unerfahrenen Leuten das Szepter in die Hand, auf dass sie im Falle ihres Scheiterns auf ihre Unerfahrenheit verweisen können und somit nicht gänzlich verbrannt sind. Oder wie war das noch mit Thomas Doll?
Jedenfalls freue ich mich, dass die Wahl von Borussia Mönchengladbach auf Christian Ziege gefallen ist. Der hat nicht nur eine meist gut gepflegte Webseite und kann geradeaus sprechen (und scheinbar auch denken), sondern ist auch ein Garant dafür, dass es bei Borussias Transferpolitik weiter drunter und drüber gehen wird. Wo käme man da hin, wenn man bei Borussia Mönchengladbach plötzlich vernünftig einkaufen würde und eine homogene Mannschaft stellen könnte?
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