Keine Ahnung, ob da jemand beim kicker gut photoshoppen kann oder ob ich irgendetwas nicht mitbekommen habe. Eigentlich dachte man an dieser Stelle, die Springeraktion „Ein Herz für Kinder“ prangte nur auf dem Trikot des VW-Marketingteams und der Hauptsponsor der Hoffenheimer sei „TV Digital“. Was auch immer diese Anachronisten mit ihrer Werbung für den ausrangierten Apparat von annodazumal heutzutage noch bewirken wollen.
Heute aber war das Logo der Springer-Aktion auch auf dem Trikot der Hoffenheimer zu sehen. Weil „TV Digital“ „großzügig“ auf seine Ansprüche verzichtete. Natürlich berichtete FOTO dann ausführlich über dieses Spiel, das als „das schönste Spiel des Jahres“ betitelt war. Es ist ja so McDonald’s-esk, sich mit einer schönen Aktion zu schmücken, auf dass jegliche Kritik im Treibsand das PC-seins erstickt wird. Aber.
Welcher Fußballinteressierte in Deutschland empfindet eine Paarung „Hoffenheim gegen Wolfsburg“ als „schönstes Spiel des Jahres“? Als nicht emotional involvierter Beobachter ist die Partie Hoffenheim gegen Wolfsburg ungefähr in der Größenordnung Cottbus gegen Karlsruhe einzuordnen, auch wenn zugegebenermaßen die Hoffenheimer einen wesentlich, deutlich attraktiveren Fußball spielen als die Cottbuser.
Schön finden muss man aber weder diese Paarung in der Bundesliga noch ihre Werbung für die Springeraktion „Ein Herz für Kinder“. Und schon gar nicht sollte man darüber berichten, wenn doch genau davon, dass man davon berichtet, Werbung lebt. Weshalb sich dieser Beitrag auch nach dem Lesen sofort in jene Untiefen des Langzeitgedächtnisses des Lesers begeben wird, die fortan nach heutigen Methoden nicht mehr zugänglich sind.
Man muss immer wieder und immer öfter annehmen, dass Menschen, die für Geld und bestimmte Zwecke schreiben, annehmen, dass der Rezipient kein Modell seines eigenen Selbsts, kurz, kein Bewusstsein hat. Und dennoch ist es leider gerade zutreffend, dass mit diesen Maßnahmen genau das erreicht wird, was erreicht werden soll: Die Bekanntheit und die Präsenz des Beworbenen zu erhöhen. Wie gesagt, das soll an dieser Stelle nicht so sein, weshalb ich jetzt den aus Men In Black bekannten Blitzer zücken und jeden Leser blitzen muss.
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